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Kernkraftwerk Shika

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Kernkraftwerk Shika
Shika Nuclear Power Plant 02.jpg
Standort
Land Flag of Japan.svg Japan
Präfektur Ishikawa
Ort Shika
Koordinaten 37° 3′ 40″ N, 136° 43′ 40″ OTerra globe icon light.png 37° 3′ 40″ N, 136° 43′ 40″ O
Reaktordaten
Eigentümer Hokuriku Electric Power Company
Betreiber Hokuriku Electric Power Company
Vertragsjahr 1986
Betriebsaufnahme 1993
Abgeschaltet 2 (1746 MW)
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Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Shika (japanisch 志賀原子力発電所, bis 28. November 1988 Kernkraftwerk Noto[1], japanisch 能登原子力発電所) befindet sich in der japanischen Stadt Shika in der Präfektur Ishikawa. Die auf der Noto-Halbinsel gelegene Anlage ist das einzige Kernkraftwerk der Hokuriku Electric Power Company und besteht aus zwei Blöcken. Seit 2011 befinden sich beide Blöcke im Langzeitstillstand.

Geschichte

Die Hokuriku Electric Power Company plante ab 1965 ihre ersten beiden Kernkraftwerke. Vorgesehen waren zwei 300 MW starke Reaktoren, die an zwei Standorten ab 1970 und 1973 errichtet werden sollten.[2] Für die Suche eines geeigneten Standorts in der Region Hokuriku konzentrierte sich das Unternehmen zunächst auf alle Küstenpräfekturen. Am 7. Juli 1967 gab die Hokuriku Electric Power Company bekannt, dass man die Planungen aktualisiert habe, auf zunächst einen einzelnen 500 MW starken Reaktorblock und die Standortsuche auf die Noto-Halbinsel beschränke, damit auf die Präfektur Ishikawa. Insgesamt vier Standorte wurden in die engere Auswahl aufgenommen und die finale Auswahl sollte noch 1967 erfolgen.[3][4][5] Am 13. November 1967 wurde für das Kernkraftwerk Noto der finale Standort festgelegt und öffentlich bekanntgegeben, wobei sich der Standort Shika gegen den Standort Anamizu durchsetzte.[3] Alle vier Standorte, die ab August 1967 untersucht wurden, wären für den Bau eines Kernkraftwerks geeignet gewesen. Allerdings bot der Standort Shika, der in der Planungsphase als Akazumi-Fukuura bezeichnet wurde aufgrund der Lage zwischen den Ortschaften Akazumi und Fukuura, den Vorteil der wesentlich kürzeren Anbindung an das Hochspannungsnetz.[6][7][8]

Das Kernkraftwerk Noto wurde in den 1970ern durch die Anwohner eher kritisch gesehen und es bildete sich lokal ein Widerstand gegen das Kernkraftwerk.[9] Dies betraf insbesondere die lokalen Fischereibetriebe, die dem Bau der Anlage entgegenstanden.[10] Was insbesondere den schnellen Bau des Kernkraftwerks verhinderte war der mangelnde Ausbau der Stromnetze entlang der Westküste in der Region Hokuriku, insbesondere durch die Anzahl der Kernkraftwerke, die südlich von Hokuriku in der Region Kansai geplant waren. Der Ausbau der Netze musste daher vor dem Bau des Kernkraftwerks Noto stattfinden, um die Leistung der Anlage verteilen zu können.[11] Was ebenfalls die Umsetzung verlangsamte war die Planung eines weiteren Kernkraftwerks auf der Noto-Halbsinsel. Das Kernkraftwerk Suzu wurde ab Mitte der 1970er geplant und war ein Gemeinschaftsprojekt der Hokuriku Electric Power Company, der Kansai Electric Power Company und der Chubu Electric Power Company. Suzu war einer der vier Standorte, die Hokuriku im Auswahlverfahren für das Kernkraftwerk Noto ursprünglich berücksichtigte.[12] Infolge des Reaktorunfalls im Kernkraftwerk Three Mile Island im März 1979 gab die Hokuriku Electric Power Company am 6. April 1979 bekannt, die weiteren Planungs- und Vorarbeiten am Kernkraftwerk Noto einzustellen, bis die genauen Umstände des Unfalls geklärt sind. Danach sollte eine finale Entscheidung über die Fortführung der Arbeiten getroffen werden.[13]

Block 1

Im Jahr 1980 wurden die Planungen für den ersten Blocks des Kernkraftwerks Noto konkretisiert. Die Hokuriku Electric Power Company hat zusammen mit Hitachi und der Baufirma Kajima Corporation mit der Ausarbeitung einer Studie für den Bau eines 500 MW starken Siedewasserreaktor begonnen.[14] Das Interesse umfasste neben einen ersten Siedewasserreaktor auch die zukünftige Option für einen zweiten baugleichen Reaktor. Unter optimalen Umständen ging man von einem Baubeginn im September 1982 aus und einem Betriebsstart im Mai 1987.[15] Dass die Forcierung des Projekts 1980 begann hing insbesondere mit einem Disput zwischen der Hokuriku Electric Power Company und anderen japanischen Energieversorgern zusammen, der 1977 den Bau des General Electric BWR/6 als zweiten Block des Kernkraftwerks Tsuruga verhinderten und damit dessen Einführung in Japan ablehnten, es sich allerdings um das Reaktormodell handelte, dass die Hokuriku Electric Power Company für das Kernkraftwerk Suzu favorisierte. In der Folge hat sich das Unternehmen mit der Fortführung des Kernkraftwerks Noto breiter aufgestellt, sofern das Projekt in Suzu scheitert. Da allerdings die Planungen für das Kernkraftwerk Noto weit zurückstanden, war mit einer Genehmigung für einen Bau im Jahr 1982 nicht zu rechnen.[16]

