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Kernkraftwerk Lingen

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Kernkraftwerk Lingen
Das Kernkraftwerk Lingen 1973
Das Kernkraftwerk Lingen 1973
Standort
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Bundesland Niedersachsen
Ort Lingen
Koordinaten 52° 29′ 0″ N, 7° 18′ 1″ OTerra globe icon light.png 52° 29′ 0″ N, 7° 18′ 1″ O
Reaktordaten
Eigentümer RWE
Betreiber Kernkraftwerk Lingen GmbH
Vertragsjahr 1964
Betriebsaufnahme 1968
Stilllegung 1979
Stillgelegt 1 (268 MW)
Einspeisung
Eingespeiste Energie seit 1968 9136 GWh
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Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Lingen (kurz KWL) steht nahe der niedersächsischen Stadt Lingen im Emsland in der Ortschaft Hanekenfähr. Die am Dortmund-Ems-Kanal gelegene Anlage ging 1979 vom Netz und wird zur Zeit rückgebaut. Die im Kraftwerkspark Lingen gelegene Anlage steht neben dem Kernkraftwerk Emsland. Im Jahre 1989 wurde die Anlage noch einmal überregional bekannt, als man nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl dort Molkepulver dekontaminierte.

Geschichte

Nach den Erfahrungen mit dem Kernkraftwerk Grundremmingen gab es auch Wünsche seitens der Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG (kurz VEW), ein Kernkraftwerk zu errichten. Gründe waren unter anderem, dass die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke (RWE) in der Umgebung durch billige Braunkohle den Strom günstiger vermarkten konnten, weshalb man bei der VEW darauf hoffte, dass Kernkraftwerke günstiger als die eigenen Steinkohlekraftwerke Energie erzeugen können. Bereit 1957 traten die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen als Mitglied der Studiengesellschaft für Kernkraftwerke (SKW) in Hannover bei, die bereits im Jahr 1959 zwei Aufträge für die Projektierung von Anlagen der 100 MW-Klasse zugeteilt bekam, die allerdings nach Abschluss der Planungen nicht verwirklicht wurden. Die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen hielten jedoch den Kontakt mit der AEG, die Leichtwasserreaktoren herstellte. Im Frühjahr 1963 einigten sich die VEW und die AEG darauf, einen Siedewasserreaktor nahe der Stadt Lingen zu errichten, dessen Leistung zwischen 200 und 300 MW liegen sollte. Der Standort war ehemals für ein Dampfkraftwerk, auf konventioneller Technik basierend, vorgesehen gewesen. Die Voraussetzung für den Bau des Kernkraftwerks waren allerdings, dass die entsprechenden wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür gegeben waren.[1]

Gegen den Standort Lingen gab es 1963 vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Meyers einen Einspruch, da er verhindern wollte, dass das Werk in Niedersachsen entstünde. Meyers sah in der Anlage ein Schlüsselobjekt für die industriellen Fördermaßnahmen in Westfalen, da das Kernkraftwerk günstig Elektrizität erzeugen konnte. Er empfahl den Standort Lübbecke nahe der Stadt Bielefeld in Ostwestfalen.[1]

Die AEG und die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen wollten kein Duplikat von Gundremmingen errichten lassen. Man favorisierte bei den VEW eine hohe Dampftemperatur, um eine Heißdampfturbine, die auch in konventionellen Kraftwerken zum Einsatz kommt, zu nutzen. AEG sah für das 500 MW-Programm ähnliche Konzepte vor, allerdings sollte der Dampf außerhalb des Reaktors separat überhitzt werden. Im Programm für fortgeschrittene Reaktoren sah die AEG zwar einen Typ vor, der den Dampf im Reaktor überhitzt, jedoch wollte man in Lingen dieses Konzept noch nicht anwenden. Für die vorgesehen Leistungen von 240 MW netto und 252 MW brutto gab es das Konzept, den Sattdampf in einem Siedewasserreaktor mit einer thermischen Leistung von 514 MWth zu erzeugen. Zwei Dampferzeuger sollten für einen Sekundärkreislauf Dampf erzeugen, der anschließend in einen mit Öl gefeuerten Überhitzer geleitet werden sollte, indem der Dampf auf 530 °C überhitzt würde, um Heißdampf für die Turbine zu erzeugen. Wirtschaftlich hielt man das Konzept für tragbar, da der konventionelle Rohstoff Öl ausschließlich zur Überhitzung des Dampfes dienen sollte, und dadurch der Wirkungsgrad des Öles 45 % betragen konnte.[1]

