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Kernkraftwerk Muzaffargarh

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Kernkraftwerk Muzaffargarh
Standort
Land Flag of Pakistan.svg Pakistan
Provinz Punjab
Ort Muzaffargarh
Koordinaten 30° 24′ 31″ N, 71° 9′ 13″ OTerra globe icon light.png 30° 24′ 31″ N, 71° 9′ 13″ O
Reaktordaten
Eigentümer Pakistan Atomic Energy Commission
Betreiber Pakistan Atomic Energy Commission
Geplant 2 (2200 MW)
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Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Muzaffargarh (englisch Muzaffargarh Nuclear Power Plant) soll das dritte Kernkraftwerk in Pakistan werden und nahe der Stadt Muzaffargarh in der Provinz Punjab entstehen. Die am Taunsa-Punjnad-Kanal geplante Anlage soll rund 32 Kilometer von der Stadt Muzaffargarh entfernt liegen.

Geschichte

Pakistan
Qadirabad
Qadirabad
Dera-Ghazi-Khan-Kanal
Dera-Ghazi-Khan-Kanal
Taunsa-Punjnad-Kanal
Taunsa-Punjnad-Kanal
Nara-Kanal
Nara-Kanal
Pat-Feeder-Kanal
Pat-Feeder-Kanal
Fluss Kabul
Fluss Kabul
Ahmadpur East
Ahmadpur East
Gewählter (grün) und alternative (grau) Standorte in Pakistan

Nachdem sich im Jahr 2012 die Planungen für die Reaktorblöcke Karatschi 2 und 3 konkretisierten und Pakistan bis 2030 den Ausbau seines Kernenergieanteils auf 8800 MW anstrebte, etwa 6 % der Gesamterzeugung, plante die Pakistan Atomic Energy Commission den Bau von bis zu vier Reaktoren. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden sechs mögliche Standorte in Pakistan identifiziert, die als geeignet für den Bau eines solchen Kernkraftwerks evaluiert wurden. Darunter Qadirabad nahe der Head-Works-Brücke, am Dera-Ghazi-Khan-Kanal nahe der Taunsa-Brücke, der Taunsa-Punjnad-Kanal nahe Multan und Muzaffargarh, Nara-Kanal nahe Sukkur, Pat-Feeder-Kanal nahe Guddu und der Fluss Kabul nahe Nowshera. Favorisiert wurde zu diesem Zeitpunkt bereits Muzaffargarh als Standort für die Anlage, wo eine Fläche von 9,16 Quadratkilometer für das Kernkraftwerk mit vier Blöcken vorgesehen war und 4 Quadratkilometer für eine Wohnkolonie.[1] Im Dezember 2013 wurde aus den sechs Standorten der Standort Muzaffargarh am Taunsa-Punjnad-Kanal, sowie ein weiterer möglicher Standort nahe der Stadt Ahmadpur East, die beide für den Bau von zunächst zwei Reaktoren vorgesehen waren. Ja nach Vorzug sollte der jeweils andere Standort für das vierte Kernkraftwerk Pakistans genutzt werden.[2]

Für beide Standorte, sowohl Ahmadpur East als auch Muzaffargarh, wurden Gelder für weitere Studien und den Ankauf des Lands von der pakistanischen Regierung im Jahr 2014 bewilligt. Für Muzaffargarh belaufen sich die Gesamtkosten hierzu auf 1675,4 Millionen Rupien und für Ahmadpur East auf 2169,1 Millionen Rupien, wovon allerdings nur für Muzaffargarh bis 2015 rund 5 Millionen Rupien investiert wurden.[3] Im Januar 2014 verhandelte Pakistan mit der Volksrepublik China über den Bau von möglichen drei Reaktorblöcken am Standort Muzaffargarh für 13 Milliarden Dollar. Seitens der Vereinigten Staaten wurden Bedenken gegen den Export geäußert, da Pakistan kein Unterzeichner des Kernwaffensperrvertrags ist.[4][5][6] Bis 2016 wurden diese Planungen angepasst und zunächst ein fünfter Block für das Kernkraftwerk Chashma vorgesehen und zwei Blöcke für das Kernkraftwerk Muzaffargarh.[7]

Am 8. September 2021 unterzeichnete die Pakistan Atomic Energy Commission ein Rahmenabkommen Abkommen mit der Zhongyuan Engineering Cooperation unter anderem über den Transfer von Kerntechnik nach Pakistan. Dies beinhaltet ebenfalls die Vorplanungen für die Blöcke Muzaffargarh 1 und 2 mit Reaktoren des Typs Hualong One, baugleich zu den parallel in Vorbereitung befindlichen Blöcken 4 und 5 für das Kernkraftwerk Karatschi. Bis 2021 wurden bereits erste Vorbereitungen am Standort Muzaffargarh für ein Kernkraftwerk durchgeführt.[8] Die ursprüngliche Zeitplanung von 2019 sah vor, dass Muzaffargarh 1 ab 2025 und Muzaffargarh 2 ab 2026 in Betrieb geht,[9] allerdings war 2022 klar, dass dieses Ziel nicht erreichbar ist.[10]

Daten der Reaktorblöcke

Reaktorblock[11]
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

  1. NDTV: Pakistan plans to build two nuclear power plants in Sindh, 23.04.2012. Abgerufen am 18.12.2022. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  2. Shahid Javed Burki: Historical Dictionary of Pakistan, Rowman & Littlefield, 2015. ISBN 9781442241480. Seite 418.
  3. Federal PSDP 2014-15, 26.06.2015. Seite 43, 44. Abgerufen am 18.12.2022. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  4. The Wall Street Journal: Pakistan in Talks to Acquire 3 Nuclear Plants From China, 20.01.2014. Abgerufen am 18.12.2022. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  5. Pakistan Standard: The Nuclear Shadow over Karachi, 17.03.2014. Abgerufen am 18.12.2022. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  6. Centre for Pakistan and Gulf Studies: Civilian Nuclear Energy in Pakistan: Prospects and Challenges, Juli 2015. Seite 7. Abgerufen am 18.12.2022. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  7. AAJ News: Three more nuclear power plants planned, 16.06.2016. Abgerufen am 18.12.2022. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  8. ANI News: China-Pakistan new nuclear deal may push world towards renewed arms race, conflict, 18.09.2021. Abgerufen am 18.12.2022. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  9. Dr. Qamar Mehboob: Spent Nuclear Fuel Management and Cost Estimation Methodology (Pakistan), 05.11.2019. Seite 5. Abgerufen am 25.02.2021. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  10. The International News: Nuclear power generation, 22.03.2022. Abgerufen am 18.12.2022. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  11. Power Reactor Information System der IAEA: „Pakistan“ (englisch)
  12. a b Nuclear Engineering International: 2011 World Nuclear Industry Handbook, 2011.
  13. a b International Atomic Energy Agency: Operating Experience with Nuclear Power Stations in Member States. Abrufen.

Siehe auch