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Kernkraftwerk Bohunice

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Kernkraftwerk Bohunice
Jaslovské Bohunice, Slovakia - panoramio.jpg
Standort
Land Flag of Slovakia.svg Slowakei
Landschaftsverband Trnava
Ort Jaslovské Bohunice
Koordinaten 48° 29′ 40″ N, 17° 40′ 50″ OTerra globe icon light.png 48° 29′ 40″ N, 17° 40′ 50″ O
Reaktordaten
Eigentümer Siehe unten
Betreiber Siehe unten
Vertragsjahr 1956
Betriebsaufnahme 1972
Im Betrieb 2 (1000 MW)
Stillgelegt 3 (1023 MW)
Zusatzfunktionen Fernwärme
Prozesswärme
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Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Bohunice (slowakisch Atómové elektrárne Bohunice, kurz EBO, oftmals auch lang als Kernkraftwerk Jaslovské Bohunice bezeichnet) liegt nahe dem Ort Jaslovské Bohunice in der Slowakei. Das Kernkraftwerk wurde als erstes Kernkraftwerk der Tschoslowakei in den 1950ern errichtet und in den 1970ern um vier weitere Reaktorblöcke erweitert. Der erste Reaktorblock erlitt 1977 einen Totalschaden bei einem Unfall. Die Blöcke der Anlage V1 wurden im Rahmen des EU-Beitritts der Slowakei stillgelegt, trotz umfangreicher Nachrüstungen in den 1990ern. Derzeit befindet sich V1 im Rückbau und nur noch die Anlage V2 in Betrieb. Langfristig ist ein Neubaut neben den bestehenden Anlagen geplant.

Geschichte

In der Tschechoslowakei gab es bereits Anfang der 1950er Jahren eindeutige Hinweise darauf, dass die heimischen konventionellen Energieträger für die zukünftige Energieversorgung des Landes nicht ausreichen werden. Zielgerichtet wurde ab 1954 daher die Möglichkeit in Betracht gezogen auch durch Kernkraftwerke mit heimischen Uranreserven zu versorgen. Hierzu wurde Anfang 1955 entsprechend Kontakt mit der Sowjetunion aufgenommen für den Aufbau einer tschechoslowakischen Atomwirtschaft.

Bohunice A

Bohunice A sollte aus zwei Blöcken bestehen, von denen nur einer realisiert wurde.[1]

Block A-1

Am 23. April 1955[2] unterzeichnete die Tschechoslowakei ein internationales Abkommen mit der Sowjetunion über die Teilhabe an deren Kernenergie-Programm, was unter anderem die Lieferung von Forschungsreaktoren beinhaltete. Im Herbst 1955 wurde das Abkommen erweitert über den Bau eines 150 MW starken Kernkraftwerks. Im Sommer 1956 folgte ein trilaterales Abkommen mit der Sowjetunion und Ungarn über die Entwicklung eines Leistungsreaktors im Bereich zwischen 70 und 100 MW, der Natururan als Brennstoff nutzen sollte. Zusätzlich wurde festgelegt, dass die Lieferung nicht alleine aus der Sowjetunion erfolgen sollte, sondern nach Anforderung der Sowjetunion auch in Ungarn und der Tschechoslowakei Komponenten für diese Anlagen gefertigt werden sollten.[3] Noch im gleichen Jahr wurde auf Anforderungen der tschechoslowakischen Seite mit der Ausarbeitung des Reaktordesigns in Leningrad begonnen.[4]

Im Jahr 1956 begann Energoprojekt Prag zusammen mit der sowjetischen LOTEP aus Leningrad mit der Projektierung des Kernkraftwerks. 1957 wurde das Basisdesign des Reaktors vollendet, jedoch ohne bisher Forschungen und Nachrechnungen für das Reaktordesign gemacht zu haben, was in den Folgejahren erfolgen sollte.[5] Im Jahr 1958 schloss die Tschechoslowakei ein Abkommen mit der Sowjetunion, in dem die Lieferung von Brennstoff für Bohunice A-1 seitens der Sowjetunion festgelegt wurde.[6] Dies führte 1959 zu einer Verwirrung, da die sowjetische Seite den Vertrag so verstand, dass sie nur die Brennstäbe lieferte, nicht aber die Brennstäbe zu Brennelementen montierte, woraufhin die Tschechoslowakei gezwungen war eine Montagelinie für diese zu entwickeln.[5]

Bau

Am 1. August 1958 wurde mit den Bauarbeiten an Bohunice A-1 begonnen.[7] Bis 1960 wurde auf Basis von Forschungen ein überarbeitet Reaktordesign von LOTEP und Energoprojekt Prag zur Verfügung gestellt. Dies hatte zur Folge, dass die Größe des Reaktors verändert werden musste, im Reaktorgebäude transporttechnologische Ergänzungen gemacht werden mussten, eine Werkstatt für die Brennstoffinstallation wurde in die Reaktorhalle integriert, sowie weitere Änderungen. Dies führte dazu, dass das bereits gegossene Fundament für das Reaktorgebäude um 8 Meter verlängert werden musste, sowie ein Zugangskorridor unter dem Reaktor ergänzt wurde.[5] Für die Lieferung von weiteren Komponenten für die Reaktortechnik, darunter Instrumente, wurde am 23. Oktober 1963 ein weiteres Abkommen zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn unterzeichnet worden.[8] Der Bau der Anlage ging bis Ende 1963 allerdings nur langsam voran, was zu Kritik seitens der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei führte, die sie öffentlich in der Parteizeitschrift Praca bekanntgab. Sie erklärte jedoch, dass größere unspezifizierte technische Probleme jetzt gelöst worden seien, sodass der Bau der ungerechnet 50 Millionen Pfund teuren Anlage fortgeführt werden kann.[9]

Ab 1963[2] befand sich der Reaktordruckbehälter bei Škoda (zu diesem Zeitpunkt Lenin-Werke) in Pilzen in Fertigung, sowie die Lieferzusage von schweren Wasser für den Moderator aus der Sowjetunion war zugesichert worden.[10] Im Jahr 1964 präsentierte Škoda erstmals das Reaktormodell KS-150 und den Bau von Bohunice A-1 auf der Welthandelskonferenz in Genf mit einem Modell des Reaktordruckbehälters. Hierbei wurde bekannt, dass es beim Bau der Anlage zu mehreren Problemen gab, weshalb zeitweise die Arbeiten gestoppt wurden, jedoch mittlerweile wieder aufgenommen wurden.[11] Im Sommer 1965 wurde mit den Montagearbeiten der Großkomponenten im Kernkraftwerk begonnen.[12] Bis Ende 1965 waren die Montagearbeiten vollständig angelaufen, sodass der Fertigstellungsgrad der Gesamtanlage etwa 80 % erreichte.[13]

Am 9. November 1966 unterzeichnete die Tschechoslowakei und Indien ein Abkommen über die technische Zusammenarbeit im Bereich der Kerntechnik. Im Rahmen dessen liefert Indien schweres Wasser für Bohunice A-1, das im Gegenzug mit Warenlieferungen in Form von Kompressoren durch die Tschechoslowakei beglichen wird.[14] Im Laufe des Jahres 1967 wurden die ersten Teile des Reaktordruckbehälters geliefert, der in einer eigens dafür errichteten Montagehalle am Standort zusammengeschweißt wurde.[5] Für die Weiterverarbeitung entwickelte Škoda für diese Halle eine neue Maschine um die 38 Zentimeter dicken Reaktordruckbehälterteile zu schweißen.[15] Hierzu wurde ein großer Unterbau entwickelt, die den Reaktorteil auf einer Platte während des Schweißvorgangs gleichmäßig dreht.[5]

Ende 1967 wurde der New Scientist-Autor Adolf Hermann in das Kernkraftwerk Bohunice eingeladen für einen Besuch auf der Baustelle des Kernkraftwerks, auf der er von Jan Končik, Direktor der Baustelle, sowie William Špetco, der leitende wissenschaftliche Leiter, aufgeklärt wurde über den Bau der Anlage. Beide gingen insbesondere auf die Verzögerungen ein, die beim Bau entstanden sind und klärten auf, dass es sich einerseits um überoptimistische Zeitrechnungen der Planer handelte, als auch unvollständige Blaupausen seitens der Sowjetunion für den Bau der Anlage geliefert wurden. Insbesondere einen technischen Standard zu erreichen, sowie die Produktion darauf auszurichten, dauerte Jahre, da zusätzliches Equipment entweder entwickelt werden musste oder aus dem Ausland geordert wurde. Dazu musste die tschechoslowakische Industrie ausgerichtet werden, sodass alle Komponenten des Kernkraftwerks aus der Tschechoslowakei bis zu diesem Zeitpunkt kamen, außer die Kompressoren für den Experimentalkreislauf, die aus Frankreich importiert wurden. Ein großes Problem war dabei die Stähle mit der entsprechenden Reinheit zu produzieren, was zu einer Umstellung der Produktion bei der Firma Vítkovice führte um hochwertige Stähle für den Reaktordruckbehälter zu produzieren.[15] Die Sowjetunion war zu dieser Zeit nicht in der Lage so reine Stahlsorten herzustellen, weshalb die Tschechoslowakei einen eigenen Weg hier gehen musste.[5] Seitens Škoda wurde eine Maschine entwickelt um nahtlose Rohre mit einem Durchmesser von 53 Zentimeter zu fertigen. Für die Produktion des Kühlmittels Kohlenstoffdioxid in den Chemiewerken in Záluží und Sala wurden neue Prozessabläufe entwickelt, um den Verunreinigungsgrad von 5 bis 10 ppm auf 0,35 ppm zu senken.[15]

Bis 1968 war der Bau weiter hinter dem originalen Zeitplan. Ursachen waren unter anderem, dass Škoda Teile der Ausrüstung nicht rechtzeitig liefern konnte aufgrund von Problemen bei der Fertigung.[16] Im Jahr 1969 stellte die Außenhandelsfirma Škoda-Export sein Reaktormodell und das Kernkraftwerk Bohunice A-1 auf der nuclex 69 vor. Nach Ansicht von Experten kamen deren hohe technische Qualität der tschechischen Erzeugnisse für Reaktoranlagen in der westlichen Welt nicht so zur Geltung, wie sie es verdienen würden.[17] Im gleichen Jahr wurden die Fertigungsarbeiten am Reaktordruckbehälter abgeschlossen.[2]

Um die Entwicklung des Reaktortyps KS-150 voranzutreiben wurde 1970 erstmals der Forschungsreaktor ŠR-0 in Pilsen kritisch gefahren und ging 1971 in regulären Forschungsbetrieb mit 100 Watt Leistung. Bei dem Forschungsreaktor handelte es sich um eine Eigenentwicklung von Škoda.[2]

Die Endbaukosten für die Anlage lagen etwas höher als 3 Milliarden tschechoslowakische Kronen.[1]

Betrieb

Im Jahr 1965 erwartete man die Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 1969.[10] Dieser Termin wurde 1968 noch einmal bestätigt.[16] Durch weitere Rückschläge wurde die Inbetriebnahme im Jahr 1969 auf das Jahr 1972 verschoben.[18] Für den Reaktor wurde ein physikalisches Inbetriebnahmeprogramm von einem internen Team entwickelt und ab Januar 1972 mit der Inbetriebnahme des Equipments angewendet.[5] Am 24. Oktober 1972 wurde der Reaktor erstmals kritisch gefahren.[7][19] Nach Abschluss der Versuche wurde am 1. Dezember 1972 mit der energetischen Inbetriebnahme begonnen, damit mit dem Anfahren des Reaktors und der Turbine.[20]

Am 25. Dezember 1972 ging der Block erstmals ans Netz.[7][19] Gleichzeitig wurde damit der kommerzielle Betrieb des Blocks begonnen.[7] Aufgrund von erheblichen konstruktiven Schwierigkeiten stellte man allerdings fest, dass die Anlage die Volllast von 150 MW nicht fahren kann, weshalb maximal mit 78,6 MW gefahren werden konnte. Durch konstruktive Verbesserungen wurde die Anlagenleistung am 10. August 1976 auf 93 MW angehoben, bei einer thermischen Reaktorleistung von 569 MW.[21] Während des Betriebs traten immer wieder Probleme an der Anlage auf, darunter Leckagen zwischen dem Schwerwasser- und Dampfkreislauf in den Wärmetauschern, zirka 130.000 mikroskopische Leckagen an den Schweißnähten der Dampferzeuger, sowie Ölleckagen der Gaskompressoren in den primären Kohlenstoffdioxid-Kreis. Um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten musste verhindert werden, dass eine geringe Feuchtigkeit im primären Kreislauf, als auch im Moderator gehalten werden, sowie die mechanische Verschmutzung der Kreisläufe vermieden werden.[5]

Am 27. November 1978 veröffentlichte die Bürgerrechtsbewegung Charta 77 ein Dokument, dass verheimlichte Unfälle in Bohunice A-1 an die Öffentlichkeit brachte. Danach wurde erstmals öffentlich über den Tod von zwei Arbeitern durch Kühlmittelaustritt in die Reaktorhalle am 5. Januar 1976 berichtet, sowie die Einleitung radioaktiver Flüssigkeiten am 24. Februar 1977 in einen anliegenden Bach. Die tschechoslowakische Regierung wandte sich in der Folge direkt an die IAEA und dementierte die Unfälle in Bohunice A-1, woraufhin auch die IAEA klarstellte, dass sie bei der Kontrolle lediglich über die Einhaltung des Nichtverbreitungsvertrags zuständig ist, jedoch kein Mitgliedsstaat verpflichtet sei Unfälle dieser Art an die IAEA zu melden.[21] Bei den beiden Unfällen handelte es sich um die schwersten in der Anlage:

     - Betroffener Kanal H-05
     - 147 Brennstoffkanäle
     - 032 Kompensator-Steuerstäbe
     - 004 automatische Steuerstäbe
     - 004 Notabschalt-Steuerstäbe
     - 002 Ionisationskanäle

