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Kernkraftwerk Temelín

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Kernkraftwerk Temelín

Standort
Land Tschechien
Region Südböhmen
Ort Temelín
Koordinaten 49° 10′ 53″ N, 14° 22′ 29″ O 49° 10′ 53″ N, 14° 22′ 29″ O
Reaktordaten
Eigentümer ČEZ
Betreiber ČEZ
Vertragsjahr 1981
Betriebsaufnahme 2000
Im Betrieb 2 (2164 MW)
Bau storniert 2 (1944 MW)
Einspeisung
Eingespeiste Energie im Jahr 2012 14509 GWh
Eingespeiste Energie seit 2000 128470 GWh
Stand der Daten 2013
Zusatzfunktion Fernwärme
Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Commons: Kernkraftwerk Temelín
Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Temelín (tschechisch Jaderná elektrárna Temelín, kurz offiziell JETE, selten JET oder ETE), während der Planungen lange als Kernkraftwerk Malovice aufgrund der damals noch nicht eindeutigen Standortfrage bezeichnet, ist das größte tschechische Kraftwerk und steht nahe der Gemeinde Temelín (ehem. deutsch Groß-Temelín) zwischen den ehemaligen Dörfern Temelínec (ehem. deutsch Klein-Temelín), Březí u Týn nad Vltavou (ehem. deutsch Bries) und Křtěnov (ehem. deutsch Kretinau). Es ist das jüngste tschechische Kernkraftwerk und nahe der Grenze zu Österreich und Deutschland gelegen, wobei die Anlage dort auf großen Widerstand in der Bevölkerung stößt und umstritten ist. Besonders bekannt ist die Anlage durch ihre vier charakteristischen 155 Meter hohen Kühltürme. Besonders Aufmerksamkeit bekommt das Werk durch die Ausbaupläne um zwei weitere Blöcke von Umweltgruppierungen und den Nachbarländern. Etwa 10 Kilometer südlich liegt die Aufbereitungsanlage Mydlovary, in der bis 1991 Uranerz für Kernwaffen und Kernkraftwerke aufbereitet wurde.

Geschichte

Mitte der 1970er Jahre kündigte die tschechoslowakische Regierung an in jeder der sechs tschechischen Regionen ein Kernkraftwerk errichten zu wollen, das auf sowjetischer Technik basierte. Eine Beteiligung der tschechischen Industrien an der Fertigung der Komponenten war dabei gewünscht.[1] In Südböhmen kamen als mögliche Standorte Malovice, Temelín und Dubenec in Frage.[2] Eine Entscheidung für den Bau dieses Kraftwerks wurde bereits 1978 bestätigt.[3] Das Werk wurde zunächst am Standort Malovice geführt, auch wegen der Nähe zur Uranerzaufbereitungsanlage Mydlovary, zur Bildung eines Nuklearparks.[4] Österreich wurde noch 1977 persönlich vom Ministerpräsidenten der Tschechoslowakei, Lubomír Štrougal über die Planungen informiert. Sie wurden unter anderem aufgeklärt, dass um das Kernkraftwerk eine Sicherheitszone von drei Kilometern gezogen werden soll, in dem keine Personen leben dürfen, da das geplante Reaktordesign dies erforderte. Es wurde auch erläutert, dass es sich um einen neuen Reaktortyp vom Typ WWER-1000 handele, der bisher nicht in der Tschechoslowakei zum Einsatz kam. Um etwaige Sicherheitsbedenken auszuräumen meinte Štrougal, dass die „Sicherheitseinrichtungen überdimensioniert“ seien. Im Januar 1979 besuchte eine österreichische Delegation deshalb das Planungsbüro von Energoprojekt Prag, dem Hauptprojektanten des Kernkraftwerks, um sich vom Design zu überzeugen. Das Reaktormodell selbst galt zwar als robust, hatte aber im Gegensatz zu vorherigen Reaktormodellen sehr hohe radioaktive Emissionen. Österreich fand es deshalb beunruhigend, dass das Werk so nahe an die Grenze zu Österreich gesetzt werden würde.[5]

Noch im Jahr 1979 wurden die geologischen Untersuchungen am Reservestandort Temelín vorgenommen, insbesondere im Bereich der Dörfer Březí, Křtěnov und Temelínec.[6] Etwa zur gleichen Zeit formierte sich erste Widerstand auf der österreichischen Seite gegen das Werk, allerdings zeigten diese keinerlei Effekte, da sie nicht den eisernen Vorhang zu überwinden schienen.[7] Am 23. Oktober 1980 wurde seitens des Volkskomitees mit Funktionären eine Bürgerversammlung in Temelín einberufen in der verkündet wurde, dass das Kernkraftwerk bei Temelín entstehen werde anstatt in Malovice.[6] Seitens Österreichs wurde suggeriert, dass die offiziellen Proteste gegen das Kernkraftwerk in der Tschechoslowakei im Bezug auf den Standort Malovice registriert würden.[8]

Aufgrund der geschichtlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Blöcken werden die Historien der Blöcke 1 und 2 getrennt von der der Blöcke 3 und 4 behandelt.

Block 1 & 2

Block 1 und 2 im Februar 2011

Im November 1981 unterzeichnete die Tschechoslowakei und die Sowjetunion den Rahmenvertrag zur Zusammenarbeit beim Bau der vier projektierten Blöcke. Dadurch konnten tschechische Unternehmen wie bereits bei den anderen Kernkraftwerken wichtige Komponenten des Werkes selbst liefern.[9] Die ersten beiden Blöcke wurden in einen separierten Vertrag von den Blöcken 3 und 4 bestellt. Die Organisation der Baustelle und die Planungen sollten seitens der Sowjetunion vorgenommen werden, während die Reaktordruckbehälter und weitere Großkomponenten von Škoda gefertigt und geliefert werden sollten. Der gesamte konventionelle Anlagenteil inklusive der Kühlwasseranlagen wurde durch Energoprojekt Prag projektiert. Škoda gab an den ersten Druckbehälter frühstens 1987 liefern zu können.[10] Mitte des Jahres 1983 wurde mit der Standorterschließung begonnen.[11]

Über das Jahr 1984 verzögerten sich die Arbeiten und der geplante Baubeginn des Werkes um neun Monate, nachdem Energoprojekt Prag nicht nach kam die Konstruktionspläne nach Temelín zu übermitteln.[12] So kam es dazu, dass Energoprojekt Prag die Planung der ersten beiden Blöcke erst 1985 vollendete. Daraufhin konnte auch das Raumordnungsverfahren für das Kernkraftwerk stattfinden.[13] Nach der Katastrophe von Tschernobyl gab es erstmals grenzüberschreitende Proteste. 48 Studenten aus Österreich organisierten deshalb am 2. Juni 1986 eine Aktion, genannt „eine Minute vor zwölf“ um Flugblätter in der Tschechoslowakei und Ungarn zu verteilen, die sich gegen den geplanten Bau der dortigen Kernkraftwerke und Temelín richteten. Auf diesen Flugblättern war jeweils in der entsprechenden Heimatsprache eine bitte verfasst, sich weiter gegen den Bau von Kernkraftwerken einzusetzen.[14] Trotz des Widerstandes erteilte der Bezirksnationalausschuss in České Budějovice am 22. November 1986 die Baugenehmigung für die ersten beiden Blöcke.[15]

Bau

Im Jahr 1983 ging man davon aus, dass die Bauarbeiten bereits 1984 hätten beginnen können.[10] In ersten Publikationen wird mehrfach erwähnt, dass der erste Block bereits ab dem 2. Mai 1985 in Bau gegangen sei.[16] Zu dieser Zeit gab es jedoch noch keine Baugenehmigung für das Werk.[15] Tatsächlich wurde am 1. Februar 1987 mit dem Bau der beiden Blöcke begonnen.[17] Dies umfasste auch den Baubeginn für sämtliche Nebengebäude des Werkes. Bis zum Jahr wurden noch diverse Abänderungen in den Auslegungsspezifikationen des Werks von tschechoslowakischen Experten vorgenommen.[13] In den Jahren waren zu Spitzenzeiten rund 5000 Arbeiter auf der Baustelle. Diese wurden zwischen den lokalen Unterkünften und dem Werk mit Bussen in einem organisierten Transportzeitplan auf die Baustelle gebracht. So konnten bei einem Schichtwechsel innerhalb einer Stunde sämtliche Arbeiter zur Baustelle gebracht, und die anderen abgefahren werden. Hierzu wurde ein Konvoi aus 150 Bussen organisiert. Am Wochenende fuhren zusätzliche Spezialbusse in die nächsten größeren Städte in bis zu 150 Kilometer Entfernung, brachten die Arbeiter nach Hause und holten sie wieder zu Wochenbeginn ab. Aufgrund der starken Auslastung war České Energetické Závody (kurz ČEZ) als staatlicher Bauherr und Betreiber dafür verantwortlich, dass die Straßeninfrastruktur auch entsprechend instand blieb. Hinter diesem Aufwand steckte ein ideologisches Planungsmodell das davon ausging, dass durch diese Verhältnisse die Arbeiter eher entspannter und produktiver auf der Baustelle arbeiten könnten.[18]

