Herzlich willkommen in der Nucleopedia! Hierbei handelt es sich um eine freie Enzyklopädie, die sich auf den Bereich der Kernenergie spezialisiert hat. Die Inhalte sind frei verfügbar und unter Lizenz frei verwendbar. Auch Sie können zum Inhalt jederzeit beitragen, indem Sie als Benutzer den Seiteninhalt verbessern, erweitern oder neue Artikel erstellen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung an dem Projekt!

Benutzerkonto beantragen  Benutzerkonto erstellen

Kernkraftwerk Takahama

Aus Nucleopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kernkraftwerk Takahama
Standort
Land Flag of Japan.svg Japan
Präfektur Fukui
Ort Takahama
Koordinaten 35° 31′ 21″ N, 135° 30′ 15″ OTerra globe icon light.png 35° 31′ 21″ N, 135° 30′ 15″ O
Reaktordaten
Eigentümer Kansai Electric Power Company
Betreiber Kansai Electric Power Company
Im Betrieb 4 (3392 MW)
Einspeisung
Eingespeiste Energie im Jahr 2011 18835 GWh
Eingespeiste Energie seit 676050 GWh
Stand der Daten 2012
Zusatzfunktion Wasserentsalzung
Spacer.gif
Gtk-dialog-info.svg
Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Takahama (japanisch 高浜原子力発電所, Takahama genshiryoku hatsudensho) steht nahe der Stadt Takahama in der Präfektur Fukui. Die auf der Halbinsel Uchiura am japanischen Meer gelegene Anlage ist das dritte Kernkraftwerk der Kansai Electric Power Company und besteht aus vier Blöcken. Neben den Reaktoren beherbergt das Werk ein Simulatorzentrum.

Geschichte

Ab 1966 projektierte die Kansai Electric Power Company ihr drittes Kernkraftwerke in ihrem Versorgungsgebiet rund um Ōsaka. Als mögliche Standorte wurden Takahama in der Präfektur Fukui, Hidaka in der Präfektur Wakayama und Kasumi in der Präfektur Hyogo genannt. Geologisch untersucht und in die Standortwahl letztlich eingeschlossen wurden nur Takahama und Hidaka; Kasumi sollte für etwaige zukünftige Projekte reserviert werden. Bis 1970 plante man das Werk zu errichten, weshalb sich das Unternehmen schnell auf den Ankauf des entsprechenden Landes orientierte. Bereits 1967 waren rund 40 % des in Takahama benötigten Landes erworben. In Hidaka dagegen war man sich nicht sicher, da der Standort aufgrund seiner Lage im Landesinneren – anstatt wie bei anderen Werken am Meer – sehr problematisch erschien, aber Nähe zum Lastzentrum Ōsaka bot. Zunächst war das Projekt deshalb auf einen Reaktor der 500 MW-Klasse beschränkt worden.[1] Noch 1967 passte man jedoch die Leistung der Projektion an und suchte einen Standort für einen 700 MW starken Druckwasserreaktor,[2] mit der Option eine baugleiche Anlage der gleichen Leitungsklasse nachträglich zu errichten, die jedoch nicht wie der erste Block von Westinghouse, sondern von Mitsubishi alleine geliefert werden sollte. Diese Informationen waren jedoch nicht offiziell.[3] Im Jahr 1968 entschied man sich für Takahama als Standort, da einerseits der Landankauf bereits fast vollständig abgeschlossen war, und es andererseits der einzige Standort war, der die entsprechenden Kühlmöglichkeiten für die Reaktoren bereitstellen konnte.[4]

