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ADE-Reaktor
ADE-Reaktor | |
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Grundlegende Informationen | |
Entwicklungsland | Sowjetunion |
Entwicklungsjahr | 1950 |
Auslegung | |
Reaktortyp | Siedewasserreaktor |
Bauart | Druckröhren |
Moderator | Graphit |
Kühlmittel | Wasser |
Reaktivitätskoeffizient | Leistung steigt bei Kühlmittelverlust positiv |
Brennstoff | |
Brennstoff | UO2 |
Form | Pellets |
Geometrie | Rund |
Sonstige Details | |
Errichtete Exemplare | 5 |
Der ADE-Reaktor (russisch Атомных двухцелевой энергетический промышленный уран-графитовый реактор, deutsch Atomare mehrzweck energieindustrielle Uran Graphit Reaktoren, kurz russisch АДЭ) ist ein in der Sowjetunion entwickelter Siedewasserreaktor in Druckröhrenbauart. Die Reaktoren wurden zur Erzeugung von Elektrizität, Fern- und Prozesswärme, sowie zur Produktion von Plutonium entwickelt.
Geschichte
Die dritte Generation der sowjetischen Plutoniumreaktoren wurde in den 1950er Jahren entwickelt und waren im Gegensatz zu ihren Vorgängertypen dafür ausgelegt, neben Plutonium auch Elektrizität sowie Fern- und Prozesswärme zu erzeugen. Der ADE-1, der erste Reaktor dieses Typs, nahm 1961 den Betrieb im Bergbau- und Chemiekombinat Schelesenogorsk den Betrieb auf. Im gleichen Jahr nahm der ADE-3 im sibirischen Chemiekombinat in Sewersk den Betrieb auf. Bis 1965 folgten drei weitere Reaktoren, einer in Schelesnogorsk und zwei in Sewersk.[1]
Technische Details
Der ADE basiert auf den bereits erprobten Reaktoren der Sowjetunion und stellt deren Weiterentwicklung dar. So hat der Reaktor unter anderem einen getrennten Speisewasserkreislauf, sodass das Kühlwasser, das aus anliegenden Gewässern gefördert wurde, nicht mehr direkt durch den Kern geleitet werden muss und anschließend zurück in das Gewässer geleitet wird. Der ADE-1 war bereits dafür ausgelegt, nutzte die Systeme jedoch nicht getrennt. Die thermische Leistung der Reaktoren liegt bei bis zu 2000 MW, von denen zwischen 300 und 350 MWth als Wärmeproduktion aus der Anlage abgeführt werden, die restliche thermische Leistung wird in eine Dampfturbine getrieben, die mit einem Turbogenerator gekoppelt 150 bis 200 MW erzeugen kann. Der Reaktor verwendet als Kühlmittel Wasser und als Moderator Graphit. Die Energie wird in 2832 Kanälen erzeugt, die jeweils 66 oder 67 Brennelemente beinhalten. Der Anteil an natürlichen Uran im Kern liegt bei 300 bis 350 Tonnen, der Anteil an hochangereichertem Uran liegt bei 75 Kilogramm. Der Abbrand des Brennstoffs liegt bei 600 bis 1000 Megawatttagen pro Tonne Spaltmaterial.[1]
Der Brennstoff befindet sich in Hüllrohren aus einer Aluminiumlegierung, von denen jede Röhre einen Durchmesser von 35 mm hat. Der abgebrannte Brennstoff wird sechs Monate nass gelagert, maximal darf die Dauer bei 18 Monaten liegen. Insgesamt erzeugen die Reaktoren rund 0,5 Tonnen Plutonium im Jahr.[1]
Reaktoren
Insgesamt wurden fünf Reaktoren dieses Typs an zwei Standorten errichtet. Diese wurden alle stillgelegt.
Standort[1] | Bezeichnung | Inbetrieb- nahme |
Stilllegung | Thermische Leistung (MW) |
Position |
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Bergbau- und Chemiekombinat Schelesenogorsk | ADE-1 | 1961 | 1992 | 1800 | 93° 36′ 27″ N |
ADE-2 | 1964 | 2010[2] | 1800 | 93° 36′ 27″ N | |
Sibirisches Chemiekombinat | ADE-3 | 1961 | 1992 | 1900 | 84° 54′ 19″ N, 56° 37′ 39″ O |
ADE-4 | 1964 | 2008[3] | 1900 | 84° 54′ 51″ N, 56° 38′ 46″ O | |
ADE-5 | 1965 | 2008[4] | 1900 | 84° 54′ 51″ N, 56° 38′ 48″ O |
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Oleg Bukharin, u.a.: Russian Strategic Nuclear Forces. MIT Press, 2004. ISBN 0262661810.
- ↑ Nuclear Threat Initiative - Russia: Zheleznogorsk (Krasnoyarsk-26). Abgerufen am 16. Januar 2011.
- ↑ Michael Kort, Cathal J Nolan: Weapons of Mass Destruction. In: Global issues. Infobase Publishing, 2010. ISBN 0816078270.
- ↑ Nuclear Threat Initiative - Russia: Seversk (Tomsk-7). Abgerufen am 16. Januar 2011.