Im Juni 1989 kam es zu einer Verwechslung auf der Baustelle des Kernkraftwerks. Andreas Wabl, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im österreichischen Parlament war zu einer Demonstration mit weiteren Personen nach Temelín gefahren, um direkt vor Ort zu demonstrieren. Die Kernkraftwerksleitung verwechselte allerdings Wabl mit seinen Anhängern mit einer Delegation der Firma Voest aus Österreich, die zur gleichen Zeit am Kernkraftwerk empfangen werden sollte, obwohl die Firma Voest bisher bestritt am Bau des Werkes beteiligt zu sein.[19] Als Folge der Samtenen Revolution 1989 stoppte die neue politische Führung den Bau des Kernkraftwerkes im Jahr 1990 vorerst vollständig. Einer der Gründe war unter anderem ein Finanzierungsproblem, wie es auch im Fall des dritten tschechoslowakischen Kernkraftwerks in Mochovce der Fall war, sowie die neu aufgeflammte Grünenbewegung in der Tschechoslowakei. Da die Elektrizitätspreise weit unter dem Niveau lagen, ab dem sich der Neubau von Kraftwerken rentieren würde, war der Gewinn nicht groß genug, um die Kosten zu amortisieren. In der Folge sprach das neue Parlament staatliche Hilfen für Temelín und Mochovce zu, um die größten Schulden zu tilgen, forderte aber die zeitnahe Rückzahlung dieser Beträge. Sekundär wollte die neue tschechoslowakische Regierung den staatlichen Energieversorger privatisieren. Allerdings gab es hier Probleme hinsichtlich der Aufnahme weiterer Kredite für die zwei Blöcke, weshalb die Privatisierung verschoben wurde. Noch im März wurden die Arbeiten langsam wieder begonnen, allerdings nur in bestimmten Bereichen. Da der Bau des Werkes vor dem eigentlichen Zeitplan lag, konnte sich die tschechoslowakische Regierung diesen langsamen Fortschritt erlauben.[20]

Zufahrt zum Kernkraftwerksgelände

Als Gegenleistung für die Fertigstellung des Kernkraftwerks versprach die Regierung alte Kohlekraftwerke mit der Kapazität von Temelín vollständig zu ersetzen.[20] Eine alternative Kostenberechnung seitens der österreichischen Regierung schätze die Kosten für die beiden Temelín-Blöcke auf rund 150 bis 200 Milliarden Schilling. Dieser Kostenaufwand ist zwar sehr hoch, allerdings preiswerter als bei älteren, bereits abgeschriebenen Kohlekraftwerken Entschwefelungsanlagen nachzurüsten. Einer der Gründe weshalb die Tschechoslowakei Temelín fertigstellen wollte war auch die Devisenknappheit und die Hoffnung, dass die wirtschaftliche Kraft der Baustelle den meisten tschechischen Unternehmen den Übergang in eine Marktwirtschaft ermöglichen, und diese vor dem Konkurs retten könnte.[21] Im gleichen Jahr absolvierte die IAEA ihre erste OSART-Mission in Temelín. Diese bewerteten die Wahl des Standortes, sowie das Reaktordesign positiv, jedoch mit Verbesserungsvorschlägen. So wurde unter anderem empfohlen mehr Überwachungssensoren um das Kernkraftwerk zu platzieren sowie die Leittechniksysteme zu modernisieren. Zwar hatte die Tschechoslowakei längst ihr eigenes Leittechniksystem mit der Bezeichnung Deris entworfen, bestehend aus einer Rehe von Microcomputern, die dem sowjetischen Leittechniksystem im Werk untergeordnet waren, das aber in anderen baugleichen Anlagen eher schlechte Betriebseigenschaften offenbarte. Als mögliche Lieferanten für alternative Leittechniksysteme kamen Siemens (Deutschland), Gegelec (Frankreich) und Westinghouse (USA) infrage, die alle Interesse an dem Projekt hatten.[20]

Über das Jahr hinweg verlangsamte sich das Bautempo weiter. Gründe hierfür waren unter anderem Probleme bei der Lieferung der Großkomponenten, sowie qualitative Probleme an dem Stahl für die Bodenbleche, deren Walzprofile nicht der angeforderten Materialgüte entsprachen und deshalb getauscht werden mussten. Ebenso wurden die Arbeitskräfte auf der Baustelle verringert. Um schneller voranzukommen wurden über mehrere Jahre polnische Arbeiter und tschechoslowakische Soldaten auf der Baustelle eingesetzt um die ehemaligen Arbeiter zu ersetzen, die aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel nicht weiter auf der Baustelle beschäftigt werden konnten.[22] Im Jahr 1990 kehrte der Techniker Josef Veselý nach Temelín zurück, der 1971 aus seinem Heimatdorf Temelínec aus der Tschechoslowakei geflohen war. Die Mutter von Veselý besaß Grundstücke, auf denen heute das Kernkraftwerk steht, die ihr seitens des Staates abgekauft wurden. Allerdings wurden bei dem Ankauf der Grundstücke für das Werk 56 Quadratmeter vergessen, die in Besitz der Mutter Veselýs geblieben sind. Diese verstarb allerdings als Josef Veselý längst in Österreich lebte und die österreichische Staatsbürgerschaft hatte. Als er 1990 zurückkehrte wurden ihm von dem 56 Quadratmetern nur noch 5,5 Quadratmeter zugesprochen, da er Republikflucht begangen hatte. Diese sind allerdings auf dem Kernkraftwerksgelände. Aufgrund dieser ungeregelten Besitzrechte kam es in den folgenden Jahren zu einem Bauverzug von ganzen zwei Jahren. Josef Veselý selbst war ein ausgesprochener Gegner gegen des Kernkraftwerks Temelín.[23]

Am 10. Juli 1991 kam der erste von Škoda Pilsen gefertigte Reaktordruckbehälter auf der Baustelle an. Nach dem Reaktordruckbehälter für das Kernkraftwerk Belene in Bulgarien ist der Druckbehälter für Temelín der zweite seiner Art, der von Škoda gefertigt wurde.[24] Bis 1992 wurden Angebote zur Aufrüstung der Leittechnik von Westinghouse und Asea Brown Boverie eingeholt. Für die Umbauten im Reaktorkern gab es Angebote von Westinghouse und Framatome. Zudem sollten beide Blöcke einer probalistischen Sicherheitsanalyse unterzogen werden, um weitere Nachrüstmaßnahmen für beide Blöcke vorzunehmen und um sie auf westlichen Sicherheitsstand zu bringen.[25] Im September und Oktober 1992 unterzeichnete Westinghouse ein Rahmenabkommen über die Lieferung der Leittechnik, sowie der Kerneinbauten für die beiden Blöcke von Temelín. Der endgültige Vertrag sollte im Dezember 1992 unterzeichnet werden. Die Nachrüstung der Leittechnik wird mit Kosten in Höhe von 220 Millionen US-Dollar beziffert, die Kerneinbauten auf 125 Millionen Dollar. Die Kosten sollten durch Kredite der Import-Export-Bank der USA zur Verfügung gestellt werden. Die Leittechnik für Temelín sollte eine auf die WWER-Anlagen angepasste Version sein, die auch im Kernkraftwerk Sizewell B zum Einsatz kommt. Auch der Brennstoff selbst sollte von Westinghouse kommen. Der Brennstoff vom Typ VVantage 6 sollte mit Uran aus der Tschechoslowakei ausgestattet werden, dass in den USA angereichert werden sollte. Die sekundäre Option einen Brennstoffabrikaten als Tochterunternehmen in der Tschechoslowakei zu gründen, wurde aufgegeben. Nach den Zeitplan von Westinghouse sollten innerhalb von 30 Monaten die Kerneinbauten im ersten Block integriert werden, innerhalb von 40 Monaten die neue Leittechnik.[26] Noch gegen Ende des Jahres 1992 wurde der staatliche Betreiber České Energetické Závody verstaatlicht und zum Aktienunternehmen ČEZ umgewandelt, mit dem zukünftigen Sitz im tschechischen Teil der sich scheidenden Tschechoslowakei.[27]

Blick auf das Kernkraftwerk im März 2005

Am 31. Dezember 1992 löste sich die Tschechoslowakei auf und die beiden neuen Länder, die Slowakei und die Tschechische Republik entstanden rechtskräftig am 1. Januar 1993. Damit war das Kernkraftwerk Temelín offiziell auf dem Boden der Tschechischen Republik. Seitens Österreichs wurde bereits die den ersten Tage nach der Unabhängigkeit genutzt um bilaterale Konsultationen mit der neuen Republik zu führen, vornehmliches Thema hierbei war die Baustelle in Temelín. Mittlerweile hatte das Projekt große Kostenüberschreitungen, wovor Österreich bereits zuvor gewarnt hatte.[28] Allerdings entschied das Parlament mit dem Beschluss 109 am 10. März 1993, dass die beiden Blöcke des Kernkraftwerks Temelín vollendet werden sollen.[13] Im Mai 1993 folgte die Vertragsunterzeichnung zwischen ČEZ und Westinghouse für die Nachrüstung der Leittechnik und des Reaktorkerns. Seitens Österreich gab es Bedenken gegen das Projekt, weshalb noch im Februar 1994 eine Delegation für einen Zeitraum von drei Wochen in die USA reiste, um die Auszahlung des Kredits durch die Import-Export-Bank zu verhindern. Im März 1994 wurde der Kredit durch die Bank genehmigt.[29] Seitens Russlands gab es im gleichen Monat einen Protest gegen den Einsatz des Brennstoffes der Firma Westinghouse, was von ČEZ gekonnt ignoriert wurde. Russland hatte besonders Angst, dass Temelín eine Vorbildfunktion haben könnte und Kunden in Osteuropa mit baugleichen Anlagen auf Westinghouse-Produkte umsteigen könnten.[30]

