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Kernkraftwerk BASF
Kernkraftwerk BASF | |
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Standort | |
Land | Deutschland |
Ort | Frankenthal |
Koordinaten | 49° 33′ 13″ N, 8° 24′ 11″ O 49° 33′ 13″ N, 8° 24′ 11″ O |
Reaktordaten | |
Vertragsjahr | 1969 |
Planungen storniert | 1976 |
Pläne storniert | 2 (850 MW) |
Stand der Daten | 24. Juli 2009 |
Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar. |
Das Kernkraftwerk BASF sollte auf dem Gelände der Firma BASF bei Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) gebaut werden. Nach problematischen Verhandlungen über den Bau des Kernkraftwerks wurde das Projekt aufgegeben. Heute steht auf dem Grundstück ein Kohlekraftwerk der Firma BASF. Auf der anderen Seite des Ufers sollte einst das Kernkraftwerk Kirschgartshausen entstehen. Dieses wurde ebenfalls verworfen.
Geschichte
Das Kernkraftwerk BASF sollte für das Firmengelände von BASF Prozessdampf und Elektrizität liefern. Es war geplant, das Unternehmen Kernkraftwerk BASF-Mannheim AG zusammen mit RWE zu gründen. Daraus sollte eine Planungsgesellschaft und ein Betreiberunternehmen für das Kernkraftwerk entstehen. Da aber RWE auf sein Monopol in der Stromerzeugung pochte, führte BASF das Projekt ab 1968 in eigener Sache weiter. Für das Kernkraftwerk gab es drei Standorte: Bei einer alten Karbidfabrik in der Westmitte von Ludwigshafen, die östlich gelegene Friesenheimer Insel (auf baden-württembergischer Seite) und am Frankenthaler Kanal, der im Norden liegt. Alle Standorte wurden als gleichwertig eingestuft, weshalb BASF zum eigenen Vorteil den Standort bei der alten Karbidfabrik auswählte. Dort ist die Anbindung am leichtesten, denn dort sind bereits Anlagen, die Prozessdampf und Elektrizität für BASF ausspeisen.[1]
Nachdem die Rheinisch-Westfälischen Elektritzitätswerke angekündigt hatten, nahe dem hessischen Biblis ein Großkernkraftwerk zu bauen, wurde das Projekt der Firma BASF in die Defensive gedrängt. Am 7. Mai 1969 beantragte BASF trotz allem die Genehmigung für die Errichtung des Kernkraftwerks mit zwei Druckwasserreaktoren der Kraftwerk Union. Im November 1969 hatte BASF eine offizielle Kaufabsicht an die Kraftwerk Union übergeben. Die Kosten für die Planung des Kernkraftwerks beliefen sich auf 1,5 Millionen Deutsche Mark. BASF rechnete damit, das Kernkraftwerk 1975 in Betrieb zu nehmen. Die Landesminister von Rheinland-Pfalz unterstützten das Projekt voll und ganz. Man versuchte sogar, das Projekt in Biblis zu verhindern.[1]
Weil das Kernkraftwerk BASF das erste Kernkraftwerk war, das Prozessdampf ausspeisen sollte, bekam es hohe Fördersummen von der Europäischen Bank in Brüssel. Man machte sich weiterhin trotzdem noch Hoffnungen, dass RWE wieder in das Projekt einsteigen würde, jedoch schien dieses dem Bau von Biblis A, dem zu dieser Zeit größten Kernkraftwerk der Welt, höhere Prioritäten zuzuweisen. Nachdem es zu einem finanziellen Problem innerhalb des BASF-Konzerns kam, wurde die Produktion des zweiten Druckbehälters bei der Firma Klöckner gestoppt und der zweite Reaktorblock verworfen. Später musste aufgrund eines Moratoriums der rheinland-pfälzischen Regierung der Druckbehälter des ersten Blocks in einen Produktionsstopp gehen und der erste Block wurde letztlich 1970 auch vorerst verworfen. Die Kosten für das Druckgefäß betrugen bis zu diesen Zeitpunkt zwei Millionen Mark.[1]
Es gab während dieses Stopps einige Diskussionen über nicht erfüllte Sicherheitskriterien. Im Jahr 1972, nach Ablauf des Moratoriums, erfüllte BASF jedoch diese Maßnahmen. Allerdings musste nun die neue Bundesregierung über den Bau entscheiden. Es wurde dabei zum Ausdruck gebracht, dass das Kernkraftwerk alle bisherigen Sicherheitsstandards von Kernkraftwerken auf dieser Welt überragen würde. Eigentlich wollte man die Entscheidung etwas herauszögern. Da es aber zu einer Ölkrise gekommen war, hatte man die Genehmigung für den Bau des Kernkraftwerks bereits 1973 ausgestellt. Jedoch wurde 1976 eine neue Richtlinie erlassen, dass Kernkraftwerke am Rhein mindestens 425 m vom Ufer entfernt gebaut werden müssen, zum Schutz vor chemischen Reaktionen mit folgender Explosion. Das Kernkraftwerk BASF sollte aber 50 m vom Ufer entfernt gebaut werden.[1]
Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister hatte deshalb empfohlen, den Standort ins fünf Kilometer nördlich gelegenene Frankenthal zu verlegen. Der Standort wäre nun nördlich der Kläranlage gelegen. Auf diesem Gelände wollte die Saar-Ferngas AG einen Gasspeicher errichten, dieser wurde aber verworfen. Die Kosten für das Kernkraftwerk hatten sich in der Zwischenzeit von 450 Millionen Mark auf 2,1 Milliarden Mark erhöht. Alleine die Kosten bis zur voraussichtlichen Fertigstellung 1983 hatten den Vorstand dazu getrieben, im Dezember 1976 das Kernkraftwerk endgültig zu annullieren. Später kam es aufgrund des nicht gebauten Kernkraftwerks zu Preiserhöhungen. Des Weiteren hatte das RWE mit der BASF später einen Streit über die Stromlieferverträge. Da Lieferverträge mit der französischen EDF nicht möglich waren, begann BASF mit dem Bau eines eigenen Kraftwerks, einem Kohlekraftwerk, da hierfür die Genehmigungsverfahren einfacher sind. Ein weiteres Gaskraftwerk befindet sich heute am Standort der Karbidfabrik (umgangssprachlich Standort Blockfelde A).[1]
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk BASF sollte zwei Blöcke bekommen.
Reaktorblock | Reaktortyp | Leistung | Baubeginn | Netzsyn- chronisation |
Kommer- zieller Betrieb |
Stilllegung | ||
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Typ | Baulinie | Netto | Brutto | |||||
BASF-1[2] | DWR | 385 MW | 425 MW | Pläne am 01.12.1976 storniert | ||||
BASF-2[1] | DWR | 385 MW | 425 MW | Pläne am 01.07.1969 storniert |
Einzelnachweise
- ↑ - Werner Abelshauser: Die BASF: eine Unternehmensgeschichte. In: C.H.Beck, Fckmw1fckmw 2003, ISBN 3 406 49526 5
- ↑ - Das Kernkraftwerk BASF-1 auf dem PRIS der IAEA (englisch)
Literatur
- BASF-Kernkraftwerk - Informationsbroschüre zum Projekt
Siehe auch
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