Am 5. Januar 1976 kam es beim Laden eines neuen Brennelements in den Kanal H-05 zu einem Zwischenfall.[22] Der Leiter der Arbeitsschicht, Viliam Pačes, begann ein verbrauchtes Brennelement gegen ein neues zu tauschen.[23] Als er den Kanal durch die Lademaschine entladen und verschlossen wurde,[24] zeigte die elektronische Überwachung an, dass der Kanal dicht ist und kein Kühlmittel mehr durch ihn floss.[24][23] Nach Wegfahren der Lademaschine,[24] um das gebrauchte Brennelement in das Kurzzeitlager zu überführen,[22]begann der Operator Martin Slezák das Brennelement langsam in den Kanal zu laden.[23] Das Laden des Brennelements sollte mit dem Kran erfolgen, war ein üblicher Vorgang war. Allerdings war der Stopfen im Kanal nicht dicht, weshalb dieser um 11:55 Uhr in die Reaktorhalle herausschoss[22] und das Kühlmittel Kohlenstoffdioxid das Brennelement mit Druck aus dem Kanal in die Reaktorhalle hinterher. Das Brennelement prallte an der Decke auf, bevor es auf die Brennelement-Lademaschine fiel und liegen blieb. Martin Slezák wurde bei dem Auswurf des Brennelements zurückgeschleudert. Durch das ausströmende Gas flogen die Stahlabdeckungen der Reaktorabdeckungen durch die Reaktorhalle. Langfristig bestand auch die Gefahr durch den Kühlmittelverlust und den Druckverlust, dass eine Kernschmelze eintritt. Viliam Pačes reagierte zunächst verwirrt von dem Ereignis, fing sich aber und rannte zusammen mit dem verletzten Operator Martin Slezák in die Schaltwarte des Blocks.[23] Der Schichtingenieur des Blocks verständigte daraufhin die Mannschaft auf die sofortige Evakuierung des gesamten Hauptproduktionsblocks, dh des Reaktorgebäudes mit Nebenanlagen. Die Evakuierung des Personals verlief an sich gut, der Betriebsingenieur Rostislav Petřek konnte eine größere Gruppe externer Arbeiter aus dem Gebäude rechtzeitig retten.[22] Zwar war ein Warnsignal aufgrund des austretenden Gases aktiv, allerdings reagierten zwei Arbeiter außerhalb der Reaktorhalle in einem Nebenraum nicht darauf und erstickten.[23]

Um 12:05 Uhr wurde zur Reduzierung des Durchflusses die Gaskompressoren von 3000 Umdrehungen pro Minute auf 600 Umdrehungen pro Minute gedrosselt, was zu einer zu starken Wärmeaufnahme durch das Gas und zur raschen Zunahme der Temperatur führte. Einige Kanäle erreichte bis zu 600 °C. Weiter wurden vier der sechs Primärkreise abgeschaltet mit dem Bestreben den Kühlmittelverlust zu verringern, wobei es allerdings zu einem raschen Druckabbau im Reaktor kam und damit der Pfad zur Kernschmelze geebnet wurde. Der leitende Ingenieur bat sofort wieder die Kompressoren auf 3000 Umdrehungen pro Minute anzufahren, da bei 600 Umdrehungen pro Minute und atmosphärischen Druck die Kühlung des Reaktors nicht möglich ist. Zusätzlich gab es die Anweisung den technologischen Kanal mit der Lademaschine zu schließen.[22] Viliam Pačes zog in der Schaltwarte eine Gasmaske über und ging zusammen mit den Dosimetristren Milanom Antolíkom zurück in die Reaktorhalle, wo er den Kanal schließen sollte.[23] Gegen 12:40 Uhr gelang es Viliam Pačes die Lademaschine auf den Reaktor zu fahren, hatte aber wegen des ausströmenden Kohlenstoffdioxids starke Probleme das Fadenkreuz mittig auf den Kanal anzuvisieren, da es verschwommen war. Dennoch versuchte er die Lademaschine auf dem Kanal zu positionieren, sodass durch den starken Einfluss des Gases und das dadurch aufschwingende Rütteln der Verbindung letztendlich die Lademaschine um 12:59 Uhr auf dem Kanal einrastete. Um die langfristige Kühlung zu gewährleisten wurden zusätzliche Maßnahmen unternommen, darunter wurde unter anderem die Reservevolumen an Kohlenstoffdioxid aus einem Tank in den Primärkreislauf eingeleitet sowie der Kohlenstoffdioxid-Verdampfer aktiviert zur Erhöhung des Primärkreisdrucks. Gegen 13:04 Uhr gelang es die Gaskompressoren nach vier Fehlversuchen wieder auf 3000 Umdrehungen pro Minute anzufahren. Aus Sicherheit wurden durch den Schaltwarteningenieur Vladimír Grujbára an alle Mitarbeiter Iodtabletten ausgegeben.[22]

In dem offiziellen Bericht zum Unfall wurde der Tod von zwei erstickten Arbeitern verschwiegen. Der Unfall wurde nie auf der internationalen Skala für nukleare und radiologische Ereignisse eingestuft, wird aber als INES 3 „Ernster Störfall“ bewertet.[23] Bei dem Unfall wurden knapp 150 GBq an Gesamtaktivität freigesetzt.[25] Der Reaktor ging nach Reparaturarbeiten erst im September 1976 wieder ans Netz.[26]

     - Betroffener Kanal C-05
     - 147 Brennstoffkanäle
     - 032 Kompensator-Steuerstäbe
     - 004 automatische Steuerstäbe
     - 004 Notabschalt-Steuerstäbe
     - 002 Ionisationskanäle

Am 22. Februar 1977 kam es zu einem weiteren Unfall bei dem um 17:07 Uhr des Tages ein Brennelementwechsel im Kanal C-05 stattfinden sollte. Der Reaktor fuhr zu diesem Zeitpunkt mit einer thermischen Leistung von 420 MW.[27] Für den Transport wurden die Brennelemente normalerweise mit Silikagel versehen, um Oxidation durch Luftfeuchtigkeit zu verhindern. Vor dem Laden des Brennelements muss normalerweise dieses Gel entfern werden, was die Lademannschaft allerdings nicht ausreichend tat, sodass Rückstände am Brennelement verblieben.[26] Nach dem Laden wurde um 18:13 Uhr der Kanal wieder freigegeben. Nach 4 Minuten und 20 Sekunden stieg allerdings die Ausgangstemperatur aus dem Reaktor schnell an auf 352 °C, weshalb man den Reaktor von 421 MW auf 213 MW thermische Leistung abfuhr. Aufgrund der Xenonsenke, in die sich der Reaktor einfuhr, begann der Operator die Leistung wieder zu erhöhen. Bei einer Reaktorleistung von 224 MW stieg die Temperatur auf 363 °C an[27] Da der Operator in der Reaktorhalle das Messkabel entfernte, wurde der weitere Temperaturanstieg nicht weiter überwacht.[22] Bis der Reaktor wieder 80 % der vorherigen Leistung (337 MW) erreichte liegt die errechnete Austrittstemperatur aus dem Kanal bei knapp 492 °C.[27] Zu etwa der gleichen Zeit kam es zu einer plötzlichen Leistungssenkung des Reaktors, nachdem ein unregelmäßiger Betrieb der Schwerwasserpumpe registriert wurde, sowie ein ungleichmäßiger Betrieb der Turbokompressoren im Gaskreislauf, was auf eine Leckage zwischen dem Moderatorkreislauf und dem Primärkreislauf hindeutete.[22]

Um 18:27 Uhr trat an mehreren Kanälen ein Alarm auf, der auf eine hohe Radioaktivität in diesen hinweist, weshalb der Reaktor per Schnellabschaltung durch den leitenden Ingenieur abgeschaltet wurde. Kurz darauf trat eine Undichtigkeit am Dampferzeuger Nummer 2 auf zwischen dem primären und sekundären Kreislauf. Bis 20:15 Uhr wurde der Reaktor abgekühlt auf eine Temperatur von 80 °C, sodass es möglich war das schwere Wasser aus dem Moderatortank auszupumpen, sodass weitere Schäden vermieden werden konnten.[27] Durch die starke Sättigung des Kohlenstoffdioxid mit schweren Wasser kam es zu einer sofortigen Korrosion an den anderen Brennelementen und in den Dampferzeugern mit Leckagen, sodass auch der sekundäre Dampfkreislauf mit radioaktiven Partikeln aus der eingetretenen Kernschmelze an dem einzelnen Brennelement und der Leckagen an den anderen Brennelementen kontaminiert wurde.[23] Der Schwerwasserverlust, der in den Primärkreislauf verdampfte, betrug 3673 Kilo, was etwa 5 % des gesamten Schwerwasserinventars des Reaktors darstellt.[27]

Am 24. Februar 1977 kam es in der Folge zu der Freisetzung von radioaktiven Abwässern[21] in den Fluss Dudváh. Die Dosisleistungsmesswerte im Fluss waren erhöht und lag zwischen 50 bis 100 µSv/h. Die Wasserpflanzen in der Dudváh wiesen kurz nach dem Unfall eine Konzentration von 67.000 Bq/kg Cäsium-137 und 28.000 Bq/kg Strontium-90 auf.[28] Bei dem Unfall kam es zur Aktivitätsfreisetzung von insgesamt etwa 4000 GBq.[25] Auf der INES-Skala wurde der Unfall 1991 als Referenzfall mit der Stufe 4 „Unfall“ bewertet. In Bohunice A-1 wurden Oberflächen mit einer Fläche von knapp 48.000 Quadratmeter kontaminiert, darunter auch Leitungen, Dampferzeuger und die Turbokompressoren. Im Primärkreis sammelten sich durch die starke Korrosion knapp 14,3 Tonnen an korrodierten Ablagerungen an.[23]

Bis zum 26. Juni 1977 wurde der Reaktor weitestgehend darauf eingerichtet, dass der Brennstoff im Reaktor verbleibt, da festgestellt wurde, dass alle Brennelemente am Eintritt beschädigt wurden. Am 28. Juni 1977 wurde ein Endoskop in einen benachbarten Steuerstabkanal zum Kanal C-05 in den Reaktor gelassen, um die Schäden zu inspizieren. Dabei wurde festgestellt, dass der Kanal im unteren Bereich verbrannt war, weshalb man anschließend versuchte das Brennelement zu bergen. Dabei konnte man lediglich 1,3 Meter des Brennelements bergen, da im oberen Bereich stark deformiert war und nach unten weg verbrannt war, da die Legierung des Brennstabhüllen Feuer fing während des Unfalls. In einer heißen Zelle wurde das Brennelement untersucht und festgestellt, dass die Hüllen der äußeren Brennstäbe bis auf Deformation unversehrt waren, sich im Innenbereich aber Silikagel zwischen den Brennstäben befanden, die mit dem Kühlmittel Kohlenstoffdioxid und dem schweren Wasser reagierten. Ein zirka 400 mm langes Stück des Brennelements war kompakt zusammengeschmolzen. Nachforschungen und Analysen konnten nachweisen, dass bereits beim Laden mit einer unzulässig hohen Temperatur von 352 °C nach 4 Minuten und 20 Sekunden der gesamte Kern in Gefahr gebracht wurde, sodass eine kritische Temperatur von 605 °C am Brennelement erreicht wurde und damit die kurzzeitig erlaubte Höchsttemperatur von 550 °C eindeutig überschritten wurde.[27]

Über das Jahr 1978 wurde der IAEA der weitere Stillstand der Anlage gemeldet. Während in einer offiziellen Mitteilung der Block im Februar 1977 für einen Brennelementwechsel, Wartung und Reparaturen vom Netz war, wurde für 1978 als Stillstandsgrund Modifikationen angegeben, die 150.911 Mannstunden benötigten. Die Strahlendosis für das Kernkraftwerkspersonal lag bei 4,03 Mann-Sievert, bei Fremdarbeitern bei 0,1 Mann-Sievert.[29] Während starker Regenfälle im Juni 1978 kam es zur Überflutung von mehreren Räumen des Kontrollbereichs von Bohunice A-1, wobei kontaminiertes Wasser in die Umgebung freigesetzt wurde und in den Bach Váh, sowie den Fluss Dudváh gelangte. Da der Aktivitätswert des Wassers nicht hoch war, mussten keine Gegenmaßnahmen getroffen werden. Das Wasser aus dem Bach Váh und dem Fluss Dudváh wird hauptsächlich für die Bewässerung von Feldern genutzt. Im Sediment der Váh und Dudváh sind bis heute hohe Werte an Cäsium und Strontium nachweisbar.[23]

Stilllegung

Aufgrund der ernsten und komplizierten Schäden war es nahezu unmöglich den Block wieder zu reaktivieren. Zwar gab es bereits ab 1979 Gelder für die Stilllegung des Blocks, diese wurden allerdings nicht dafür angewendet, sondern insbesondere für die Ausarbeitung von Studien, wissenschaftliche und technische Entwicklung, als auch Empfehlungen. Dies lag insbesondere daran, dass es keinerlei technologische Einrichtungen gab, um die radioaktiven Abfälle des Blocks zu beseitigen oder den beschädigten Kernbrennstoff aus dem Reaktor zu entladen, weshalb dieser im Reaktor verblieb. Daher ging die Beseitigung der Unfallschäden nur sehr langsam voran.[23] Mehrere Experten machten darauf aufmerksam, dass für eine erneute Inbetriebnahme eine Rekonstruktion der Gesamtanlage stattfinden müsse, darunter die Rekonstruktion des Reaktors und des betroffenen Kanals, Tausch der Dampferzeuger, der Wärmetauscher und weiterer Anlagenteile.[5]

Knapp ein Jahr später fällte aufgrund der schwierigen technischen Bedingungen die tschechoslowakische Regierung die Entscheidung[5] mit dem Beschluss Nummer 135 vom 17. Mai 1979 Bohunice A-1 endgültig stillzulegen.[30][23] Die Stilllegung erfolgte rückwirkend für den 22. Februar 1977.[7] Die Entscheidung fiel insbesondere auf der Basis, dass ähnliche Prototypreaktoren weltweit bereits längst vom Netz genommen wurden und der Erfahrungsschatz für Druckwasserreaktoren bereits weitaus fortgeschrittener war.[5] Öffentlich wurde die Stilllegung von Bohunice A-1 durch einen Sprecher der tschechoslowakischen Atomenergiekommission in einem Rundfunk-Interview erst im Jahr 1980 bekanntgegeben.[31] Während seiner gesamten Betriebszeit von 19.261 Stunden[1] erreichte der Block nie die Volllast.[29][31] Die höchste Leistungsabgabe lag bei 127 MW.[5] Insgesamt erzeugte der Block 1464 GWh elektrische Energie, von denen Netto 916 Gigawattstunden ins Netz gespeist wurden.[1]