Innerhalb des Jahres 1995 gab es Warnungen seitens der Weltbank über die finanzielle Lage beim Bau des Kernkraftwerks Temelín. Diese schlug vor, auf preiswertere Alternativen umzusteigen. Der Bau des Werkes kostete pro Tag rund 200 Millionen tschechische Kronen. Dies wurde von ČEZ jedoch abgelehnt.[31] ČEZ konnte sich diese Entscheidung erlauben, da es ein privatwirtschaftliches Unternehmen ist und es hinsichtlich der wirtschaftlichen Strukturierung keine direkte Regulierung durch die Politik gibt. In der Folge konnte ČEZ für den Bau von Temelín durch die Aufnahme von Krediten im Ausland schnelles Geld beschaffen, ohne Regierungsgarantien und unter marktwirtschaftlichen Bedingungen.[27] Im gleichen Jahr wurden im Rahmen von bilateralen Abkommen mit Tschechien Informationen die gemeinsamen „Referenzanlagen“ an der deutsch-tschechischen Grenze, die Kernkraftwerke Isar und Temelín ausgetauscht, womit die deutsche Seite an technologische Informationen über das Werk kam.[32] Seitens der CSUChristlich Soziale Union und des Bündnis '90/Die Grünen im deutschen Bundestag gab es Kritik gegen das Werk. Nach deren Angaben würde das Werk auch nach den Nachrüstungen nicht den deutschen Sicherheitsnormen entsprechen. Beide Parteien forderten die Bundesregierung auf einen Baustopp für das Kernkraftwerk bei der tschechischen Regierung zu erwirken, bis eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das Werk nachgeholt wurde.[33] Seitens der tschechischen Regierung wurde dies mit der Begründung abgelehnt, dass das Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung erst nach der Ausstellung der Baugenehmigung in Kraft trat.[34]

Im Jahr 1996 wurde vornehmlich die Verkabelung der Blöcke vorgenommen sowie der mechanische Testlauf der Turbine im ersten Block vorgenommen.[30] Im Jahr 1999 gab es von Experten ein unabhängiges Gutachten über die Situation auf dem Strommarkt in der tschechischen Republik. Diese behaupteten, dass ein großes Kernkraftwerk wie Temelín für die nächsten 10 bis 15 Jahre überflüssig wäre, da der Elektrizitätsbedarf keinesfalls so groß sein werde. Allerdings erklärte die Regierung am 13. Mai 1999 noch einmal eindeutig, dass beide Reaktoren ans Netz gehen werden, zumal das Werk kurz vor der Fertigstellung stand.[35] Seitens der Gesellschaft für Reaktorsicherheit wurde das Design analysiert und beurteilt mit der Aussage, dass eine Inbetriebnahme des Werkes nicht vertretbar scheine und das Werk nach deutschen Vorschriften immer noch nicht genehmigungsfähig wäre. Der Eigentümer ČEZ argumentierte allerdings anders. Durch Siemens, die selbst mit Nachrüstungen an älteren und technisch unfortschrittlicheren Modellen zu tun hatten, gab es nach den Nachrüstungen keine weitere Kritik mehr.[36]

Betrieb

Nach den ursprünglichen Plänen aus dem Jahr 1982 sollten die Blöcke ab 1989 in Betrieb gehen.[37] Bereits 1983 wurde allerdings die Betriebsaufnahme für frühstens 1991 vorhergesagt.[38] Aufgrund der Verzögerung bei der Lieferung der technischen Dokumentationen auf die Baustelle im Jahr 1984 verschob sich die Inbetriebnahme des Blockes auf Juni 1993.[11] Noch innerhalb des gleichen Jahres sollte der zweite Block folgen.[39] Infolge der Arbeitsverlangsamung auf der Baustelle im Jahr 1990 wurde die Inbetriebnahme des ersten Blocks für frühstens August 1994 erwartet, die des Zweiten für spätestens Februar 1996.[22] Infolge der Vertragsabschlüsse mit Westinghouse und die Umrüstung der Blöcke auf westliche Systeme wurde die Inbetriebnahme des ersten Blocks auf den August 1995 verschoben.[26] Aufgrund technologischer und finanzieller Schwierigkeiten verschob sich die Inbetriebnahme des ersten und zweiten Blocks im Jahr 1997 um dreieinhalb Jahre in das Jahr 2000.[40] Am 10. Oktober 2000 wurde begonnen, den ersten Block bis zur kleinsten kontrollierbaren Leistung kritisch hochzufahren, nachdem am 9. Oktober die Betriebsgenehmigung für den Block ausgestellt wurde.[41] Am elften Oktober 2000 wurde der erste Block erstmals kritisch.[17] Nach zwei Tagen wurde der Block allerdings kurzfristig abgeschaltet nachdem es Probleme mit der Steuerung gab. Am 26. Oktober wurde festgestellt, dass zwei Umwälzpumpen des Blocks defekt sind.[42] Bis November konnte der Reaktor auf 5 % seiner Nennleistung angefahren werden, obwohl Warnungen im Bezug auf die Sicherheitsvetile der Dampferzeuger ausgegeben wurden, die Mängel aufwiesen und versagen könnten.[43] Bei einem ersten Anfahrversuch der Dampfturbine kam es am 27. November 2000 zu technischen Problemen, weshalb der Reaktor auf 30 % der Nennleistung abgefahren werden musste. Aufgrund eines Ausfalls der Kondensatpumpe am 16. Dezember 2000 verursachte das automatische Sicherheitssystem eine Schnellabschaltung des Reaktors.[44]

Block 1 des Werkes

Am 21. Dezember 2000 wurde der Block erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.[17] Am 22. Dezember kam es zum Entweichen von Öl an einer Dampfleitung an der Turbine, weshalb die Leistung der Turbine auf 3 % verringert werden musste. In der Folge kam es allerdings zu Vibrationen der Turbine.[44] Grund hierfür war eine Ölleckage an einem Ventil an der Dampfzufuhr zur Turbine. Škoda Energo, der Hersteller der Turbine, arbeitete daraufhin Alterantiven aus, um das Problem zu lösen.[3] Am 7. Januar 2001 schaltete sich der Block aufgrund falscher Einstellungen der Sicherheitseinrichtungen automatisch ab. Nachdem der Block erneut angefahren wurde lief am 12. Januar 2001 erneut Öl aus.[44] Dieses entzündete sich und führte zu einem Brand. Um die Vibrationen an den Dampfleitungen und folglich Leckagen an den Ventilen zu verhindern wurden in beiden Blöcken jeweils zusätzlich 44 Stahlringe installiert.[3] Der Block wurde danach noch einmal angefahren und am 17. Januar 2001 vom Netz genommen, nachdem der Probebetrieb des Reaktors offiziell am 17. Januar 2001 beendet wurde. Während des Abfahrens wurde der Notstromfall mit dem Versagen der Dieselgeneratoren simuliert. Eigentlich hätte der Block danach in den kommerziellen Betrieb gehen sollen, allerdings wurde nach einer Absprache zwischen Miloš Zeman und dem österreichischen Kanzler Wolfgang Schüssel abgemacht, dass Temelín erst in den kommerziellen Betrieb gehen sollte, wenn die Verhandlungen über die Melker Abkommen abgeschlossen sind.[45] Aus deutscher Sicht war der bisherige Testbetrieb von Temelín eine Bestätigung, dass die Reaktoren nicht zuverlässig arbeiten würden, weshalb der damalige Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin in einem Schreiben den tschechischen Außenminister Jan Kavan aufforderte, auf die Inbetriebnahme von Temelín zu verzichten.[46] Die FPÖFreiheitliche Partei Österreichs forderte sogar ein Volksbegehren auf europäischer Ebene zu Temelín, was natürlich abgelehnt wurde.[47]

Im März tauschte Škoda Energo mehrere Ventile aus um die Vibrationen an der Turbine zu verringern.[3] Doch auch danach kam es zu Vibrationen und am 23. März 2001 zu einer Leistungsreduktion des Turbogenerators auf 3 % nach Austritt von Öl. Am 1. April wurde der erste Block deshalb erneut vom Netz genommen. Am 26. April 2001 kam es zum Platzen einer Ölleitung, weshalb die Turbine heiß lief und dabei beschädigt wurde.[44] Die Vibrationen an der Turbine führten dazu, dass sich die Welle der Läufer verformte und dieser Teil ausgetauscht werden musste. Da sich Škoda Energo mit der Lösung des Problems überfordert fühlte wurde die französische Firma Alstom zu Rate gezogen. Aufgrund der Schäden musste der Block drei Monate vom Netz. Im Rahmen dessen wurde die für Juni geplante Revision vorgezogen. Nach einer genauen Analyse des Turbinenschadens mussten sämtliche Nieder- und Hochdruckläufer ausgetauscht werden. Aufgrund eines Bedienungsfehlers kam es am 30. Mai 2001 zum Auslaufen von 80.000 Liter Wasser innerhalb des Containments in den Reaktorsumpf. Gegen Ende Juli gab Škoda Energo bekannt, dass sich die Bodenplatte der Turbine durch die Vibrationen abgesenkt hat und das Material beschädigt wurde.[48] Infolge der Probleme beim Betrieb des Werkes gab das RWE bekannt, dass es anders als ursprünglich geplant keinen Strom aus Temelín abnehmen werde.[49] Am 12. August 2001 konnte der erste Block wieder ans Netz gehen. Am 15. August wurde der Block in seiner Leistung noch einmal reduziert, wegen eines Lecks an einer Ölleitung sowie erneuten Vibrationen an der Turbine, konnte aber am 16. August 46 % thermische Leistung erreichen, entsprechend 350 MW elektrische Leistung. Am 19. August 2001 musste der Block erneut vom Netz nachdem eine Abweichung der Funktion einer Software festgestellt wurde. Noch am gleichen Tag wurde die Anlage aber wieder angefahren. Am 23. August 2001 wurde der Block planmäßig vom Netz genommen um die Turbine ausbalancieren.[48]