Die weitere Verzögerung schloss an die ab 1967 andauernde Gegnerschaft der Anlage an, die aus Grundbesitzern und Fischereikooperativen bestand. Bis 1979 konnte die Hokuriku Electric Power Company mit den Fischereikooperativen Fukuura, Shika, Takahama, Shibagaki und Hakui eine Einigung erzielen, die trotz ihrer Fischereilizenzen in diesem Gebiet dem Bau zustimmten. Drei weitere Fischereikooperativen, Nishiura, Saikai und Togiwan blockierten ihre Zustimmung. Die Fischereikooperative Saikai war die größte in dem Gebiet mit einem Jahresumsatz von 1,7 Milliarden Yen pro Jahr, weshalb diese ein entsprechend großes Gewicht in der Frage hatte. Über die Jahre waren die Kooperativen Nishiura und Togiwan eher dazu geneigt dem Bau des Kernkraftwerks Noto zuzustimmen, die allerdings aufgrund der Taktik der Saikai-Kooperative dies nicht umsetzen. 1979 unterstrich die Saikai-Kooperative ihre Haltung durch die Organisierung eines Massenprotests vor der Küste des geplanten Kernkraftwerks mit 200 Fischerbooten und 800 Fischern als Teilnehmern. Sie protestieren dabei gegen die Durchführung einer Meeresstudie, um die Auswirkungen des Kernkraftwerks auf die Umgebung zu untersuchen, die für die Genehmigung unerlässlich ist. Die Befürchtung war, dass die Genehmigung seitens der FIschereikooperative seitens der Hokuriku Electric Power Company und der lokalen Präfekturregierung als Zustimmung für das Projekt missverstanden werden könnte.[17]

In Briefen, die durch die Saikai-Kooperative an führende Regionalpolitiker gesendet wurde, unterstrich die Kooperative, dass die keine Durchführung einer entsprechenden Studie zulassen werden, ohne dass ihr Einverständnis dazu gegeben wurde. Der Gouverneur der Präfektur Ishikawa, Yoichi Nakanishi, verhandelte 1983 mit der Fischerkooperative Saikai für die Durchführung der Meeresstudie auf Risiko der Präfekturregierung, die schließlich am 29. Juni 1983 zustimmte in der Hoffnung der Fischereikooperative, dass deren Fischereilizenzen erneuert werden. Mit der Aufgabe des Widerstands durch die Fischereikooperative Saikai gaben auch die anderen Kooperativen und Gruppen von Projektgegnern den Widerstand auf. Seitens der Fischereikooperative Saikai wurde die Einigung im Nachhinein entsprechend negativ gesehen, da der Widerstand danach völlig zerbrach, wohin sich die generelle Einstellung gegen das Projekt nicht gewandelt hatte. Die Finanzierung der Studie, die zwischen April 1984 und März 1985 durchgeführt wurde, erfolgte durch öffentliche Gelder der Präfektur Ishikawa, was Teil der Einigung war. Dagegen wurden mehrere Klagen erhoben und es folgten öffentliche Demonstrationen. Am 27. Juni 1985 erklärte die Regierung der Präfektur, dass man die Daten nicht kostenlos der Hokuriku Electric Power Company überlassen werde, sondern diese für 347 Millionen Yen verkaufe. Dagegen klagten 136 Personen am Bezirksgericht in Kanazawa gegen den Gouverneur Yoichi Nakanashi. Diese Klage wurde im März 1991 nach mehrjähriger Verhandlung abgelehnt. Zwar habe der Gouverneur als Agent des Energieversorgers gehandelt und die Realisierung der Anlage damit gefestigt, allerdings gibt es diesbezüglich keinerlei rechtliche Vergehen, die ihm nachgewiesen werden können. Parallel zur Meeresstudie wurde seitens der Hokuriku Electric Power Company eine geologische Studie des Standortes auf den erworbenen Flächen durchgeführt.[17]