Block 1 & 2

Das Kernkraftwerk Takahama im Jahr 1975

Im Jahr 1969 wurden die Planungen für das Werk abermals angepasst und die Leistung des Reaktors auf 826 MW erhöht. Obwohl man sich noch offen hielt was für ein Reaktor gebaut werden sollte, wurde bereits unter der Hand spekuliert, dass Westinghouse den Auftrag erhalten solle, zusammen mit Mitsubishi. Westinghouse sollte die gesamte primäre Ausstattung liefern und errichten, Mitsubishi den gesamten sekundären Teil des Druckwasserreaktors.[5] Der Lieferumfang von Westinghouse umfasste unter anderem den Reaktordruckbehälter, die Dampferzeuger, die dazugehörigen Pumpen mit Leitungen und der Brennstoff für die Erstkernbeladung.[6] Noch im gleichen Jahr ging die Bestellung für das Werk bei Westinghouse ein. Es war der bisher größte Kraftwerksblock, den Westinghouse exportierte und die größte Anlage, die in Asien geplant war.[7][8] Die Kosten für das Werk sollten sich auf 183,3 Millionen Dollar belaufen. Bis zum 30. September waren die Vorarbeiten weitestgehend abgeschlossen, die im Juni angefragte Baugenehmigung wurde am 12. Dezember 1969 genehmigt.[9]

Im Jahr 1970 wurde im Eilverfahren ein zweiter, baugleicher Kraftwerksblock bei der Japan Atomic Energy Commission beantragt. Ebenso wie der erste Block sollten die primären Systeme von Westinghouse kommen, die sekundären Systeme von Mitsubishi. Die Kosten für den Block beliefen sich auf 182 Millionen Dollar, davon 29 Millionen für die Erstkernbeladung, 153 Millionen für das Werk selbst.[10] Da das Unternehmen plante den Reaktor aus den Vereinigten Staaten von Amerika zu erwerben, genehmigte 1969 die Export-Import Bank der USA die entsprechenden Kredite für den zweiten Block in Takahama, sowie für zwei Reaktoren im Kernkraftwerk Ōi über 183 Millionen Dollar.[11] Allerdings wurden die Planungen abgeändert, und die Lieferung der gesamten Ausrüstung, inklusive Primärsystem an Mitsubishi vergeben.[12] Was mit den Geldmitteln der Bank passierte ist nicht bekannt.

Bau

Mit dem Bau des ersten Blocks wurde am 25. April 1970 begonnen, mit dem Bau von Block zwei am 9. März 1971.[13] Tatsächlich ist der Bau von Takahama eine große Erfolgsgeschichte für die Nuklearindustrie gewesen. Denn einerseits zeigte der Standort, dass es möglich war, überall in der Welt auch im unpassendsten Terrain einen Leichtwasserreaktor zu errichten, andererseits aufgrund der extremen Zeiteinsparung beim Bau von Block 1. So konnte innerhalb von vier Jahren der gesamte Block errichtet werden, und fünf Monate vor dem eigentlich geplanten Termin die Anlage fertiggestellt werden.[14] Der Brennstoff für den ersten Block wurde 1973 mit dem Schiff in Kōbe angeliefert und mit sechs Lastwagen nach Takahama gefahren, die jeweils sieben Touren zwischen dem Hafen und dem Kernkraftwerk absolvierten.[15]

Betrieb

Block 1 und 2 im Vordergrund, im Hintergrund das abgerundete Reaktorgebäude von Block 3

Nach den Planungen aus dem Jahr 1969 sollte der erste Block August 1974 ans Netz gehen.[7] Der erste Block ging schließlich am 27. März 1974 ans Netz und fuhr ab dem 14. November 1974 im kommerziellen Betrieb.[13] Bereits im Januar musste der Block jedoch wieder vom Netz, da mehr als 20.000 Quallen am Tag den Zulauf der Kondensatorpumpen verstopften. In der Folge kündigte die Kansai Electric Power Company eine 700.000 Dollar teure Nachrüstung an, um die Quallen von den Zuläufen fernzuhalten, insbesondere in den kommenden Sommermonaten 1975.[16] Am 17. Januar 1975 folgte die Anbindung des zweiten Blocks an das Stromnetz, sodass dieser am 14. November 1975 in den kommerziellen Betrieb überführt werden konnte.[13] Am 30. November 1976 begann die Rückzahlung des Kredits an die Export-Import Bank für Block 2, sowie die beiden Blöcke des Kernkraftwerk Ōi. Die Zinsen betrugen 8 %. Gebürgt für den Kredit hatte die Japanische Bank für Entwicklung. Die Rückzahlung sollte in neun Raten jeweils halbjährlich erfolgen.[17] In den ersten Jahren allerdings überzeugte das Werk nur bedingt mit seinem Betriebsverhalten. Tatsächlich war der erste Block aufgrund von technischen Problemen sehr oft nicht man Netz, während der zweite Block einer der produktivsten in Japan war.[18]