Am 27. September 2001 sollte eigentlich das dynamische Verhalten der Turbine bei schnellen Lastwechsel getestet werden. Bei einem ersten Versuch am 20. September schaltete sich der Block automatisch von selbst ab. Der Test am 27. September misslang ebenfalls. Aufgrund der Vibrationen kann der Turbosatz nicht die Stabilität halten, wie es für den stabilen Betrieb gefordert wird. ČEZ beantragte trotzdem bei der Aufsichtsbehörde SÚJB das Anfahren des Blocks auf 75 % Leistung. Am 1. November musste der Block erneut wegen Problemen an einer Pumpe vom Netz gehen. Nach dem erneuten Anfahren kam es 12 Stunden später am 2. Dezember zu einer Leistungsreduktion des Reaktors auf fünf Prozent und zu einer Abschaltung der Turbine, die kurzfristig nachjustiert werden musste. Allerdings sollte in den nächsten Betriebsstadien der Block auf Volllast angefahren werden.[48] ČEZ meinte, dass es durchaus möglich sei, den Reaktor mit Volllast zu betreiben, da diese Vibrationen nur bei niedrigen Lasten auftreten. Von Gegnern wurde dieses Vorgehen stark kritisiert.[3] Am frühen Morgen des 10. Januar 2002 fuhr der Block erstmals unter Volllast. Nach rund sechs Stunden fiel allerdings die Stromversorgung der Turbinenkühlung aus, weshalb der Block erneut abgeschaltet wurde. Am 14. Januar 2002 kam es erneut zu einer Abschaltung während des Volllastbetriebs aus unbekannten Gründen. Nach einem erneuten Anfahren konnte der Block drei Wochen lang den Volllastbetrieb halten, bis sich das Kontrollsystem von Westinghouse unerklärlicherweise automatisch abschaltete und am 7. Februar 2002 einen erneuten Stillstand verursachte. Anschließend wurde der Block für drei Wochen vom Netz genommen, für etwaige Wartungen, sowie dem Austausch einer fehlerhaften Steueranlage.[48]

Block 2 des Werkes

Am 31. Mai 2002 wurde der zweite Block erstmals kritisch gefahren.[17] Obwohl das Anfahren in diesem Block besser lief kam es beim Versuch am 6. Juli 2002 die Turbine mit dem Stromnetz zu synchronisieren zu einem Kurzschluss im Generator, da die Turbine überhitzte.[48] Am 10. Juni 2002 wurde der erste Block offiziell in den kommerziellen Betrieb überführt.[17] Am 1. Dezember 2002 ging der erste Block für einen Monat vom Netz da ČEZ Geld einsparen wollte. In dieser Periode sollten Wartungen vorgenommen werden. Nach Tausch des Generators[48] konnte am 29. Dezember 2002 der zweite Block mit dem Stromnetz synchronisiert werden und speiste erstmals Elektrizität aus.[17] Wegen der starken Vibrationen die sich stärker ausprägten als in Blocke 1 wurde hier der ganze Rotor sofort vollständig ausgetauscht. In den folgenden Jahren verursachten die Turbinen weiterhin ähnliche Probleme, wenn auch nicht mehr in dem Maße wie zuvor.[3] Am 18. April 2003 ging der zweite Block offiziell in den kommerziellen Betrieb über.[17] Seit der Inbetriebnahme der Blöcke gab es Probleme mit dem Brennstoff vom Typ VVantage 6, geliefert von Westinghouse. Mehrfach kam es zu einer Deformation des Brennstoffs, oder dass Brennstäbe Leckagen aufwiesen oder Steuerstäbe nicht die untere Endlage erreichten. Bei einem Test im ersten Block im Juni 2006 wurde festgestellt, dass zwei Steuerstäbe nicht die untere Endlage erreichten. In der Folge musste der Block für eine ungeplante Wartung vom Netz genommen werden. Außerdem ordnete die Aufsichtsbehörde SÚJB bereits vorher an, dass alle 30 Tage getestet werden soll, ob die Steuerstäbe die untere Endlage erreichen. Da sich die Leckagen an den Brennstäben mehrten entwickelte Škoda JS ein spezielles Reparaturverfahren für die Brennelemente.[50]

Im Januar 2006 musste einer der beiden Blöcke vom Netz genommen werden, weil ein Thermometer bei Temperaturen um -30 °C versagte. Nachdem die Temperaturen wieder auf -17 °C stiegen wurde versucht den Block wieder auf halbe Leistung zu fahren.[51] Im Jahr 2007 wurden in beiden Blöcken die Turbinen ausgetauscht um die Vibrationsprobleme zu lösen, sowie eine Leistungssteigerung zu erzielen.[52] Im Jahr 2009 einigte sich Josef Veselý mit ČEZ in einem unbekannten Abkommen über den Verkauf des Grundstücks an den Temelín-Betreiber. Als Grund gab Veselý an, dass die österreichische Seite ihn nicht genug unterstützt habe.[23] Ein weiterer Grund war, dass Veselý beim Oberverwaltungsgericht in Linz klagte und nicht in Tschechien. In der Folge war es nicht möglich, dass das OVG Linz eine etwaige Stilllegung von Temelín über Ländergrenzen, sowie über das tschechische Recht hinweg verfügen konnte.[53] Bis 2010 kam es innerhalb von zehn Jahren zu 67 Leckagen an den Brennelementen in beiden Blöcken, von denen 27 Brennelemente repariert wurden. Im Jahr 2010 lief der Vertrag mit Westinghouse planmäßig aus, weshalb ČEZ die Gelegenheit nutzte um auf Brennstoff des russischen Brennstoffherstellers TWEL umzusteigen. Im August 2010 wurde der gesamte Kern auf russischen Brennstoff im ersten Block umgeladen, im Mai 2011 im zweiten Block.[50]

Am Montag, den 5. November 2012 startete das Operational Safety Review Team (kurz OSART) eine dreiwöchige Inspektion des Betriebs der beiden Blöcke. Die Mission ist bereits die fünfte die in Temelín seitens des OSART absolviert wurde. Das Team bestand aus zwölf Experten aus acht Ländern. Am 22. November schloss das Review-Team seine Inspektion ab uns stellte vorläufig fest, dass die Anlage nach den Kriterien der IAEA betrieben werde und keine Sicherheitsdefizite im Betriebsmanagement aufweise. Untersucht wurden neben dem Management und Betrieb auch die Vorgänge bei der Wartung, technische Unterstützung, Reaktionen der Angestellten, den Strahlen- und Chemieschutz sowie das Notfallmanagement. Das OSART-Team sprach unter anderem elf Empfehlungen für die Verbesserung es Betriebsmanagement fest, adaptierte aber wiederum sechs Betriebspraktiken aus Temelín, die zukünftig in anderen Kernkraftwerken so adaptiert werden sollen. Seitens ČEZ wurde hervorgehoben, dass hinsichtlich des Betriebsmanagement sich Temelín in den letzten Jahren mehr auf einen stabilen Betrieb konzentriert habe und ein entsprechendes Modernisierungsprogramm umgesetzt habe, währen bei Dukovany der Betrieb eher hinsichtlich der Leistungserhöhungen ausgerichtet wurde. In der Follow-up-Mission will das OSART Mitte 2014 prüfen, welche der 11 Empfehlungen umgesetzt wurden.[54]

Für das zweite Halbjahr 2014 wurde eine Modernisierung der Brandmeldeanlage vorgesehen, darunter der Austausch der über 3000 Kontrollelemente, mit 12000 Brandmeldern, gesteuert von 110 Brandmeldezentralen, die ebenfalls modernisiert werden. Die Werksfeuerwehr verspricht sich dadurch eine Reduzierung der Fehlalarme, von denen es beispielsweise im ersten Halbjahr 2013 insgesamt 33 Stück gab, zusätzlich soll bei einem Brand die Überwachung dessen verbessert werden. Das modernisierte Brandmeldesystem ermöglicht der Werksfeuerwehr die Entwicklung eines Brandes in Echtzeit zu verfolgen über spezielle Überwachungssysteme. Technisch gesehen ist es das fortschrittlichste System, das in Tschechien seitens I&C Energio jemals installiert wurde.[55] Nach der Revision im Jahr 2013 wurde die thermische Leistung beider Blöcke jeweils danach von 3000 auf 3120 MW erhöht. Mit dieser Leistung konnten beide Blöcke eine Leistungserhöhung von 80 MW elektrisch erreichen. Als letzter der beiden Blöcke erreichte am Montag, den 23. September 2013 Block 1 um 15:21 Uhr seine Nennleistung von 1055 MW. Beide Blöcke können damit rund 600.000 Megawattstunden mehr Elektrizität im Jahr erzeugen.[56]

