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Kernkraftwerk Żarnowiec

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Kernkraftwerk Żarnowiec
Bauruine von Block 1 und 2
Bauruine von Block 1 und 2
Standort
Land Polen
Woiwodschaft Pommern
Ort Żarnowiec
Koordinaten 54° 44′ 39″ N, 18° 5′ 20″ O 54° 44′ 39″ N, 18° 5′ 20″ O
Reaktordaten
Eigentümer Elektrownia Jądrowa Żarnowiec
Betreiber Elektrownia Jądrowa Żarnowiec
Vertragsjahr 1974
Bau storniert 1990
Pläne storniert 2 (930 MW)
Bau storniert 2 (930 MW)
Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Commons: Kernkraftwerk Żarnowiec
Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Żarnowiec (polnisch Elektrownia Jądrowa Żarnowiec, kurz EJŻ) sollte nahe der polnischen Stadt Wejherowo am Żarnowiecer See entstehen. Das Kernkraftwerk war zu einer Zeit geplant, in der die Volksrepublik Polen nicht aktiv den Einstieg in die Nutzung der Kernenergie plante. Ausschlaggebend für den dann doch schnell beschlossenen Bau war die Energieknappheit ab 1982, woraus ein gesamtes Bauprogramm für Kernkraftwerke entstand mit der ersten Anlage in Żarnowiec. Die wirtschaftliche Lage und der sich entwickelnde Systemwechsel über die 1980er bis zu seiner vollen Umsetzung 1989 führte zu gesellschaftlichen Protesten gegen das Projekt, der mit dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986 seine aktive Wirkung entfaltete. Diese Ursachen führten 1990 zur Stornierung des Bauprojekts. Seit Mitte der 1990er ist der Standort Żarnowiec immer wieder für den Bau eines Kernkraftwerks vorgeschlagen worden. Im Jahr 2022 wurde der Standort als zweite Option für den Bau eines Kernkraftwerks bestimmt worden. Vorzugsstandort ist allerdings der Standort Lubiatowo-Kopalino an der Ostseeküste.

Geschichte

Im zweiten Schritt des polnischen Kernenergieprogramms, das 1964 begann, wurden erstmals Schritte unternommen ein entwickeltes Kernkraftwerk in Polen zu errichten. Studien sahen vor eine Anlage mit einer Kapazität von rund 2000 MW zu errichten in den Regionen Szczecin-Kołobrzeg und Hel-Ustka. Aufgrund von energetischen Planungen fiel die Entscheidung die Region Szczecin-Kołobrzeg den Ausbau von Kohle zu forcieren durch den Bau des Kraftwerks Unterorder, wurden die Untersuchungen in der Region Hel-Ustka konzentriert, woraus sich zwischen 1966 und 1967 eine Standortvariante am Żarnowiecer See ergab, die für den Bau eines Kernkraftwerks geeignet schien. In einer dritten Etappe für die Lokalisierung von Kernkraftwerken in der Volksrepublik Polen wurden weitere mögliche Standorte in eine Studie aufgenommen, davon die beiden Standorte Lubiatowo und Białogóra als Küstenstandorte in der Region Hel-Ustka, sowie das gesamte Ufer um den Żarnowiecer See. Weitere Standorte befanden sich entlang dem Einzugsgebiet der Weichsel, die ebenfalls untersucht wurden.[1]

Ab 1969 begann die Volksrepublik Polen aktiv mit einer Projektstudie zu arbeiten für ein Kernkraftwerk mit einer Leistung von 1000 MW. Die Vorstudie zum Bau eines Kernkraftwerks sollte 1970 abgeschlossen werden und die generelle Machbarkeit zeigen. Ursprüngliche Planungen sahen eigentlich vor, die Kohleförderung weiter auszubauen und daher erst Kernkraftwerke nach dem Jahr 1980 zu erwägen, allerdings wurde mit einer Entscheidung im Jahr 1968 das Programm auf 1975 bis 1980 vorgezogen.[2] Ende 1970 wurde offen der Vorschlag seitens des Präsidiums des Volksrates der Wojwoidschaft Gdansk unterbreitet, das erste Kernkraftwerken Polens nahe Gdansk zu errichten an der Ostseeküste.[3] Am 12. August 1971 wurde ein entsprechender Beschluss seitens des Präsidiums der Regierung erlassen das erste Kernkraftwerk in Polen mit Reaktoren des Typs WWER-440 auszustatten.[4]

Polen
Polen
Białogóra
Białogóra
Białogóra
Lubiatowo
Lubiatowo
Lubiatowo
Żarnowiecer See
Żarnowiecer See
Żarnowiecer See
Przegalina
Przegalina
Przegalina
Biała Góra
Biała Góra
Biała Góra
Walichnowy
Walichnowy
Walichnowy
Jaźwiska
Jaźwiska
Jaźwiska
Opalenie
Opalenie
Opalenie
Wałcz
Wałcz
Wałcz
Sartowice
Sartowice
Sartowice
Kokocko
Kokocko
Kokocko
Vorgesehene Standorte für das Kernkraftwerk mit dem gewählten Standort (grün), Vorzugsstandorten (grau) und nicht gewählten Varianten (schwarz)

Im Jahr 1972 wurden vier Vorzugsstandorte aus der Standortstudie gewählt, die für ein Kernkraftwerk geeignet schienen. Dies betraf die Standorte Lubiatowo, Żarnowiec, Przegalina und Biała Góra.[1] Auf Basis eines Beschlusses der Planungskommission des Ministerrats wurde am 19. Dezember 1972 entschieden einen Standort am Żarnowiec zu wählen, auf dem zu diesem Zeitpunkt noch das Dorf Kartoszyno stand, das zusammen mit dem Bau des Kernkraftwerks abgesiedelt werden musste.[4][1] Entsprechend der Entscheidung wurde ab 1973 mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung um den Standort begonnen. Untersucht wurde ein Gebiet bis 40 Kilometer um den Standort Żarnowiec.[5] Parallel zu dem Kernkraftwerk entstand zudem am Żarnowiecer See ein Pumpspeicherkraftwerk um die Spitzenlast abzufangen.[6] Das Pumpspeicherkraftwerk war das größte, das in Polen zu dieser Zeit errichtet wurde mit vier Turbinen, die jeweils 180 MW liefern bei einem Wassergefälle von 119,9 Metern.[7] Der Bau des Pumpspeicherkraftwerks erfolgte durch Škodaexport.[8]

Block 1 & 2

Am 28. Februar 1974 unterzeichnete die Volksrepublik Polen ein Abkommen mit der Sowjetunion über den Bau eines einzelnen Reaktors des Typs WWER-440.[9][4][10] Das Abkommen sah zudem die Beteiligung der polnischen Industrie am Bau der Anlage vor.[9] Ende 1974 berichtete die Nachrichtenagentur Interpress, dass erste Arbeiten am Standort begonnen haben für die generelle Standortpreparierung.[11] Der kommerzielle Betrieb des Blocks war im Jahr 1975 für das Jahr 1983 vorgesehen.[12][13] Ab 1976 kam erstmals der Vorschlag auf weitere Reaktorblöcke in Żarnowiec zu bauen und die erste Ausbaustufe als Doppelblockanlage auszulegen. Nach dem Bau von Żarnowiec sollten nur noch Reaktoren des Typs WWER-1000 an anderen Standorten folgen und durch das Gemeinschaftsunternehmen Interatomenergo des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (kurz RGW) geliefert werden. An Interatomenergo waren Firmen aus dem gesamten RGW-Raum beteiligt.[12] Seit 1976 wurde daher das Gesamtprojekt in der Planung angepasst, sodass im Endausbau insgesamt vier WWER-440 rund 1600 MW an Leistung erzeugen sollen.[14] Die Kosten für die Gesamtanlage mit vier Reaktoren wurden auf 20 Milliarden Zloty kalkuliert.[12]

Für Żarnowiec wurden über 70 Subunternehmen aus Polen für die Lieferung der Ausrüstung beauftragt.[12] Als verantwortliches Unternehmen, der den Auftrag erteilte, war die staatliche Elektrownia Jądrowa Żarnowiec zuständig. Als Generalauftragnehmer wurde Energobud beauftragt die Projektierung und Lieferung der Anlage zu verwalten. Für die Projektierung war als Generaldesigner Energoprojekt Warschau zuständig, das alle Arbeiten übernahm bis auf den nuklearen Anlagenteil, der von Teploelektroprojekt Leningrad entworfen wurde. Das Unternehmen Megadex war als Generallieferant beauftragt worden, der die Lieferungen ausführt und die Lagerhaltung auf der Baustelle übernimmt. Energoprojekt Gdansk war verantwortlich für die Anpassung der sowjetischen Dokumentation für den WWER-440 auf die polnischen Anforderungen. Für Notfallplanung war Energoprojekt Kraków beauftragt worden.[4]