Am 3. November 1979 kam es im zweiten Block zu einem Leck im System, bei dem 80 Tonnen Wasser aus dem primären Kreislauf ausgetreten sind. Da in der Folge in der Überströmleitung zur Messung der Temperatur des primären Kreislaufs ein Temperaturabfall aufgrund eines verringerten Strömungsvolumens festgestellt wurde, schaltete sich der Block selbst ab.[19] In einer nachfolgenden Untersuchung der Rohstoff- und Energieorganisation des Ministeriums für internationalen Handel und Industrie (MITI) wurde festgestellt, dass das Leck auf eine nicht befestigte Leitung im System zurückzuführen war, die ein Arbeiter vergessen hatte, entsprechend zu fixieren. Aufgrund der mechanischen Einflüsse beim Betrieb lockerte sich die Leitung und brach. Da dieses Problem eigentlich nicht vorkommen durfte, ordnete die nukleare Sicherheitsbehörde Japans drastische Maßnahmen für andere Werke jeglichen Reaktortyps an, zumal ein Kühlmittelverluststörfall (kurz engl. LOCA) ernste Folgen haben kann.[20] In der Folge wurde die Menge des ausgetretenen Wassers auf 73 Tonnen spezifiziert, mit einer Aktivität von 5,04 Curie (186,48 GBq). Das Wasser konnte sicher im Containment aufgefangen werden und trat nicht aus der Anlage aus. Weitere Nachforschungen brachten zutage, dass der falsche Werkstoff, nämlich Kupfer für das Rohr verwendet wurde, das der Temperatur von 320 °C und dem Druck von 157 Atmosphären nicht standhalten konnte. Stattdessen hätte ein Rohr aus Stahl verwendet werden müssen.[21] Nach der Erlassung neuer Qualitätsrichtlinien ging der Block am 21. Dezember 1979 wieder ans Netz.[22]

Trotz der Probleme in den Blöcken erreichten beide Blöcke in den folgenden Jahren beste Ergebnisse in der Elektrizitätserzeugung und lagen mit den Lastfaktoren an der Spitze der japanischen Kernreaktoren.[23]

Infolge der Katastrophe von Fukushima-Daiichi am 11. März 2011 mussten alle Reaktoren, die sich zur einer routinemäßigen Wartung abgeschaltet befanden, erst einen Stresstest bestehen, bevor sie wieder ans Netz gehen dürfen. Block 1 war bereits seit dem 10. Januar 2011 für eine Inspektion heruntergefahren worden, Block 2 ging am 25. November vom Netz.[24]

Block 3 & 4

Im Jahr 1975 gab es erstmals Planungen für einen dritten und vierten Block. Noch im gleichen Jahr wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung beantragt.[25] Allerdings blockierte der Gouverneur der Präfektur Fukui dieses Verfahren, das sich um ein Jahr verzögerte, letztlich aber dennoch durchgeführt werden konnte. Im Jahr 1978 stimmte die Präfekturverwaltung dem Bau des Werkes prinzipiell zu, das letzte Wort hatte allerdings die Regierung Japans über das Projekt. Sekundär öffnete es aber den Weg für die Kansai Electric Power Company, formal um eine Baugenehmigung für Takahama 3 und 4 zu bitten.[26] Im Jahr 1979 wurden keine neuen Genehmigungen für Kernkraftwerke mehr erteilt, weshalb neben zwei weiteren Reaktoren für das Kernkraftwerk Fukushima-Daini, die jeweils eine eigene Baugenehmigung erhalten hatten, eine gemeinsame Baugenehmigung für Block 3 und 4 des Kernkraftwerks Takahama im Jahr 1980 ausgestellt wurde.[27]