Für Ende Juni 2014 ist vorgesehen, die drei Niederdruckläufer und den Stator des Turbosatzes im ersten Block zu ersetzen um die Effizienz der Anlage zu steigern, sowie die Leistung um 22 MW auf 1075 MW bei einer maximalen Turbosatzleistung von 1078 MW. Der gesamte Stillstand wird 74 Tage in Anspruch nehmen, abweichend von der normalen Revisionsdauer von 50 Tagen, sodass der Block ab Spetember 2014 mit der höheren Erzeugungsleistung am Netz sein wird. Die Effizienzsteigerung machten diesen Ausfall allerdings wieder wett. Geliefert werden die neuen Läufer von Doosan Škoda Power in Pilsen, die bereits vor der Übernahme durch Doosan Heavy Industries den Turbosatz entwickelt und installiert hatten. Die Planungsarbeiten für die Modernisierungen der Turbosätze in beiden Blöcken begannen bereits im Jahr 2010.[57] Neben den beiden Hauptteilen werden zudem Teile des Ölregelsystems für die Turbinenanlage ausgetauscht. Ab Januar 2014 wurde sechs Monate im Voraus begonnen die Komponenten nach Temelín zu liefern. Die gleiche Modernisierung wird 2015 auch im zweiten Block vorgenommen.[58] Am 1. September 2014 ging der erste Block um 15:01 Uhr mit dem neuen drei Niederdruckläufern, nach einer Revision von 63,5 Tagen, wieder ans Netz. Neben dem Läufertausch an der Turbine wurden zudem 10.000 weitere Arbeiten am Block vorgenommen, sowie erstmals die Notstromversorgung des Blocks aus dem Wasserkraftwerk Orlik erprobt. Die Notstromerprobung erfolgte zusammen mit dem Netzbetreiber E.ON und ČEPS. Mit der Einbindung des Wasserkraftwerks in die Notfallauslegung der Blöcke wurden zwei neue Sicherheitssysteme geschaffen, womit die Gesamtanzahl der Notstromsysteme bei 12 Stück liegt.[59]

Im Rahmen des auslaufenden Vertrags mit TWEL über die Lieferung von Kernbrennstoff bis 2020, kündigte ČEZ Anfang 2015 eine neue Ausschreibung an. Allerdings gab es noch die alternative Option einen Mischkern mit Brennelementen von Westinghouse und TWEl zu fahren. Da dieses Problem allerdings weitaus komplizierter zu lösen ist verzichtete man auf diese Option, da es für ČEZ einfacher realisierbar ist, einfach keinen Brennstoff von Westinghouse zu nutzen, auch vor dem Hintergrund der Probleme mit dem Brennstoff im Kernkraftwerk Süd-Ukraine. Des Weiteren wurde für April 2014 eine Lieferung von neuen Brennelementen mit sekundären Neutronenquellen erwartet. ČEZ verspricht sich daraus Ersparnisse, da für das kritisch fahren eines Reaktors keine primäre Neutronenquellen genutzt werden müssen, die teurer sind, als durch Bestrahlung künstlich erzeugte Neutronenquellen in einem Reaktor.[60]

Während des ursprünglich geplanten Abschlusses der routinemäßigen jährlichen Revision kam es zwischen dem 25. und 26. Juni 2015 zu einem irregulären Ereignis im zweiten Block. Am 25. Juni meldete ČEZ noch, dass der Block der Druck- und Dichtheitsprüfung im Primär- und Sekundärsystem unterzogen werde, sowie Aktivitäten zur Vollendung der Turbinenmodernisierungen liefen, sodass der Block in den kommenden Tagen wieder ans Netz gehen könne.[61] Während der Prüfungen, die in der Nacht vorgenommen wurden, wurde um 2:27 Uhr des 26. Juni eine Leckage im vierten Primärkreis (Loop) zwischen dem Primär- und Sekundärkreislauf detektiert. In der Hauptdampfleitung wurde ein erhöhter Wert von 0,6 µSv/h gemessen, im Kondensatsammeltank von 0,3 µSv/h und im Kondensatfilter von 5,0 µSv/h, die Leckrate betrug 2 bis 3 Kubikmeter pro Stunde.[62] Am 26. Juni wurde seitens ČEZ bekanntgegeben, dass man das Wiederanfahren des Blocks verschieben müsse, da man eine Leckage zwischen dem Primär- und Sekundärkreislauf vermute, was während der Druck- und Dichtheitsprüfung (der Sinn und Zweck dieser Prüfung vor jedem Anfahren ist die Detektion von Leckagen) festgestellt wurde. Um eine Belastung durch radioaktive Emissionen über das Sekundärsystem zu vermeiden wurde der Block wieder abgefahren. Die Aufsichtsbehörde SÚJB wurde über den Vorfall verständigt.[63] Wie das Onlinemagazin „Temelínky“ des Kernkraftwerks noch am gleichen Tag berichtete, wurde die Leckage in einem der vier Dampferzeuger lokalisiert.[64] Drei Tage später spezifizierte ČEZ den Schadensbericht und gab bekannt, dass die Reparatur der Leckage eine Revisionsverlängerung um vier Wochen erfordere. Sollte die Reparatur nach Plan verlaufen, wäre der Block Ende Juli wieder am Netz, jedoch zu spät um die Lasten von Block 1 zu übernehmen, der sich bereits seit dem 25. Juli im Streckbetrieb befand und am 10. Juli zur Revision vom Netz gehen sollte. Im zweiten Block lief währenddessen die Isolation, sowie Entwässerung des Primärkreises, in dem sich der beschädigte Dampferzeuger der Anlage befand. Am Drainagesystem innerhalb des Blocks wurde währenddessen eine leicht erhöhte Hintergrundstrahlung von 0,25 bis 5,0 µSv gemessen. Außerhalb der Anlage wurden keine erhöhten Werte gemessen,[65] was auch Marek Sviták, Pressesprecher des Kernkraftwerks Temelín, bestätigte.[66]

Am 3. Juli 2015 gab ČEZ bekannt, dass die Arbeiten zur Reparatur der Leckage am Dampferzeuger weiterhin in Vorbereitung seien und man das Leck genau lokalisieren konnte. Die Leckgröße lag bei zirka 1 Zentimeter. Zu diesem Zeitpunkt war der gesamte Kreislauf mit dem beschädigten Dampferzeuger isoliert worden und das Wasser langsam über das Drainagesystem abgelassen worden. Um den Druck im Kreis zu reduzieren wurde ein Teil über die Dampfamarturenkammer direkt in die Atmosphäre abgeblasen. Als Vorsichtsmaßnahme wurde der Abblasevorgang direkt auf dem Dach des Blocks vor Ort radiologisch überwacht. Die freigesetzte Dosis von maximal 0,80 µSv (laut SÚJB lag der exakte Wert bei 0,75 µSv/h[67]) pro Stunde bis 0,25 µSv pro Stunde stellt etwa die Belastung dar, die man bei einem Langstreckenflug abbekommt, beim Rauchen einer Schachtel Zigaretten und im Alltag. Tätsächlich erhöhte Werte, die über den üblichen Hintergrundstrahlungswerten im internationalen Vergleich Lagen, wurden nicht erfasst, auch nicht von den 24 Messstellen um das Kernkraftwerk. Die staatliche Aufsichtsbehörde SÚJB wurde über den Vorgang informiert.[68] Am 6. Juli war der Dampferzeuger trocken, sodass die Reparatur der Leckage beginnen konnte. Obwohl das Ereignis praktisch ohne Belange war, gab es seitens Umweltorganisationen um dieses Datum herum diverse Kritik. Pavel Vlček von der Tschechischen Anti-Atom-Organisation OIŽP vermutete, dass es sich um ein größeres Problem handele und radioaktives Kühlwasser aus dem Primärkreislauf ausgetreten sei.[69] ČEZ bestätigte dies jedoch bereits am 26. Juni, dem Tag der Schadensmeldung.[63] Für Global 2000 aus Österreich handelte es sich nicht mehr um eine Bagatelle, sondern eine ernste Leckage mit 2000 Kubikmeter pro Stunde, die austreten würden. Daher forderte die Organisation eine umfassende Untersuchung.[69] SÚJB meldete allerdings bereits am 26. Juni, dem Tag der Störung, dass die Leckrate bei zirka 2 bis 3 Kubikmeter pro Stunde lag.[62] Rudi Anschober hingegen kritisierte immer mehr offene Fragen, jedoch nicht nannte welche dies denn seien.[69] Das Anti Atom Komitee aus dem Österreicherischen Freistadt erklärte sich am 6. Juli die Freisetzung von belasteten Dampf wie folgt: „Eine mögliche Erklärung besteht in einer Druckreduktion im Sekundärkreislauf wegen des Lecks im Dampfgenerator.“[70] Wie bereits ČEZ am 3. Juli erklärte wurde während der Druckentlastung die Freisetzung vorgenommen, was auch der SÚJB mitgeteilt wurde, sowie wissentlich der Öffentlichkeit, wie der Pressesprecher des Kernkraftwerks, Marek Sviták, bestätigte.[71]