Die Stilllegung von Bohunice A-1 wurde zunächst in den ersten Jahren von Slovenské elektrárne alleine getragen, sowie aus dem Staatshaushalt bezuschusst. Zwischen 1984 und 1990 wurden 439 von 571 abgebrannten Brennelementen wieder zurück in die Sowjetunion verbracht. Die verbleibenden 132 Brennelemente waren beschädigt und konnten nicht ohne weiteres abtransportiert werden, zumal es dafür zu diesem Zeitpunkt noch kein Handlingsystem dafür gab.[23] Im Jahr 1991 kam es zu einem Zwischenfall als begonnen wurde die zerstörten Brennelemente aus dem Reaktor zu entladen. Hierbei kam es zur Kontamination der Reaktorhalle und zur Aktivitätsfreisetzung von 4×1012 Bq.[28] Nach dem Unfall wurde 1992 mit dem britischen Unternehmen AEA Technology ein Vertrag für die Entwicklung einer technischen Dokumentation für die Dekontaminierung der Reaktorhalle abgeschlossen. Hierbei wurden mehrere technische Probleme identifiziert, die Engineering-Lösungen erforderten.[23] Im Jahr 1993 wurde ein automatischer Aerosolmonitor zur Überwachung der Abluft aus dem Block installiert. Bis Oktober 1994 installierte die deutsche Eberline Instruments GmbH ein neues Kaminüberwachungssystem für Bohunice A-1, das die komplette isokinetische Probenentnahme aus dem Kamin und dem Abluftschacht, sowie Online-Monitore und Probensammler für unterschiedliche radioaktive Schadstoffkomponenten umfasst.[32]

Im Juni 1994 beauftragte die Slovenské elektrárne die französische Société Générale pour les Techniques Nouvelles über die Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie den beschädigten Kernbrennstoff aus Bohunice A-1 zu konditionieren. 1995 legte das französische Ingenieursunternehmen einen entsprechenden Vorschlag vor die Brennelemente aufzubereiten und anschließend zu verglasen, nachdem die Slowakei zu diesem Zeitpunkt noch keine Strategie für ein Endlager erstellt hat. Bei einer Verfertigung mit Beton oder einer direkten Endlagerung könnte die langfristige Unversehrtheit der Gebinde nicht garantiert werden. Für die Verglasung würde es eine entsprechende Anlage in Bohunice brauchen, die frühstens Ende 1999 in Bau hätte gehen können.[33]

Die restlichen beschädigten abgebrannten Brennelemente lagerten nach 1991 in den Abklingbecken der Anlage. Bis 1994 strebte man an, dass Russland die abgebrannten Brennelemente übernehmen und aufarbeiten würde,[32] da es ein Abkommen zwischen der Tschechoslowakei und der Sowjetunion gab die Brennelemente zurückzunehmen, was auch beide als Nachfolgestaaten vertraglich beibehielten. Die Brennelemente für den KS-150 erfordern spezielle Handhabung. Vorgesehen war eine Lagerung von 5 Jahren im Abklingbecken des Blocks und die anschließende Zwischenlagerund für 30 bis 50 Jahre, ehe sie in ein Endlager kommen oder zur Wiederaufbereitung nach Russland. Der Abfall würde dann 20 Jahre lang in Russland gelagert werden und anschließend zurück in die Slowakei überführt werden. Im Jahr 1996 sendete Slovenské elektrárne vier bestrahlte Brennelemente aus den Block zur Wiederaufbereitung nach Russland, weitere Brennelemente folgten 1997.[34] Im Jahr 1999 wurden die letzten der beschädigten 132 Brennelemente aus Bohunice A1 in die Kerntechnische Anlage Majak verbracht für die Wiederaufbereitung. Damit war die gesamte Anlage frei von Kernbrennstoff. Seitens VÚJE Trnava wurde für die Handhabung des beschädigten Kernbrennstoffs eigens eine spezielle Methode entwickelt, die den Versand möglich machten.[23]

Durch die Kontamination lag die kollektive Dosis im Jahr 1999 bei 1000 Mann-Sievert, wobei davon 0,545 Mann-Sievert auf das Eigenpersonal und 0,455 Mann-Sievert auf Fremdpersonal entfiel. Die maximale individuelle Dosis lag bei 16,57 mSv.[23]

Rückbau

Seitens der Slowakei wurde mit dem Gesetz Nummer 254 im Jahr 1994 eine Grundlage für den generellen Rückbau von Kernkraftwerken geschaffen, die demnach die Finanzierung der Rückbauten aus dem Staatshaushalt vorsieht. Ab 1995 wurde die Finanzierung vom slowakischen Staat übernommen und Slovenské elektrárne damit entlastet. Mit dieser Umstellung konnte auch die eigentliche Stilllegungsaktivitäten an Bohunice A-1 begonnen werden, womit fortan geplant wurde bis 2007 einen sicheren Einschluss der Anlage herzustellen. Die radioaktiven Abfälle aus Bohunice A-1 sollten im Endlager Mochovce verbracht werden und weniger radioaktive Anlagenteile sollten demontiert werden. Bis 2070 sollte der Reaktordruckbehälter und die Dampferzeuger im sicheren Einschluss verbleiben, bis sie demontiert werden.[23]

Block A-2

Im Jahr 1965 gab Energoprojekt Prag bekannt, dass man mit der Projektierung eines zweiten Kernkraftwerks mit einer Leistung von 400 MW begonnen hat.[10] Bis 1965 sah man den Bau von zwei einzelnen 200 MW-Blöcken vor, später eines einzelnen 400 MW-Blocks.[4] Es sollte sich ebenfalls um einen gasgekühlten Schwerwasser-Natururanreaktor handeln, der eine vergrößerte Variante von Bohunice A-1 sein sollte. Für den Baubeginn des Reaktors Bohunice A-2 strebte man das Jahr 1968 an.[10] Die Anlage sollte als Prototyp dienen für die von Škoda ab 1966 projektierte Baulinie mit 300 MW und mit 500 MW, die nach 1970 als Serienanlage errichtet werden sollte. Die Anlagengrößen wurden auf Basis der zu dieser Zeit vorgenommenen Umstellung der tschechoslowakischen Energiewirtschaft auf Blockgrößen von mindestens 200 MW.[35] Bis 1966 wurden die grundlegenden Vorbereitungen für den Bau von Bohunice A-2 getroffen.[36] Da bereits zu diesem Zeitpunkt die Konkurrenz zum sowjetischen WWER-440 den tschechoslowakischen Konstrukteuren auf der Hand lag, war die Effizient und Wirtschaftlichkeit der Anlage durch zusätzliche Installationen für den besseren Betriebsablauf angehoben worden, sodass die ökonomischen und technologischen Parameter mit den Reaktoren Nowoworonesch 3 und 4 nahezu gleich waren.[37]

Im Jahr 1968 wurde zusätzlich der Bau eines dritten Kernkraftwerks angekündigt, das nach Abschluss von Bohunice A-2 im Jahr 1975 errichtet werden sollte.[16] Infolge des Abkommens von 1970 für die Lieferung von Druckwasserreaktoren des Typs WWER-440, der Teilhabe der Tschechoslowakei an deren Fertigung und der Umstellung der Energiewirtschaft auf diese Anlagen führte dazu, dass der Bau von Bohunice A-2 nicht weiter erörtert und das Reaktormodell seitens der Tschechoslowakei aufgegeben wurde.[38] Der Hauptgrund war, dass die Entwicklung des gasgekühlten Schwerwasserreaktors nicht so schnell möglich war wie die des Druckwasserreaktors.[39] In Russland erfolgte die weitere Entwicklung des Designs. Als letzter Nachfolgereaktortyp des KS-150 wurde 2003 der HWR-1000US vorgestellt.[40]

Alternativ hatte die Tschechoslowakei 1965 erstmals das Interesse für den Import eines britischen MAGNOX-Reaktors gezeigt, weshalb man sich mit einer Delegation bei Regierungsstellen und Reaktorbaukonsortien vor Ort über die Anlagen informierte.[41]

Bohunice V1 (Block 1 & 2)

Im Herbst 1969 gab es zwischen der Tschechoslowakei und der Sowjetunion weitere Gespräche über den Ausbau der Kernkraftwerke in der Tschechoslowakei. Als Ergebnis der Gespräche unterzeichnete der tschechoslowakische Außenhandelsminister, Andrej Barčák, und der Vorsitzende des sowjetischen Staatskomitees für wirtschaftliche Beziehungen mit dem Ausland, Semyon Skatschkow, in Prag ein Abkommen für die technische Hilfe und Lieferung von zwei Kernkraftwerken mit je 1700 MW Leistung des Woronescher Typs WWER-440, an deren Bau die tschechoslowakische Industrie beteiligt sein sollte.[42] Die Energieplanung wurde entsprechend für diese Anlagen angepasst.[38] Mitte August 1970 wurde der Rahmenvertrag für die Anlagen zwischen den beiden Staaten unterzeichnet, in dem festgelegt wurde, dass das erste Kernkraftwerk mit zwei WWER-440 in den Jahren 1979 und 1980 und in Bohunice errichtet werden sollte, das zweite Kernkraftwerk mit noch mal zwei WWER-440 hingegen sollte im südmährischen Dukovany entstehen. Die Lieferung des gesamten nuklearen Anlagenteils sollte aus der Sowjetunion passieren, während der gesamte sekundäre Anlagenteil durch die tschechische Maschinenbauindustrie geliefert werden sollte, inklusive der Bau- und Montagearbeiten.[43] Im Mai 1971 erfolgte die Unterzeichnung des Liefervertrags.[44] Das Reaktorprojekt erhielt die Bezeichnung V-1.[39]

Projektiert wurde die Anlage von Energoprojekt Prag zusammen mit LOTEP Leningrad. Die Hauptvertragspartner waren Investičná výstavba energetiky Slovenska für den Bau der Gebäude und Škoda Prag, Hydrostav Bratislava, sowie ŠKODAEXPORT Prag für die Lieferung von Komponenten und die Installation. Der gesamte nukleare Anlagenteil wurde aus der Sowjetunion geliefert, der konventionelle Anlagenteil aus der Tschechoslowakei. Installiert werden sollte der primäre Anlagenteil jedoch durch Škoda Pilsen unter der Aufsicht der sowjetischen Experten. Durch diese Verworrenheit war es nicht einfach für die Energoprojekt Prag als tschechischer Hauptdesigner, LOTEP Leningrad als sowjetische Hauptdesigner und Škoda Prag als ausführender Investor und Kommunikator, die Pläne für die Anlage umzusetzen, da insbesondere die tschechischen Systeme nahtlos mit den sowjetischen verbunden werden mussten. Insbesondere die Anpassung der sowjetischen Pläne nach den Vorschriften und Standards der Tschechoslowakei stellte sich als fordernder Akt dar.[5]

Bau

Am 24. April 1972 gingen beide Blöcke in Bau[7] mit dem Guss des ersten Betons für die Hilfsanlagengebäude,[45] worüber in der tschechoslowakischen Presse berichtet wurde.[46] Im Jahr 1974 sollte der Aushub der Baugrube für das Reaktorgebäude beginnen.[47] Am 25. April 1973 wurde der Grundstein für Bohunice V1 durch den Minister für Energie und Brennstoffe, Jaromír Matušek, gelegt[48] mit dem Guss des Fundaments des gemeinsamen Reaktorgebäudes.[45] Bereits 1975 waren die Arbeiten weit genug, sodass mit den Montagearbeiten begonnen werden konnte.[49] Bis zum 1. Mai 1977 konnte der Primärkreis von Bohunice 1 fertiggestellt werden. Im ersten Halbjahr 1978 war der Block weit genug, sodass mit einer separaten Dampfquelle von 140 Tonnen pro Stunde der sekundäre Anlagenteil vor Inbetriebnahme getestet werden konnte. Bei den Turbinenanlagen handelte es sich um Prototypen von Škoda. Zwischen Mai und August 1978 erfolgte der nicht nukleare Test des Primärsystems, inklusive Warmprobebetrieb, sodass nach August Bohunice 1 bereit für das Laden des ersten Kernbrennstoffs war.[5]

Betrieb

Die Inbetriebnahme des ersten Blocks war ursprünglich 1977 geplant, die des zweiten für 1978.[39]

Am 7. November 1978 wurde begonnen den ersten Kernbrennstoff in Bohunice 1 zu laden. Bereits an diesem ersten Tag kam es beim Laden nach zirka 8 % der Kassetten zu einem Problem, nachdem einem Dosimetristen das Dosimeter in den Reaktor fiel, weshalb der Ladevorgang gestoppt werden musste. Für die Untersuchung des Zwischenfalls wurde eine Spezialkommission zusammengestellt, die den Zwischenfall untersuchte und zu dem Ergebnis kam, dass dieses Dosimeter, 5 g PVC und 2 g Folie, den Reaktorbetrieb sicherheitstechnisch nicht beeinträchtigen. Fünf Tage später konnte der Ladevorgang fortgesetzt werden. Nach dem Schließen des Reaktors mit anschließenden heißfahren,[5] erreichte Bohunice 1 am 27. November 1978 erstmals die Kritikalität.[7][5] Am 17. Dezember 1978 ging der Block erstmals ans Netz.[7] Während der energetischen Inbetriebnahme war der Betrieb allerdings eher instabil, weshalb es zu 12 Schnellabschaltungen durch die Reaktorautomatik kam. Die Ursachen waren vielfältig, darunter unvollständige Funktionen der Reaktorautomatik, Schutzauslösungen im Sekundärkreis, sowie eine unzuverlässige automatische Steuerung der Anlage. Insbesondere die Eigenbedarfsversorgung der Pumpen und auch die Anbindung der Notstromdiesel hat sich als nicht sehr zuverlässig erwiesen. Der Block wurde bis 55 % der Nennleistung angefahren und daraufhin ein großer Teil der Defekte während einer Revision nachgebessert. Hierzu wurde seitens der Tschechoslowakei Änderungen am Algorithmus der Reaktorautomatik und des Schutzsystems vorgenommen. Mit diesen Änderungen war es anschließend problemlos möglich den Block über 55 % hinaus auf 75 % sowie auf volle Leistung anzufahren. Nach dem Abschluss aller Versuche[5] wurde die Anlage am 1. April in den kommerziellen Betrieb übergeben.[7][5] Aufgrund dieser komplexen Situation dauerte die physikalische Inbetriebnahme 278 Tage und die energetische Inbetriebnahme 104 Tage.[5]