Bau

Block 3 ging am 12. Dezember 1980 in Bau, Block 4 am 19. März 1981.[13] Im Gegensatz zu den vorherigen Reaktormodellen wurde mit dem Bau von Block 3 des Kernkraftwerks Ikata von Mitsubishi Heavy Industries ein Volldruckcontainment eingeführt, dass im Gegensatz zu den US-Containments stabiler ist und mehr Resistenz gegen Erdbeben bietet. Bei allen folgenden Druckwasserreaktoren nach Ikata Block 3 wurde dieses Containment eingesetzt, unabhängig von der Baugröße und Konfiguration der Primärsysteme. So kam es auch bei Block 3 und 4 des Kernkraftwerks Takahama zum Einsatz, welches neben den bereits erwähnten technischen Vorteilen in einer Standardkonfiguration gebaut wurde, wodurch die Bauzeit weiter massiv verkürzt werden konnte. Die Konfiguration entspricht der des Kernkraftwerks Sendai.[28]

Betrieb

Block 3 und 4 im Juli 2011

Nach Planungen aus dem Jahr 1980 sollte der dritte Block im August 1984 und der vierte Block im Februar 1985 ans Netz gehen.[27] Block 3 ging am 9. Mai 1984 erstmals ans Stromnetz, gefolgt von Block 4 am 1. November 1984. Block 3 ging am 17. Januar 1985 in den kommerziellen Betrieb über, Block 4 folgte am 5. Juni 1985.[13] Die Zeit vom Gießen des ersten Betons bis zur ersten Kritikalität betrug bei Block 3 rund 39 Monate und wurde in internationaler Rekordzeit errichtet. Zum Vergleich brauchten Reaktoren in Frankreich beim Bau durchschnittlich 70 Monate, in den Vereinigten Staaten von Amerika im Schnitt ganze 135 Monate. Japan lag mit solch kurzen Bauzeiten auch bei anderen Werken an der Weltspitze in der schnellen Umsetzung von Kernkraftwerksprojekten.[29] Einer der Gründe für die schnelle Umsetzung der Errichtung der beiden Blöcke ist einerseits die Spezifikation, die die Kansai Electric Power Company am Reaktordesign zusammen mit den Reaktorlieferanten Mitsubishi Heavy Industries eingeführt hat, aber auch die Verwendung von moderneren Bauverfahren.[30]

Ab 1999 sollten Block 3 und 4 mit Mischoxid-Brennelementen geladen werden. Allerdings wurde aufgrund fehlerhafter Sicherheitsanalysen dieses Projekt vorerst auf Eis gelegt, und erst 2004 die Beladung der Reaktoren mit MOX-Elementen ab 2007 genehmigt.[31] Im April 2008 schloss die Kansai Electric Power Company mit Areva einen Vertrag über die Lieferung von 16 MOX-Elementen für Block 3 & 4.[32] Im November des gleichen Jahres schloss Areva mit dem Betreiber einen weiteren Vertrag über die Lieferung weiterer 32 Brennelemente ab.[33] Am 30. Juni 2010 erreichte das erste Schiff aus Cherbourg mit den geladenen MOX-Elementen Takahama. Von den 32 geladenen Brennelementen waren 12 für Takahama und 20 für das Kernkraftwerk Genkai bestimmt.[34]