Im Jahr 1986 erteilte die Hokuriku Electric Power Company den Auftrag für den Bau von Noto 1 an Hitachi für einen 540 MW starken General Electric BWR/5.[18] Am 26. Januar 1987 reichte die Hokuriku Electric Power Company den Bauantrag zur Genehmigung des Baus von Noto 1 beim Ministerium für Internationalen Handel und Industrie für einen 540 MW starken BWR/5 von Hitachi ein.[19] Zu diesem Zeitpunkt war allerdings die Positionierung der Anlage am Standort nicht vollständig geklärt. Dies hing damit zusammen, dass Landbesitzer der Ortschaft Fukuura, Teil der ehemaligen eigenständigen Stadt Togi, im Norden des Standortes, die gegen das Projekt waren, ihr Land nicht verkaufen wollten. Während im Süden im Bereich von Akazumi, Teil der Stadt Shika, der Landankauf problemloser erfolgte bei den ersten Ankaufversuchen, haben die Landbesitzer in Fukuura bei mehrfachen Anläufen den Verkauf abgelehnt. Die Stadt Shika unterstützte bereits in den 1970ern die Planungen der Hokuriku Electric Power Company und hat den wenigen Projektgegnern, die Land am Standort besitzten und zur Projektblockade zusätzlich Land ankauften, durch eine Flurbereinigung neue Grundstücke abseits des Standortes zugewiesen, sodass die Hokuriku Electric Power Company in Besitz der Flächen kam. Die Folge der Blocke im nördlichen Bereich nahe Fukuura war, dass der ursprünglich vorgesehene Bauplan nicht umgesetzt werden konnte und das gesamte Projekt südlich näher an die Ortschaft Akazumi und damit näher nach Shika verlegt wurde.[17] Als Folge der neu geschaffenen Verhältnisse kam es am 28. November 1988 zur Umbenennung des Kernkraftwerks in Shika nach der Standortgemeinde, damit auch die Umbenennung von Noto 1 in Shika 1.[1][17]

Am 22. August 1988 wurde die Baugenehmigung für den Block erteilt[10][20][17] mit einen angestrebten Termin für den Beginn der Vorarbeiten im Dezember 1988.[10] Am 24. August 1988 wurde die zweite öffentliche Anhörung abgehalten und die Sicherheit der Anlage erörtert.[21] Projektgegner reichten nach Vergabe der Baugenehmigung am 20. September 1988 eine Klage im Bezirksgericht in Kanazawa gegen die Hokuriku Electric Power Company um die Baugenehmigung anzufechten. Die Klagebegründung berief sich auf Menschenrechte und Umweltrechte, die so bereits gegen den Bau der Kernkraftwerke Onagawa und Tomari erhoben wurden. Die Klage wurde ab dem 1. Dezember 1988 im Bezirksgericht verhandelt.[17] Planmäßig begannen am gleichen Tag die Vorarbeiten am Standort.[1] Nach Aushub der Baugrube wurde das Grundgestein im Mai 1989 durch das Ministerium für Internationalen Handel und Industrie untersucht um die Freigabe zu erteilen, dass der Boden geignet ist und keine Verwerfungen nachweisbar sind.[22]

Bau

Die angesetzte Bauzeit für den Block wurde vor Baubeginn 1988 mit 52 Monaten angegeben.[21] Am 1. Juli 1989 ging der Block offiziell in Bau.[23] Während des Baus der Fundamente stellte sich heraus, dass für Teile des Bewehrungsstahls Stähle mit einer unzureichender Qualität verwendet wurden, die nicht den Ansprüchen genügen. In einer Untersuchung seitens des Ministeriums für Internationalen Handel und Industrie und der Hokuriku Electric Power Company wurden Nachberechnungen durchgeführt die aufzeigten, dass der Stahl dennoch den Ansprüchen für den Reaktorbau und die Standfestigkeit der Anlage genüge. Auf Anfrage der Stadt Hakui wurde eine zusätzliche Untersuchung am Standort durch die Präfekturregierung veranlasst, die die Feststellungen des Ministeriums und des Energieversorgers untersuchten und später bestätigten.[17] Anfang Januar 1990 wurden die Fundamente für die Reaktoranlage und die Maschinenanlage abgeschlossen. Die Bauarbeiten schritten schnell fort, sodass man erwartete bis Mitte 1990 die Druckprobe am Containment der Anlage durchführen zu können.[24] Mitte Juli 1990 wurde das Containment der Anlage fertiggestellt und das umbauende Reaktorgebäude erreichte die erste Geschosshöhe. Der Gesamtfertigstellungsgrad des Blocks erreichte bis zu diesem Zeitpunkt bereit 50 %.[25] Im August 1991 konnte der Reaktordruckbehälter installiert werden.[22] Für die Zuführung und Ableitung des Kühlwassers wurde eine Tunnelkonstruktion gewählt. Durch die spezielle Y-förmige Konstruktion mit 45° zueinander entfernenden Röhren (90° gesamtspanne) sollten Vermischungen des warmen und kalten Kühlwassers verhindert werden. Durch eine tiefe Einleitung mindestens 25 Meter unterhalb der Wasserkante sollte zudem verhindert werden, dass das Wasser in Oberflächennähe zu stark erhitzt wird.[26]

Betrieb

Im Jahr 1988 strebte man eine Inbetriebnahme der Anlage bis März 1993 an.[10][1] Am 2. November 1992 begann die Hokuriku Electric Power Company mit dem Beladen des Reaktors mit Kernbrennstoff für den Probebetrieb der Anlage.[27] Am 20. November 1992 wurde der Reaktor erstmals kritisch gefahren und wurde am 12. Januar 1993[23] mit einer Leistung von 30 MW erstmals mit dem Netz synchronisiert. Schrittweise wurde die Leistung bis Anfang Februar auf 110 MW erhöht.[28] Am 30. Juli 1993 ging die Anlage in den kommerziellen Betrieb.[23][29] Mit der Inbetriebnahme von Shika 1 besaßen erstmals alle neun japanischen Energieversorger eigene Kernkraftwerke, 23 Jahre nach Einführung des Leichtwasserreaktors in Japan.[30] Im Jahr 2003 wurden mehrere Risse im Kernmantel des Reaktorblocks gefunden. Nach Inspektion seitens der Nuclear and Industrial Safety Agency wurden diese als sicherheitstechnisch nicht problematisch bewertet und schloss die Notwendigkeit einer Reparatur aus.[31]