Bis 1980 war der Betrieb des ersten Blocks eher durchwachsen mit insgesamt 106 Störungen, von denen 20 zur Abschaltung der Anlage führte.[50] Aufgrund dieser teilweisen schweren Probleme führte die Tschechoslowakei unter Eigenregie mit Škoda knapp 1000 Änderungen am Basisprojekt durch um die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Anlage zu erhöhen. Die Tschechoslowakei zeigte sich in den ersten Betriebsjahren mit dem Design eher unzufrieden.[51] Große Probleme machten auch die Turbinen von Škoda. In der Hochdrucksektion gab es bewegliche Schaufeln, die große Probleme verursachten, sowie Erosionsprobleme bei den Regelventilen und in der Durchflusssektion vorlagen. Ein großes Problem war insbesondere die Vibration des gesamten Turbosatz. Škoda war rund ein Jahr damit beschäftigt die Probleme zu beseitigen.[52]

Bohunice 2 wurde am 15. März 1980 erstmals kritisch gefahren und ging am 26. März 1980 das erste mal ans Netz.[7].[29] Im Vergleich zu Bohunice 1 konnte in Bohunice 2 die physikalische Inbetriebnahme in 234 Tagen und die energetische Inbetriebnahme in 60 Tagen abgeschlossen werden. Während der gesamten Inbetriebnahmephase kam es nur zu 5 ungeplanten Schnellabschaltungen.[5] Am 1. Januar 1981 ging die Anlage in den kommerziellen Betrieb.[7]

Kern mit Ladeposition der Dummyelemente:
     - 276 Brennelemente
     - 037 Brennelemente mit Steuerstäbe
     - 036 Dummyelemente

Im Jahr 1983 wurde durch Veränderung der Brennstoffkomposition und Anordnung von Bohunice 1 auf einen Low-Leakage-Kern umgestellt, um die Neutronenbelastung des Reaktordruckbehälters zu reduzieren. Der gleiche Low-Leakage-Kern wurde 1984 in Bohunice 2 geladen.[53] Im Jahr 1984 erhielt die Kraftwerk Union AG den Auftrag von Škoda-Export für die Lieferung eines Körperschall-Überwachungssystem, eines Schwingungs-Überwachungssystem und einer Einrichtung zur Erkennung lockerer und loser Teile im Primärkreislauf für den Einbau in Bohunice 2, sowie den Reaktoren Dukovany-1 und 2.[54] 1985 folgte ein weiterer Auftrag über die Lieferung eines Schwingungs-Überwachungssystem und einer Einrichtung zur Erkennung lockerer und loser Teile im Primärkreislauf für den Einbau in Bohunice 1, sowie Dukovany 3.[55] Um die Fluenzbelastung des Druckbehältermaterials zu verringern, beeinflusst durch Neutronen, wurden 1985 in Block 2 insgesamt 36 Dummyelemente am Rand des Reaktorkerns eingesetzt.[56][57]

Während des Anlagenstillstands fielen am 26. Februar 1988 mehrere Objekte einer Vorrichtung zur Inspektion des Reaktordruckbehälters in den Reaktor von Bohunice 1. Am 4. März 1988 konnten die beiden Bolzen geborgen werden. Am 25. April 1990 wurde in Bohunice 1 nach einem Stillstand begonnen das Kühlmittel im Primärkreis zu tauschen, um die Borkonzentration zu reduzieren. Aufgrund eines Anstiegs des Abfluss des Kühlmittels in den Reaktorsumpf und der zu geringen Kapazität des Abflüsse im Reaktorsumpf kam es zu einem Überschwemmen von zwei Räumen im Hilfsanlagengebäude mit Primärkreiswasser.[25]

Im August 1990 begann die Kraftwerk Union im Auftrag der Slovenské Energetické Podniky mit einer sicherheitstechnischen Überprüfung von Bohunice 1 und 2. Inhalte der Untersuchung sollten insbesondere die Materialeigenschaften der druckführenden Reaktorsysteme sein, der Auslegung der sicherheitstechnischen Systeme und das Störfallverhalten der Anlage, der elektrische Eigenbedarf und die Notstromversorgung, die Meß-, Steuer- und Regeltechnik sowie der Reaktorschutz und das bauliche Anlagenkonzept, umfassend das Reaktorgebäude, die räumliche Redundanztrennung der Systeme, der Brandschutz und Auslegung gegen eine Überflutung. Jeder der einzelnen Themenbereiche sollte durch eine Arbeitsgruppe analysiert werden und auch Vorschläge ausgearbeitet werden, für eine sicherheitstechnische Modernisierung der Anlage für eine verbesserte Analgensicherheit.[58] Zeitgleich wurde auch ein ähnliches Projekt seitens der IAEA ins Leben gerufen um den sicherheitstechnischen Stand dieser älteren Anlagen zu untersuchen, in denen ebenfalls Bohunice 1 und 2 als Objekte untersucht werden.[59]

Seitens der tschechoslowakischen Regierung wurde im Januar 1991 erklärt, dass man den Betrieb von Bohunice 1 und 2 bis 1995 aufrechterhalten könnte, wenn entsprechende Nachrüstungen getätigt werden würden.[60] Am 30. Mai 1991 legte die Tschechoslowakische Atomenergiekommission einen Bericht über die Kernkraftwerke des Landes vor und empfahl ausdrücklich die Nachrüstung von Bohunice 1 und 2 für die Gewährleistung des sicheren Weiterbetriebs der Anlagen.[61] Hierbei handelte es sich um das kleine Rekonstruktionsprogramm, das 81+14-Punkte-Programm, womit die Dichtigkeit des Confinements um den Faktor 40 erhöht werden sollte, das Brandrisiko drastisch reduziert werden sollte und die Kernschadenswahrscheinlichkeit auf 9×10-4 pro Jahr reduziert werden.[51]

Am 25. April 1990 kam es zu einem Brand in Kontrollraum, verursacht durch ein Ventilversagen an einer Speisewasserpumpe.[51]

Am 14. Februar 1992 stellte die IAEA ihre Studie zu der sicherheitstechnischen Bewertung der WWER-440/230 vor, in der auch Bohunice 1 und 2 untersucht wurden. Die Studie kam zu dem Schluss dass es im Vergleich zum internationalen Stand der Technik erhebliche Mängel in der Auslegung existieren, die beseitigt werden müssten. Auf Basis dieser Ergebnisse kam die tschechoslowakische Aufsichtsbehörde auf Kosten von 200 bis 400 Millionen US-Dollar, wenn beide Blöcke über das Jahr 1995 hinaus weiterbetrieben werden sollten.[62] Kleinere Nachrüstungen, darunter der Einbau eines redundanten und außerhalb des Maschinenhaus befindliches Speisewassersystems, wurde bereits realisiert. Allerdings sind insbesondere Nachrüstungen für die seismische Auslegung der Anlagen vonnöten. Nachberechnungen haben gezeigt, dass ein Erdbeben der Stärke 8 auf der MSK-Skala möglich ist und die Gebäude bei den entsprechend auftretenden Querbeschleunigungen zwischen 0,14 und 0,30 g mindestens einer Belastung von 0,25 g standhalten müssen. Entsprechend empfahl die IAEA ebenfalls die Verankerung sicherheitsrelevanter elektrischer Schränke, sowie Verbesserungen der seismischen Robustheit der Notstromeinrichtungen wie Dieselgeneratoren und Batterien. Zusätzlich wurde empfohlen den Einbau eines seismisch geschützten Wassersystem für das technische Brauchwasser zu installieren.[63]

Bis 1. Oktober 1992 kam es zu einer großen Anzahl von Brennelementschäden in Block 2. Von allen 27 Brennelementschäden in allen vier Blöcken entfielen 75 % auf Block 2. Man vermutete, dass die 1985 eingebrachten Dummyelemente und damit veränderte Auslegungskonzept zwar dazu führt, dass der Neutronenfluss am Rand des Reaktordruckbehälters geringer ist, jedoch im Zentrum des Kerns zunimmt und zu einer verstärkten Fluenzbelastung der Hüllrohre führt. Dies liegt daran, dass die thermische Blockleistung nicht gesenkt wurde, sondern beibehalten wurde, wodurch durch weniger Brennelemente im Kern bei gleicher Reaktorleistung die Stableistung steigt. Im Jahr 1992 wurden ebenfalls 36 Dummyelemente am Rand des Reaktors in Block 1 geladen, woraufhin man mit einer Langzeitüberwachung sehen will, ob die Ursache der Brennelementschäden tatsächlich damit zusammenhängt.[56][57]

Im Jahr 1993 wurden die Reaktordruckbehälter in Bohunice 1 und 2 ausgeglüht, um die Gefügeverschiebung durch die Neutronenversprödung wieder rückgängig zu machen. Während in Bohunice 1 die Sprödbruchtemperatur auf 0 °C vollständig reduziert werden konnte, lag sie bei Bohunice 2 bei 49 °C. Die maximal zulässige Sprödbruchtemperatur liegt bei 152 °C. Die technischen Endwerte der Sprödbruchtemperatur, bei der der Reaktordruckbehälter nicht mehr eingesetzt werden kann, lag bei Bohunice 1 bei 198 °C, bei Bohunice 2 bei 200 °C.[53] Die Ausglühtemperatur betrug 475 °C.[64]

Entwicklung der Kernschadensfrequenz von Bohunice V1 im Vergleich mit anderen Reaktoren

Im Jahr 1994 installierte die deutsche Eberline Instruments GmbH für Bohunice V1 neue Abluftüberwachungssysteme für die Erfassung der abgegeben Aktivität an Aerosolen und Iod.[32] Im gleichen Jahr forderte die Aufsichtsbehörde ÚJD die Durchführung der großen Rekonstruktion der Blöcke ein, wenn die Blöcke über das Jahr 1995 hinweg betrieben werden sollen. Ziel der Rekonstruktion war das weitere Senken der Kernschadensfrequenz um mindestens den Faktor 10 auf <1×10-4 pro Jahr. Noch im gleichen Jahr wurde Siemens und VÚJE Trnava mit der Erarbeitung des Basisdesigns beauftrag.[51]

Am 27. April 1996 unterzeichnete Slovenské elektrárne mit dem Konsortium REKON, bestehend aus dem deutschen Unternehmen Siemens-Bereich Energieerzeugung (ehemals Kraftwerk Union) und dem slowakischen Kernforschungszentrum VÚJE Trnava, den Auftrag für die stufenweise Modernisierung von Bohunice 1 und 2 bis zum Jahr 1999. Dadurch sollte in einem letzten Schritt ein akzeptables Sicherheitsniveau der WWER-440/230 erreicht werden, dass den Stand der Technik entspricht. Umgerechnet rund 275 Millionen DM sollten für die Endmodernisierung veranschlagt werden, wobei 60 % VÚJE und 40 % Siemens liefern sollte. Die Kosten für die Modernisierung trägt Slovenské elektrárne alleine und umfasst 17 Punkte, darunter insbesondere die Verbesserung der Leittechnik, Notstromversorgung, Notkühlung, Brandschutzes, sowie eine Optimierung der Beherrschung von Leckagen, der Erdbebensicherheit und der Radioaktivitätsrückhaltung.[65][66] Zusätzlich wurde mit der Installation eines Spray-Systems im Confinement ein Druckabbausystem neu installiert.[51]

Der Rekonstruktionsfahrplan für Bohunice 1 und 2

Die Arbeiten für die Modernisierung wurden in Bohunice 2 1999 planmäßig abgeschlossen. Die Einführung des Leittechnik TELEPERM XS verlief nahezu problemlos. Lediglich eine Reaktorschnellabschaltung wurde infolge der Modernisierungsaktivitäten verursacht, was ein akzeptables Ergebnis darstellte.[67] Bis Juni 2000 konnte auch die Rekonstruktion von Bohunice 1 abgeschlossen werden,[51] die ursprünglich auch bis 1999 abgeschlossen werden sollte, allerdings der geringe Abstand zwischen der Blockabschaltung von Bohunice 1 zu vorherigen Abschaltung von Bohunice 2 dann ein Verlust der Erfahrungsübertragung hätte stattfinden können. Dies hätte dazu führen können, dass unentdeckte Fehler zu spät erkannt worden wären und womöglich auch auf Block 1 übertragen worden wären.[68] Bis dahin war es die umfangreichste Modernisierung, die jemals an einem WWER-440/230 durchgeführt wurde und weltweit war es das erste mal, dass eine moderne digitale Leittechnik in solch ein altes Reaktordesign integriert wurde. Die Gesamtkosten der großen Rekonstruktion betrugen am Ende rund 200 Millionen Euro. Durch die Rekonstruktion wurde der Langzeitbetrieb der Blöcke gewährleistet. Technisch gesehen hätten beide Reaktoren bis 2020 betrieben werden können.[51] Die Reaktoren haben mit dem Abschluss der großen Rekonstruktion den westlichen Sicherheitsstandard erreicht.[69]

Trotz der Millionen teuren Nachbesserungen erzeugte Bohunice V1 seine Energie im Jahr 1999 knapp dreimal billiger als ein fossiles Kraftwerk vergleichbarer Leistung in der Slowakei, weshalb die Slowakei eine Verlängerung der Laufzeit für Bohunice 1 und 2 angekündigte.[70]