Infolge des Reaktorunfalls von Fukushima-Daiichi am 11. März 2011 mussten alle Reaktoren, die sich zur einer routinemäßigen Wartung abgeschaltet befanden, erst einen Stresstest bestehen, bevor sie wieder ans Netz gehen dürfen. Block 4 war bereits seit dem 21. Juli 2011 für eine Inspektion vom Netz, Block 3 ging am 21. Februar 2012 als letzter Reaktor der Kansai Electric Power Company für routinemäßige Wartungsarbeiten offline.[35] Am 29. Mai 2013 wurde bekannt, dass Block 3 und 4 des Kernkraftwerks Takahama im Juli nach Inkrafttreten der neuen Vorschriften für Kernkraftwerke am 18. Juli 2013 wieder ans Netz gehen.[36] Am 27. Juni 2013 kam die erste Schiffsladung von MOX-Brennelementen aus Frankreich an. Die Ladung ging am 17. April auf Fahrt und wurde über die Route am Kap der guten Hoffnung über den Südatlantik und Westpazifik nach Takahama geschifft. Die Lieferung enthielt insgesamt 20 Mischoxid-Brennelemente. Die Lieferung von ein Dutzend weiteren MOX-Elementen steht noch aus.[37] Im Bezug auf die Wiederinbetriebnahme erklärte die Nuclear Regulatory Authority, dass eine Sicherheitsprüfung hierfür erst stattfinden werde, wenn weitere Ergebnisse einer Risikostudie über die Tsunami- und Erdbebenstandfestigkeit für die Blöcke vorliegt.[38]

Am 12. Februar 2015 gab die Nuclear Regulatory Authority die Freigabe, die beiden Blöcke wieder anzufahren. Die beiden Blöcke stellen damit nach den Blöcken im Kernkraftwerk Sendai die dritte und vierte Einheit dar, die wieder in Betrieb gehen dürfen. Zuvor müssen allerdings die von Kansai vorgeschlagenen Änderungen umgesetzt werden, sodass die Anlage einen sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand vorweisen kann.[39] Am 29. Januar 2016 um 17:00 Uhr begann die Kansai Electric Power Company mit dem Anfahren des Reaktors in Block 3, der am Morgen des 30. Januar um 6:00 Uhr den kritischen Zustand erreichte.[40] Am 1. Februar 2016 um 14:00 Uhr wurde der Block wieder mit dem Stromnetz synchronisiert und begann das Ausspeißen von Elektrizität.[41] Mit der Wiederinbetriebnahme des Zwillingsblocks Takahama 4 erwartet die Kansai Electric Power Company, dass man durch die beiden Blöcke erstmals seit fünf Jahren wieder einen Gewinn von 150 Milliarden Yen einfahren werden. Aufgrund des Stillstands der anderen Reaktoren betrug der Gesamtverlust umgerechnet rund 5 Milliarden Euro.[42] Am 4. Februar 2015 fuhr Takahama 4 in den Abendstunden ab 19:30 Uhr wieder unter Volllast dauerhaft im Grundlastbereich.[43]

Am 31. Januar 2016 um 16:00 Uhr begann die Kansai Electric Power Company mit dem Laden des Kernbrennstoffs in Takahama 4. Am 3. Februar 2016 um 21:40 konnte der Vorgang abgeschlossen werden, sodass sich alle 157 Brennelemente an ihrer richtigen Position im Reaktor befanden.[44]

Technik Block 1 & 2

Das Containment der beiden Blöcke weist eine Besonderheit auf. Da das Gebäude kein direktes Belüftungssystem besitzt, und im Falle eines Unfalls im Containment der Druck nicht schnell genug abgeführt werden kann, haben die Gebäude kein Dach erhalten. Stattdessen würde direkt durch eine Öffnung oben am Containment der Dampf direkt in die Umwelt abgeblasen. Diese Konstruktion wurde erst mit dem Bau von Block 3 des Kernkraftwerks Mihama gelöst, der ansonsten baugleich mit dem Blöcken von Takahama ist. Die in Takahama eingesetzte Abblasetechnik wurde vollständig von Westinghouse übernommen, stellte aber zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr den Stand der Technik dar.[45] Neben den beiden Blöcken enthält der Komplex ein sechs Milliarden Yen teures Simulatorzentrum für die beiden Blöcke.[46]