Am 18. Juni 1999 kam es während einer Revision zu einem Kritikalitätsereignis in Shika 1. Zur Durchführung einer wiederkehrenden Prüfung an den hydraulischen Steuerstabantrieben wurde das Kontrollsystem der Hydraulik vom System durch vier Arbeiter isoliert. Durch schlechte Kommunikation zwischen den Arbeitern und der Nichteinhaltung der Schrittreihenfolge wurde das System parallel vollständig isoliert, sodass der Druck im System sank[32] und 3 der 89 Steuerstäbe[33] durch Schwerkraft langsam aus dem Reaktor gedrückt wurden. Der Reaktor erreichte daraufhin ungeplant den kritischen Zustand, der zum Ansprechen des Überwachungssystems führte und eigentlich die Steuerstäbe wieder in den Reaktorkern fahren sollte. Da allerdings die entsprechenden Ventile zu den Steuerstäbe geschlossen waren und nicht genügend Druck vorhanden war durch das abgeschaltete Hydrauliksystem, konnten diese nicht auf einmal in den Kern zurückgefahren werden. Durch einen Stoppmechanismus der Steuerstabantriebe wurde das weitere Ausfahren aus dem Reaktorkern begrenzt.[32] Der kritische Zustand des Reaktors blieb rund 15 Minuten aktiv, bis die Steuerstäbe weit genug einfahren konnten[34] durch ein öffnen der geschlossenen Ventile. Die Temperatur im Reaktor war durch die eingetretene Kettenreaktion im kleinen Leistungsbereich leicht angestiegen.[33] Der Vorfall wurde nicht an die Nuclear and Industrial Safety Agency als Aufsichtsbehörde weitergegeben[32] und wurde erst am 15. März 2007 bekannt[34] im Rahmen einer seitens der Nuclear and Industrial Safety Agency angeforderten Aktendurchsicht der Archive, nicht gemeldete Ereignisse nachzumelden.[33]

Als Folge daraus orderte das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie nach am gleichen Tag die Abschaltung von Shika 1 um die Umstände zu untersuchen.[35] In der Folge gaben auch die Chubu Electric Power Company und die Tohoku Electric Power Company bekannt, dass identische Zwischenfälle auch in den Kernkraftwerken Hamaoka 1991 und Onagawa 1988 stattfanden, woraufhin auch diese Blöcke vom Netz gehen mussten für Untersuchungen.[36][33] Bis zur Deadline am 30. März 2007 wurde eine Vielzahl von Einzelereignissen von allen Reaktorbetreibern gemeldet, allerdings ohne wesentlichen sicherheitstechnischen Konsequenzen wie im Falle der drei Kritikalitätsunfälle. Eine parralele Aufforderungen für konventionelle Kraftwerke zeigte über 10.000 Einzelereignisse auf. Als Folge davon ordnete die japanische Regierung zusätzliche Inspektionen in einigen Kernkraftwerken an und die Nuclear and Industrial Safety Agency setzte eine striktere Überwachung für Shika 1 und sechs weiteren Reaktorblöcken in Japan an.[37] Nachuntersuchungen haben ergeben, dass es zwei Szenarien gab, wie es zu der Kritikalität gab. Das erste Szenario geht davon aus, dass nach Erreichen der Stoppbegrenzung der Steuerstäbe die Leistung sechs Sekunden später langsam auf 32 MW thermisch anstieg (2 % der Nennleistung). Das zweite Szenario geht von einer prompten Kritikalität aus, in der sofort 239 MW thermisch (15 % der Nennleistung) erreicht würden mit einem stärkeren Temperaturanstieg. Für beide Fälle konnte nachgewiesen werden, dass die sicheren Limits nicht überschritten wurden. Auf der internationalen Skala für nukleare und radiologische Ereignisse (INES) wurde das Ereignis in Shika 1 der Stufe 2 zugeordnet.[38][39]

Ab März 2009 beantragte die Hokuriku Electric Power Company das Wiederanfahren von Shika 1 nach den Untersuchungen bei der lokalen Regierung der Stadt Shika und der Präfektur Ishikawa. Der Energieversorger hat entsprechende Maßnahmen umgesetzt und die Sicherheitsanweisungen überarbeitet, um einen ähnlichen Zwischenfall in Zukunft ausschließen zu können.[40] Am 30. März 2009 wurde Shika 1 wieder kritisch gefahren für ein zweiwöchiges vorbetriebliches Testprogramm. Hintergrund waren Nachrüstungen für die Erdbebensicherheit, die während der Stillstandsphase des Blocks umgesetzt wurden.[41] Am 13. Mai 2009 ging der Block wieder voll in Betrieb.[42]