Die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen strebte an, das Kernkraftwerk nicht alleine zu verwirklichen, sondern zusammen mit einem Partner. Die Lieferfirma AEG zeige dazu Bereitschaft, da es für diese ein wichtiger Auftrag war, da das Kernkraftwerk Lingen ohne den amerikanischen Partner General Electric errichtet werden sollte, sondern nach eigenen Plänen und Vorgaben. Es sollte das Vorzeigeobjekt von AEG werden. Am 3. März 1964 wurde von AEG und der Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen die Tochter- und Betreibergesellschaft Kernkraftwerk Lingen GmbH (KWL) gegründet. Der technische Leiter der Anlage wurde Ottmar Deublein. Durch Bankenbeteiligungen wurde die finanzielle Basis für das Projekt weiter gestärkt, bestehend aus Deutsche Bank, Commerzbank, Dresdner Bank und die Landesbank für Westfalen, die am 21. August 1964 zusammen ein Konsortium dafür bildeten. Die Beteiligung von den Bankenkonsortium und der AEG, die zeitlich beschränkt war, wurde so ausgelegt, dass die Anteile später an die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen übergeben werden konnten. Das Stammkapital belief sich auf 80 Millionen deutsche Mark, diese setzen sich zusammen aus:[1]

  • 27,5 Millionen Deutsche Mark von den Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen
  • 27,5 Millionen Deutsche Mark von der AEG
  • 25 Millionen Deutsche Mark von dem Bankenkonsortium

Trotz der fossilen Überhitzung, konnte die Anlage noch nicht konkurrenzfähig zu Steinkohlekraftwerken Elektrizität erzeugen, auch aufgrund der vorgesehen Auslastung des Standortes von 5000 Volllaststunden im Jahr. Deshalb wurde für das Kernkraftwerk Lingen eine staatliche Förderung angestrebt. Folglich wurde an das Bundesministerium für Atomfragen und an Euratom ein Antrag gestellt, die Anlage als Demonstrationsanlage zu genehmigen, mit Erfolg. Das Euratom-USA-Leistungsreaktorprogramm war allerdings bereits abgeschlossen worden, weshalb einige Zuschüsse und die Kosten für den Erstkern nicht mehr für das Kernkraftwerk Lingen zur Verfügung standen. Um den Erstkern, der rund 270 Millionen deutsche Mark kostete, finanzieren zu können, gab es zusätzlich zum Eigenkapital ERP-Kredite in Höhe von 60 Millionen Deutsche Mark und weitere Fremdmittel im Wert von 90 Millionen DM für die der Bund und das Land Niedersachsen eine Bürgschaft leisteten. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Forschung erklärte sich bereit, die Mittel, die Euratom nicht zur Verfügung stellen konnte, zur Verfügung zu stellen. Insgesamt beliefen sich die Zuschüsse der Bundesregierung auf 40 Millionen Deutsche Mark. Davon dienten 15 Millionen Deutsche Mark für die projektgebundenen Entwicklungskosten und weitere 25 Millionen DM für die Erstkernbeladung, allerdings mussten 50 % der Brennstofflieferung aus Deutschland stammen. Mit 90 %, aber maximal bei 100 Millionen DM, beteiligt sich der Bund am finanziellen Betriebsrisiko, nach dem Modell in Gundremmingen.[1]