Bis 1977 waren die Vorarbeiten zur Erkundung des Standortes Żarnowiec abgeschlossen. Energorprojekt Warschau gab dies in einer Rundfunkmeldung öffentlich bekannt.[15] Die Erkundungsarbeiten wurden durch Energoprojekt Warschau und Teploelektroprojekt Leningrad gemeinsam durchgeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt plante man mit dem Bau 1979 zu beginnen, sodass der erste Block 1984 den Probebetrieb aufnimmt und die volle Leistung mit allen vier Blöcke 1987 erreicht wird.[16][17] Mit der Erschließung des Baugeländes und dem Aushub der Baugruben sollte 1978 begonnen werden,[18] die allerdings bereits Ende 1977 in Angriff genommen wurden.[19] Am 26. Mai 1978 unterzeichneten das Unternehmen Elektrim und Atomenergoexport den Vertrag zur Entwicklung des technischen Entwurf für Żarnowiec 1 und 2, womit praktisch der Auftrag für den zweiten Block erteilt wurde.[4] Durchgeführt wurde die Projektion primär durch Energoprojekt Warschau und Teploelektrorprojekt Leningrad. Das Design der Anlage selbst wurde vollständig in Polen von Energoprojekt Warschau ausgearbeitet, während Teploelektroprojekt Leningrad lediglich Referenzdaten aus dem Betrieb der Anlagen zur Verfügung stellte. Generell betraf dies unter anderem den Aufbau des Kernkraftwerks, die Einbindung in das Stromnetz mit Aufbau der elektrischen Schaltanlagen, sowie die konventionellen Hilfssysteme der Anlage. Basismodell ist hierfür das von Teploelektroprojekt entworfene und konfigurierte Reaktorsystem und dessen Hilfssysteme.[20] Eine Besonderheit stellte der konventionelle Anlagenteil der Anlage dar. Entgegen der sonst für den WWER-440 zum Einsatz kommenden Doppelblockvariante mit zwei Turbinen pro Block, war für Żarnowiec nur eine Turbine pro Block vorgesehen. Die Turbine des Typs 4K-465 sollte unter Lizenz von Asea Brown Boverie durch das polnische Unternehmen Zamech im Werk Elbląg selbst hergestellt werden. Die Generatoren des Typs GTHW-600 sollten durch das polnische Unternehmen Dolmel aus Wrocław geliefert werden.[4] Für den Turbosatz erhoffte man sich gute Referenzen zu erringen für den zukünftigen Export dieser Turbosätze in andere RGW-Staaten.[21]

Während den Vorarbeiten am Standort Żarnowiec kam es zu erheblichen Verzögerungen an dem Projekt, ebenfalls bedingt durch einen zu optimistischen Zeitplan seitens der polnischen Behörden bei der Umsetzung der einzelnen Aufgaben, sodass 1979 die Inbetriebnahme des ersten Blocks nicht mehr vor dem Jahr 1986 geplant wurde.[22] Aufgrund möglicherweise weiterer Verschiebungen wendete sich Zdzislaw Zielinski, Wissenschaftler am Kernforschungszentrum Świerk, in einem warnenden Schreiben an das Parteiblatt der kommunistischen Partei der Volksrepublik Pole, in dem er sich verunsichert darüber zeigt, wie wenig die Umsetzung des Projekts ernst genommen wird. Mit der Verschiebung der Inbetriebnahme in das Jahr 1986 war die Gefahr real geworden, dass es bei einer weiteren Verschiebung zu einer Lücke in der Energieversorgung in den 1990ern kommen würde.[23] Nach Planungen aus dem Jahr 1979 sollte 1980 mit den Erdarbeiten am Standort begonnen werden.[24]

Im Jahr 1981 meldete Energorpojekt Warschau den bevorstehenden Beginn der Aushubarbeiten für die Baugrube der Anlage. Aufgrund der erneuten Verzögerung von einem Jahr verschob sich die Inbetriebnahme erneut auf 1987 für Żarnowiec 1 und 1988 für Żarnowiec 2, sodass die Blöcke für den kommerziellen Betrieb erst 1988 und 1989 zur Verfügung stehen sollten.[25] Am 18. Januar 1982 erteilte der Ministerrat der Volksrepublik Polen die Freigabe für den Beginn der Bauarbeiten an der ersten Ausbaustufe. Mit der verspäteten Freigabe verschob sich die Inbetriebnahme weiter in das Jahr 1989 für Żarnowiec 1 und in das Jahr 1990 für Żarnowiec 2. Mit der Erteilung einer vorläufigen Baugenehmigung seitens der Wowoidschaft Gdansk am 20. März 1982 konnte mit dem Aushub der Baugrube für den ersten Bauabschnitt begonnen werden. Am 31. März 1982 wurde die Baustelle an das ausführende Bauunternehmen Energoblok aus Wybrzeże übergeben.[4] Die Entscheidung für den Baubeginn galt in der Bevölkerung als sehr unpopulär, was damit zusammenhing, dass am 13. Dezember 1981 infolge einer sich anbahnenden demokratischen Bewegung und Volksaufständen das Kriegsrecht verhängt wurde und zu diesem Zeitpunkt bis 1983 gültig war. Die Bauentscheidung nur knapp einen Monat später galt daher als sehr unpopulärer Machtbeweis. Diese Meinung herrschte vor, obwohl durch die umfangreichen Vorplanungen der Vorjahre und der Erfahrungen der anderen osteuropäischen WWER-440 gute Chanchen für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts bestanden.[26]

Dass man sich mit der Baugenehmigung so lange Zeit gelassen hatte, bis der Ministerrat den Baubeschluss fasste, lag insbesondere an der wirtschaftlichen Lage der Volksrepublik Polen.[27] Um den Bau von mittleren und großen Bauprojekten umzusetzen, von denen Polen zu diesem Zeitpunkt rund 600 Projekte gleichzeitig umsetzte im Wert von 630 Milliarden Zloty, einschließlich des Kernkraftwerks Żarnowiec, wollte die Regierungen zusätzliche Kürzungen bei anderen Staatsausgaben umsetzen, was allerdings den Lebensstandard beträchtlich beeinflusste. Für Żarnowiec hatte man daher Einsparungen vorgesehen durch spezielle Handelsabkommen. Während die Sowjetunion die Stähle für die Anlage normal gegen Bezahlung liefern sollte, einigte man sich mit der Tschechoslowakei darüber die Großkomponenten gegen Bezahlung in Zloty zu liefern, während man ausländische Devisen beschaffte um im Gegenzug Notstromdieselgeneratoren für tschechoslowakische Kernkraftwerke aus Polen zu kaufen, um deren Staatskasse aufzubessern.[28] Die ausschlaggebende Entscheidung den Bau trotzdem durchzuführen lag insbesondere an der Energieknappheit, die 1982 in Polen herrschte.[29] Obwohl das Land ein Nettoexporteur von Elektrizität war, musste es Exportvereinbarungen mit Nachbarländern erfüllen, was diese Länder ebenfalls in eine problematische Lage brachte.[30] Der Bau des Kernkraftwerks Żarnowiec wurde daher innerhalb der 1980er als größtes und wichtigstes Investitionsprojekt in Polen gehandhabt.[31]

Bau

Der Bau beider Blöcke begann am 1. Januar 1983.[32][33] Am 14. April 1983 unterzeichneten die polnische Regierung und die Regierung der Sowjetunion ein Abkommen, in dem die generellen Rahmenbedingungen zum Bau und der Inbetriebnahme der Anlage festgelegt wurden.[4][34] Da die Arbeiten im ersten Baujahr nur langsam fortschritten, wurden am 31. Dezember 1983 per Ministerratsbeschluss die Inbetriebnahme der beiden Blöcke auf Dezember 1990 und Dezember 1991 verschoben.[4] Insbesondere die Erdarbeiten gingen nur langsam vonstatten. Parallel wurde mit dem Bau von Werkstätten und Wohnsiedlungen für die Arbeiter der Anlage begonnen. Im Jahr 1984 sollten die über das Jahr 1983 vorbereiteten Lieferverträge für die Großkomponenten mit Škodaexport unterzeichnet werden.[35] Im Oktober 1984 begann das Verlegen des Bewährungsstahls an den Hauptgebäuden der Anlage.[4] Anfang 1985 kontrollierte eine Regierungskommission die Baustelle und war mit dem Fortschritt der Arbeiten am Kernkraftwerk Żarnowiec zufrieden. Nach deren Aussagen in einer offiziellen Stellungnahme lagen die Aushubarbeiten vor dem Zeitplan, sodass im März 1985 mit dem mit dem Betonieren der Fundamentplatte hätte begonnen werden können.[36]

Am 11. November 1985 wurde seitens der Państwowa Agencja AtomistykiNationale Kernenergiebehörde die Genehmigung zum Bau der ersten Baustufe erteilt, womit die Anlage den regulatorischen Anforderungen nach Nukleartechnisch sicher ist.[4] Dass die Genehmigung so lange zurückgehalten wurde lag an der Ursache, dass während der Prüfung der Dokumentation der Anlage einige Mängel festgestellt wurden, die zusätzliche Informationen und Erklärungen bedurften. Die Baulizenz sah zudem vor, dass bei etwaigen Bauzwischenfällen und Änderungen am Design eine sofortige Benachrichtigung an die lizenzierende Behörde erfolgen musste.[37] Im gleichen Jahr konnte damit der Guss des ersten Betons an der Fundamentplatte der Blöcke 1 und 2 erfolgen,[38][4] der am 10. Dezember 1985 begann.[4] Innerhalb des Jahres 1985 waren nur 7 sowjetische Spezialisten des Generaldesigners Teploenergoprojekt auf der Baustelle. Diese sahen das größte Problem in der Arbeitsweise der polnischen Experten, die bei bestimmten Prozessen kaum auf den Umweltschutz achteten und zu Verschmutzungen wichtiger Bereiche des Kernkraftwerksgelände beitrugen. Die sowjetischen Experten sahen deshalb hier einen Handlungsbedarf, trotz des generell vorhandenen Verständnisses seitens der Arbeiter für dieses Problem.[39]