Stilllegung

Seitens westlicher Energieversorgungsunternehmen wurde der sicherheitstechnische Stand in Bohunice 1 und 2 als nicht tragbar wahrgenommen, weshalb das Bayernwerk und die Électricité de France zusammen den Betreiber Slovenské Energetické Podniky unterstützten vornehmlich das Kernkraftwerk Mochovce zu bauen, sodass man die Stilllegung von Bohunice 1 und 2 veranlassen kann.[71] Am 2. Juli 1994 gab der slowakische Umweltminister Juraj Hraško am Rande der Donau-Konferenz in Sofia bekannt, dass man Bohunice 1 im Jahr 2000 stilllegen wolle. Hierzu gab es einen einstimmigen Ministerratsbeschluss, allerdings unter der Bedingung, dass bis dahin der erste Block des Kernkraftwerks Mochovce am Netz ist. Seitens der europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung wurde zugesagt, dass bei einer Stilllegung von Bohunice V1 ein entsprechender Kredit für den Bau von Mochovce gewährt werde.[32] Allerdings heiße dies, dass Bohunice V1 vor der Inbetriebnahme von Mochovce stillgelegt werden müsse, was seitens der Slowakei daher als Kondition abgelehnt wurde und nur die Stilllegung von Bohunice V1 möglich sei, wenn Mochovce 1 und 2 am Netz sind. Daher verzichtete im März 1995 die slowakische Regierung auf eine Entscheidung zu dem EBRD-Kredit, woraufhin die Kommunikation abbrach und im April 1995 auch das Bayernwerk keine offizielle Antwort erhielt, allerdings über Umwege erfuhr, dass man eventuell Mochovce nach russischem Standard vollenden wolle und Bohunice V1 weiter am Netz bleibe. Aufgrund dieser Annahme verzichtete das Bayernwerk auf eine weitere Beteiligung am Bau von Mochovce.[72]

Obwohl zuvor immer als Bedingung galt, Mochovce 1 und 2 müssten für die Stilllegung von Bohunice 1 und 2 am Netz sein, änderten sich 1999 die Ansichten seitens der slowakischen Regierung, die nun hoffte, Mochovce 3 und 4 als Ersatz für Bohunice 1 und 2 zu errichten. Seitens der Slowakei wurde daher der Kurs in den Beitrittsverhandlungen geändert und auf einen Betrieb von Bohunice V1 gedrängt bis zur Verfügbarkeit von Mochovce 3 und 4.[73] Dies wurde im Mai 1999 unterstrichen, nachdem die slowakische Regierung den Beschluss von 1994, das Kernkraftwerk bis 2000 stillzulegen, aufzuheben und die Anlage stattdessen so lange zu betreiben, wie es der sichere Betrieb zulasse. Seitens Greenpeace wurde dieser Schritt als Provokation gegenüber der Europäischen Union bezeichnet und rief die Europäische Union dazu auf die Beitrittsverhandlungen mit der Slowakei nicht aufzunehmen.[74] Am 24. Juni 1999 wurde dazu ein Fahrplan verabschiedet, wonach Bohunice 1 und 2 wegen der geringen Kosten für die Megawattstunde bis 2010 und 2015 am Netz bleiben sollten, im Gegenzug die Blöcke 3 und 4 von Mochovce erst später vollendet werden, um bei einem EU-Beitritt der Slowakei bis zum Jahr 2010 kein Stromüberangebot mit Marktzusammenbruch zu provozieren.[75]

Seitens dem Chefverhandler der Europäischen Kommission wurde allerdings der Slowakei klar gemacht, dass es nur Beitrittsverhandlungen gebe, wenn eine Entscheidung über die Stilllegung von Bohunice V1 gefällt wurde. Ein Vorschlag der Slowakei die Blöcke bis 2008 und 2012 zu betreiben, bis zu ihrem projektierten Ende der Laufzeit von 30 Jahren, wurde seitens der Europäischen Kommission abgelehnt. Der Chefverhandler François Lamoureux stellte klar, dass die Stilllegung zwischen 2003 und 2008 erfolgen müsse.[76] Auf dieser Basis begann die Slowakei die Ausarbeitung eines Stilllegungskonzepts von Bohunice V1 bis spätestens 2008.[77]

Seitens Österreich gab es im September letztlich die Drohung die Beitrittsverhandlungen mit der Slowakei zu blockieren, da anscheinend das Thema der Stilllegung von Bohunice V1 nicht ernsthaft verfolgt würde. Bereits die Entscheidung, die Stilllegung im Jahr 2000 nicht durchzuführen, führte zu einer Verärgerung der österreichischen Seite. Seitens der Slowakei kam noch im gleichen Monat der Vorschlag die Blöcke 2006 und 2008 stillzulegen, was seitens des österreichischen Kanzlers Viktor Klima als nicht akzeptabel für Österreich abgelehnt wurde. Die Europäische Kommission sah dies allerdings anders und akzeptierte die Zeitplanung für die Stilllegung mit einem Lob, dass die Slowakei einen großen Schritt für ihre Beitrittsbemühungen geleistet habe.[78] Seitens der Europäischen Kommission gab es in der Folge die Zusicherung, dass die Slowakei bereits mit der ersten Gruppe der Beitrittskandidaten im Jahr 2004 der Europäischen Union beitreten darf.[79]

Innerhalb Österreichs gab es im November 1999 in der Folge einen Konflikt, nach dem die Anti-Atom-Beauftragte Barbara Brammer andeutete ein Veto gegen den Beitritt einzulegen, sofern die Stilllegung nicht im Jahr 2002 erfolge. Seitens des Außenministers Wolfgang Schüssel gab es allerdings die Zusage, dass eine Stilllegung bis 2008 den Interessen Österreichs entspreche.[80] Die Stilllegung durch die Beitrittsforderung der Europäischen Kommission wurde seitens der slowakischen Atomgemeinschaft SNUS im April 2000 stark kritisiert und forderte die Europäische Union eher auf sich um die Harmonisierung der Sicherheitsstrukturen zu kümmern, anstatt Länder wie die Slowakei mit der Schließung von Bohunice V1 zu bestrafen, zumal die Anlage in den vorherigen Jahren umfangreich nachgerüstet wurde.[81] Seitens der Slowakei wurde allerdings im Jahr 2000 zugestimmt für den EU-Beitritt Bohunice 1 im Jahr 2006 und Bohunice 2 im Jahr 2008 stillzulegen. Im Gegenzug sicherte die Europäische Union Kompensationszahlungen in Höhe von 360 Millionen US-Dollar zu.[51]

Im September 2001 wurde Bohunice 1 das letzte mal relizenziert für den restlichen Betrieb bis zur Stilllegung. Die Relizenzierung wurde stark kritisiert, da sie praktisch 10 Jahre lang gültig ist, jedoch der Block im Jahr 2006 vom Netz gehen soll im Rahmen des EU-Beitritts.[82] Seitens der Arbeitsgruppe für nukleare Sicherheit der Europäischen Kommission wurde die Relizenzierung unterstützt.[83]

Die Stilllegungsforderung der Europäischen Kommission von Bohunice 1 und 2 wurde auch durch andere Parlamentarier der Europäischen Union kritisiert. Die EU-Abgeordneten Gordon Adam aus dem Vereinigten Königreich und Piia-Noora Kauppi aus Finnland forderten die Europäische Kommission auf eine Stellungnahme abzugeben, warum sie eine frühzeitige Stilllegung der Blöcke erwirken wollen. Die Anfrage kam nach einem Informationsbesuch der beiden Abgeordneten im Oktober 2001 im Kernkraftwerk Bohunice, bei der offensichtlich wurde, dass es keine technischen, sondern rein politische Gründe für die Stilllegung der Anlage gebe. Die Anlage entspräche mit den Nachrüstungen den Standard der EU, die auch entsprechend seitens der WENRA in deren Bericht über die Anlage im Jahr 2000 so bewertet wurden. Sowohl Gordon Adam als auch Piia-Noora Kauppi forderten die Europäische Kommission daher auf mehr Augenmerk auch auf eine sichere Energieversorgung der EU-Beitrittskandidaten zu legen und nicht nur Gelder für die Stilllegung von Bohunice V1 zur Verfügung zu stellen, sondern auch Alternativen für den Ersatz der wegfallenden Energie vorschlagen und unterstützen solle.[69][84]

Im November 2001 wurde Bohunice 2 das letzte mal vor der Stilllegung Relizenziert, ebenfalls wie zwei Monate zuvor Bohunice 1, mit einer 10 Jahre gültigen Betriebsgenehmigung.[85]

Seitens der Slowakei wurde im Jahr 2002 bei der Europäischen Union angefragt zusätzliche Gelder für die Stilllegung von Bohunice 1 und 2 zu gewähren. Diese wurden gewährt, sodass zwischen 2004 und 2006 die Slowakei jährlich 20 Millionen Euro gewährt werden sollten.[86] Bis Ende 2002 war die Vorbereitung der Stilllegung beider Blöcke hinter dem Zeitplan, darunter der Bau einer neuen Schaltanlage, um die alte Schaltanlageninfrastruktur nach der Stilllegung der Blöcke abzutrennen.[87] Im November 2005 hat das europäische Parlament zusätzliche 163 Millionen Euro für die Stilllegung von Bohunice V1 zur Verfügung gestellt, da man davon ausging, dass die Kosten für die frühzeitige Stilllegung der Blöcke höher liegen würden. Zudem machte das EU-Parlament die Europäische Kommission darauf aufmerksam, dass die Slowakei zusätzlich knapp 250 Millionen Euro für die Modernisierung von Bohunice V2 investierte aufgrund der Stilllegung, was entsprechend mit angerechnet werden solle. Mit den zusätzlichen Geldern wurde die Gesamtfinanzierung für die Stilllegung von Bohunice V1 auf 400 Millionen Euro seitens der Europäischen Union aufgestockt und sollte zwischen 2007 und 2013 ausgezahlt werden.[88] Bis Ende 2006 wurden die Gesamtkosten auf 441 Millionen Euro veranschlagt.[89]

Entsprechend den Verhandlungen, die die Slowakei seit 1999 führt, wurde Bohunice 1 am 31. Dezember 2006 in der Silvesternacht zu Neujahr vom Netz genommen.[7][89] Seitens Ľubomír Jahnátek, Wirtschaftsminister der Slowakei, wurde die Stilllegung als trauriger Tag für die Slowakei bezeichnet. Der Ministerpräsident Robert Fico bezeichnete die Stilllegung als Energieverrat der vorherigen Regierung, dadurch die Slowakei durch die Stilllegung zu einem Energieimporteur.[90] Seitens der WANO wurde ebenfalls erklärt, dass es keinerlei technische Gründe gäbe diesen Block und auch später Bohunice 2 stillzulegen.[91]

Im Mai 2007 wurde seitens der Europäischen Union ein Budget in Höhe von 423 Millionen Euro für die Stilllegung der beiden Blöcke bewilligt und mit der Auszahlung begonnen.[92]

Am 31. Dezember 2008 wurde Bohunice 2 stillgelegt.[7] Seitens des Wirtschaftsminister Ľubomír Jahnátek wurde mit der Stilllegung hervorgehoben, dass die Slowakei das Versprechen gegenüber der Europäischen Union gehalten habe, die Anlagen stillzulegen.[93] Zur gleichen Zeit kam es allerdings zu einem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine über unbezahlte Gasrechnungen seitens der Ukraine, weshalb Russland die Gaslieferungen an die Ukraine reduzierte. Da durch eine Drosselung auch die dahinter liegenden europäischen Länder von einer Knappheit an Erdgas betroffen waren, gab es in Bulgarien und der Slowakei die Überlegungen, aufgrund eines Versorgungsmangels für Gaskraftwerke, die kurz zuvor abgeschalteten Reaktoren Kosloduj 3 und Bohunice 2 wieder anzufahren. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico gab offen bekannt, dass er sich durchaus vorstellen kann einer der stillgelegten Blöcke in Bohunice wieder anzufahren, wenn die Slowakei weiterhin ein unbeteiligtes Opfer an dem bilateralen Streit zwischen der Ukraine und Russland sei.[91]

Da der Konflikt weiter anhielt, gab am 12. Januar 2009 Robert Fico bekannt, dass man Bohunice 2 für die Wiederinbetriebnahme vorbereite, nachdem knapp zwei Wochen lang keine zuverlässigen Gaslieferungen aus Russland mehr kamen. Da die Temperaturen auf -6 °C gesunken waren und der Energiebedarf entsprechend zunahm drohte laut Robert Fico ein Blackout in der Slowakei. Entscheidend für die Wiederinbetriebnahme des Blocks war der Ausgang der Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Russland in Brüssel, in denen Russland zusicherte bis 8:00 Uhr des Folgetags die Gaslieferungen wieder sicherzustellen. Seitens Österreich wurde die mögliche Wiederinbetriebnahme abgelehnt, obwohl das Land selber 66 % weniger Gas als üblich zur Verfügung hatte.[94] Am 19. Januar 2009 gab der slowakische Außenminister Ján Kubiš bekannt, dass Bohunice 2 vorläufig nicht angefahren werde, nachdem die Slowakei Gaslieferungen aus Tschechien erhalten habe und ihren Grundbedarf wieder decken konnte.[95]

Rückbau

Im Jahr 2007 plante man den Rückbau von Bohunice 1 und 2 im Jahr 2012 zu beginnen. Veranschlagt wurden dabei Kosten von rund 500 Millionen Euro.[89]

Im Jahr 2011 gab der Energiekommissar der Europäischen Union, Günther Oettinger, zusätzliche Gelder für die Stilllegung von Bohunice V1 frei, wodurch die Slowakei zusätzliche 105 Millionen Euro bis 2017 erhalten sollte. Im Gegenzug für die Gelder wurde die bis dahin notwendige Umsetzung der EU-Rechtsvorschriften zur nuklearen Sicherheit und zur Entsorgung nuklearer Abfälle gefordert.[96]

Im Jahr 2012 erhielt die Firma AMEC den Auftrag für drei Jahre die Abfälle aus Bohunice V1 zu verarbeiten. Der Vertrag umfasst die Verarbeitung von knapp 600 Kubikmeter an radioaktiven Abfällen, die beim Rückbau in dieser Zeit anfallen.[97]