Langezeitstillstand

Shika 1 wurde am 1. März 2011 zu einer regulären Revision abgefahren. Infolge der Reaktorunfälle von Fukushima-Daiichi ab 11. März 2011 befindet sich der Block derzeit im Langzeitstillstand.[23] Im Rahmen dessen wurden post-Fukushima-Untersuchungen in dem Block durchgeführt. Zwischen Januar und April 2016 wurden Untersuchungen von Kabelsicherheitsmaßnahmen seitens der Nuclear Regulation Authority vorgenommen und sieben fehlerhafte Kabel in Shika 1 entdeckt.[43] Infolge des fehlerhaften Stahls in Block 3 des französischen Kernkraftwerk Flamanville und dessen Rohmaterialherkunft aus Japan von Japan Casting & Forging Company, ordnete die Nuclear Regulation Authority eine Untersuchung der Fertigungsdokumentation der Reaktordruckbehälter von Kernkraftwerken in Japan an, die aus Material vom gleichen Produzenten hergestellt wurden, darunter auch Shika 1.[44]

Block 2

Im Jahr 1973 kündigte die Hokuriku Electric Power Company den Bau eines zweiten Blocks Noto 2 an. Die projektierte Leistung sollte 1175 MW betragen[45] mit einer Inbetriebnahme bis 1985, sofern Noto 1 bis 1983 in Betrieb sein würde.[46] Die Planungen wurden noch 1973 angepasst auf den möglichen Bau von zwei 800 MW starken Blöcken, Noto 2 und Noto 3,[47] wobei diese Kapazitäten nicht mehr später für das Kernkraftwerk Noto erwogen wurden, zugunsten der Verlagerung dieser Kapazität zum Kernkraftwerk Suzu, das eine Gesamtleistung von 10.000 MW aufweisen sollte.[15][48] Ab 1980 war im Rahmen der Studie mit Hitachi vorgesehen, den zweiten Block als Option mit einem baugleichen Siedewasserreaktor des Typs BWR/5 auszustatten wie Block 1.[15] Ab 1981 begann General Electric in Zusammenarbeit mit Hitachi, Toshiba und sechs japanischen Energieversorgern, darunter auch die Hokuriku Electric Power Company, mit der Entwicklung des Advanced Boiling Water Reactor, der zukünftig auch für Neuanlagen der Hokuriku Electric Power Company zum Einsatz kommen sollte.[49]

Im Jahr 1993 begann die Hokuriku Electric Power Company Verhandlungen mit der Stadt Shika über den Bau eines zweiten Blocks am Kernkraftwerk Shika mit 1350 MW starken Advanced Boiling Water Reactor.[30] Am 14. Mai 1995 veröffentlichte das Ministerium für internationalen Handel und Industrie die aktuellen Reaktorplanungen in Japan und kündigte den Bau von insgesamt neun Kernkraftwerken zwischen 1996 und 1997 an, wovon sieben Blöcke auf das Kernkraftwerk Higashidōri entfallen sollten, sowie je einer auf das Kernkraftwerk Onagawa und das Kernkraftwerk Shika.[50] Im Jahr 1998 führte die Japan Nuclear Safety Commission mit einem fünfköpfigen Team die Sicherheitsprüfung für Shika 2 durch und erteilte am 29. März 1998 nach der Prüfung die Baugenehmigung für die Anlage.[51][52] Am 27. August 1999 wurde der Bauplan für die Anlage seitens des Ministeriums für internationalen Handel und Industrie genehmigt. Am gleichen Tag wurden mit Sofortvollzug die Vorarbeiten an dem Block begonnen.[53]

Bau

Am 20. August 2001 ging Shika 2 offiziell in Bau.[23] Ähnlich wie für Shika 1 wurde für Shika 2 zur Kühlwasserversorgung ein Tunnel unter der Küste gegraben mit einer Gesamtlänge von 730 Metern und einen Durchmesser von 6,8 Metern. Zum Einsatz kamen hierfür mehrere Bohrtechniken, da die Gesteine unter der Küste des Kernkraftwerks Shika eine sehr unregelmäßige Topografie aufweisen. [54] Eine weitere Besonderheit an Shika 2 war, dass die Gesamtanlage als erste Anlage des Typs ABWR von einem einzigen Vertragspartner, Hitachi, errichtet wurde. Durch die Anwendung zusätzlicher Bautechniken wurde der Bau der Anlage optimiert. Neben der Installation von großen Modulen, genannt Block-Modularisierung, wurde vornehmlich mit der Open-top-Methode gearbeitet und parallele Bauabläufe durchgeführt. Die Modulbauweise sah die Installation von 200 großen Einzelmodulen vor, die in einer Modulfabrik vorgefertigt wurden. Shika 2 war die erste ABWR-Anlage, die diesen Bauprozess nutzte. Hierzu hatte Hitachi bereits im Jahr 2000 eine eigene Modullinie errichtet. Die ursprünglichen ABWR-Anlagen haben mit wesentlich kleineren Modulen gearbeitet, weshalb deren Anzahl mit über 1000 wesentlich größer ist. Der Betonguss wurde optimiert durch die Sektionierung der Betonierabschnitte auf die einzelnen Etagen. Eine weitere Besonderheit war die Anwendung eines vollständigen digitalen Bauprozesses, der die Baustelle direkt in Kommunikation mit dem Engineering-Team hielt. Durch die Maßnahmen wurde der Arbeitsaufwand während der Bauspitze um knapp 25 % reduziert.[55]