Jerzy Urban als Pressesprecher des Ministerrats

Mit dem Reaktorunfall von Tschernobyl am 26. April 1986 formierten sich erste kleine Organisationen gegen den Bau des Kernkraftwerk Żarnowiec. Eine erste Demonstration fand am 2. Mai 1986 in Wroclaw durch die Organisation „Wolnosc i Pokij“ statt, die nach 40 Minuten durch die Miliz aufgelöst wurde. Die Teilnehmerzahl betrug rund 8 Personen, die während der Proteste auf 20 Personen anstieg. Die Aktion wurde von 150 bis 200 Personen beachtet. Am 3. Mai 1986 wendeten sich die Protestierenden an die Regierung in einem öffentlichen Schreiben und forderten mehr Informationen zum Reaktorunfall in Tschernobyl, sowie die Einstellung der Bauarbeiten am Kernkraftwerk Żarnowiec. Darauf folgte am 9. Mai 1986 ein weiterer öffentlicher Protest. Seitens des polnischen Ministerrats wurde am 15. Mai 1986 durch den Pressesprecher Jerzy Urban erklärt, dass der Unfall in Tschernobyl nicht den Ausbauplan für Kernenergie in der Volksrepublik Polen ändern werde und man den Bau von Żarnowiec fortführen werde. Ein weiterer Protest am 16. Mai 1986 in der nordöstlichen polnischen Stadt Białystok mit 3000 Teilnehmern forderte erneut den Baustopp des Kernkraftwerks Żarnowiec. In einer Petition forderten sie den Bau nur fortzuführen unter der Aufsicht der IAEA. Bereits am 6. Mai 1986 hatten rennommierte polnische Wissenschaftler, die die Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks Żarnowiec angepasst haben, ebenfalls um solch eine Prüfung ihrer Arbeit bei der Regierung erbeten und eine Kontrolle der Bauarbeiten durch die internationalen Organisationen. Dies führte zu einem weiteren Statement von Jerzey Urban, der am 20. Mai 1986 bekanntgab, dass man die Sicherheitssysteme der Anlage prüfen lassen wird und auch erwägen wird bestimmte Sicherheitssysteme der Anlage im Westen produzieren zu lassen. Einen Baustopp lehnte er erneut angesichts des Energiedefizits ab und bekundete die Sicherheit der Anlage.[40][41]

Nach einer erste Prüfung der Sicherheitsdokumentation der Anlage wurden am 20. Juni 1986 in der Folge einige Änderungen am Design beschlossen im Bereich der Sicherheitstechnik, als auch des Warnungs- und Messsystems für die Umgebungsüberwachung.[40][41] Seitens der Kommission wurde auch kritisiert, dass die Blöcke kein Containment wie im Westen üblichen, haben. Żarnowiec käme zwar ohne solch ein Containment aus, der Report gibt allerdings an, dass zukünftige Anlagen nur mit Containment ausgestattet werden sollen. Nach Beendigung der Arbeit wurde die Kommission, ohne die Empfehlungen bisher angewendet zu haben, aufgelöst.[42] Entsprechende Maßnahmen wurden allerdings noch vor dem Ende des Jahres 1986 eingeleitet, darunter die Ergänzung eines Frühwarnsystems und die Beschaffung besseren Equipments für die Umgebungsüberwachung.[43] Im Jahr 1986 kündigte die IAEA für die Prüfung des Standorts Żarnowiec eine Mission des Operational Safety Assesment Review Team (kurz OSART) für das Jahr 1989 an.[44]

Über das Jahr gab eine Regierungskommission an, dass die Bauarbeiten an den Blöcken 1 und 2 des Kernkraftwerks Żarnowiec nach Plan verlaufen würden.[42] Tatsächlich war dies allerdings nicht der Fall. So waren die Arbeiten an der Anlage bis September 1986 nur langsam fortgeschritten, da seitens der polnischen Industrie gelieferter Stahl von minderer Qualität war und nicht beim Bau eingesetzt werden konnte. Ein größeres Problem betraf allerdings das Fundament der beiden Reaktorblöcke, dessen weitere Arbeiten im Juli 1986 vorerst gestoppt wurden,[45] nachdem Risse im gegossenen Fundament auftraten.[46] Das Problem der Risse im Fundament führte zu einer weiteren Verzögerung der Bauarbeiten um knapp ein Jahr, zumal die Risse solche Ausmaße hatten, dass sie womöglich das gesamte Projekt gefährdeten und zu einem Abbruch der Arbeiten hätten führen können.[47][48] Die Ursache für die Risse sind nach Angabe der Abteilung für Geologie der Universität Gdansk darauf zurückzuführen, dass das Fundament unter dem Betonfundament nicht geeignet sei die Last des Reaktorgebäudes zu tragen. Die Abteilung hatte bereits vor Baubeginn eine entsprechende Warnung an die zuständigen Stellen weitergeleitet, dass das Fundament in dieser Auslegung nicht für das Kernkraftwerk geeignet sei. Als Lösung für das Problem versuchte man unterhalb des Fundaments durch weiteren Beton das Fundament zu stützen, was allerdings ohne Erfolg verlief.[49] Diesen Bericht wies der Direktor des Kernkraftwerks Żarnowiec, Lech Hryckiewicz, aufs Schärfste zurück und erklärte, dass es keine Risse im Fundament gegeben habe und wies auch weitere Kritikpunkte, die seitens des Journals Nuclear Engineering International angeführt wurden, darunter die Verwendung von minderwertigen Beton und Trunkenheit der Arbeiter auf der Baustelle.[50] Bei etwaigen Fehlern des Fundaments hätte die Aufsichtsbehörde Państwowa Agencja Atomistyki benachrichtigt werden müssen, oder aber durch die jährlich 10 bis 12 durchgeführten Standortinspektionen direkt durch die Behörde festgestellt werden können.[37][51] Erst in einer Antwort des Ministerrats auf eine Anfrage 1989 wurde bestätigt, dass es diese Probleme gab, allerdings dies nicht auf die genannten Probleme zurückzuführen war.[52] Im November 1986 blockierten zweitweise Protestierende die Anlieferung die ersten beiden in der Tschechoslowakei von Škoda gefertigten Reaktordruckbehälter und einen Druckbehältereckel, der vom rumänischen Konstanza nach Gdansk verschifft wurde.[4] Während der Druckbehälter für Żarnowiec 1 zum Standort transportiert wurde, wurde der Druckbehälter von Żarnowiec 2 wurde im Hafen von Gdynia zwischengelagert.[53] Zeitgleich wurde die Fertigung des ersten Turbosatzes bei Dolmel in Wroclaw in Angriff genommen. Für die Fertigung der Bauteile mit einer Länge von bis zu 14 Meter wurde eine Spezialfräse aus der Bundesrepublik Deutschland erworben. Bei dem Turbosatz handelte es sich um die größte Maschine, die das Unternehmen bis zu diesem Zeitpunkt gefertigt hat.[54]

Wirtschaftskrise und Widerstand

Ein Hauptfaktor für den Verzug der Bauarbeiten, der sich insgesamt bis 1987 auf 3,5 Jahre belief, war nach wie vor insbesondere durch Stahl mit niedriger Qualität verursacht worden, der nicht eingebaut werden konnte und durch neuen ersetzt werden musste.[55] Am 9. November 1987 konnte das Fundament für die beiden Blöcke fertiggestellt werden, womit die Bau- und Montagearbeiten am Standort fortgeführt werden konnten.[4] Ab Ende 1987 begannen sich die Arbeiten auf der Baustelle allmählich zu verlangsamen, verursacht durch fehlende Gelder aufgrund der finanziellen Lage der Volksrepublik Polen und des steigenden Widerstands gegen den Bau des Kernkraftwerks. Diese Ursachen führten dazu, dass zu den Verzögerungen ein weiteres Jahr hinzukam.[56]

Bis Anfang 1988 konnten das Reaktorgebäude von der -6 Meter-Ebene auf die +6 Meter-Ebene errichtet werden, sowie die Stahlauskleidung des Confinements in diesem Bereich installiert werden. An den beiden Maschinenhallen wurden die Fundamente gegossen werden, inklusive des Fundaments für den Turbinentisch. Das Maschinenhaus wurde vorbereitet für die Installation der Stahlhallenkonstruktion. Arbeiten wurden außerdem begonnen am gemeinsamen Kühlwasserpumpenhaus der Blöcke 1 und 2, dem gemeinsamen Abluftkamin und Arbeiten am Kühlwasserkanal. Knapp 6000 Arbeiter waren zu diesem Zeitpunkt auf der Baustelle tätig.[4] Man konzentrierte sich insbesondere auf die Installationsarbeiten an des Reaktorschächten, der Vormontage von Teilen des Notkühlsystems, dem Bau der Wände des Kondensationsturms und den Bau des Spezialgebäudes und dessen Lagertanks für die Lagerung schwach radioaktiver flüssiger Abfälle.[37] Bis Ende des Jahres 1989 war der Bau über die +12 Meter-Ebene nicht fortgeschritten.[51] Dies lag daran, dass aufgrund fehlender Gelder für den Bau der Anlage, als auch die Proteste gegen die Anlage, die Regierung dazu zwangen, den Bau im Frühjahr 1988 zu stoppen.[57] Da die Werft Gdansk dauerhaft die Komponenten mit einem Schutzanstrich auf der Baustelle versah, waren die generellen Strukturen der Anlage vor Witterung konserviert.[58]

Eingestellte Arbeiten am Spezialgebäude

Ab Winter 1988 wurden vornehmlich Sicherungsarbeiten vorgenommen um den Bau zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen zu können.[4] Da die Energieversorgung aufgrund des Versorgungsdefizits von 1200 MW als einer der wichtigsten Punkte zur Überwindung der Wirtschaftskrise galten, wollte man die Investitionen ab 1986 für die Kohlekraftwerke Bełchatów und Opole, sowie das Kernkraftwerk Żarnowiec forcieren, womit rund 3200 MW an neuen Kapazitäten entstanden wären.[59] Trotz der Bauverzögerungen rechnete man Ende 1988 weiter damit, dass Żarnowiec 1 und 2 im Jahr 1991 und 1992 in Betrieb gehen würden.[60] Im Spätherbst 1988 wurde die Finanzierung für den Bau des Kernkraftwerks ausgesetzt auf Basis einer Entscheidung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Ireneusza Sekuły.[4] Ende Mai 1989 sollten sich erstmals Gegner mit Experten der Regierung im Energieministerium treffen um die Frage des Baus zu diskutieren. Seitens der Gegnerschaft gab es im Vorfeld allerdings Zweifel daran, ob das Projekt nicht bereits zu weit fortgeschritten wäre, sodass eine Stornierung nicht gerechtfertigt wäre.[61] Dem folgte am 13. Juli 1989 die Einstellung der Kreditvergabe der beteiligten Banken für das Projekt. Am 13. Juli 1989 wurden vier Dampferzeuger von Vítkovice aus Ostrava per Bahn an den Standort angeliefert.[4]