Am 27. September 2017 unterzeichnete Westinghouse mit JAVYS einen Vertrag für den Abbau der Reaktorkühlsysteme von Bohunice 1 und 2. Der Vertrag umfasst unter anderem die vorbereitende Dekontamination des Primärsystems, der Abbau und die Zerlegung der Reaktordruckbehälter, der Reaktoreinbauen und andere Strukturen des Reaktorsystems. Zusätzlich ist Westinghouse für die Material- und Abfallwirtschaft im Anschluss verantwortlich, die nach slowakischen und europäischen Rechtslagen organisiert werden muss. Nach Plan sollten diese Arbeiten bis 2025 abgeschlossen werden.[98][99][100]

Am 1. Oktober 2018 wurde der Abriss der vier Kühltürme von Bohunice V1 abgeschlossen. Der Beton wurde direkt am Standort zerkleinert und soll am Standort verbleiben, um Löcher aufzufüllen, die nach dem Beseitigen der Kühltürme übriggeblieben sind. Anschließend sollen die Flächen mit Grad überpflanzt werden.[101]

Bohunice V2 (Block 3 & 4)

Aufgrund der weiteren Bestellung tschechoslowakischer Kernkraftwerke und der gleichzeitigen Fertigung weiterer baugleicher Anlagen in den osteuropäischen Staaten, baute Škoda seit 1980 die Fertigungskapazität auf 20 Dampferzeuger und 3 Reaktoren des Typs WWER-440 pro Jahr aus. Gleichzeitig sollte dies aber auch als Vorbereitung für die Serienfertigung des WWER-1000 dienen.[102] Im Jahr 1975 plante man[5] in der Folge die Empfehlung von Energieexperten in der Tschechoslowakei ab spätestens 1976 ein weiteres Kernkraftwerk in Bohunice zu errichten.[103] Entsprechend wurde der Bau von Bohunice 3 und 4 darauf ausgerichtet mit eigenen tschechoslowakischen Ressourcen die Anlage zu errichten und Bohunice V1 mit WWER-440/230 zu kopieren. Die Entscheidung die Anlage zu errichten hing insbesondere damit zusammen, dass die Anlage V2 mit dem Nachfolgemodell WWER-440/213 am Kernkraftwerk Dukovany sich zeitlich stark verzögerte, da sich bereits bei den Vorarbeiten herausstellte, dass der Bau am Standort Dukovany wesentlich schwieriger zu realisieren sein wird als angenommen. Zusätzlich verzögerten sich der Baubeginn von Dukovany V2, da die Standortanpassungen erst mit dem Erhalten des technischen Designs 1974 begonnen werden konnten.[5]

Aufgrund der Gefährdung des tschechoslowakischen Bauprogramms wurde ein Projektleiter berufen, der die Zeitpläne und Baureihenfolgen der Kernkraftwerksbauten effizienter reorganisieren sollte. In der Folge wurde entschieden im Jahr 1975, den Bau von Bohunice 3 und 4 zu realisieren, das Projekt V2 von Dukovany nach Bohunice zu verlegen und mit der Wiederholung der Baustrategie von Bohunice V1, mit der Vollendung der Arbeiten an den Blöcken, direkt auf die Baustelle Bohunice V2 zu schicken. Die entsprechenden Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Verlegung des Baus wurden akzeptiert, allerdings wurde hervorgehoben, dass es sich um den Reaktortyp WWER-440/230 handeln sollte. Noch 1975 gab es allerdings diesbezüglich starke Diskussionen über die Sicherheit der WWER-440, nachdem Finnland für das Kernkraftwerk Loviisa zwei WWER-440/213 erwarb und diese mit Eiskondensator-Containments ausstattete um. Die Diskussion zwischen der Tschechoslowakei und der Sowjetunion führte dazu, dass im März 1976 die Entscheidung fiel alle neuen Kernkraftwerke mit WWER-440/213 auszustatten und mit Kondensationstürmen, womit das Projekt Bohunice V2 auch auf diesen Reaktortyp angepasst wurde.[5]

Als Generaldesigner von Bohunice V2 trat Energoprojekt Prag auf, die wiederum technische Unterstützung von LOTEP Leningrad erhielt. Hydrostav Bratislawa trat als Generalauftragnehmer für den Bau der Gebäude auf und Škoda als Generalauftragnehmer für den gesamten technologischen Teil. Durch die steigende Expertise war es möglich den Lieferanteil der tschechoslowakischen Industrie an der Anlage zu erhöhen. Waren es bei Bohunice V1 noch 30 %, wurde der Anteil bei Bohunice V2 auf 40 % erhöht.[103]

Bau

Die Vorarbeiten ab 1975 konnten relativ schnell beginnen, da für diese Arbeiten die Arbeiter vom Bau von Bohunice A1 und Bohunice V1 noch vor Ort waren und deren Expertise sofort abgerufen werden konnte.[5] Am 1. Dezember 1976 gingen Bohunice 3 und 4 offiziell in Bau.[7]

Betrieb

Am 5. Juli 1984 wurde der erste Brennstoff in Bohunice 3 geladen[5] und erreichte am 7. August 1984 die Erstkritikalität. Am 20. August 1984 ging der Block erstmals ans Netz.[7] Anfang September 1985 erreichte der Block 35 % seiner Nennleistung und sollte mit dem Ankunft der tschechoslowakischen Atomenergiekommission bis Oktober 1985 seine Nennleistung erreichen.[104] Am 14. Februar 1985 wurde der Block in den kommerziellen Betrieb überführt.[7] Am 5. Juli 1985 wurde der erste Brennstoff in Bohunice 4 geladen[5] und erreichte am 2. August 1985 die Erstkritikalität.[7][104] Am 9. August 1985 ging der Block erstmals ans Netz und wurde am 18. Dezember 1985 kommerziell in Betrieb genommen.[7]

Im Jahr 1994 installierte die deutsche Eberline Instruments GmbH für Bohunice V2 neue Abluftüberwachungssysteme für die Erfassung der abgegeben Aktivität an Aerosolen und Iod.[32] Bis 1996 wurden Sicherheitsverbesserungen für Bohunice 3 und 4 gesucht und ein entsprechendes Nachrüstprogramm für beide Reaktoren ausgearbeitet.[66] Allerdings erklärte Slovenské elektrárne zu dem Zeitpunkt, dass die Nachrüstung von Bohunice 1 und 2 Priorität habe und Nachrüstungen an Bohunice 3 und 4 erst nach 2000 bis zum Jahr 2010 erfolgen sollten, um die Laufzeit der Blöcke zu verlängern.[105]

Bis 2002 war auch die Modernisierung von Bohunice 3 und 4 angelaufen, die diesesmal hauptsächlich während den regulären Revisionen erfolgen sollte und in slowakischer Eigenregie unter der Leitung von VÚJE Trnava durchgeführt wird. Die Gesamtkosten wurden auf rund 300 Millionen Euro kalkuliert.[106]

Im Jahr 2003 erhielt Framatome ANP den Auftrag der Slovenské Elektrárne für die Nachrüstung digitaler Sicherheitsleittechnik des Systems TELEPERM XS in Bohunice 3 und 4, nachdem das System zufriedenstellend auch in Bohunice 1 und 2 eingebaut und betrieben werden konnte. Der Austausch der bisherigen Leittechnik sollte Stufenweise bis 2008 umgesetzt werden, sodass die Funktionen und Diagnostik für den Betrieb erweitert werden.[107][108]

Am 10. März 2006 kam es zu einer Reaktorschnellabschaltung in Bohunice 4 infolge von überhitzten Lagern in den Turbinen, die sich nacheinander abschalteten.[109]

Im September 2007 gewann Škoda Power eine Ausschreibung für die Modernisierung der vier Turbosätze von Bohunice 3 und 4. Dabei sollten die Turbinen rekonstruiert werden, sowie die Hoch- und Niederdruckturbine getauscht werden, um 30 MW mehr Leistung pro Turbine zu gewinnen, für 120 MW mehr Leistung aus Bohunice V2. Darüber hinaus sollte das gesamte Kontrollsystem ersetzt werden, sowie die gesamte Hydraulik. Die Komponenten sollten ab 2009 geliefert werden und die Arbeiten während des regulären Anlagenstillstands 2010 beginnen. Eine ähnliche Modernisierung hatte Škoda Power bereits in den vorherigen Jahren im Kernkraftwerk Dukovany durchgeführt.[110] Die Arbeiten schloss im November 2010 planmäßig ab, wodurch die Bruttoleistung beider Blöcke von 440 MW auf je 505 MW gesteigert werden konnte.[111]

Am 28. Januar 2014 hat die Ukraine ein Gesetz erlassen, welches es Rosatom verbietet, Kernbrennstoff für andere Länder durch die Ukraine zu transportieren. Aufgrund dieses Verbots stieg Rosatom auf Flugzeugfracht um. Die erste Lieferung dieser Art war für Bohunice 3 und 4 im März 2014.[112]

Am 10. März 2016 fuhr Bohunice 4 erstmals 10 Jahre ohne Reaktorschnellabschaltung.[109]

Bohunice V3 (Block 5)

Im Jahr 2006 gab es erstmals seitens der Regierung Fico den Vorschlag neue Kernkraftwerke in der Slowakei zu bauen. Als Standort wurde entweder Kecerovce im Osten der Slowakei oder Bohunice genannt. Bei einem Treffen von E.On-Vorstandsvorsitzender Johannes Teyssen mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico am 21. März 2007 diskutierten beide Partner Alternativen für den Wegfall von Bohunice V1 in dieser Region und damit einer großen Energiequelle. Ziel war es, die bestehende Infrastruktur von Bohunice V1 so weit wie möglich fortzunutzen. Seitens Theyssen wurde hervorgehoben, dass man das Projekt vorsichtig evaluieren werden und für alle Optionen ofen sei, von erneuerbaren Energien bis hin zum Bau eines Kernkraftwerks.[113][114] Im Jahr 2008 entschied sich E.On allerdings für den Bau eines Gas-und-Dampf-Kombikraftwerks in Malženice, womit das Unternehmen kein Kernkraftwerk mehr verfolgte.[115]

Ursprünglich plante die slowakische Regierung bereits 2008 eine Ausschreibung für einen neuen Reaktorblock zu lancieren. Robert Fico gab dem Wirtschaftsminister die Freigabe auch die Ausschreibung über den 31. Dezember 2008 hinaus zu verschieben, falls man noch nicht so weit sei. Am 17. September 2008 unterzeichnete der französische Präsident Nikolas Sarkozy und der slowenische Ministerpräsident Robert Fico ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich der friedlichen Nutzung der Kernenergie, wobei man hierbei eine strategische Partnerschaft absah, die beim Bau des neuen Reaktorblocks vonnöten sei.[116][117]

Da für die Slowakei die Kernenergie als unverzichtbar galt, auch im Kampf gegen den Klimawandel, ging die Regierung mit dem Projekt eines neuen Kernkraftwerks weiter und begann Vorbereitungen für ein Projekt über die staatliche Jadrová a vyraďovacia spoločnosť (kurz JAVYS), die für nukleare Dienstleistungen und für die Stilllegung der slowakischen Kernkraftwerke gegründet wurde.[115] Am 29. Mai 2009 unterzeichneten JAVYS und ČEZ ein Abkommen über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für den Bau eines neuen Druckwasserreaktors am Standort Bohunice, genannt Bohunice V3, vereinzelt Bohunice 5. Eine Spezifizierung des Projekts sollte bis 2010 nach der Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie folgen.[118][119][120] Am 4. November 2009 genehmigte die Europäische Kommission die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Jadrová Energetická Spoločnosť Slovenska (kurz JESS),[115] seitens der slowakischen Regierung sollte damit die Gründung des Gemeinschaftsunternehmen im Dezember 2009 abgeschlossen werden.[121] Original plante man mit dem Bau 2013 zu beginnen, sodass die Anlage gegen das Jahr 2020 in Betrieb sei.[119] Bereits bei der Lancierung der Ausschreibung für Temelín 3 und 4 stellte ČEZ dem Gewinner in Aussicht, bis zu drei weitere Reaktorblöcke an nicht genannten Standorten zu errichten. Hierbei konnte es sich aber nur um Dukovany 5 und 6 handeln, sowie Bohunice 5, da ČEZ derzeit sonst keine weiteren Projekte evaluiere.[122]

Im Januar 2013 gab der russische Staatskonzern Rosatom bekannt, Interesse an einer Teilhabe am Gemeinschaftsunternehmen zu haben und den neuen Block mit zu erbauen. Zusammen mit JAVYS und ČEZ unterzeichnete Rosatom eine Absichtserklärung, die es Rosatom ermöglichte, aktuelle Informationen über das Projekt abzurufen. Zusätzlich gab es Gespräche darüber die Anteile an JESS zu reduzieren, um einen Anteil an Rosatom verkaufen zu können. Gerade ČEZ versuchte seine Anteile zu reduzieren um sich mehr auf die Ausschreibung und Ausbau von Temelín 3 und 4 zu konzentrieren, da die Teilhabe an noch so einen großen Projekt schwierig werden könnte.[123] Die Entscheidung seitens Rosatom, ob man in das Projekt einsteige oder nicht, sollte nach Erhalt von Informationen über den aktuellen Planungsstand erfolgen.[124] Am 3. Juli 2013 gab Rosatom bekannt, dass man für einen etwaigen Neubau Garantien seitens der slowakischen Regierung entsprechende Garantien verlange, in Form einer festen Vergütung für Strom aus der Anlage in Höhe von 65 €/MWh. Seitens des slowakischen Wirtschaftsminister Tomáš Malatinský wurde dies als nicht machbar bezeichnet. Hintergrund ist, dass der Preis bei knapp 37 bis 45 €/MWh liegt, damit deutlich knapp die Hälfte unter der geforderten Festpreisvergütung. Seitens des Vizepräsidenten von Rusatom Overseas, Leoš Tomíček, wurde der Festpreis als gerechtfertigt angesehen, da der Markt in der Europäischen Union durch hohe Subventionen für verschiedene Energiequellen stark verzerrt sei und zusammen mit der Wirtschaftskriese seit 2007 die Preise stark nach unten korrigierte. Er erklärte aber auch, dass die Preise beim Abschaffen der Subventionen steigen würde, dabei 60 bis 70 €/MWh erreichen werden und daher Rosatom in diesem Preisbereich angesetzt hat. Da Russland als Eigentümer von Rosatom keinerlei Möglichkeit habe an der Energiepolitik der Europäischen Union teilzuhaben sei es dem Konzern daher wichtig, eine Preisgarantie für einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage zu haben. Rosatom sicherte im Gegenzug zu, dass die angesetzten Baukosten zwischen 4 und 6 Milliarden Euro nicht überschritten werden und die Anlage binnen fünf Jahre nach Baubeginn am Netz sei.[125]

