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Kernkraftwerk Hidaka

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Kernkraftwerk Hidaka
Standort
Land Flag of Japan.svg Japan
Präfektur Wakayama
Ort Ourazaki
Koordinaten 33° 55′ 43″ N, 135° 4′ 6″ OTerra globe icon light.png 33° 55′ 43″ N, 135° 4′ 6″ O
Reaktordaten
Eigentümer Kansai Electric Power Company
Betreiber Kansai Electric Power Company
Planungen storniert 2005
Pläne storniert 2 (2700 MW)
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Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Hidaka (japanisch 日高原子力発電所, Hidaka genshiryoku hatsudensho) sollte nahe der Ourazaki-Bucht in der Präfektur Wakayama entstehen. Aus verschiedenen Gründen, sowohl ökonomischen, als auch gesellschaftlichen, wurde die Anlage nie errichtet.

Geschichte

Im Jahr 1967 nannte die Kansai Electric Power Company erstmals Hidaka als möglichen Standort für das dritte Kernkraftwerk des Unternehmens, nach den ersten beiden Reaktoren für das Kernkraftwerk Mihama, die in Parallelplanung noch wie das Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi der Tokyo Electric Power Company in Okuma, nach den Kriterien für konventionelle Kraftwerke geplant und platziert wurden. Für die Anlage in Hidaka sind diese Vorschriften aufgrund neuer Gesetzeslagen nicht mehr umsetzbar gewesen und musste daher als Kernkraftwerksstandort nach speziellen Kriterien analysiert werden.[1] In den Standortplanungen wurden noch im gleichen Jahr leichte Änderungen vorgenommen, sodass die zweite Anlage für Takahama vorgesehen war, der dritte Block nach wie vor aber für Hidaka.[2] Noch im gleichen Jahr wurde mit geologischen Studien am Standort begonnen. Auf Basis der bereits vertraglich zu errichtenden Blöcke sah man einen baugleichen Druckwasserreaktor von Westinghouse mit 700 MW Leistung wie in Mihama und Takahama vor.[3] Man erwartete, die Anlage bis 1974 in Betrieb zu nehmen.[4] Aufgrund des schnellen Anstiegs des Energiebedarfs entschied die Kansai Electric Power Company jedoch den dritten Block nicht in Hidaka, sondern in Mihama zu errichten, womit die Planungen für Hidaka vorerst auf der Strecke blieben.[5] Das Unternehmen konnte das Land noch teilweise ankaufen.[6]

Erst im Jahr 1978 wurde das Projekt wieder auf die Agenda gesetzt, allerdings nunmehr mit zwei Druckwasserreaktoren, die beide je eine Leistung von 1200 MW haben sollten. Einen definitiven Plan für die Realisierung gab es zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht.[7] Gegen die Anlage gab es allerdings regionalen Widerstand, weshalb die Stadtverwaltung von Hidaka die Genehmigung für die Standorterkundung der Kansai Electric Power Company nicht erteilte. Die Folge war zudem, dass man ein lokales Referendum über dieses Thema ankündigte, aber nie durchführte.[8] Nachdem 1988 bei den Bürgermeisterwahlen in Hidaka Wahlkampf um das Kernkraftwerk Hidaka gemacht wurde, wurden Personen in die Stadtverwaltung gewählt, die gegen das Kernkraftwerk waren. Die Kansai Electric Power Company untersuchte dennoch weiter, ob man das Kernkraftwerk in Hidaka errichten könnte und hielt sich alternativ offen den Standort in den nördlichen Teil der Präfektur Wakayama zu verlegen. Der lokale Widerstand gegen die Anlage blieb dennoch bestehen.[9]

Ab 1993 wurde das Projekt neu ausgelegt und als Kernkraftwerk Oura (japanisch 小浦原子力発電所, Koura genshiryoku hatsudensho) geführt, jedoch ebenfalls ohne Aussicht auf Realisierung.[10] Geplant waren nunmehr zwei APWR mit einer Bruttoleistung von 1350 MW und einer Nettoleistung von 1296 MW. Im Jahr 1994 sah man vor, dass die Anlage bis zum Jahr 2010 in Betrieb gehe unter der Berücksichtigung, dass ein hoher Energiebedarf besteht.[11] Im Jahr 1995 wurde diese Prognose bereits nach hinten verschoben und erwartet, dass die Anlage frühstens 2014 in Betrieb gehen würde. Die Kansai Electric Power Company listete die Anlage dennoch mit einer geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2010.[12] Im Jahr 1997 korrigierte auch die Kansai Electric Power Company die Prognosen auf 2007 für den ersten Block und 2008 für den Zweiten.[13] Im Jahr 2000 erwartete man den ersten Block frühstens im Jahr 2014 in Betrieb, den Zweiten erst danach ohne spezifiziertes Datum.[14] Im Jahr 2005 wurde das Projekt vollständig aus den staatlichen Entwicklungsplan gestrichen.[15]

Einzelnachweise

  1. Nuclear Engineering International, Band 12. Heywood-Temple Industrial Publications Limited, 1967. Seite 643.
  2. Energy International, Band 4. Miller Freeman Publications, 1967. Seite 100.
  3. Electrical World, Band 168,Ausgaben 4-12. McGraw-Hill, 1967. Seite 23.
  4. British Nuclear Energy Society: Journal, Bände 6-7. T. Telford Limited, 1967. Seite 195.
  5. Nihon Genshiryoku Sangyō Kaigi: Atoms in Japan, Band 11. Japan Atomic Industrial Forum., 1967. Seite 23.
  6. Keiko Tabusa: Nuclear politics: exploring the nexus between citizens' movements and public policy in Japan. UMI, 1992. Seite 403.
  7. Gaikokujin Beheiren, u.a.: Ampo, Bände 10-11. Pacific-Asia Resources Center,., 1978. Seite 40.
  8. Jim Falk: Global Fission: The Battle Over Nuclear Power. Oxford University Press, Incorporated, 1982. ISBN 0195543157. Seite 305.
  9. Tōyō Keizai Shinpōsha: Tokyo Business Today. Toyo Keizai Shinposha (The Oriental Economist), 1989. Seite 37.
  10. Peter D. Dresser: Nuclear Power Plants Worldwide. Gale Research Inc., 1993. Seite 138.
  11. Energy Information Administration: EIA World Nuclear Outlook 1994, 05.12.1994. Seite 115. Abgerufen am 19.04.2014 (Archivierte Version bei WebCite)
  12. Energy Information Administration: EIA World Nuclear Outlook 1995, Oktober 1995. Seite 121. Abgerufen am 19.04.2014 (Archivierte Version bei WebCite)
  13. COMMISSARIAT A L'ENERGIE ATOMIQUE: NUCLEAR POWER PLANTS IN THE WORLD, 1997. Seite 54. Abgerufen am 19.04.2014 (Archivierte Version bei WebCite)
  14. COMMISSARIAT A L'ENERGIE ATOMIQUE: NUCLEAR POWER PLANTS IN THE WORLD, 2000. Seite 60. Abgerufen am 19.04.2014 (Archivierte Version bei WebCite)
  15. 全日本民医連: 原発の火種消した町, 02.01.2012. Abgerufen am 19.04.2014 (Archivierte Version bei WebCite)

Siehe auch

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