Zwischen dem 5. September 1989 und 3. Oktober 1989[62] fand die Pre-OSART-Mission der IAEA am Standort statt. Hierzu waren Spezialisten aus Ungarn, Schweden, Finnland, Spanien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Italien und Deutschland zum Standort angereist um eine Vorprüfung durchzuführen.[4] Geprüft wurden während der Mission die Aktivitäten auf der Baustelle und die Vorbereitungen für den zukünftigen Betrieb der Blöcke. Intensiviert wurde darüber hinaus die Kontrolle des Projektmanagements, der Qualitätskontrolle, die Hochbauarbeiten, das Training und die Qualifizierung des Betriebspersonals und die Notfallplanung.[62] Generell wurde eine hohe Qualität der Arbeiten attestiert, darunter auch die Qualitätssicherungsprogramme des Investors, des Generalprojektanten, der Lieferanten und Auftragnehmer.[4] Für Felder, in denen Nachbesserungsbedarf besteht, wurde ein entsprechender Bericht an die Regierung der Volksrepublik Polen übermittelt.[62]

Am 14. Oktober 1989 wurde seitens des Wirtschaftsausschusses des Ministerrats der Minister für Industrie verpflichtet, eine Expertengruppe zusammenzustellen, um die Fortsetzung der Bauarbeiten am Kernkraftwerk Żarnowiec zu prüfen und zu bewerten. Auf dieser Basis sollte eine Vorlage ausgearbeitet werden, die zur Beratung im Ministerrat über die Zukunft des Projekts dienen sollte. Am 31. Oktober 1989 wurde das Team zusammengestellt und bestand aus 20 Personen, von denen die Hälfte für das Projekt waren und die Hälfte dagegen.[4] Innerhalb der Expertengruppe, die in Warszawa tagte, wurden die Punkte die für und gegen den Bau sprechen besprochen. Wohl auch begünstigt durch die Zusammenstellung der Expertengruppe, war man sehr geteilt über die weitere Zukunft des Projekts. Die Besprechungen der Expertengruppe wurde durch rund 60 Personen außerhalb des Ministeriums für Industrie mit Protesten gegen die Anlage begleitet.[63] Die Expertengruppe stellte am 9. November 1989 vor dem Wirtschaftsausschuss des Ministerrats ihre Argumente für und gegen den Bau des Kernkraftwerks Żarnowiec vor, worauf sich der Ministerrat zu einer Entscheidungsfindung begeben sollte. In einer Rechnung von Ende 1989 wurde kalkuliert, dass von dem Budget von 550 Milliarden Zloty für den Bau der Gesamtanlage mit 240 Milliarden Zloty bereits 44 % der Gesamtsumme in die Anlage investiert wurden. Für eine Stornierung der Anlage müssten knapp 215 Milliarden Zloty (40 % des Gesamtbudgets) als Verlust abgeschrieben werden. Für den Weiterbau wäre mindestens die gleiche Summe wie für die Stornierung nötig gewesen.[4]

Ab November 1989 führte Belgatom und Tractebel eine Mission zur Bewertung des Kernkraftwerks Żarnowiec im Auftrag der Gewerkschaft Solidarność durch. Das Unternehmen empfahl für Żarnowiec zusätzlich die Installation einer Meerwasserentsalzungsanlage auf Basis der Arbeiten des Unternehmens für das Kernkraftwerk Sirt, das mit seinen beiden WWER-440 ebenfalls für die Meerwasserentsalzung optimiert wurde. Am 22. Dezember 1989 folgte der Entschluss, den Bau im Jahr 1990 weiter auszusetzen. Der Industrieminister wurde vom Ministerrat beauftrag die Baustelle instand zuhalten um den Bau in Zukunft fortsetzen zu können, sowie einen entsprechenden Energieplan für die Entwicklung der Energieversorgung auszuarbeiten, der der Regierung vorgelegt werden sollte.[4][26] Die Ursache, die Arbeiten nicht fortzusetzen, war die nach wie vor schlechte wirtschaftliche Lage der Volksrepublik Polen und die fehlenden Möglichkeiten die finanziellen Mittel aufzubringen.[53] Sekundär diente der Baustopp einer Neubewertung der Kernenergie auf allen Ebenen bis hin zum Parlament.[64] Die Aussetzung der Bauarbeiten trat am 27. Dezember 1989 für ein Jahr in Kraft.[53]

Am 25. Januar 1990 wurde der Bau des Kernkraftwerks Żarnowiec im polnischen Parlament diskutiert. Die Debatte wurde durch die OKPObywatelski Klub Parlamentarny und deren 170 Abgeordneten initiiert, die eine Resolution für eine Stornierung der Bauarbeiten erwirken wollten. Am 26. Januar 1990 wurde durch die Państwowa Agencja Atomistyki bei der Sitzung der Sejm, des Senats des Parlaments der am 1. Januar 1990 gegründeten Republik Polen, eine Gruppe aus Projektgegnern zusammengestellt, die das Projekt und dessen Optionen evaluieren sollten.[4] Etwa zur gleichen Zeit trafen sich Vertreter der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und Polens über die Verhandlung von Wirtschaftshilfen für das Land. Während dieser Diskussionen gab es am Rande Sondierungsgespräche mit der Kraftwerk Union AG, in denen das Unternehmen die Bereitschaft angab, sich an der Fertigstellung des Kernkraftwerks Żarnowiec zu beteiligen.[65] Zwischen dem 26. und 30. März 1990[4] wurde durch das OSART-Team eine Sicherheitsprüfung des Standortes vorgenommen, gefolgt von einer Sicherheitsprüfung der Projektierung des Confinements der Anlage im April und Mai 1990.[62] Die Untersuchung zeigte, dass der Standort in allen Aspekten für den Bau eines Kernkraftwerks geeignet war. Die Untersuchung des Confinements war ebenfalls zufriedenstellend, allerdings wurden Empfehlungen für die Optimierung des Entwurfs genannt, darunter insbesondere die Verbesserung der Anlage gegen schwerwiegende Störungen und Unfälle. Ab dem 29. März 1990 wurde seitens der Kraftwerk Union begonnen im Auftrag des Industrieministeriums eine Bewertung des technischen Konzepts nach Sicherheitsgesichtspunkten durchzuführen. Dass der Auftrag an die Kraftwerk Union ging hing damit zusammen, dass das Unternehmen eine Vielzahl dieser Reaktoren in Osteuropa zu diesem Zeitpunkt nachrüstete, um deren Sicherheitsstandards zu erhöhen und federführend auch die Vollendung der baugleichen Reaktoren Mochovce 1 und 2 in der Tschechoslowakei durchführte.[4]

Während den Gemeindewahlen in der Woiwodschaft Gdansk am 27. Mai 1990 führten Projektgegner eine unabhängige Umfrage vor den Wahllokalen durch über den Willen der Bürger, die Anlage zu vollenden oder zu stornieren. Die Aktion fand vor 559 Wahllokalen statt mit dem Ergebnis, dass rund 44,3 % der Wahlberechtigten teilnehmen, von denen sich 86,1 % gegen die Fertigstellung des Kernkraftwerks Żarnowiec aussprachen. Regional betrachtet ergab sich allerdings das Bild, dass in der Umgebung des Kernkraftwerksstandort die Unterstützung für die Fertigstellung über 50 % und in der Region Hel-Ustka insgesamt über 80 % lag, damit die direkt betroffenen Regionen für den Bau des Kernkraftwerks waren.[4] Ursprünglich sollte ein richtiges Referendum initiiert werden. Dies war allerdings nicht möglich, da es zu diesem Zeitpunkt keine rechtliche Grundlage für die Bevölkerung gab eine Petition für die Initiierung eines Referendums einzureichen. Daher war diese Umfrage nicht rechtlich bindend und kein rechtlich korrektes Referendum[66]

Am, 6. Juni 1990[67] schlossen die im Januar beauftragten Projektgegner ihren Bericht ab mit der Empfehlung, bedingungslos den Bau des Kernkraftwerks Żarnowiec einzustellen.[4] Der Bericht begründet dies mit folgenden Punkten:[67]

  • Aufgrund der wirtschaftliche Situation Polens sind die Investitionskosten vergleichen mit der Effektivität der Investitionen sehr hoch, woraus sich ein hoher finanzieller Aufwand für wenig Arbeit ergibt.
  • Die Frage der ökologischen Verträglichkeit steht im Zusammenhang mit der ungelösten Frage der Endlagerung radioaktiver Abfälle.
  • Das Reaktordesign entspricht in der gewählten Variante nicht internationalen Sicherheitsstandards.