Im Jahr 2013 wurde die Engineering-Firma AMEC beauftragt die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Bau des neuen 1000 MW starken Kernkraftwerks durchzuführen.[126]

Im neuen Energieplan der Slowakei im Jahr 2014 wurde der Bau von Bohunice 5 verschoben und eine Realisierung bis 2030 aufgeschoben werden. Ein Baubeginn war frühstens nach der Fertigstellung von Mochovce 3 und 4 nunmehr vorgesehen.[127]

Standortdetails

Der Standort Bohunice befindet sich nordöstlich der Donau-Ebene, 10 Kilometer südöstlich der kleinen Karpaten, westlich des Flusstals der Váh in der Trnava-Ebene, die Teil der Donau-Ebene ist. Diese zählt zu einer der am besten geologisch erkundeten Gebiete der Slowakei. Das Kernkraftwerk Bohunice steht noch auf den nördlichen Ausläufern der Donauebene nahe dem Westteil des Karpatenmassivs, das sich über eine Länge von 1500 Kilometern und einer Breite von 150 bis 200 Kilometern bis nach Rumänien erstreckt. Durch die Lage auf der Trnava-Ebene steht das Kernkraftwerk seismisch auf keiner Verwerfung und vergleichsweise stabil, die westlich und östlich der Trnava-Ebene nordöstlich nach Südwesten von verlaufen. Die Karpaten im Osten hingegen sind stark durch Verwerfungen durchzogen. Die größe Gefährdung geht für das Kernkraftwerk von der 17 Kilometer entfernten Dobra Voda-Verwerfung aus, die 1906 nordwestlich des Kernkraftwerksstandorts ein Erdbeben der Stärke 8 auf der MSK-64-Skala verursachte mit einer Magnitude von 5,7 in einer Tiefe von 9 Kilometer. Das zweite bekannte starke Erdbeben in der Region ist das Komárno-Erdbeben von 1763, das eine Stärke von 8 bis 9 auf der MSK-64-Skala hatte bei einer Magnitude von 5,6 in einer Tiefe zwischen 6 und 9 Kilometer. Bezogen auf die weitere Erforschung der Geologie in diesem Bereich gilt es als sehr wahrscheinlich, dass am Standort Bohunice ein 10.000-jähriges Erdbeben der maximalen Magnitude &6 auftreten mit einer Stärke 6 auf der MSK-Skala mit einem Epizentrum weniger als 20 Kilometer entfernt in den kleinen Karpaten, sowie kleine Erdbeben mit einer Magnitude um 5 in einem Umkreis von fünf bis zehn Kilometer um das Kernkraftwerk. In beiden Fällen wird jedoch davon ausgegangen, dass die Stärke 7 auf der MSK-Skala am Kernkraftwerk nicht überschritten wird.[128]

Eigentümer und Betreiber

Am 1. Mai 1957 wurde das öffentliche Unternehmen Jadrová Elektráreň Bohunice als Betreibergesellschaft für Bohunice A-1 gegründet.[5] Diese ist direkt in die 1969 gegründete Slovenske Energeticke Podniky übergegangen. 1988 wurde die Slovenske Energeticke Podniky in die Slovenské Elektrárne umgewandelt. Mit der anstehenden Privatisierung von Slovenské Elektrárne im Jahr 2004 gab es Bedenken wegen der Stilllegung von Bohunice A-1, da die Anlage nach wie vor staatliche Gelder erhielt. Ähnliche Bedenken gab es aufgrund der anstehenden Stilllegung von Bohunice V1 im Jahr 2006 und 2008.[129] Hierfür wurde am 6. Juli 2005 die GovCo a.s. gegründet, die am 7. August 2006 Jadrová a vyraďovacia spoločnosť (kurz JAVYS) umgewandelt wurde und Bohunice A-1 seit 2005 und Bohunice V1 seit 2006 besitzt. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Stilllegung der Anlagen.[5]

Am 29. Mai 2009 wurde das Unternehmen Jadrová Energetická Spoločnosť Slovenska (kurz JESS) gegründet, an dem JAVYS mit 51 % und ČEZ mit 49 % beteiligt ist und Eigentümer von Bohunice V3 ist.[118][119] Am 4. November 2009 genehmigte die Europäische Kommission die Gründung.[115] ČEZ ist nur indirekt an JESS beteiligt über das Subunternehmen ČEZ Bohunice mit Sitz in Prag,[130] das bereits am 19. März 2009 in das Handelsregister eingetragen wurde und einem Stammkapital von 3,2 Milliarden tschechische Kronen besitzt.[131]

Eigentümer und Betreiber
  • Block A-1
    • 1957 bis 1969 - Jadrova Elektraren Bohunice[5]
    • 1969 bis 1988 - Slovenske Energeticke Podniky
    • 1988 bis 2005 - Slovenské Elektrárne
    • seit 2005 - JAVYS
  • Bohunice V1
    • 1972 bis 1988 - Slovenske Energeticke Podniky
    • 1988 bis 2006 - Slovenské Elektrárne[5]
    • seit 2006 - JAVYS[5]
  • Bohunice V2
    • 1976 bis 1988 - Slovenske Energeticke Podniky
    • seit 1988 - Slovenské Elektrárne
  • Bohunice V3
    • seit 2009 - JESS

Technik Bohunice A-1

Vereinfachtes Schema des KS-150

Bohunice A-1 ist ausgestattet mit einem gasgekühlten und schwerwassermoderierten Reaktor des Typs KS-150. Die Bezeichnung KS kommt vom russischen „Котел Станционный“ was so viel heißt wie Kesselstation. Zwar wird immer wieder angegeben, dass es sich bei Bohunice A-1 als gasgekühlter und schwerwassermoderierter Reaktor um ein Einzelstück handle,[1] was allerdings falsch ist. Zwei andere Anlagen mit diesen Typ wurden gebaut: das Kernkraftwerk Bennilis in Frankreich[132] und das Kernkraftwerk Lucens in der Schweiz.[133] Generell kann man aber sagen, dass es sich um einen exotischen Reaktortyp handelte, als erster Reaktor dieses Typs weltweit in Bau ging, jedoch als letztes in Betrieb.

Der Reaktor war ausgelegt für eine thermische Leistung von 560 MW, aus denen eine elektrische Bruttoleistung von 144 MW erzeugt werden sollten und 110 MW netto ins Netz gehen sollten. Mit diesen Parametern wurde die Anlage jedoch im Sekundärbereich nie betrieben.[1] Installiert waren im Block insgesamt drei Turbosätze, die jeweils 50 MW hatten.[10] Als Kernbrennstoff nutzte die Anlage Natururan in unlegierter Metallform.[1] Die Brennelementhüllen besteht aus einer Magnesiumoxid-Beryllium-Legierung,[10][1] deren Berylliumanteil bei 1,5 % liegt.[134] Im Normalbetrieb befinden sich 24.6 Tonnen Kernbrennstoff in 148 technologischen Kanälen im Reaktor,[1] die das eintretende Kühlgas in den Reaktor von 125 °C bei 63,77 Bar,[39] auf 425 °C am Austritt erhitzen, damit im Vergleich zu den MAGNOX-Anlagen im vereinigten Königreich leicht höhere Temperatur.[134] Seitens der Anlagenplaner was dies einer der Hauptziele die Anlage kompakter zu gestalten als die MAGNOX-Anlagen, weshalb man sich statt für Graphit auch für schweres Wasser als Moderator entschied, von denen sich 57,2 Tonnen im Moderatorkreis befanden.[1] Das Kohlenstoffdioxid aus dem Primärkreis strömt nach dem Erwärmen über die sechs Primärkreise in sechs Dampferzeuger, die das auf 97 °C vorgewärmte Speisewasser auf 256 °C erwärmten bei einem Dampfdruck von 46 Bar. Insgesamt stellten die Dampferzeuger für die Turbinen 86 Tonnen Dampf pro Minute zur Verfügung.[1]

     - Innere Kernzone
     - Äußere Kernzone

     - 148 Brennstoffkanäle
     - 032 Kompensator-Steuerstäbe
     - 004 automatische Steuerstäbe
     - 004 Notabschalt-Steuerstäbe
     - 002 Ionisationskanäle

Der Reaktor selber hat einen Druchmesser von 5,1 Meter und eine Höhe von 20,1 Meter. Die Wandstärke liegt bei 150 mm und das Gesamtgewicht beträgt 705 Tonnen mit Reaktordeckel. Der Reaktor und der Deckel bestehen aus verschweißten Kohlenstoffstahl, während der Moderatorbehälter im Reaktor mit einem Druckmesser von 4,5 Meter, einer Höhe von 5,8 Meter und einem Gewicht von 32 Tonnen aus einer Aluminiumlegierung besteht. In den Reaktorbehälter hinein, sowie durch den Moderatortank ragten die 148 Brennstoffkanäle im Abstand von je 250 mm zueinander, die im Bereich des Moderatortanks den Reaktorkern bildeten. Dieser war zylindrisch und hatte einen Durchmesser von 3,65 Meter bei einer Höhe von 3,91 Meter. Der Kern bestand aus zwei Zonen, um eine bessere Neutronenflussverteilung zu erreichen. Diese teilten sich auf in 44 Brennstoffkanäle im inneren Kernbereich und 104 Brennstoffkanäle im äußeren Bereich.[1]

Die Regelung des Reaktors erfolgt mit insgesamt 40 Steuerstäben[1] und ist im Vergleich zu anderen Modellen eher kompliziert, da der Reaktor eine hohe Neutronenflussdichte aufweist und gleichzeitig nur kleine Reaktivitätsreserven bietet. Die Regelung muss daher nach vorgeschriebenen Leistungsdiagrammen erfolgen, die durch das Übergangsverhalten beim Ansammeln von Reaktorgiften bestimmt sind, vornehmlich Xenon und Samarium.[135] Die Lademaschine kann während des Anlagenbetriebs eingesetzt werden und arbeitet mit einem Druck von rund 60 Bar und einer Eintrittstemperatur des Kühlmittels von 112 °C.[136]

Eine Besonderheit an dem Reaktor ist, dass er einen zusätzlichen Loop hat, der alleine für den experimentellen Einsatz von Brennelementen dienen sollte. Hintergrund war insbesondere das Bestreben seitens der Tschechoslowakei selbst Natururan-Kernbrennstoff fertigen zu können und diesen im KS-150 zu testen. Dadurch sollte der Umweg umgangen werden, in dem Uranerz für diesen Reaktor zunächst in die Sowjetunion exportiert wird um dort die Brennelemente zu fertigen.[15]

Das direkte Nachfolgemodell des KS-150 ist der 1000 MW starke TR-1000, der jedoch nie realisiert wurde.[137]

Technik Bohunice V1

Bohunice V1 ist ausgestattet mit Reaktoren des Typs WWER-440/230. Jeder der Reaktoren erreichte bei einer thermischen Reaktorleistung von 1375 MW eine elektrische Bruttoleistung von 440 MW, von denen 408 MW netto ins Netz gespeist wurden.[7] Ursprünglich lag die Bruttoleistung beider Blöcke bis 413 MW brutto und 380 MW netto.[102]

Hinsichtlich der Nachrüstungen war Bohunice V1 bis 1995 das am umfangreichste nachgerüstete Kernkraftwerk mit WWER-440/230, abseits von Kosloduj 3 und 4, die vom Basisdesign gesehen bereits beim Bau optimiert wurden. In Bohunice V1 wurde keine Trennung des Notkühlsystems vom Volumenregelsystem vorgenommen, dafür sämtliche Handarmaturen durch elektrische Armaturen ersetzt. Im Sekundärkreis wurden zusätzlich schnellwirkende Dampfabschlussarmaturen installiert, sowohl im Sammler der Dampferzeuger als auch in den Frischdampfleitungen. Zusätzlich wurde ein unabhängiges Notspeisesystem für die Dampferzeuger installiert, das zusätzlich Wasser aus Behältern außerhalb es Maschinenhauses mit zusätzlichen Pumpen in das System speisen kann. Für die Notstromversorgung wurde für Separation und Redundanztrennung zwei zusätzliche 6 kV-Systeme installiert.[53] Zwischen 1996 und 1999 wurde von Siemens das Leittechniksystem TELEPERM XS in Bohunice 1 und 2 installiert.[67]

Mit der großen Rekonstruktion bis zum Jahr 2000 wurde das Confinement der Anlage erheblich nachgerüstet, um dessen Standfestigkeit zu erhöhen. Für die Auslegung wurde seitens der Aufsichtsbehörde ÚJD nicht nur Auslegungsunfälle berücksichtigt, sondern auch auslegungsüberschreitende Unfälle wie ein Doppelendigen Bruch der Druckhalterleitung (200 mm Leckdurchmesser) und doppelendigen Bruch der Primärkreisleitung (500 mm Leckdurchmesser). Ebenso behandelt wurde das langfristige Kriechen und Schrumpfen des eingesetzten Betons der Klasse B25, der armiert ist mit Stahl des Typs 10425 nach der slowakischen Stahlanforderung STN 731201. Hauptziel war bei der Rekonstruktion den maximalen Druck im Confinement, der während eines großen Unfalls erreicht werden kann, von 1,6 Bar auf 1,2 Bar zu senken. Als eine Maßnahme wurde das Sprinklersystem rekonstruiert, als zweite Maßnahme wurden zwischen den Dampferzeugern und den Notspeisewasserbehältern des Primärkreises mehrere Dampfkondensatoren in den Notspeisewassertank installiert, die austretenden Dampf kondensieren und über den Notspeisewassertank wieder für die Bespeisung des Reaktors zurückgewinnt. Um einen Überdruck in den Notspeisetanks zu verhindern, wurde eine Abblaseleitung installiert, die bei einem Druck ≥1,2 Bar den Druck abbaut. Im gleichzeitig einen Unterdruck zu verhindern wurden Vakuumventile eingebaut, die bei einem Druck ≤0,15 Bar öffnen und den Druck im Confinement an die Atmosphäre angleichen.[138]