Die beiden Blöcke sind ausgestattet mit Druckwasserreaktoren, von denen einer von Westinghouse errichtet wurde, der Zweite baugleiche von Mitsubishi Heavy Industries unter einer Westinghouse-Lizenz. Die beiden Blöcke erreichen eine elektrische Bruttoleistung von 826 MW, von denen 780 MW in das Elektrizitätsnetz gespeist werden.[13]

Technik Block 3 & 4

Block drei und vier sind mit jeweils einen Druckwasserreaktor vom Typ Mitsubishi 3-Loop ausgestattet. Jeder Block erreicht eine Bruttoleistung von 870 MW, von denen 830 MW in das Stromnetz gespeist werden.[13]

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Takahama besteht aus vier Blöcken, die sich in Betrieb befinden.

Reaktorblock[13]
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

  1. Nihon Genshiryoku Sangyō Kaigi: Atoms in Japan, Band 11. Japan Atomic Industrial Forum., 1967. Seite 18, 23.
  2. Electrical world, Band 168,Ausgaben 4-12. McGraw-Hill, 1967. Seite 23.
  3. Western European Union, u.a.: Actes officiels - Assemblée de l'Union de l'europe occidentale, Ausgabe 3. W.E.U., 1967. Seite 136.
  4. Nihon Genshiryoku Sangyō Kaigi: Atoms in Japan, Band 12. Japan Atomic Industrial Forum., 1968. Seite 29.
  5. Electrical times, Band 156. 1969. Seite 117.
  6. Kerntechnik, isotopentechnik und- chemie, Band 12. Karl Thiemig, 1970. Seite 101.
  7. a b American Nuclear Society: Nuclear news, Band 12. American Nuclear Society., 1969. Seite 29.
  8. Kerntechnische Gesellschaft im Deutschen Atomforum: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 14. Handelsblatt GmbH, 1969. Seite 423.
  9. Nihon Genshiryoku Sangyō Kaigi: Atoms in Japan, Band 13. Japan Atomic Industrial Forum., 1969. Seite 30.
  10. Kerntechnische Gesellschaft im Deutschen Atomforum: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 15. Handelsblatt GmbH, 1970. Seite 409.
  11. Export-Import Bank of the United States: Annual report. Seite 1970. Seite 86.
  12. Kerntechnische Gesellschaft im Deutschen Atomforum: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 16. Handelsblatt GmbH, 1971. Seite 155.
  13. a b c d e f g h Power Reactor Information System der IAEA: „Japan“ (englisch)
  14. Atomic Industrial Forum, u.a.: Nuclear industry, Band 21. Atomic Industrial Forum, 1974. Seite 42.
  15. Kagaku Keizai Kenkyūjo (Tokyo, Japan): Chemical economy & engineering review: CEER., Band 5. Chemical Economy Research Institute, 1973. Seite 59.
  16. American Nuclear Society: Nuclear news, Band 18,Ausgaben 1-2. American Nuclear Society., 1975. Seite 76.
  17. Bureau of National Affairs (Arlington, Va.): International trade reporter's U.S. export weekly, Ausgaben 50-75. Bureau of National Affairs, 1975. Seite 207.
  18. Nuclear engineering international, Band 23. Heywood-Temple Industrial Publications Ltd., 1978. Seite 7.
  19. Kagaku Keizai Kenkyūjo (Tokyo, Japan): Chemical economy & engineering review: CEER., Band 11. Chemical Economy Research Institute, 1979. Seite 48.
  20. Asahi Shinbunsha: Japan quarterly, Band 27. Asahi Shimbun, 1980. Seite 142.
  21. American Nuclear Society: Nuclear news, Band 23,Teil 1. American Nuclear Society, 1980. Seite 67.
  22. Kerntechnische Gesellschaft im Deutschen Atomforum: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 25. Handelsblatt GmbH, 1980. Seite 107.
  23. Kerntechnische Gesellschaft im Deutschen Atomforum: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 29. Handelsblatt GmbH, 1984. Seite 111.