Man ging davon aus, dass die Investitionen des Staates besser organisiert wären für die Modernisierung des bestehenden Kraftwerksparks hinsichtlich deren Flexibilität und den Bau von Spitzenlastkraftwerken.[67] Der Vorsitzende der Państwowa Agencja Atomistyki,[4] Roman Żelazny, vor seiner Tätigkeit als Vorsitzender ein ausgesprochener Gegner des Kernkraftwerks Żarnowiec,[68] hat zur Analyse des Berichts ein Team aus Experten gebildet, die deren Ergebnisse analysieren sollten. Diese zeigten sich mit den Ergebnissen unzufrieden und stellten erhebliche Mängel fest. Die Autoren des Berichts haben sowohl sachliche Fehler begangen als auch keine konstruktiven Lösungen berücksichtigt, darunter die mögliche Nachrüstung der Anlage nach westlichen Sicherheitsbestimmungen. Der Vorsitzende der Państwowa Agencja Atomistyki teilte die Ansicht der Experten, womit der Bericht verworfen wurde.[4]

Bis Sommer 1990 wurden die Arbeitskräfte, die die Instandhaltungsmaßnahmen am Standort durchführten, auf knapp 1000 Personen reduziert. Im Juni 1990 gab Belgatom einen Zwischenbericht ihrer Untersuchung aus, in der das Unternehmen die generelle Akzeptanz des technischen Konzepts unter westlichen Sicherheitsaspekten feststellte und die dafür nötigen Modifikationen nur geringfügig sein.[4] Dies betraf allerdings nur die nachgerüstete Variante, die frühstens ab Ende 1991 oder Anfang 1992 nach umfangreicher Neuplanung hätte implementiert werden können. Das Basisprojekt mit WWER-440/213 entsprach nicht den westlichen Sicherheitsstandards.[69] Diesem Ergebnis folgte am 3. August 1990 die abgeschlossene Analyse der Kraftwerk Union. Das Resultat waren Empfehlungen zur Verbesserung der Anlagen, insbesondere bei der Beherrschung schwerer Unfälle in der Anlage und gab die Zusage der Möglichkeit, die Anlage auf ein Sicherheitsniveau nach deutschen Vorgaben zu bringen.[4] Die dafür nötigen Gelder wollte die Kraftwerk Union mit einem Kredit in Höhe von 300 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. Garantiert wurde ein Preis von unter 5 Pfennig pro Kilowattstunde aus der Anlage.[70] Als zusätzliche Option ergab sich im gleichen Monat die Finanzierung über einen Kredit in Höhe von 100 Millionen ECU durch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.[4] Andere Angaben sprechen von 200 Millionen ECU für exportorientierte Investitionen und 220 Millionen ECU für Kreditgarantien.[70] Auf Basis dieser Entwicklung schlug der Vorsitzende der Państwowa Agencja Atomistyki vor, eine Entscheidung über den Bau oder Stornierung des Kernkraftwerk Żarnowiec ein weiteres Jahr zu verschieben.[4] Zwischenzeitlich hatte auch die italienische Ansaldo Interesse an einer Beteiligung am Bau geäußert.[71]

Aufgrund der ausbleibenden Zahlung der polnischen Regierung und noch laufenden Lieferverträgen, unternahm der mittlerweile privatisierte Generalauftragnehmer Megadex Ende August 1990 rechtliche Schritte gegen den Investor, der Elektrownia Jądrowa Żarnowiec. Obwohl die Bauarbeiten nicht weiter fortschritten, trafen nach wie vor Komponenten auf der Baustelle ein, verursacht durch die langjährigen Verträge, die Megadex mit den Lieferanten abgeschlossen hatte. Zwischenzeitlich fehlten Megadex allerdings die finanziellen Mittel, die Lieferungen zu bezahlen, weshalb man sich zu diesem Schritt entschloss. Eine Kündigung der Verträge würde allerdings hohe Vertragsstrafen verursachen, weshalb dies für Megadex zu diesem Zeitpunkt keine Option war.[72] Diese Rechnungen basieren auf einer Analyse aus dem gleichen Jahr, die ergab, dass mindestens 500 Millionen Dollar für die Stornierung von Żarnowiec 1 und 2 nötig gewesen wären. Die Fertigstellung und Erfüllung der Lieferverträge hingegen hätte geringere Investitionen mit rund 300 bis 400 Millionen Dollar und 400 Rubel erfordert zu Kursen des Jahres 1990.[4][72] Bei einer etwaigen Stornierung des Kernkraftwerks und Liquidierung des Investors wollte Megadex die Unkosten durch den Staat begleicht haben.[72] Eine Studie aus dem geleichen Monat, das seitens des Industrieministerium für die langfristige Energieplanung erstellt wurde, sah die Stornierung des Kernkraftwerks Żarnowiec nicht als Option, da die bereits getätigten hohen Investitionssummen damit verloren wären, das geschulte Personal verloren wäre und bei einer späteren Entscheidung, doch ein neues Kernkraftwerk zu bauen, man wieder von vorne beginnen müsse. Die Studie empfahl daher die Fertigstellung des Kernkraftwerks Żarnowiec mit Block 1 und 2, der Fertigstellung des Kohlekraftwerks Opole und den Bau der zweiten Ausbaustufe des Kohlekraftwerks Bełchatów.[4]

Stornierung

Blick über Block 1 (links) und 2 (rechts) über die Reaktorgebäude zu den Maschinenhallen und dem Kühlwasserpumpenbauwerk

Am 3. September 1990 wurde die Mission zur Bewertung der Anlage seitens Belgatom und Tractebel abgebrochen und ohne Abschlussbericht beendet. Am 4. September 1990 fiel durch einen Beschluss des Ministerrats auf Empfehlung des Industrieministers Tadeusz Syryjczyk die Entscheidung, ungeachtet der öffentlichen Haltung gegen das Projekt, aufgrund der Energiebilanz, der Rentabilität im Vergleich mit konventionellen Kraftwerke und aufgrund unklarer Fragen der Sicherheit, den Bau des Kernkraftwerks Żarnowiec zu stornieren.[4][73] Damit wurde eine Vorlage gebildet, die der Sejm übergeben werden konnte, die über die finale Liquidierung der Baustelle entscheiden sollten. Gegen den Beschluss gab es innerhalb des Ministerrats keine Gegenstimme.[74] Am 4. September 1990 wurde damit der Bau von Żarnowiec 1 und 2 offiziell storniert.[32][33] Mit dem Liquidierungsbeschluss der Baustelle am 17. Dezember 1990 wurde die endgültige Beseitigung der mit dem Bau beauftragten Investoren beschlossen. Durch Abschaltung der Grundwasserentwässerung im gleichen Jahr begann Wasser in die Baugruben zu laufen, womit diese geflutet wurden. Die Bauarbeiten an den beiden Blöcken war zu diesem Zeitpunkt an dem Hauptgebäude zu knapp 40 % vollendet gewesen, das gemeinsame Kühlwasserpumpenbauwerk zu rund 60 %, sowie die Kühlwasserkanäle zu rund 80 %.[4] Rund 70 % der Komponenten für Żarnowiec 1 wurden bereits gefertigt.[75]

Die Stornierung war im Westen überraschend zur Kenntnis genommen worden. In den Jahren zuvor zeigten Umfragen fast durchgehend in Osteuropa, dass Umweltverschmutzung als einer der größten Probleme in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Mit dem Wegfall von Reaktorprojekten nicht nur in Polen, sondern auch in der ehemaligen DDR und in der Tschechoslowakei, mussten die Kapazitäten durch neue konventionelle Kraftwerke ersetz werden, die das Problem weiter vergrößerten, anstatt es zu lösen. Dies führte in diverse Kommunen um die stornierten Anlagen bei Bauern zu Unmut, da die Umweltverschmutzung die Landwirtschaft stark negativ beeinflusst.[76] Aufgrund mangelnder Topografie für den Ausbau der Wasserkraft galt daher die Kernenergie als priorisierte Lösung der Umweltproblematik im Kraftwerkspark.[77] Die weitere Instandhaltung der Baustelle hätte allerdings große Finanzreserven erfordert. Während des Baustopps sind für rund 1000 Arbeiter, die den Bau und die Komponenten instandgehalten haben, rund 235 Millionen Zloty an Gehältern gezahlt worden.[78] Bis zu dem Zeitpunkt wurden rund 500 Millionen Dollar in den Bau des Kernkraftwerks investiert.[79]

Block 3 & 4

Ab 1976 wurde der Vollausbau des Kernkraftwerks Żarnowiec aktiv geplant. Damit wurden auch erste Planungen für Block 3 und 4 aufgenommen.[14][12] Im Jahr 1979 war zunächst der Zubau eines einzelnen WWER-1000 erwogen worden,[80][81][24][25] der 1985 in Betrieb gehen sollte.[82] Der Block sollte als Mustermodell für den Bau von baugleichen Reaktoranlagen in Polen dienen[83] und zudem das Basismodell für drei zusätzliche baugleiche Blöcke in Żarnowiec sein sollte, die die installierte Leistung des Kernkraftwerks Żarnowiec im Endausbau auf 5000 MW erhöht hätten.[84] Mit der Baufreigabe der ersten Baustufe am 18. Januar 1982 entschied der Ministerrat der Volksrepublik Polen die zweite Baustufe als Kopie der ersten beiden Blöcke zu errichten, damit zwei WWER-440. Entgegen der ersten Baustufe sollten Żarnowiec 3 und 4 neben Elektrizität auch Fernwärme auskoppeln.[4] Mit dieser Entscheidung wurde die Gesamtausbauleistung des Standortes auf rund 1800 MW gedeckelt.[85] Die beiden Blöcke wurden noch 1982 bestellt.[86]

Nicht ausgelieferter Reaktordruckbehälter für Żarnowiec 4 im Werk von Škoda JS in Pilsen

Im Abkommen vom 14. April 1983 wurde der Bau von Żarnowiec 3 und 4 in einer Vereinbarung zwischen Polen und der Sowjetunion festgeschrieben, durch Festlegung des Vollausbaus des Kernkraftwerks Żarnowiec mit vier baugleichen Reaktorblöcken.[34] Nach Planungen aus dem Jahr 1985 sollte Żarnowiec 4 als letzter Block 1994 seinen Betrieb aufnehmen und den Bau des Kernkraftwerks komplettieren.[39] Im Jahr 1986 kündigte man den Beginn der Vorarbeiten an den beiden Blöcken für 1987 an.[45] Der Aushub der Baugrube begann 1987 an beiden Blöcken. Aufgrund der schlechten ökonomischen Situation der Volksrepublik Polen wurde allerdings noch 1987 begonnen den Bau von Żarnowiec 3 und 4 neu zu überdenken, da die Hauptverluste hier insbesondere bei der Übertragung der Energie anfallen und in Polen im Vergleich zu anderen Staaten sehr hoch waren.[55] Aufgrund der Verzögerung mit dem Bau der Anlagen zu beginnen verzögerte sich die geplante Inbetriebnahme Ende 1988 in das Jahr 1996 und 1998.[60] Mit dem aktiven Baubeginn der Blöcke rechnete man zu diesem Zeitpunkt noch aktiv mit 1989 oder 1990.[87] Allerdings war ein Baubeginn unter den wirtschaftlich schlechten Bedingungen der Volksrepublik Polen ausgeschlossen.[53] Im November 1989 wurde mit dem Reaktordruckbehälter von Żarnowiec 3 und der dazugehörigen Deckel am Hafen von Gdansk angeliefert, allerdings aufgrund von Platzmangel nicht an den Standort geliefert, sondern am Flughafen Babie Doły gelagert. Der Antransport der Komponenten erfolgte mit großen Protesten.[4]