Betrieb

Ende April 2005 begann die Hokuriku Electric Power Company mit dem Laden des ersten Kernbrennstoffs in Shika 2.[56] Am 26. Mai 2005 erreichte Shika 2 die Erstkritikalität.[23][57][58] Am 4. Juli 2005 wurde der Block als vierter Advanced Boiling Water Reactor in Japan erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.[23][59] Am 9. Oktober 2005 fuhr der Block erstmals unter Volllast mit seiner Nennleistung.[60] Am 15. März 2006 wurde der Block in den kommerziellen Betrieb überführt.[23]

Knapp über einer Woche nach Beginn des kommerziellen Betriebs ordnete das Gericht des Distriks Kanazawa die Abschaltung von Shika 2 an. Die Entscheidung geht auf eine Klage zurück, die bereits im August 1999 vor Baubeginn von 135 „lokalen“ Anwohnern aus 17 Präfekturen. Das Urteil zielt auf die Behauptung ab, dass das Kernkraftwerk nicht sicher genug gegen große Erdbeben ausgelegt wurde.[61][62] Die Argumentation des Gerichts geht insbesondere auf die Auslegungsanforderungen gegen Erdbeben ein, deren Richtlinien zu diesem Zeitpunkt überarbeitet wurden und als nicht ausreichend erachtet wurden nach den Erkenntnissen aus dem Erdbeben von Kōbe 1995.[63] Die primäre Gefahr für Erdbeben am Standort Shika geht von der nahegelegenen Ochigata-Verwerfung aus, der eine zweiprozentige Chance eingeräumt wurde ein schweres Erdbeben auszulösen.[64] Das Bezirksgericht von Kanazawa genehmigte der Hokuriku Electric Power Company den Weiterbetrieb von Shika 2 bis zum Eingang der Anfechtung des Urteils.[40]

Im August 2006 kam es im Kernkraftwerk Hamaoka im ABWR-Block 5 zu einer Abschaltung nach starken Vibrationen des Turbosatzes. Dabei wurden an 662 von 840 Schaufeln der drei Niederdruckläufer Risse gefunden, die zu einer Imbalance führten. Da Shika 2 ebenfalls die gleiche Turbine nutzte, musste der Block im Juli abgeschaltet werden für Ultraschalluntersuchungen. Hier wurden an 146 von 840 Turbinenschaufeln ebenfalls Risse an den drei Niederdruckläufern vorgefunden. Hitachi setzte die Reparaturdauer auf knapp neun Monate an, sodass die Hokuriku Electric Power Company einen Verlust von 86 Millionen Dollar in ihrer Jahresbilanz erwartete. Um die Lasten zu sichern und die Kapazität zu ersetzten hat der Energieversorger die Wartung des Ölkraftwerks Fukui verschoben. Die Hokuriku Electric Power Company hielt sich offen Hitachi auf Schadensersatz zu verklagen, wobei sich die Probleme zu diesem Zeitpunkt, wie sie in Hamaoka 5 aufgetreten sind, in Shika 2 während des Betriebs noch nicht offenbarten.[65] Im August 2006 konnte das Problem an der 12. Schaufelstufe aller drei Läufer lokalisiert werden. Die Entwicklung der Risse zeigte, dass Turbolenzen im Dampffluss zu Vibrationen führen, die die Risse verursachen, wenn der Block mit geringer Leistung läuft. Die Ursache war damit ein Designfehler der Turbine.[66] Hitachi hat in der Folge neue Turbinenschaufeln mit einem neuen Design hergestellt, die keine Vibrationen verursachen. Als Folge der Probleme hat im Oktober 2007 Hitachi sämtliche Kosten, inklusive der Ausfallkosten der Blöcke, übernommen. Der Block sollte ursprünglich im Mai 2007 wieder ans Netz gehen, musste aber abgeschaltet bleiben aufgrund der fortlaufenden Ermittlungen des 2007 bekanntgewordenen Kritikalitätsunfalls in Shika 1.[67]

Im Bezug auf die Anordnung Shika 2 wegen Mängel in der Erdbebenauslegung abzuschalten, wurde am 18. März 2009 durch die Abteilung Kanazawa des obersten Gericht Nagoya das Urteil von 2006 aufgehoben.[40][68] Das Gericht urteilte, dass adäquate Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt wurden und die Untersuchungen der Hokuriku Electric Power Company der Verwerfungen in der Umgebung des Kernkraftwerks dem aktuellen Wissensstand wiederspiegeln. Das Kernkraftwerk stelle daher keine reale Gefahr für Leib und Leben der Bewohner da.[40][69]