  24. World Nuclear News: Japanese nuclear generation dwindles, 28.11.2011. Abgerufen am 28.07.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  25. France. Commissariat à l'énergie atomique: Rapport annuel - Commissariat à l'énergie atomique. Le Commissariat, 1975. Seite 212.
  26. Nuclear engineering international, Band 23. Heywood-Temple Industrial Publications Ltd., 1978. Seite 7.
  27. a b Ostasiatischer Verein: Ostasien Südasien Südostasien: Wirtschaft. Ostasiatischer Verein, 1980. Seite 208.
  28. Nuclear engineering international, Band 28,Ausgaben 1-6. Heywood-Temple Industrial Publications Ltd., 1983. Seite 44, 45.
  29. Power engineering, Band 89. PennWell Pub. Co., 1985. Seite 10.
  30. Nuclear engineering international, Band 30. Heywood-Temple Industrial Publications Ltd., 1985. Seite 46, 47.
  31. Brice Smith: Insurmountable Risks: The Dangers of Using Nuclear Power to Combat Global Climate Change. RDR Books, 2006. ISBN 1571431624. Seite 118.
  32. World Nuclear News: Areva to supply MOX fuel for Takahama units, 28.04.2008. Abgerufen am 28.07.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  33. World Nuclear News: Areva signs MOX supply contract with Kansai, 24.11.2008. Abgerufen am 28.07.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  34. World Nuclear News: MOX ships making deliveries, 05.07.2010. Abgerufen am 28.07.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  35. World Nuclear News: Last Kansai reactor goes off line, 21.02.2012. Abgerufen am 28.07.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  36. The Asahi Shimbun: 4 utilities to apply for early screening for restart of reactors, 30.05.2013. Abgerufen am 02.06.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  37. World Nuclear News: Japan receives MOX shipment, 27.06.2013. Abgerufen am 28.06.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  38. World Nuclear News: Japan revising fuel cycle safety rules, 25.07.2013. Abgerufen am 25.07.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  39. World Nuclear News: Two more Japanese reactors cleared for restart, 12.02.2015. Abgerufen am 12.02.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  40. The Kansai Electric Power Co., Inc.: Announcement of Takahama Unit 3 Criticality, 30.01.2016. Abgerufen am 30.01.2016. (Archivierte Version bei WebCite)
  41. The Kansai Electric Power Co., Inc.: Start of Power Generation at Takahama Unit 3, 01.02.2016. Abgerufen am 01.02.2016. (Archivierte Version bei WebCite)
  42. The Japan Times: Takahama plant’s No. 3 reactor reaches criticality, 01.02.2016. Abgerufen am 01.02.2016. (Archivierte Version bei WebCite)
  43. The Kansai Electric Power Co., Inc.: Start of Constant Rated Thermal Power Operation at Takahama Unit 3, 04.02.2016. Abgerufen am 11.02.2016. (Archivierte Version bei WebCite)
  44. The Kansai Electric Power Co., Inc.: Completion of Fuel Loading at Takahama Unit No. 4, 03.02.2016. Abgerufen am 11.02.2016. (Archivierte Version bei WebCite)
  45. American Nuclear Society: Transactions of the American Nuclear Society, Band 29. Academic Press, 1978. Seite 86.
  46. Nuclear engineering international, Band 29. Heywood-Temple Industrial Publications Ltd., 1984. Seite 8.
  47. a b c d Nuclear Engineering International: 2011 World Nuclear Industry Handbook, 2011.
  48. a b c d International Atomic Energy Agency: Operating Experience with Nuclear Power Stations in Member States. Abrufen.

Siehe auch

Icon NuclearPowerPlant-green.svg Portal Kernkraftwerk