Am 4. September 1990 entschied der Ministerrat den gesamten Bau des Kernkraftwerks Żarnowiec zu stornieren.[4] Am 4. September 1990 wurde damit die Planung von Żarnowiec 3 und 4 offiziell storniert.[88][89]

Neuplanungen

Die Stornierung, die am 4. September 1990 durchgeführt wurde, bedeutete nicht generell das Ende der Kernenergie in Polen. Bereits am 9. November bei einer Sitzung der Sejm wurde für die Energieplanung zwischen 1990 und 2000 die Option beibehalten ein neues Kernkraftwerk in Polen zu bauen, das frühstens um das Jahr 2005 in Betrieb gehen könnte. Dies hing insbesondere mit der Entscheidung zusammen, dass man nach 2000 keine neuen Kohlekraftwerke mehr im großen Maßstab errichten wolle. Das hängt damit zusammen, dass 1990 rund 26 Millionen Tonnen Kohle bereits importiert werden mussten, sowie die Emissionen der polnischen Umweltpolitik entgegensteht.[4][73] Seitens der Protestierenden wurde die Stornierung als Sieg der Umweltbewegung gefeiert, allerdings begann bereits 1993 die öffentliche Meinung über die Stornierung umzuschwenken, da fehlende Aufträge und hohe Arbeitslosigkeit die Region um das Kernkraftwerk belasteten.[79] Der Ersatz des Kernkraftwerks Żarnowiec erfolgte in den 1990er Jahren vornehmlich durch den Bau von Erdgaskraftwerken nahe städtischer Aggromolationen, die allerdings die Brennstoffverbrauchsstruktur Polens und die Abhängigkeit von Importen des zwar Kohlereichen aber sonst rohstoffarmen Polens nicht verringerten.[90]

Im Jahr 2008 hat die polnische Regierung beschlossen die Kernenergie erneut in Betracht zu ziehen.[91] Ursächlich für die Entscheidung war die starke Stabilisierung der Wirtschaft Polens mit einem Bruttosozialprodukt von 450,6 Milliarden Dollar, was das Land zu 24. stärksten Wirtschaft der Welt machte. Mit dieser positiven Entwicklung erwartete man einen Anstieg des Strombedarfs allein zwischen 2007 bis 2012 von 141,7 Terawattstunden auf 176,4 Terawattstunden im Jahr 2012. Mit für die Stilllegung angezeigten Kraftwerke mit einer Kapazität von 18 Gigawattstunden bis 2025 war daher Ersatz nötig. Am 13. Januar 2009 hat die polnische Regierung die Implementierung der Planung und des Baus neuer Kernkraftwerke des Energieversorgers Polska Grupa Energetyczna (kurz PGE) übertragen. Der Bau einer ersten Anlage wurden Kosten in Höhe von 10 Milliarden Euro angesetzt[26] und sollte bis zum Jahr 2020 beginnen. Bis März 2010 wurde begonnen landesweit Untersuchungen für die Suche nach geeigneten Standorten durchgeführt. Insgesamt wurden 27 Standorte für die Vorauswahl vorselektiert, darunter auch Żarnowiec. Anhand eines Punktesystems, wobei 70 Punkte das Optimalergebnis darstellen würden, erreichte der Standort Żarnowiec bei der Eignung mit 65,6 die höchste Eignungspunktzahl. In enger Konkurrenz zu Żarnowiec stand der nahegelegene Standort Kopan, der mit 55,8 Eignungspunkte ebenfalls an der Ostseeküste liegt. Auf den zweiten Platz kam der Standort Warta bei Klempicz, an dem das ursprünglich das zweite polnische Kernkraftwerk geplant wurde. Auf den achten Platz mit 51,0 Eignungspunkte war der Standort Choczewo vorselektiert worden, der sich in direkter Nachbarschaft von Żarnowiec mit 15 Kilometer Entfernung befindet.[92][93] An dem Bau der Anlage haben die Reaktorlieferanten Areva, General Electric und Westinghouse ein Interesse geäußert. Innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft wurde auch der Bau von Reaktoren des Typs CANDU mit Interesse verfolgt.[26] Das Jahr 2020 als Beginn der Arbeiten an einen ersten Kernkraftwerk wurden als unrealistisch angenommen. Im September 2010 wurde daher die Zeitschiene um zwei Jahre verschoben auf das Jahr 2022, mit der Inbetriebnahme eines zweiten Kernkraftwerks bis 2030.[94]

Am 28. November 2011 erklärte PGE, dass man drei Standorte aus der Liste für den Bau des ersten Kernkraftwerks selektiert habe. Dies waren die Standorte Żarnowiec, Gaski und Choczewo, die alle an oder nahe der Ostseeküste lagen. Eine finale Entscheidung sollte 2013 fallen.[95] PGE kündigte in der Folge eine Ausschreibung für das Jahr 2012 an und gab an.[96] Im Jahr 2013 wurde als Gesellschaft, die das Projekt umsetzet sollte, die PGE das Tochterunternehmen PGE Elektrownia Jądrowa 1 (kurz PGE EJ1), die im Januar 2013 für 81,5 Millionen Dollar die Firma WorleyParsons beauftragte, Standortcharakterisierungen, Lizenzierung und die Genehmigung der Reaktorblöcke umzusetzen.[97] Am 14. Juli 2014 beauftragte die PGE EJ1 das im Vereinigten Königreich ansässige Ingenieursunternehmen AMEC entsprechende Unterstützung für den Bau von zwei Reaktoren zu leisten. Bis zu diesen Zeitpunkt wurden die Kernkraftwerksstandorte auf Choczewo und Żarnowiec reduziert.[98] Bei dem Standort in der Gemeinde Choczewo handelte es sich um ein Gelände zwischen den Ortsteilen Lubiatowo und Kopalino.[99] Die Ursache, dass Lubiatowo-Kopalino und Żarnowiec vorgezogen wurde, Gaski jedoch verworfen wurde, lag daran, dass sowohl Żarnowiec als auch Lubiatowo-Kopalino alle Anforderungen vollständig für ein Kernkraftwerk erfüllen.[100] Im März 2017 begann die Untersuchungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung am Standort Żarnowiec.[101] Ein entsprechender Umweltverträglichkeitsbericht sollte bis 2020 ausgearbeitet werden. Diese Prüfung beachtet die Auswirkung eines Kernkraftwerks mit einer maximalen installierten Leistung von 3000 MW am Standort.[102]

Am 22. Dezember 2021 wurde auf Basis der getätigten Untersuchungen für die Umweltverträglichkeitsprüfung der Standort zwischen den Ortschaften Lubiatowo und Kopalino als Standort für das erste polnische Kernkraftwerk gewählt.[103] Am 29. März 2022 reichte die für das Projekt verantwortliche staatliche Polskie Elektrownie Jadrowe den Umweltverträglichkeitsbericht beim Generaldirektor für Umweltschutz Polens ein, allerdings für beide Standorte Lubiatowo-Kopalino und Żarnowiec,[104] da Żarnowiec ebenfalls vollständig geeignet ist und als Ausweichstandort dient.[105]

Die Umweltverträglichkeitsprüfung für Żarnowiec hat als Standardausbau den Bau von drei Reaktoren mit 3750 MW Leistung berücksichtigt. Hinsichtlich der Leistungsgröße und der Standortanordnung, ein Block nördlich der stornierten Anlagen und zwei südöstlich, war generell ein Kühlsystem vorgesehen gewesen, das Wasser aus der Ostsee nutzt und nicht aus dem See. Damit galten mehrere Begrenzungen für Żarnowiec, darunter die Unmöglichkeit eine Durchlaufkühlung wie an den Standorten Lubiatowo und Kopalino, sodass alle Varianten mit einer Rückkühlung über einen Kühlturm pro Block projektiert wurden. Die Kühlwasserentnahme aus der Ostsee sollte mit einer Leitung von 10 Kilometern Länge realisiert werden. Ursprünglich sah man die Entsalzung des Kühlwassers auch für den Einsatz in den Kühltürmen vor, worauf aber verzichtet wurde, da die Energieeffizienz und die CO2-Bilianz des Projekts schlechter ausgefallen wäre. Für Żarnowiec ist aufgrund des zur Verfügung stehenden Platz die Installation von mehr als drei Reaktoren nicht möglich, wohingegen als Vorteil das Kernkraftwerk Lubiatowo um einen vierten Block erweitert werden könnte. Der gesamte Umweltverträglichkeitsbericht war auf Reaktoren des Typs AP1000 zugeschnitten worden. Aufgrund anderer Interessenten wie den von Framatome angebotenen EPR und den APR-1400 der Korea Hydro & Nuclear Power, die beide eine höhere Leistung haben, müsste der Umweltverträglichkeitsbericht bei Wahl einer dieser Lieferanten angepasst werden.[106]