Langezeitstillstand

Infolge des Tōhoku-Erdbeben am 11. März 2011 und den sich entwickelnden Reaktorunfälle von Fukushima-Daiichi wurde noch am 11. März 2011 Shika 2 abgeschaltet und befand sich seither im Langzeitstillstand.[23] Im August 2014 beantragte die Hokuriku Electric Power Company die Sicherheitsüberprüfung für die Wiederinbetriebnahme durch die Nuclear Regulation Authority.[70][71] Der Energieversorger hat als Maßnahmen Verbesserungen an der Erdbebensicherheit des Blocks durchgeführt mit einer höheren Auslegung gegen Querbeschleunigungen (600 gal auf 1000 gal erhöht), Verbesserungen des Brandschutzes, eine sekundäre redundante Netzstromversorgung, Einbau von Wasserstoffrekombinatoren innerhalb des Containments, alternative Niederdruckeinspeisungen für Kühlwasser, Neubewertungen der Unfallmethoden und der aktiven Verwerfungen um den Standort, sowie die Erhöhung der Referenztsunamis von 5 Metern auf nun 7,1 Metern durch einen 11 Meter hohen Tsunamiwall, sowie die Installation eines 4 Meter hohen Gezeitenwalls.[72]

Ab Mai 2015 befasste sich die Nuclear Regulatory Authority mit dem Antrag auf Wiederinbetriebnahme von Shika 2, zweifelte allerdings die Inaktivität einer Verwerfung unterhalb der Blöcke Shika 1 und 2 an. Die Aufsichtsbehörde forderte daher ein entsprechendes Expertengutachten an.[73] Das Expertengutachten von vier unabhängigen Experten zeigte im Mai 2015, dass es möglicherweise drei aktive Verwerfungen gibt: S-1 unterhalb von Shika 1, S-2 und S-6 kreuzend der Kühlwasserleitungen beider Blöcke. Dadurch die Verwerfungen sehr tief liegen sei nach Annahme der Expertengruppe nicht zu erwarten, dass es zu Geländesetzungen an der Oberfläche kommen könnte bei einer Verschiebung. Dennoch sind aktive Verwerfungen unterhalb von Kernkraftwerken nach Regelwerk nicht genehmigungsfähig, sofern er sich in den letzten 120.000 bis 130.000 Jahren bewegt hatte, was die Stilllegung beider Blöcke erfordern würde. Die Hokuriku Electric Power Company kündigte an, diese Ergebnisse anzufechten und nicht Plane einen oder beide der Blöcke stillzulegen. Für den Bruch S-1 unter Shika 1 hatten bereits im Vorfeld Untersuchungen von Experten des Energieversorgers ergeben, dass dieser nicht aktiv sei.[74] Am 3. März 2016 legte die Expertengruppe einen neuen Report vor, in dem erneut bestätigt wurde, dass die Verwerfung unter Shika 1 aktiv sei. Auch die Ergebnisse für die anderen beiden Verwerfungen haben sich nicht verändert, allerdings wurde die Möglichkeit eingeräumt die Kühlwasserleitungen der Blöcke im Zweifelsfall auf einer anderen Strecke neu zu verlegen.[75]

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde seitens der Hokuriku Electric Power Company 1,47 Milliarden Dollar bis 1,96 Milliarden Dollar alleine in Block 2 investiert, um dessen Wiederinbetriebnahme vorzubereiten. Unter der Annahme, dass beide Blöcke stillgelegt werden müssten, wurden zusätzliche Kosten von 1,24 Milliarden Dollar erwartet. Um die Kosten tragen zu können schloss sich das Unternehmen fünf weiteren Kernkraftwerksbetreibern an, die sich zusammen finanziell aushelfen um die Kosten aus den Nachrüstmaßnahmen gemeinsam zu tragen.[76] Im März 2023 konnten die Untersuchungen final abgeschlossen werden, nachdem die Hokuriku Electric Power Company zur Wiederlegung der Annahmen an 420 Bereichen am Standort des Kernkraftwerks Bohrungen durchführte um 10 Verwerfungen am Standort zu überprüfen, darunter auch die drei betroffenen. Durch den großen Satz an Bohrergebnissen und Datenmaterial konnte eindeutig festgestellt werden, dass keiner der 10 Verwerfungen am Standort aktiv ist, noch dass sich einer der Verwerfungen in Zukunft bewegen könnte. Die Nuclear Regulation Authority bestätigte die Ergebnisse.[77]

Am 1. Januar 2024 ereignete sich ein Erdbeben auf der Noto-Halbinsel der Magnitude 7,6. Die Hokuriku Electric Power Company berichtete, dass sich keine Schäden ereigneten, allerdings hatte ein Arbeiter eine Art Explosionsgeräusch nahe eines Eigenbedarfstransformators von Shika 2 wahrgenommen, der beschädigt wurde. Das Feuerlöschsystem wurde aktiviert, allerdings kein Brand festgestellt. Die Eigenbedarfsversorgung von Shika 2 war in der Folge partiell eingeschränkt.[78] Im Nachgang des Ereignisses wurde festgestellt, dass sich ein Ölteppich vor der Küste des Kernkraftwerks gebildet hatte nach Regenfällen in der Region. Die Spur konnte zurückverfolgt werden bis zu einer Straße außerhalb von Shika 2. Das Öl konnte an dem defekten Transformator lokalisiert werden und war ursächlich durch die mechanischen Einwirkungen auf eine Rohrleitung, die ein Leck aufwies, durch das Erdbeben ausgelaufen. Insgesamt sind 3500 Liter Öl aus den Auffangwannen ausgelaufen. Die Gesamtmasse an ausgelaufenes Öl betrug 19.800 Liter.[79]