Nach dem Ablassen des Drucks wurde langsam Stickstoff in den Dampferzeuger geleitet um eine Korrosion durch die Borsäure aus dem Primärsystem zu verhindern. Anschließend wurde die Sekundärseite mit frischem Wasser gereinigt, sodass das defekte Dampferzeugerheizrohr geschnitten und zusammen mit dem Forschungszentrum Řež repariert werden konnte. Das kontaminierte Wasser im Sekundärbereich wurde unterdessen in den kraftwerkseigenen Systemen gereinigt und das Tritium in einem separaten Tank nahe der Talsperre Hněvkovice gelagert und nach kurzer Ablkingzeit in die Moldau geleitet. Als das Wasser am 27. Juni in den Tank geleitet wurde, lag die Tritiumaktivität bei 272 Becquerel pro Liter, die bis zum 2. Juli auf 105 Becquerel pro Liter sank. Die Messungen am 2. Juli umfassten auch Caäsium-137 mit einer Gesamtaktivität von 0,2 Becquerel pro Liter und Cäsium-134 mit einer Gesamtaktivität von 0,3 Becquerel pro Liter. Bemessen auf den gesamten Tank, in dem zuvor bereits das Abwasser des Normalbetriebs lagerte, lag vor dem Einleiten die Gesamtaktivität des Tritiums bei 20 Becquerel pro Liter, die am 26. Juni gemessen wurde. Nach dem Einleiten des Wassers lag am 1. Juli die Gesamtaktivität bei 56 Becquerel pro Liter, die bis zum 2. Juli auf 53 Becquerel pro Liter sank. Die noch zuvor in Relation zum geringeren Volumen gemessenen künstlichen Elemente aus dem Reaktor, Cäsium-134 und Cäsium-137, waren hingegen unterhalb der Nachweisgrenze und konnten im Tank nicht mehr erfasst werden. Die Gesamtaktivität des Wassers im Tritiumrückhaltetank lag damit unterhalb der Obergrenze von 100 Becquerel pro Liter, womit das Wasser Trinkwasserqualität hatte. Am 8. Juli 2015 veröffentlichte SÚJB die gesamte Historie der Störung, in der sie alle Ereignisse, wie sie ČEZ bereits in den einzelnen Pressemeldungen veröffentlichte, zusammenfasste. Auf der internationalen Skala für nukleare und radiologische Ereignisse (kurz INES) wurde das Ereignis als Störung (Stufe 1 von 7) klassifiziert.[67]

In den folgenden Wochen wurde die Leckage repaiert, sodass am 30. Juli 2015 Temelín-2 um 15:30 Uhr wieder kritisch gefahren werden konnte und bis in die Nach die physischen Tests bei kleinster kontrollierbarer Leistung vornehmen konnte.[72] In den frühen Morgenstunden des 31. Juli 2015 ging der Block um 3:51 Uhr wieder ans Netz. Nach Abschluss des Versuchsbetriebs mit der modernisierten Turbine sollte der Block ab Sonntag, dem 2. August 2015 wieder unter Volllast fahren.[73]

Talsperre Lipno

Am 4. November 2015 organisierten er Betreiber ČEZ, der Netzbetreiber ČEPS und der Kraftwerks- und Netzbetreiber E.ON an einer Koordinationsübung mit dem Kernkraftwerk Temelín teil. Im Rahmen der Übung wurde ein großflächiger Stromausfall in Südböhmen simuliert, in dem der Ausfall aller zwölf am Kernkraftwerk installierten Notstromsysteme angenommen wird. Erprobt wurde im Rahmen dessen die Möglichkeit, die Notstromversorgung durch die Talsperre Lipno, die dem Versorger E.ON gehört, sicherzustellen. Innerhalb der Übung konnte man bestätigen, dass zehn Prozent der installierten Leistung des Kraftwerks Lipno ausreichen, um die Nachwärmeabfuhr zu gewährleisten. Das Kraftwerk kann binnen zwei bis drei Minuten aus de Stillstand angefahren werden um schnell einzugreifen. Falls Lipno nicht zur Verfügung stehen sollte, kann das Kernkraftwerk Temelín auch auf die Wasserkraftwerke Orlík und Hněvkovice zurückgreifen. Das System wurde bereits beim Bau des Kernkraftwerks bedacht, sodass durch die redundanten Auslegung durch den Aufbau des Hochspannungsnetzes zwischen den Schaltanlagen Kočín, in die das Kernkraftwerk einspeist, sowie der Schaltanlage Dasný. Mit dem erbrachten Nachweis der Funktion dieses Systems wurde das Kraftwerksbackup das dreizehnte Notstromsystem des Kernkraftwerks. Aus Sicht von ČEPS ist der Ausfall eines großen Teils des Stromnetz durchaus eine Bedrohung für Südböhmen, insbesondere durch die Flutung des Netzes mit deutschen Windstrom. Der Netzbetreiber plant deshalb bis Ende 2016 die Installation von Phasenschiebertransformatoren an der Grenze zu Deutschland, um den Strom regeln zu können.[74]

In der Nacht vom 23. Juni auf den 25. Juni 2021 kam es während schwerer Unwetter zum Umknicken von drei Strommasten zwischen Temelín 2 und der Schaltanlage Kočín. Da durch den Erdschluss die Leitung vom Netz getrennt wurde, konnte der Block keine Energie mehr ins Stromnetz speisen, weshalb automatisch die Abschaltung des Blocks angeregt wurde. Da eine Woche später die Revision des Blocks anstand, wurde diese aufgrund der erfolgten Abschaltung eine Woche vorgezogen. Aufgrund weiterer schwerer Sturmschäden um das Kernkraftwerk, gab es seitens ČEZ eine Spende in Höhe von 50.000 Kronen zur Schadensbeseitigung an die umliegenden Gemeinden. Temlín 1 war von dem Ereignis nicht betroffen und konnte weiter unter Volllast fahren.[75][76][77] Der oberösterrischicher Dalibor Strasky kritisierte, dass normalerweise in einen solchen Fall die Anlage auf die Eigenversorgung (Lastabwurf auf Eigenbedarf) umschalte und meinte, dass die Abschaltung der Anlage sich dadurch nicht erkläre.[78] Da allerdings durch umkippende Masten ein Erd- oder Kurzschluss geschieht, kommt es zu einem Überstrom. Zum Schutz der Anlage greift dann der Blockschutz, der den Generatorschalter und den Netzschalter trennt, um den Generator und Transformator zu schützen, da der Fehler in dieser kurzen Zeit von knapp 300 Millisekunden nicht lokalisiert werden kann. Mit dem Trennen des Generators folgt schließlich die Versorgung des Eigenbedarfs über die interne Versorgung aus, weshalb diese auf die externe Stromversorgung,[79] die nach wie vor intakt war und ab dann auch genutzt wurde,[80] umschaltet. Folglich kommt es zum Überdrehzahlschutz des Turbogenerators, weshalb eine Turbinenschnellabschaltung ausgelöst wird, gefolgt von einer Reaktorschnellabschaltung mit Abblasen überschüssiger Dampfmassen im Sekundärkreislauf über die Frischdampfarmaturen zur Atmosphäre. Die Reaktion des Sicherheitssystem mit Abschaltung des Blocks war daher ein schlüssiges Ereignis.[79]

Stilllegung

Beide Blöcke haben eine Standzeit von mindestens 40 Jahren.[81] Die bei der Betriebsaufnahme in den Jahren 2000 und 2002 ausgestellten Lizenzen für die beiden Blöcke sind für 10 Jahre ausgelegt worden.[82] Im Jahr 2010 wurde die Lizenz des ersten Blocks um weitere zehn Jahre verlängert,[83] die Lizenzverlängerung für Block zwei erfolgte 2012,[84] sodass der erste Block bis 2020 mit dieser Lizenz Betrieben werden darf, Block zwei bis 2022.[82] Geplant ist ein Betrieb von Block 1 bis 2040 und Block 2 bis 2042. Anschließend sollen beide Blöcke nach Entfernen der Brennelemente und anderen radioaktiven Abfällen für 50 Jahre in den sicheren Einschluss überführt werden. Zwischen 2090 und 2095 sollen die Blöcke vollständig bis zur grünen Wiese abgebaut werden. Bis zum Betriebsende von Temelín sollen 1787 Kubikmeter abgebrannter Brennstoff anfallen. Die radioaktiven Abfälle beim Rückbau belaufen sich auf 624 Kubikmeter und sind ausschließlich leicht radioaktiv.[81] Die Stilllegung mit Rückbau des Kernkraftwerks Temelín soll rund 13,7 Milliarden Kronen kosten. Zusammen mit dem Kernkraftwerk Dukovany besitzt die Eigentümergesellschaft ČEZ ein gemeinsames Treuhandkonto für beide Kernkraftwerke, in die bis zum 31. Dezember 2003 insgesamt 4,3 Milliarden Kronen für den Rückbau gespart wurden.[85]

Block 3 & 4

Zusammen mit dem Rahmenvertrag für Block 1 und 2 wurde auch der Bau von Block 3 und 4 beschlossen.[9] Allerdings wurden die Blöcke separat im Jahr 1983 bestellt.[10] Die Blöcke sollten mit Stand 1985 im Jahr 1996 und 1998 ans Netz gehen.[39] Infolge des Baustopps 1990, von dem auch die Vorarbeiten an den Blöcken 3 und 4 betroffen waren, sowie der Samtenen Revolution 1989 war sich das Parlament einig, die beiden zusätzlichen Blöcke nicht zu vollenden, sondern zu stornieren.[20] Noch 1991 wurde allerdings eine internationale Ausschreibung für zwei neue Reaktoren begonnen, die die verlorene Kapazität von Temelín 3 und 4 kompensieren sollten. Zwei Blöcke mit einer Leistung zwischen 1000 und 1400 MW sollten dazu entweder in Temelín, Blahutovice oder Tetov entstehen. Um den Auftrag hatten sich Škoda, die Kraftwerk Union AG, Westinghouse, General Electric, Framatome und Asea Brown Boverie beworben. Temelín schied aus der Liste der möglichen Standorte noch im gleichen Jahr aus.[86][87]