Die Anerkennung des Status eines Gemeinschaftsunternehmens durch Euratom erfolgte am 20. November 1964, wobei es eine Verzögerung gab, da Frankreich ein Veto dagegen einlegte, wegen der nicht vollständigen Erörterung von Euratom im Ministerrat der Europäischen Union. Zudem sah Frankreich in dem Kernkraftwerk Lingen kein großes, wichtiges Projekt, das Förderungen erhalten solle. Aus deutscher Sicht vermutete man, dass Frankreich nicht nur eine Abneigung gegen die amerikanischen Leichtwasserreaktoren hatte, die durch Vertragspartner in Deutschland errichtet wurden, sondern eine Beteiligung Deutschlands am deutsch-französischen Projekt am Standort Fessenheim favorisierte. Das Veto wurde bei der nächsten Euratom-Sitzung allerdings überraschend zurückgezogen. Man glaubte dass dies daran lag, dass die deutsche Seite dem Projekt im Elsass zustimmte.[1]

In Lingen gab es 1964 erste Proteste gegen das Werk. Die Stadt Lingen und der Landkreis Meppen forderten eine Verschiebung des ersten Spatenstichs, da man sich vor ökologische Veränderungen in der Ems durch das Einleiten von warmen Abwässern fürchtete und die Verschmutzung durch den ölbefeuerten Überhitzer. Erst nachdem das Wirtschafts- und Sozialministerium des Landes Niedersachsen eine Erörterung durchführte, erhielt das Unternehmen die entsprechenden Genehmigungen für den Bau des Werkes.[1]

Bau

Die Bauarbeiten an dem Reaktor wurden am 1. Oktober 1964 begonnen.[2] Die Bau und Montagearbeiten wurden 1967 abgeschlossen. Allerdings gab es eine Verzögerung bei der Fertigung des Sicherheitsbehälters wegen Fertigungsschwierigkeiten an den Schweißnähten. Weitere Probleme traten bei den Betonierungsarbeiten auf, aufgrund langer Frostperioden im Winter 1965 und 1966. Man stellte bei der Abnahme Mängel fest, die zu einer Verzögerung der Inbetriebnahme führten.[1]

Betrieb

Die Schaltwarte im Jahr 1969

Die erste Kritikalität erreichte der Reaktor nach den Verzögerungen erstmals am 31. Januar 1968. Durch Schwierigkeiten an den Regelstabantrieben verzögerte sich die Netzsynchronisation,[1] die am 1. Juli 1968 stattfand.[2] Am 20. Juli 1968 erreichte die Anlage erstmalig Volllast. Anfänglich gab es Schäden an den Brennelementen, die allerdings geringer als in Gundremmingen ausfielen. Auch Schäden am Turbosatz blieben nicht aus, obwohl man eine konventionelle Heißdampfturbine einsetzte. Im Gegensatz zu den anderen Anlagen in Deutschland, sollte Lingen nicht durchgehend als Grundlastkraftwerk arbeiten, meist arbeitete die Anlage im Mittellastbetrieb. Tagsüber fuhr man hauptsächlich mit Volllast, nachts mit halber Last. Dadurch erreichte man eine Auslastung der Anlage von 75 %.[1]