Standortdetails

Der Standort Żarnowiec befindet sich am Ufer des Żarnowiecer Sees auf der ehemaligen Ortschaft Kartoszyno, die nach 700 Jahre Geschichte für das Kernkraftwerk abgesiedelt und liquidiert wurde.[39] Die Bewohner wurden in die Ortschaft Odargowo umgesiedelt.[40] Ausschlaggebend für die Wahl des Standortes war die Nähe zu den Lastzentren der Städte Gdansk, Gydnia und Szczecin, sowie die Nähe zu den großen Schiffswerften an der Ostsee, die große Mengen an Energie benötigen. Der Żarnowiecer See hat zudem die erforderlichen Mengen an sauberen Kühlwasser für die Anlage bereitstellen können und die Lage zum Pumpspeicherkraftwerk Żarnowiec bot die Möglichkeit, die Blöcke bei hoher Vollastauslastung dauerhaft zu betreiben, während der Pumpspeicherkraftwerk insbesondere in den Abendstunden zur Spitzenlastregelung beitragen kann. Die Stadt Wejherowo war geeignet um als Arbeiterstadt für das Kernkraftwerk Żarnowiec zu dienen. Hierzu sollten die Stadt um rund 1200 Appartements erweitert werden. Im Jahr 1985 sah man nach der Fertigstellung die Beschäftigung von rund 6000 Personen im Kernkraftwerk und Dienstleistungen in der Arbeiterstadt Wejherowo vor.[39]

Für den Standort war Mitte der 1970er ein Vollausbau zwischen 1500 bis 2000 MW Leistung vorgesehen,[10] der 1980 auf 5 Gigawatt erhöht wurde unter der Annahme des Baus weiterer Reaktoren des Typs WWER-1000.[84] Mit der Ministerratsentscheidung vom 18. Januar 1982 wurde die Endausbauleistung mit vier baugleichen Reaktoren des Typs WWER-440 auf rund 1800 MW gedeckelt.[4] Das Kernkraftwerk Żarnowiec hätte alleine damit rund 8 bis 9 % Anteil an der Gesamtelektrizitätserzeugung in Polen geleistet.[39]

Lager für schwach radiaktive AbfälleStickstoffstation und -lagerSpezialgebäude Block 1 & 2Spezialgebäude Block 3 & 4Abluftkamin Block 1 & 2Abluftkamin Block 3 & 4Dieselgenratorgebäude Block 1 & 2Dieselgenratorgebäude Block 3 & 4Reaktorgebäude Block 1 & 2Reaktorgebäude Block 3 & 4Entgasergebäude Block 1 & 2Entgasergebäude Block 3 & 4Hilfsanlagengebäude Block 1Deionattanks Block 1Deionattanks Block 1Deionattanks Block 1Deionattanks Block 1Deionattanks Block 1Hilfsanlagengebäude Block 2Deionattanks Block 2Deionattanks Block 2Deionattanks Block 2Deionattanks Block 2Deionattanks Block 2Hilfsanlagengebäude Block 3Deionattanks Block 3Deionattanks Block 3Deionattanks Block 3Deionattanks Block 3Deionattanks Block 3Hilfsanlagengebäude Block 4Deionattanks Block 4Deionattanks Block 4Deionattanks Block 4Deionattanks Block 4Deionattanks Block 4Schaltanlagengebäude Block 1 & 2Maschinenhalle Block 1Block- und Eigenbedarfstrafos Block 1Erdungsschalter Ableitung Block 1Maschinenhalle Block 2Block- und Eigenbedarfstrafos Block 2Erdungsschalter Ableitung Block 2Schaltanlagengebäude Block 3 & 4Maschinenhalle Block 3Block- und Eigenbedarfstrafos Block 3Erdungsschalter Ableitung Block 3Maschinenhalle Block 4Block- und Eigenbedarfstrafos Block 4Erdungsschalter Ableitung Block 4Reservetrafos für EigenbedarfErdungsschalter Zuleitung ReservetrafosKühlwasserpumpenbauwerk Block 1 & 2Kühlwasserpumpenbauwerk Block 3 & 4Kühlwasservorlauftrassen Block 1Kühlwasservorlauftrassen Block 2Kühlwasservorlauftrassen Block 3Kühlwasservorlauftrassen Block 4Kühlwasserrücklauftrasse Block 1Kühlwasserrücklauftrasse Block 2Kühlwasserrücklauftrasse Block 3Kühlwasserrücklauftrasse Block 4KraftschlussbeckenKühlwasservorwärmung (für Winter) Block 1 & 2KraftschlussbeckenÖllagerÖlstationChemische WasseraufbereitungWasserstoffstationTrinkwasserpumpenhausTrinkwassertankTrinkwassertankTrinkwassertankPförtnerhausKraftwerksskantine und sanitäre EinrichtungenZugangsgebäudeFuhrparkmanagementWerkstatt- und LagergebäudeZwischenbauKraftwerksverwaltungInformationszentrumKraftwerksschutzzaunKraftwerksschutzzaunKraftwerksschutzzaunKraftwerksschutzzaunKraftwerksschutzzaun

Grundplan des Kernkraftwerks Żarnowiec mit vier WWER-440/213, Abbildung zeigt nur die Hauptproduktionsanlagen, Gebäudebeschreibung per Mouseover

Eigentümer und Betreiber

Als Eigentümer und Betreiber wurde am 1. Juni 1982 die Przedsiębiorstwo państwoweStaatsunternehmen Elektrownia Jądrowa Żarnowiec gegründet, dessen Besitzer zu 100 % der polnische Staat war.[4] Die Finanzierung des gesamten Projekts wurde durch das Unternehmen, das gleichzeitig der Investor ist, verwaltet. Die Gelder hierfür kamen ausschließlich aus dem Staatsbudget und wurden von der Regierung der Volksrepublik Polen zugewiesen.[51] Am 17. Dezember 1990 wurde die Liquidierung des Investors beschlossen, womit 2600 Arbeiter entlassen werden mussten. Die Liquidierung sollte bis 31. Dezember 1992 vollzogen werden.[4] Mit einer Entscheidung vom 18. Februar 1992 wurde per Resolution der Ministerpräsidentin Hanna Suchocka die Vollziehung der Liquidierung bis zum 31. Dezember 1993 verlängert.[107]

Fernwärme

Im Jahr 1982 wurde mit dem Beschluss des Ministerrats der Volksrepublik Polen beschlossen die Blöcke Żarnowiec 3 und 4 als Kernheizkraftwerk für die Auskopplung von Fernwärme für die Stadt Gdansk auszustatten,[4] genauer für die Metropolregion Dreistadt, die die Städte Gdansk, Sopot und Gdynia umfassen.[108] Dies war allerdings nur eine Rückfalloption, da die große Distanz von 50 bis 80 Kilometer relativ groß zu sein schien. Daher hatte man ebenfalls erwogen den Bau eines Kernheizwerks mit zwei Reaktoren des Typs AST-500, oder aber die Installation von zwei Kernheizwerken mit je zwei Reaktoren des Typs AST-300.[109]

Technik

Die Blöcke der Anlage sollten mit vier Reaktoren des Typs WWER-440/213 ausgestattet werden. Jeder der Reaktoren sollte eine thermische Leistung von 1375 MW erreichen. Der im Sekundärkreis sollte in jeden Block einzeln auf eine einzelne Turbine geleitet werden,[110] die eine Bruttoleistung von 465 MW erreichen sollte. Nach Abzug des Eigenbedarfs sollten 440 MW in das Netz gespeist werden.[32][33][88][89] Die Kühlung der Anlage sollte mit einer Durchlaufkühlung erfolgen, die das Wasser aus dem Żarnowiecer See entnimmt und wieder zurückleitet.[108]

Im Gegensatz zu den sowjetischen und tschechoslowakischen Anlagen des Typs WWER-440 wurde das Confinement mit zusätzlichen Schutzebenen modifiziert und verstärkt. Deren Wirksamkeit wurde allerdings nicht in der Praxis erprobt. Die Verstärkung wurde als Alternative zum Bau eines Containments gesehen.[111] Zusätzlich wurde vorgesehen ein entsprechendes Druckentlastungssystem für das Confinement zu nutzen, allerdings zeigten Untersuchungen, dass der Kondensationsturm mit den Luftfallen einen ähnlichen Effekt und teilweise besser bewirkt als eine reine Druckentlastung. Ein Überdruck im Confinement im Falle von Wasserstoffentzündungen kann verhindert werden durch den einfachen Einbau von Wasserstoffabbausystemen. Genauere Analysen zeigten, dass die Installation einer Druckentlastung eher Nachteile als Vorteile bringt, insbesondere im normalen Arbeitsbetrieb des Confinement, dass durch die Berieselung des Confinement-Spray-Systems einen Unterdruck erzeugt. Bei gleichzeitigen Venting könnte es zu einem raschen Druckanstieg kommen und zum Verlust der Leckagefreiheit der Dichthaut des Confinements. Die möglichen zusätzlichen Leckagen würden zu zusätzlichen Freisetzungen von Edelgasen führen, wie eben auch die Druckentlastung. Auf solch ein System wurde daher verzichtet.[112]

Nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 wurden Verbesserungen am Design vorgenommen. Darunter war vorgesehen ein moderneres Leittechniksystem zu installieren, das durch Polen selbst in Entwicklung war und dem des Kernkraftwerks Paks ähnelte. Zusätzlich war die Installation eines Systems zur Vibrationsdiagnostik am Primärkreislauf vorgesehen, wie es in westlichen Kernkraftwerken eingesetzt wurde und wie es die Tschechoslowakei in ihren WWER-Anlagen selbstentwickelt nachgerüstet hatte. Bis 1989 wurde die Entwicklungsarbeiten an diesem System abgeschlossen.[113]