Technik Bohunice V2

Bohunice V2 ist ausgestattet mit Reaktoren des Typs WWER-440/213. Jeder der Reaktoren erreichte bei einer thermischen Reaktorleistung von 1471 MW eine elektrische Bruttoleistung von 500 MW, von denen 466 MW netto ins Netz gespeist wurden.[7]

Um die Notstromversorgung für Bohunice V2 zu optimieren wurde 1996 eine direkte Verbindungsleitung zwischen dem Kernkraftwerk und dem Wasserkraftwerk Madunice errichtet.[105]

Zwischenlager

Das Kernkraftwerk Bohunice verfügt über ein Nasslager für abgebrannten Kernbrennstoff, das 1987 in Betrieb ging[139] und ursprünglich auch für die Nutzung durch das Kernkraftwerk Dukovany vorgesehen war. Gebaut wurde das Nasslager mit einer ursprünglichen Kapazität von 600 Tonnen (5040 Brennelemente[67]), wodurch es lediglich für Bohunice alleine einen Betrieb bis zum Jahr 1997 ausreichte. Nachdem 1988 die Sowjetunion die weitere Rücknahme von abgebrannten Kernbrennstoff aus der Tschechoslowakei verwehte, wurde weiter zwischen 1988 und 1992 zusätzlicher abgebrannter Kernbrennstoff aus dem Kernkraftwerk Dukovany nach Bohunice ins Nasslager verbracht.[32] Im Jahr 1994 wurde der Bau eines neuen Zwischenlagers in Dukovany genehmigt, weshalb die in Bohunice eingelagerten Brennelemente aus Dukovany mit einem Urangehalt von 140 Tonnen 1995 wieder zurück nach Tschechien überführt wurden.[140]

Das Nasslager besteht aus insgesamt 3 Becken, sowie einen vierten in Reserve für Notfälle. Die Lagerung von Brennelementen findet in Lagerkörbe des Typs T-12 statt, bei beschädigten Brennelementen in Lagerkörben des Typs T-13. 56 Lagerkörbe können in einem Becken aufbewahrt werden mit je 1680 Brennelementen. Die Anlage war bereits im Design dafür vorgesehen, dass sie um zwei bis drei weitere Becken erweitert werden kann. Im Jahr 1993 wurde eine Ausschreibung lanciert für den Bau eines oder zwei zentraler Langzeitzwischenlager für die abgebrannten Brennelemente aus Bohunice und Mochovce, was 1994 wieder verworfen wurde, da man eher mehr Potential darin sah das bestehende Nasslager in Bohunice zu vergrößern. Als erste Maßnahme wurde ab 1996 die seismische Standfestigkeit des Lagers erhöht. Ursprünglich war die Anlage für Erdbeben der Stärke 6 auf der Richter-Skala ausgelegt, allerdings waren am Standort Bohunice Beben der Stärke 7 bis 8 zu erwarten. Zusätzlich wurde der Austausch der Lagerkörbe des Typs T-12 beschlossen gegen neue des Typs KZ-48, wodurch die Lagerung kompakter realisiert werden konnte und pro Korb statt 30 ganze 48 Brennelemente eingelagert werden konnten. Um diese Lagerung zu ermöglichen muss der Durchschnittsabbrand der Brennelemente pro Korb niedriger als 42 MWd/kg liegen. Ein einzelnes Brennelement darf maximal einen Abbrand von 52,5 MWd/kg haben. Durch die kompaktere Bauweise der KZ-48-Körbe konnten so pro Lagerbecken 94 Körbe anstatt nur 56 eingelagert werden.[139] Durch die Modifikation in ein Kompaktlager konnte so die Lagerkapazität auf 14.112 Brennelemente erhöht werden, was für die Gesamtlaufzeit aller Blöcke in Bohunice bis zum Jahr 2050 reicht.[139][67]

Durch die gestiegene Wärmebelastung von 516 kW auf 1990 kW musste der Wärmetauscher des Nasslagers getauscht werden, sowie die Pumpen. Zusätzlich wurden eigene Zellenkühler für die Anlage installiert, um autonom vom restlichen Anlagensystem der Reaktorblöcke zu sein. Bis 1999 war der gesamte Umbau abgeschlossen, sodass im Jahr 2000 mit dem schrittweisen Umladen der Brennelemente in die neuen KZ-48-Körbe erfolgte und die alten T-12-Körbe entsorgt wurden.[139]

Fernwärmenetz

Im Jahr 1984 begann der Bau einer Fernwärmeleitung aus dem Kernkraftwerk in die Stadt Trnava[141] und ging zwischen dem 8.[5] und 10. Dezember 1987 in Betrieb. Im Jahr 1997 erfolgte der Ausbau des Netzes in die Gemeinden Leopoldov, Jaslovské Bohunice und Hlohovec. Das 44 Kilometer lange Fernwärmenetz, 28,5 Kilomezter nach Trnava und 23,6 Kilometer nach Hlohovec, wird alleine von Bohunice V2 versorgt. An das Netz waren nach Stand 2017 insgesamt 17.781 Appartments in Trnava, 4.193 in Hlohovec, 205 in Leopoldov und 187 in Jaslovské Bohunice angeschlossen, sowie 364 Einfamilienhäuser. Überschlagen sind dies knapp 91.000 Menschen die Fernwärme aus dem Kernkraftwerk Bohunice beziehen.[142] In Malženice werden zusätzlich mehrere Hektar an Gewächshäusern mit der Fernwärme beheizt.[103] Bei der Fernwärme handelt es sich nicht um Abwärme, die mit 36 °C in den Kühltürmen eingespeist wird, sondern um eine direkte im Projekt vorgesehene Extraktion aus der Turbinensektion. Die Betriebstemperatur der Fernwärmeleitung liegt im Maximum bei 130 bis 140 °C, im Sommer und außerhalb der Heizperiode liegt die Vorlauftemperatur bei etwa 70 °C. Der Temperaturverlust bis zum am weitesten entfernten Verbraucher liegt bei maximal 2 °C.[142] Im Falle eines Ausfalls des Fernwärmenetzes bei Stillstand beider Reaktorblöcke kann das Heizkraftwerk der Trnavské automobilové závod die Wärmelasten mit 60 MW teilweise übernehmen,[103] sowie die Anfahr- und Hilfskessel des Unternehmen JAVYS.[142] Die thermische Auskopplungsleistung von Bohunice V2 liegt bei 240 MW.[103]

Seitens der Gemeinde Jaslovské Bohunice gibt es Interesse über die Jahre nach 2017 weitere Schulen an das Fernwärmenetz anzuschließend, sowie das Kommunalzentrum in der Stadt Hlohovec.[142]

Spezialanlagen und Equipment

Im Jahr 1984 erhielt die Kraftwerk Union AG den Auftrag über die Lieferung einer Konditionierungsanlage für radioaktive Abfälle.[54] Bei der Durchlaufmischanlage zur Verfestigung flüssiger oder anderer radioaktiver Betriebsabfälle handelte es sich um eine Neuentwicklung, die es ermöglicht Rückstände wie Salzlösungen, Altöle, Filterschlämme, Verdampferkonzentrate, Harze und Asche in Zement, Kunststoff oder Bitumen einzubinden. Dadurch es sich um eine kompakte Bauweise handelte, ist diese mobil einsetzbar. Die Kapazität der Anlage liegt bei 1 m3/h und kann im Maßstabvergleich die Abfälle eines einzelnen KWU-Druckwasserreaktors der 1300 MW-Klasse in 100 bis 200 Stunden konditionieren. Bis 1985 lieferte die Kraftwerk Union eine Anlage für das Kernkraftwerk Bohunice, sowie zwei weitere Anlagen für das Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung in Berlin.[143]

Im Jahr 1986 bestellte Škoda-Export bei der Kraftwerk Union eine In-Core-Kernsippinganlage, mit der Brennelemente auf Leckagen und andere Mängel überprüft werden können. Hierbei handelte es sich um die erste Lieferung einer solchen Anlage seitens der Kraftwerk Union in ein osteuropäisches Land und für einen Reaktor des Typs WWER-440, weshalb die Anlage speziell auf diesen Reaktortyp angepasst werden musste.[144] Die Betriebserfahrungen bis 1989 zeigten, dass in 12 Prüfkampagnen die Prüfzeit im Vergleich zur Lagerbecken-Sippingtechnik, die standardmäßig mit dem WWER-440 geliefert wurde, eine Zeitersparnis bringen und pro Reaktoranlage nur noch 35 Stunden zur Prüfung aller Brennelemente aus dem Kern benötigt werden.[145] Im Jahr 1990 hat die Kraftwerk Union eine neue Version in Bohunice installiert, die auch später die Kernkraftwerke Paks und Dukovany adaptiert wurde. Seit der Einführung 1986 wurden bis 1. Oktober 1992 insgesamt 27 Brennelemente mit Schäden durch die Anlage identifiziert. Aufgrund der Brennelementekonstruktion und keiner technischen Möglichkeit die Ummantelung des Brennelements im Lagerbecken zu demontieren, konnten die Beschädigungsursachen allerdings nur vermutet, nicht jedoch identifiziert werden. Allerdings zeigte sich, dass bestimmte Fertigungschargen gleichwertige Fehler aufwiesen und sich auf die Blöcke aufteilten, jedoch insbesondere in Block 2 viele Fehler auftraten.[56]

Wissenswertes

  • Während des Baus von Bohunice A-1 strebte die Tschechoslowakei einen Betrieb ihrer Kernkraftwerke ohne IAEA-Safeguards an, womit der Missbrauch für den militärischen Zweck ohne Aufsicht möglich wäre. Auf der Generalkonferenz der IAEA 1966 kam es zu einem Eklat, nachdem die Tschechoslowakei zusammen mit Polen forderte ihre Kernkraftwerke nur unter der Bedingung unter den IAEA-Sicherheitsbestimmungen zu betreiben, sofern sich auch die Bundesrepublik Deutschland bereiterklären würde, diese Kontrollen zuzulassen, die zu diesem Zeitpunkt aber in Deutschland keineswegs willkommen waren.[146] Infolge dieser Provokation rief die Bundesregierung Deutschlands am 6. Dezember 1966 beim Ministerrat in Brüssel dazu auf, dass die Europäische Atomgemeinschaft Euratom Kontakt zur IAEA aufnehmen soll, um eine gegenseitige Anerkennung der Kontrollen zur Sicherheit gegen militärische Verwendung der Kernenergie zu erzielen.[147] Dazu kam es allerdings bis 1967 nicht, weshalb auf der Generalkonferenz 1967 auch Ungarn und Polen die Bundesrepublik zu dem Betrieb unter den IAEA-Sicherheitsbestimmungen aufforderte. Ungarn ging weiter und warf der Bundesregierung vor, dass sie das letzte ernsthafte Hindernis seien zur Unterzeichnung eines Sperrvertrags. Der deutsche Redner verschob aus Protest seine Rede um einen Tag.[148]
  • Am 4. Oktober 1991 unterzeichnete die Slovenské Energetické Podniky und die Électricité de France ein Abkommen über den Erfahrungsaustausch in allen Bereichen zwischen den Kernkraftwerken Bohunice und Nogent.[149] Eine ähnliche Partnerschaft besteht seit 1993 im Rahmen des TACIS-Programm der Europäischen Union zwischen dem Kernkraftwerk Bohunice und dem deutschen Kernkraftwerk Grohnde.[150]
  • Nach der Stilllegungsentscheidung für das Kernkraftwerk Greifswald verkauften die Energiewerke Nord von den 860 frischen nicht gebrauchten Brennelemente insgesamt 462 Brennelemente an das Kernkraftwerk Bohunice. Der Transport der letzten 111 Brennelemente 1992 an das Kernkraftwerk Bohunice wurde von Protest seitens Greenpeace mit einer Schienenblockade gestört und forderten Umweltminister Klaus Töpfer auf weitere Brennelementtransporte aus Greifswald zu verhindern. Die Energiewerke Nord unterstrichen jedoch die Wichtigkeit des Verkaufs, da die Gelder für den Rückbau des Kernkraftwerks Greifswald benötigt werden. Die Energiewerke Nord wiesen darauf hin, dass sämtliche Kosten durch die Blockade an Greenpeace weitergeleitet werden sollen, sowohl was den Transport der Brennelemente betraf, als auch die Blockierung der Versorgungszufahrt zum Kernkraftwerk Greifswald.[151]
  • Am 5. Februar 1998 wurde der erste WWER-Simulator in Osteuropa am Kernkraftwerk Bohunice in Betrieb genommen. Da es bis zu diesem Zeitpunkt keine Trainingsmöglichkeiten gab, sollte durch die Einführung des Simulators das know-how des Personals erhöht werden. Geliefert wurde der Simulator im Rahmen des European VVER Extensible Simulators for Training-Projekts (kurz EVVERST), das von Belgatom, Siemens, Corys Tess und Thomson Training and Simulation durchgeführt wurde. Dies umfasste nach Bohunice auch die Installation weiterer Simulatoren in Kola, Nowoworonesch, Riwne, Dukovany und Kosloduj.[152][153] Der erste Simulator war für Bohunice V2, während dieser 2001 noch mal modernisiert wurde und ein neuer Simulator für Bohunice V1 installiert wurde.[154] Im Jahr 2011 erhielt die französische Firma CORYS den Auftrag für die weitere Modernisierung des Simulators von Bohunice V2, nachdem die beiden Blöcke in den vorherigen 5 Jahren umfangreich modernisiert wurden.[155]
  • Die Gesamtmenge von 916 Gigawattstunden, die Bohunice A-1 ins Netz gespeist hatte, werden von einem einzelnen Block im Kernkraftwerk Temelín in weniger als einen Monat erzeugt.[1]
  • Auf der Frontseite des Verwaltungsgebäudes von Bohunice V1 befindet sich die Aufschrift der einst in den kommunistischen Ländern weit verbreiteten Parolen: Atom Mieru (deutsch Atom des Friedens).

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Bohunice besteht aus fünf Reaktorblöcken, von denen sich zwei in Betrieb befinden und drei weitere Blöcke stillgelegt wurden.

Reaktorblock[7]
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

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Siehe auch