Bereits im März 1968 gab es erste Probleme mit den Steuerstäben, die sich verklemmten. Aufgrund dessen musste der Reaktor erstmals außerplanmäßig abgeschaltet werden. Im Februar 1969 gab es erstmals Schäden an den Brennelementen, die aufgrund von Feuchtigkeit entstanden. Im August 1969 gab es mehrere undichte Stelle am Primärkreislauf. Dadurch gelangten mehrere Liter an radioaktiven Substanzen in die Ems. Nach Messungen wurde ein Wert von 17 Curie (629 MBq) festgestellt, womit die Anlage die Grenzwerte für drei Jahre überschritten hatte. Im Jahr 1970 folgten 15 Abschaltungen der Anlage. Unter anderem zwei Mal im Oktober und im Mai aufgrund von verklemmten Steuerstäben, einmal im Juni aufgrund von Beschädigungen an den Brennelementen und ein weiteres Mal im Juni aufgrund von Schäden an den Läufern der Turbine. Im Jahr 1971 gab es im August einen Brand im Überhitzer der Anlage, der mit Öl gefeuert wird. Im Folgemonat September gab es eine Schnellabschaltung aufgrund einer defekten Welchselstromleitung im Kontrollraum. Einige Anzeigen hatten deshalb falsche Werte geliefert, weshalb das System mit den Falschmeldungen nicht umgehen konnte.[3]

Im Juni 1972 wurde nach einer Überprüfung festgestellt, dass die Dampfumformer durch den Betrieb der Anlage Lecks an den Schweißnähten aufwiesen und somit die Messwerte für Radioaktivität im Sekundärkreislauf anstiegen. In der folgenden Zeit war neben den Schäden an den Brennelementen dies einer der Hauptprobleme. Im Jahr 1973 gab es erneut schwere Beschädigungen an den Umformern, was einen Stillstand von fast einem Jahr erforderte, um den Schaden zu beheben.[3] Deshalb wurden neue Dampfumformer bestellt, die nach Plan 1975 eingebaut werden sollten. Der Termin wurde bis auf weiteres verschoben, da die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalens ihre eigenen Kohlekraftwerke höher auslasten wollten.[1] Nachdem der Reaktor wieder angefahren wurde, musste nach einer Woche Betrieb die Elektrizitätserzeugung von August 1974 bis Oktober 1974 unterbrochen werden, da es zu einem Leck an einer Hauptumwälzpumpe kam und ein Filter für die Abluft defekt war. Bei den beiden Störungen wurde Radioaktivität in die Umwelt abgegeben.[3]

Stilllegung und Rückbau

Stilllegung

Das Kernkraftwerk im August 2010

Anfang Januar 1977 gab es erneut Undichtigkeiten an den Dampfumformern, weshalb die Anlage[3] am 5. Januar 1977 zur Beseitigung der Schäden durch Austausch der Dampfumformern und für Nachrüstungen vom Netz ging. Die geforderten Nachrüstungen und das Auswechseln der Dampferzeuger waren technisch machbar, allerdings gilt die Anlage zu dieser Zeit bereits als veraltet. Finanziell waren die Nachrüstungen wirtschaftlich nicht mehr interessant. Die VEW errechnete noch, dass die erzeugte Elektrizität zwischen 1969 bis 1977 durchschnittlich 4,7 Pfennig je Kilowattstunde kostete und damit billiger war als wenn die Elektrizität aus fremden Kohlekraftwerken und Netzen bezogen würde, da die Kosten hier bei 5,6 bis 6 Pfennig je Kilowattstunde gelegen hätten. Daraus zogen die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalens den Schluss, dass die Stilllegungskosten auch ohne eine staatliche Förderung positiv wären und damit das Kernkraftwerk Lingen als Demonstrationskernkraftwerk ein Erfolg.[1] Am 5. Januar 1979, exakt zwei Jahre nach Abschaltung,[2] entschloss sich die VEW zur endgültigen Stilllegung des Werkes. Die AEG war nach dem Erfolg des Kernkraftwerkes bei ihren amerikanischen Partnern hoch angesehen, was noch 1964 weitere Folgeaufträge und Lizenzabkommen mit General Electric nach sich zog.[1]