Durch die benachbarte Lage zum Pumpspeicherkraftwerk Żarnowiec sollten die beiden Anlagen in einem sich ergänzenden Modus betrieben werden.[114] Zuvor war die Anlage vornehmlich im ergänzenden Modus mit dem Kohlekraftwerk Unteroder in Betrieb.[115] Das Pumpspeicherkraftwerk ging 1983 in Betrieb und wurde über die 1990er zum wichtigsten Kraftwerk für die Lastregelung im polnischen Stromnetz. In den 1990ern wurde die Anlage durch elektronische Systeme umfangreich modernisiert um die Flexibilität weiter zu erhöhen.[116] Mit der Energiewende in Deutschland begonnen um das Jahr 2000 wurde die Anlage auch immer öfter für die Lastregelung von deutschen Windstrom eingesetzt.[117] Das Pumpspeicherkraftwerk hat eine Leistung von 716 MW, sowie eine Speicherkapazität von 13,8 Millionen Kubikmeter Wasser im Oberbecken ohne natürlichen Zufluss. Vollständig gefüllt kann es 5,5 Stunden lang Elektrizität erzeugen, bis es leergelaufen ist. Das Kraftwerk besitzt vier Wasserturbinen mit einem Durchmesser von ja 6 Meter. Das Gefälle zwischen Oberbecken und Unterbecken beträgt 125 Meter. Vier Stahlleitungen verbinden das am Unterbecken, dem Żarnowiecer See, mit dem Oberbecken, die einen Durchmesser zwischen 5,4 und 7.1 Meter aufweisen.[118]

Das Pumpspeicherkraftwerk Żarnowiec sollte neben der Volllastausnutzung auch zur Notstromversorgung des Kernkraftwerks dienen. Durch den Anschluss an die gleiche Schaltanlage sollte im Fall eines Schwarzfalls durch das schwarzstartfähige Pumpspeicherkraftwerk das Kernkraftwerk mit Elektrizität versorgt werden, wodurch sich die Überbrückungsdauer eines solches Events stark verlängerte.[112] Ähnliche Systeme nutzt beispielsweise heute auch das Kernkraftwerk Temelín.

Lieferanten und Komponentenverbleib

Obwohl Polen mit dem Kernkraftwerk Żarnowiec sein erstes Kernkraftwerk errichtet, war der Lieferanteil von polnischen Unternehmen an den Blöcken ungewöhnlich hoch, vergleichen mit den langsamen Übergang, den die Sowjetunion zum Übergang der Fertigung des WWER-440 durch die Tschechoslowakei anwendete mit einer schrittweisen langsamen Erhöhung bei mehreren Bauprojekten.[4] Die Lieferanten sind in der folgenden Tabelle geführt:[4][119][120]

Komponente Block 1 & 2 Block 3 & 4
Reaktordruckbehälter V-213Č Škoda JS Pilsen Škoda JS Pilsen
Kerneinbauten Škoda JS Pilsen Škoda JS Pilsen
Hauptumwälzpumpen ZKBM[39] ZKBM[39]
Dampferzeuger Vítkovice Ostrava RAFAKO Racibórz[S][26]
Druckhalter RAFAKO Racibórz[S] RAFAKO Racibórz[S]
Armaturen und Dampfleitungen CHEMAR Kielce[S][A] CHEMAR Kielce[S]
Turbine Zamech Elbląg (unter BBCBrown Bovery & Cie-Lizenz) Zamech Elbląg (unter BBCBrown Bovery & Cie-Lizenz)
Kondensatoren Zakłady Urządzeń Przemysłowych Nysa (unter BBCBrown Bovery & Cie-Lizenz) Zakłady Urządzeń Przemysłowych Nysa (unter BBCBrown Bovery & Cie-Lizenz)
Generator Dolmel Wrocław (unter BBCBrown Bovery & Cie-Lizenz) Dolmel Wrocław (unter BBCBrown Bovery & Cie-Lizenz)
Maschinentransformatoren ELTA Łodz ELTA Łodz
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Druckspeicher und Borsäuretanks METALCHEM Opole METALCHEM Opole
Wärmetauscher FAKOP Sosnowca FAKOP Sosnowca
Sonstige Pumpen Warszawskiej Fabryki Pomp Warszawskiej Fabryki Pomp
Spezielle Wasseraufbereitung ELWO Pszczyna ELWO Pszczyna
Zu- und Abluftanlage MAWENT Malborska MAWENT Malborska
Elektrische Leitungen Kabelfabrik Ożarów Mazowiecki Kabelfabrik Ożarów Mazowiecki

A. - Außer Block 1: Vítkovice Ostrava über Škodaexport.
S. - Die Kostenstelle wurde an Škodaexport vertraglich in Fertigung gegeben, die allerdings in Abstimmung mit dem Kunden diese Aufträge an polnische Unternehmen vergeben haben, die durch die Subunternehmen unter Škodaexport bei der Umsetzung unterstützt werden.

Ein großer Anteil der Großkomponenten für die Anlage wurde bis zum Baustopp 1990 bereits gefertigt und ein Teil ausgeliefert. Rund 70 % der Komponenten für die Installation von Żarnowiec 1 waren bereits produziert.[53] Der Reaktordruckbehälter von Żarnowiec 1 wurde nach der Lieferung 1986 am Standort gelagert unter einem temporären Zelt, der zeitgleich ausgelieferte Reaktordruckbehälter für Żarnowiec 2 wurde am Hafen von Gdynia eingelagert.[53] Der Reaktor von Żarnowiec 3 wurde nach dessen Lieferung im November 1989 am Flughafen Babie Doły gelagert.[4] Im Jahr 1990 war auch der der Reaktordruckbehälter für Żarnowiec 4 bei Škoda in Pilsen vollendet und dort eingelagert worden.[53]

Im Jahr 1991 schloss die Sowjetunion einen Liefervertrag für zwei WWER-440/213M für das Kernkraftwerk Neka im Iran ab, die später am Kernkraftwerk Buschehr weitergeplant wurde. Die iranische Regierung in Teheran versuchte dazu ungebrauchte Reaktorkomponenten in Osteuropa einzukaufen, darunter auch Komponenten des Kernkraftwerks Żarnowiec. Allerdings kam der Verkauf nicht zustande, da die Vereinigten Staaten Polen darum gebeten haben, diesen Export nicht zuzustimmen. Die gleiche Bitte hat die US-Regierung auch an die Bundesrepublik Deutschland für ungebrauchte Komponenten aus dem Kernkraftwerk Greifswald gestellt, sowie an die Tschechoslowakei keine neuen Komponenten für die Anlage zu fertigen und zu liefern.[121]

Trainingszentrum des Kernkraftwerks Paks mit Blick in den ehemals für Żarnowiec 2 gefertigten Reaktordruckbehälter

Im Jahr 1993 wurde beschlossen die Komponenten der Anlage schrittweise zu verkaufen und den Standort in einen Industriestandort umzuwandeln für ausländische Investoren. Hierzu übernahm die staatliche Behörde für Industrieentwicklung den Standort uns begann mit dem Verkauf von Komponenten. Als einer der ersten Deals wurden für 3 Millionen Dollar kleinere Komponenten an das Kernkraftwerk Loviisa verkauft und Baumaterial an polnische Unternehmen. Allerdings blieben weitere Aufträge zunächst auf der Strecke, woraufhin die Kosten für die Instandhaltung, die die Behörde auf ein Minimum hielt, stark angestiegen sind. Es dah daher so aus, wie wenn ein Großteil der Komponenten verschrottet werden würden.[79] Im Oktober 1994 wurde der Reaktordruckbehälter von Żarnowiec 1, Dampferzeuger und weitere Komponenten an das Kernkraftwerk Loviisa geliefert.[122][123] Dies betraf ebenfalls die Kerneinbauten als auch Teile der Primärkreisläufe. Die Kosten für den Kauf lagen unterhalb des Materialwerts, allerdings oberhalt der Kosten der Verschrottung. Der Kauf des Reaktordruckbehälters seitens Imatran Voyma Oy sollte mehrere Zwecke erfüllen. Der erste war vornehmlich die Nutzung der Kerneinbauten und des Deckels als mögliche Ersatzteile für Loviisa 1. Der zweite Nutzen des Reaktorbehälters selbst sollten Forschungszwecke sein in einem neuen Trainigszentrum, das eingerichtet werden sollte, zusammen mit anderen Primärkreiskomponenten mit Dampferzeuger und Rohrführung.[124] Der kauf umfasste zusätzlich 60 Steuerstabantriebe mit Fahrgestänge.[4]

Einen ähnlichen Kauf tätigte das Kernkraftwerk Paks, das für sein Trainingszentrum, finanziert mit Geldern der IAEA, den Reaktordruckbehälter von Żarnowiec 2 erwarb mit Einbauten und Instrumentierung, sowie einen Dampferzeuger. Das Kernkraftwerk Bohunice, Kernkraftwerk Dukovany und Kernkraftwerk Süd-Ukraine erwarben je einen Dampferzeuger der Anlage, Absperrventile, die Hauptumwälzpumpen, die In-Core-Instrumentierungen, die Reaktorhallenkräne und zusätzliche Armaturen. Ebenso erwarben einige der Herstelle vereinzelt Komponenten wie Vítkovice und Škoda JS.[4] Der Reaktordruckbehälter von Żarnowiec 3 wurde für Materialtests verwendet und Ausschnitte vorgenommen, dabei unbrauchbar gemacht.[125] Lediglich der Reaktordruckbehälter von Żarnowiec 4 befindet sich nach wie vor unter einem überdachten Lagerstand von Škoda JS in Pilsen zwischen dem Reaktorenwerk und dem Turbinenwerk. Die Komponente wurde nie verkauft, aber vertraglich noch von der Volksrepublik Polen bezahlt und daher nach wie vor im Besitz des Staates Polen. Bis 1995 wurden weitestgehend alle Komponenten verkauft[126] und nur verbleibende Reste direkt am Standort der Verschrottung zugeführt.[4]

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Żarnowiec besteht aus zwei Reaktoren, deren Bau storniert wurde, sowie zwei weiteren Blöcken, deren Planungen storniert wurden.

Reaktorblock
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

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Siehe auch