Standortdetails

Im Jahr 1987 wurde die Bewilligung für den Standort für den Bau von insgesamt sieben Reaktoren mit 7062 MW Leistung beim Ministerium für internationalen Handel und Industrie eingereicht.[19] Im Dezember 1987 wurde der Standort für sieben Reaktoren bewilligt.[80][1] Im Jahr 2012 wurde ein 4 Meter hoher und 700 Meter langer Tsunamiwall fertiggestellt, der 15 Meter oberhalb des Meeresspiegels liegt.[81] In der weiteren Umgebung des Standortes befinden sich mehrere aktive Erdbebenverwerfungen.[82]

Technik Block 1

Shika 1 ist ausgestattet mit einem Siedewasserreaktor des Typs BWR/5 188-368. Bei einer thermischen Leistung von 1593 MW erreicht der Block eine elektrische Bruttoleitung von 540 MW, von denen 505 MW in das Stromnetz gespeist werden.[23] Die Anlage ist der erste BWR/5, der das verbesserte Mark-I-Containment verwendet, das vom Ministerium für internationalen Handel und Industrie in Zusammenarbeit mit Hitachi, Toshiba und General Electric entwickelt wurde für die fortführende Verbesserung der japanischen Leichtwasserreaktoren.[22]

Technik Block 2

Shika 2 ist ausgestattet mit einem Siedewasserreaktor des Typs J-ABWR. Bei einer thermischen Leistung von 3926 MW erreicht der Block eine elektrische Bruttoleitung von 1206 MW, von denen 1108 MW in das Stromnetz gespeist werden.[23]

Daten der Reaktorblöcke

Reaktorblock[23]
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

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  2. Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 11. Handelsblatt GmbH, November 1966. Seite 514.
  3. a b Nihon Genshiryoku Sangyō Kaigi: Atoms in Japan, Band 11, Japan Atomic Industrial Forum., 1967. Seite 29.
  4. Nuclear Engineering, Band 13, Temple Press, 1967. Seite 1, 11.
  5. Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 13. Handelsblatt GmbH, Februar 1968. Seite 59.
  6. Nuclear Engineering International, Band 15, Heywood-Temple Industrial Publications Limited, 1970. Seite 316.
  7. Nihon Genshiryoku Sangyō Kaigi: Atoms in Japan, Band 14, Japan Atomic Industrial Forum., 1970. Seite 39.
  8. Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 15. Handelsblatt GmbH, Dezember 1970. Seite 544, 545.
  9. Tōyō Keizai Shinpōsha: Japan Company Handbook, Band 4, Toyo Keizai Shinposha, 1974. Seite 905.
  10. a b c d Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 33. Handelsblatt GmbH, November 1988. Seite 511, 512.
  11. Fuji Gaikoku Shijō Chōsa Kabushiki Kaisha (Tokyo, Japan): Technocrat, Band 10,Ausgaben 2-8, Fuji Marketing Research Company, 1977. Seite 27, 36, 37.
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  18. Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 34. Handelsblatt GmbH, Dezember 1989. Seite 587.
  19. a b Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 32. Handelsblatt GmbH, Mai 1987. Seite 208.
  20. Yano Tsuneta Kinenkai: Nippon: A Chartered Survey of Japan, 1989. Seite 239.
  21. a b Kerntechnische Gesellschaft (Bonn, Germany), u.a.: Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 33. Handelsblatt GmbH, Mai 1988. Seite 208.
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  26. Institution of Mining and Metallurgy: Tunnelling '91, Elsevier Applied Science for the Institution of Mining and Metallurgy, 1991. ISBN 9781851666249. Seite 371.
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  71. Nuklearforum Schweiz: Japan: Wiederinbetriebnahme von Shika-2 beantragt, 26.08.2014. Abgerufen am 11.01.2024. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  72. Nuclear Engineering International: Shika 2 applies for restart, 13.08.2014. Abgerufen am 11.01.2024. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  73. Nuklearforum Schweiz: Japan: aktive Bruchzonen unterhalb Shika vermutet, 22.05.2015. Abgerufen am 11.01.2024. (Archivierte Version bei Internet Archive)
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  77. Nuclear Engineering International: No active faults identified under Ishikawa NPP, 08.03.2023. Abgerufen am 11.01.2024. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  78. Nuclear Engineering International: Japanese NPPs not seriously affected by earthquake, 04.01.2024. Abgerufen am 11.01.2024. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  79. Nuclear Engineering International: Oil leak reported at Japan’s Shika NPP following earthquake, 10.01.2024. Abgerufen am 11.01.2024. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  80. Nuclear Engineering International: Nuclear Engineering International, Band 32,Ausgaben 390-401, Heywood-Temple Industrial Publications Limited, 1987. Seite 15.
  81. Nuklearforum Schweiz: Japan: Shika besser gegen Tsunami geschützt, 22.10.2012. Abgerufen am 11.01.2024. (Archivierte Version bei Internet Archive)
  82. Yasuhiro Suzuki: Active Faults and Nuclear Regulation: Background to Requirement Enforcement in Japan, Springer Nature, 2020. ISBN 9789811507656. Seite 27.
  83. a b Nuclear Engineering International: 2011 World Nuclear Industry Handbook, 2011.
  84. a b International Atomic Energy Agency: Operating Experience with Nuclear Power Stations in Member States. Abrufen.

Siehe auch