Die Angestellten des Werkes wurden vom Betreiber nicht vorher informiert, sondern erfuhren aus der Zeitung von der Stilllegung. 1978 gab es noch einmal Kontroversen zur Anlage, nachdem der Atomkritiker Walter Soyka sich zu den erhöhten Leukämiefällen um die Anlage äußerte. Einige Angestellte des Kernkraftwerks Lingen und Walter Soyka riefen dazu auf, dass die Familien in der Umgebung Berichte zu Leukämiefällen in ihrem Bekanntenkreis schreiben sollten. Die Ergebnisse wurden anschließend veröffentlicht, was eine öffentliche Diskussion zur Folge hatte. Soykas argumentierte, dass die Emissionen aus dem Kernkraftwerk zumindest beigetragen haben könnten, dass Leukämie in der Umgebung häufiger als anderswo auftritt. Die niedersächsische Landesregierung widersprach dem und argumentierte mit einer Studie von 1980, die vom Sozialministerium des Landes Niedersachsen aufgestellt wurde. Diese Studie widersprach in vielen Punkte der Studie von Walter Soyka.[3]

Bereits kurz vor der Abschaltung des Kernkraftwerks Lingen wurden neue Kernkraftwerke im Emsland geplant. So wurde am 1. August 1982 die Teilerrichtungsgenehmigung für das Kernkraftwerk Emsland unterzeichnet, das als Nachfolger des Kernkraftwerks Lingen gilt und durch die Leistung von 1300 MW den damals vorgesehenen Anstieg des Stromverbrauchs abdecken sollte.[3]

Rückbau

Seit einiger Zeit befindet sich die Anlage im Rückbau. Dadurch, dass das KWL einen fossilen Überhitzer hatte, besaß das Kraftwerk einen mächtigen, 150 m hohen Schornstein. Dieser wurde 2009 abgebrochen und durch einen kleineren, 60 m hohen Schornstein ersetzt. 2013 sollte das Kraftwerk von Radioaktivität befreit und weitgehend entkernt sein, sodass ein konventioneller Abbruch durch Sprengung möglich sei. Dies ist aber bis heute nicht erfolgt.

Technische Details

Die elektrische Bruttoleistung des Anlage lag bei 268 MW, die Nettoleistung bei 183 MW.[2] Der Nettowirkungsgrad lag bei 33 %. Die thermische Leistung des Reaktors lag bei 520 MW. Die thermische Energie wurde mit 284 Brennelementen erzeugt. Als Brennstoff wurde Urandioxid verwendet, das während des Betriebs mit einem Abbrand von 17400 Megawattagen pro Tonne Uran verbraucht wurde. Gesteuert wurde die Anlage mit 69 Steuerstäben, die im Inneren aus Borcarbid in Pulverform bestanden und von einem Stahlrohr umhüllt waren. Diese funktionierten im normalen Betrieb mit elektrischen Motoren, bei einer Schnellabschaltung wurden die Stäbe hydraulisch in den Kern geschossen.[4]

Daten des Reaktorblocks

Reaktorblock[2]
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m Wolfgang D. Müller: Auf der Suche nach dem Erfolg - Die sechziger Jahre - Geschichte der Kernenergie in der Bundesrepublik Deuschland Band II. In: Schäffer Poeschel, Stuttgart 1996 ISBN 3820210296
  2. a b c d e Power Reactor Information System der IAEA: „Germany“ (englisch)
  3. a b c d e f Reimar Paul: Der gefährliche Traum: Atomkraft: nach Tschernobyl: notwendiges Basiswissen, Daten über Sicherheitsrisiken, Steckbriefe aller deutschen AKWs, Folgen von Tschernobyl und Harrisburg für Mensch und Umwelt; mit kleinem Lexikon der Atom-Energie. In: Eichborn, Frankfurt am Main, 1986 ISBN 3821811102
  4. Nuclear Reactor Wallchart: Lingen. In: Nuclear Engineering International, 1968
  5. Nuclear Engineering International: 2011 World Nuclear Industry Handbook, 2011.
  6. International Atomic Energy Agency: Operating Experience with Nuclear Power Stations in Member States. Abrufen.

Siehe auch

Icon NuclearPowerPlant-green.svg Portal Kernkraftwerk