Neuausschreibung 2009

Mirek Topolánek, Ministerpräsident der Tschechischen Republik von 2006 bis 2009

Nach der Fertigstellung der ersten beiden neuen Blöcke gab es Planungen seitens der tschechischen Regierung gegen Ende 2003 trotz allem zwei weitere Blöcke in Temelín zu errichten, und damit das Werk zu vervollständigen. Die Regierung Österreichs kritisierte wie üblich diese Planungen.[88] Auch seitens ČEZ gab es diese Option und einen wagen Zeitplan der davon sprach, dass ab dem Zeitpunkt des Planungsbeginns die Blöcke innerhalb von 15 Jahren realisiert werden könnten. Ob die Reaktoren aber in Temelín entstehen werden oder eher in Dukovany war zu diesem Zeitpunkt noch unsicher.[85] Im Jahr 2004 legte man sich fest die neuen Reaktoren in Temelín zu errichten, vornehmlich als Ersatz für das Kernkraftwerk Dukovany.[82] Im Jahr 2006 stoppte ČEZ vorerst die Pläne für Kernkraftwerkserweiterung, da sich die im gleichen Jahr neu gewählte Regierung in dem Koalitionsvertrag mit den Grünen darüber einigte, die Kernenergienutzung nicht zu unterstützen, obwohl sich der Ministerpräsident Mirek Topolánek für die Kernenergie aussprach.[89] In einer Machbarkeitsstudie, die im Jahr 2008 durch ČEZ veröffentlicht wurde wurde festgestellt, dass der Ausbau von Temelín die vorteilhafteste Option wäre. Die Sprecherin des Energiekonzerns, Exa Novakova erklärte, dass es möglich sei, dass ČEZ noch im gleichen Jahr eine Anfrage für eine Umweltverträglichkeitsprüfung einreichen werde. Mirek Topolánek, Ministerpräsident der tschechischen Republik rief dazu auf eine offene Diskussion über die Nutzung der Kernenergie in Tschechien zuführen.[90]

Umweltverträglichkeitsprüfung

Am 14. Juli 2008 reichte ČEZ offiziell eine Anfrage an das Umweltministerium ein, über die Ausarbeitung einer Umweltverträglichkeitsprüfung für zwei weitere Reaktoren in Temelín. Obwohl die regierende Koalition sich gegen Kernenergie aussprach, was ČEZ zu diesem Zeitpunkt bewusst war, zeigte eine Expertenkommission der Regierung, dass es nach 2015 zu Energieknappheiten in Tschechien kommen könnte und das Land auf Importe angewiesen wäre. Aufgrund des möglichen Defizits wurde von ČEZ argumentiert, dass die Kernenergie die einzige Möglichkeit sei, ein Defizit dieser Größenordnung zu decken, wenn die Emissionen der einzelnen Stromerzeugungsarten betrachtet würden. Laut ČEZ würde zudem eine Umweltverträglichkeitsprüfung für zwei zusätzliche Blöcke den Koalitionsvertrag nicht brechen.[89] Durch den Sturz der Regierung Topolanek konnte die Umweltverträglichkeitsprüfung eingeleitet werden.[91]

Die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde grundlegend nicht für ein bestimmtes Reaktormodell durchgeführt, sondern für sämtliche infrage gekommenen Modelle von den Anbietern, von denen man sich eine Bewerbung bei der Ausschreibung erwartete. Auf Basis der Genehmigungsfähigkeit der einzelnen Reaktormodelle der Generation III und III+ in Tschechien wurden nur der Areva EPR, der AP1000, das AES-2006 (technisch gleich mit dem MIR.1200, unterschied ist nur das Gebäude selbst) und der EU-APWR auf ihre Umweltverträgichkeit evaluiert. Um die Auswirkungen der Modelle auf die Umgebung zu evaluieren kamen jeweils die auslegungstechnischen Maximalwerte zum Einsatz mit den größten möglichen Emissionen und Auswirkungen auf die Umwelt. Als Referenzen hierfür wurden die Modelle mit den Standardwerten evaluiert, die Auswirkungen der neuen Blöcke alleine festgestellt, diese Werte mit den Blöcken 1 und 2, die die Vergleichswerte bereitstellen, verglichen und anschließend die Auswirkungen zusammen mit den bestehenden beiden Blöcken festgelegt (realer Aspekt), die das Kernkraftwerk im vollen Ausbau auf die Umgebung haben würde (absoluter Aspekt). Da die Standardmodelle mit dem Maximalwerten evaluiert wurden, wird das spätere Reaktormodell weitaus bessere Werte für den Standort aufweisen, sowie die aus der Umweltverträglichkeitsprüfung gewonnenen Erkenntnisse umsetzen, sodass der Umwelteinfluss so gering wie möglich ausfallen wird. Abgesehen von den Auswirkungen beim Betrieb der Blöcke wurden auch Bau und Stilllegung berücksichtigt.[92]

Am Freitag, den 18. Januar 2013 wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung seitens des tschechischen Umweltministeriums anerkannt und der Ausbau damit von der ökologischen Sicht als Vertretbar genehmigt. Das Verfahren laut des Ministeriums einer der anspruchsvollsten und professionellsten seine Art, das seit dem Bestehen Tschechiens evaluiert wurde. Auf Basis des Umweltverträglichkeitsberichts müssen die folglich auszustellenden Bau- und Betriebsgenehmigungen angepasst werden. Durch diesen Bericht werden die etwaigen vertretbaren Betriebs- und Grenzwerte festgelegt, die während des Bau und Betriebs durch die beiden Blöcke auftreten und die Umgebung beeinflussen.[93]

Ausschreibung

Im März 2009 wurde die Regierung Topolánek durch ein Misstrauensvotum gestürzt was ČEZ freie Hand gab, weshalb am 3. August 2009 offiziell das Projekt Temelín-3 und -4 international ausgeschrieben wurde. Als Bedingung der Ausschreibung stellte ČEZ fest, dass es sich um einen Druckwasserreaktor der Generation III handeln sollte. Weiter wurde festgelegt, dass das beste Angebot in einer Auswahlrunde festgelegt werden wird, die rund zwei Jahre in Anspruch nehmen soll. Eine Besonderheit an der Ausschreibung ist ein in Aussicht gestellter Folgeauftrag für bis zu drei weitere Reaktoren. ČEZ ging nicht weiter darauf ein wo sich diese Standorte befinden, es kommt aber nur ein fünfter und sechster Block in Dukovany infrage, und der neue Block im slowakischen Kernkraftwerk Bohunice V3.[91] Der Genehmigungsprozess für ein neues Kernkraftwerk ist in Tschechien der Aufwändigste und Längste in der gesamten Europäischen Union.[94]

Bis Ende Oktober 2009 wurden von Interessenten erste Angebote für den Bau der beiden neuen Blöcke an ČEZ übermittelt. Wer bot wurde allerdings geheim gehalten. Bekannt waren bisher nur zwei Interessenten, die sich auch sicher beworben hatten: Westinghouse mit seinem AP1000 und das MIR-Konsortium bestehend aus Atomstroiexport mit Škoda JS und Gidropress mit dem WWER-1200/491 als MIR.1200.[95] Im November 2011 war auch die Rede von Areva mit seinem EPR, Mitsubishi mit dem EU-APWR, das Atmea-Konsortium bestehend aus Areva und Mitsubishi mit dem ATMEA1 sowie Korea Hydro & Nuclear Power mit dem APR-1400.[96] Dies waren allerdings nur Spekulationen. Seitens ČEZ wurde bekanntgegeben, dass alle eingegangenen Angebote den Anforderungen entsprechen. Ein favorisiertes Reaktordesign soll erst einige Zeit später ermittelt werden.[97]

Tatsächlich bewarben sich von allen spekulierten Bewerben nur Areva, Westinghouse und das MIR-Konsortium. Bis Sommer 2011 sollten die entsprechenden Angebote ausgewertet und ein Jahr später der Gewinner bekanntgegeben werden. Im Juni 2010 wurden die Unterlagen der Umweltverträglichkeitsprüfung an das Umweltministerium weitergeleitet. Der Bericht selbst besteht aus 500 Seiten, plus zusätzliche 2000 Seiten von Expertengutachten. Der Bericht wurde innerhalb von 15 Monaten zusammengestellt.[94] Um den Handel mit Westinghouse möglich zumachen wurde im Dezember 2010 zwischen Tschechien und dem Vereinigten Staaten von Amerika ein Abkommen über die Zusammenarbeit im zivilen Bereich der Kernenergie unterzeichnet.[98] Am 1. November 2011 rief ČEZ die drei Bieter, Areva, Westinghouse und das MIR-Konsortium auf bis zum 2. Juli 2012 ihre technischen Angebote zu übermitteln. Ebenso wurden die genauen Vertragskonditionen veröffentlicht die vorsehen die Blöcke schlüsselfertig zu errichten, sowie die Lieferung von Kernbrennstoff für die Reaktoren für neun Jahre. Die genauen Vertragsbedingungen umfassen 6000 Seiten und wurden innerhalb von drei Jahren von 400 Personen zusammengestellt. Als wichtigster Punkt nannte der neue Vorstand von ČEZ, Daniel Beneš, dass der Reaktor der Bieter auch im Heimatland des Lieferanten lizenziert sein muss, ansonsten werde das Reaktordesign auch nicht in Tschechien lizenziert werden. Während die Modelle von Areva und Atomstroyexport, dem federführenden Unternehmen des MIR-Konsortium, längst in ihren Heimatländen Frankreich und Russland lizenziert waren, war nur das Modell von Westinghouse zu diesem Zeitpunkt noch in der Prüfungsphase bei der Nuclear Regulatory Commission. Um die Modelle dem Standort entsprechend auszulegen gewährte ČEZ jedem Bieter mehrfache Standortbegehungen in Temelín.[99] Ein großer Unterschied zwischen den Angeboten war, dass das MIR-Konsortium sich bereit erklärte, 49 % des Projektes als Lieferantenfinanzierung zu tragen, während Westinghouse und Areva eine etwaige Finanzierung oder Beteiligung beim Betrieb des Werkes ablehnen.[82]

Als einer der Hauptforderungen bei der Ausschreibung wurde eine hohe Beteiligung tschechischer Unternehmen beim Bau der Komponenten und der Blöcke selbst gefordert. Solche Absichtserklärungen über eine Zusammenarbeit sind in diesem Maßstab weltweit eigentlich nicht üblich, allerdings in Tschechien machbar, da die Industrie bereits Erfahrung im Bau von Kernkraftwerken hat.[100] Am 2. Juli 2012, dem letztmöglichen Abgabetermin lieferten alle drei Interessenten ihre Angebote ab. Während Areva 33 Boxen lieferte umfasste die Dokumentation für die Blöcke 3 und 4 von Atomstroiexport 80.000 Seiten, die zusammen rund eine Tonne wogen. Eine Meinungsumfrage zur etwa gleichen Zeit brachte zudem zu Tage, dass rund 77 % der Tschechen die Nutzung von Kernenergie für notwendig halten. Während 68 % von den Befragten ein Referendum forderten gaben 70 % an, dass sie für den Bau der beiden neuen Blöcke votieren würden. Auf Basis dieser Analyse unterstützen rund 60 % der tschechischen Bevölkerung den Ausbau des Kernkraftwerks Temelín. Im Falle des Ausbaus des Kernkraftwerks Dukovany war die Meinung eher gespalten: Während 54 % der Tschechen den Ausbau befürworteten waren von den Befragten 48 % für den Ausbau, 42 % dagegen.[101] Allerdings war bereits zu diesem Zeitpunkt klar, dass das Angebot von Areva das am wenigsten befürwortete ist, da das Modell einerseits mit einer Leistung von 2 × 1600 MW zu groß sei und es sich daher zwischen Westinghouse und Atomstroiexport entscheiden werde, die zwei verschiedene aber in der Leistung nahezu gleiche Reaktoren bieten. Seitens des Präsidenten der Tschechischen Republik, Václav Klaus, wurde das russische Angebot des MIR-Konsortiums befürwortet, auch aufgrund des Lieferanteils von 70 % durch tschechische und slowakische Unternehmen.[102]

Ausschluss von Areva und Regierungkrise

Am 5. Oktober 2012 gab ČEZ bekannt, dass Areva mit seinem Angebot nicht die Anforderungen der öffentlichen Ausschreibung erfüllte, weshalb das Unternehmen als erstes aus dem Auswahlverfahren ausgeschieden ist, womit in der Ausschreibung nur noch die Angebote des MIR-Konsortium und Westinghouse übrig blieben.[103] Areva gab noch am gleichen Tag bekannt, dass das Unternehmen diese Entscheidung anfechten will, da das Unternehmen von sich selbst ausging, dass es alle Anforderungen der Ausschreibung erfüllt hätte.[104] Am 19. Oktober 2012 reichte Areva einen Einwand gegen den Ausschluss aus dem Bieterverfahren bei ČEZ ein. Areva unterstrich, dass das Projekt in allen Fällen wettbewerbsfähig sei und der Konzern weiterhin ein besonderes Interesse habe die beiden Blöcke zu errichten. Inoffiziell wurde genannt, dass Areva für die beiden Reaktoren keinen Festpreis garantieren wollte und die Lieferung bestimmter Teile gegen die Vorschriften des tschechischen Atomgesetzes verstießen.[105] Diese Behauptung wies Areva zurück und gab bekannt, dass es einen Festpreis gebe. Der Kernkraftwerksbauer wies weiterhin darauf hin, dass ČEZ nur wenige Fragen im Bezug auf das Reaktormodell hatte, während das MIR-Konsortium sehr viele Fragen bekam. ČEZ beurteile zudem nicht die Leistung des Reaktors oder das Modell selbst negativ, sondern hatte lediglich kommerzielle Gründe. Auch das Gerücht, dass Areva ein Angebot des MIR-Konsortium erhalten habe als Zulieferer teilzuhaben wies sowohl Areva, als auch das Konsortium-Führungsunternehmen Rusatom Overseas zurück. Im Bezug auf die von Areva eingereichten Einwände hatte ČEZ 10 Tage Zeit eine Antwort zu verfassen. Des Weiteren wollten sich beide Vertragspartner zu einer Unterredung in dieser Zeitspanne treffen.[106] Am 30. Oktober gab ČEZ bekannt, dass es der Einwände von Areva nicht stattgeben werde und den Konzern weiterhin von der Ausschreibung ausschließend werde. Die Gründe seien grundsätzlicher Natur und ČEZ wolle diese nicht näher kommentieren. Areva kündigte an eine Beschwerde bei der tschechischen Wettbewerbsbehörde einzureichen[107] und forderte von ČEZ die Ausschreibung solange zu stoppen, was seitens des Energiekonzerns abgelehnt wurde. ČEZ ist rechtlich nicht befugt, die Ausschreibung zu stoppen. Lediglich die tschechische Wettbewerbsbehörde hat ein entsprechendes Recht dazu.[108]

Der Tschechische Premierminister Petr Nečas bedauerte das Ausscheiden von Areva aus der Ausschreibung und damit den Wegfall der starken europäischen Option für die Ausschreibung. Die Regierung Nečas hielt das Verfehlen der Ausschreibungskriterien für ärgerlich für Tschechien und stützte damit die Entscheidung von ČEZ als einzig richtige Lösung Areva aus der Ausschreibung auszuschließen.[109] Die tschechische Wettbewerbsbehörde entschied am 9. November 2012, ein Spezialteam für den Fall zu etablieren. Begründet wurde dies einerseits aufgrund der Ausschreibung, die 60.000 Seiten umfasst, andererseits aufgrund der Ausschreibung, die bisher die größte in der Geschichte der Behörde ist, gegen die ein Einwand eingelegt wurde. Aufgrund des Maßstabs dieses Einwandes und der Ausschreibung gab die Behörde bekannt, dass kein Zeitraum für die Bearbeitung der Beschwerde gegeben ist und daher eine Entscheidung nicht in naher Zukunft zu erwarten sei. Hinsichtlich der Komplexität des Problems, dass laut der Behörde in der Umweltverträglichkeit der angebotenen Reaktoren mit den Vorgaben der öffentlichen Ausschreibung liegt, wollte die Behörde weitere Experten für diese Fälle zurate ziehen.[110] Am 16. November 2012 gab es unbestätigte Gerüchte darüber, dass ČEZ seinen Anteil am slowakischen Versorger JESS, der das Kernkraftwerk Bohunice ausbauen möchte, an Rusatom-Overseas verkaufen möchte und folglich das Angebot des MIR-Konsortiums für Temelín annehmen würde. Da Bohunice ohne Ausschreibung als Folgeauftrag mit der gleichen Technik wie Temelín ausgestattet werden sollte, müsste das Angebot gewinnen. Laut verschiedener Medien würde ČEZ den Anteil von 49 % oder 110 Millionen Euro noch im Winter 2012/2013 verkaufen. Demnach würde die Ausschreibung bei einem Verkauf an Rosatom sehr wahrscheinlich zugunsten des MIR-Konsortiums ausfallen, wenn das Genehmigungsverfahren verkürzt werden soll. Auf Anfrage verschiedener Medien wiesen Rosatom und ČEZ die Spekulation ohne Kommentare von sich ab und bestätigten das Angebot nicht, noch dementierten sie es.[111][112][113]

Am 19. November 2012 verhängte die tschechische Wettbewerbsbehörde eine einstweilige Verfügung gegen ČEZ, dass bis zur Klärung des Konfliktes seitens der Behörde der Auftrag an keines der beiden Unternehmen vergeben darf. Einen Stopp der weiteren Auswertung der Bewerberangebote seitens ČEZ, wie es Areva forderte, wurde von der Behörde abgelehnt.[114][115] Aufgrund dieser Verfügung rechnete man nun damit, dass die Angebotsvergabe verzögert werden kann, was seitens ČEZ unter keinen Umständen berücksichtigt wurde. Im Falle, dass das Angebot von Areva doch den Ausschreibungskriterien entsprach und zu unrecht aus der Ausschreibung verwiesen wurden, muss ČEZ sämtliche Dokumente aller drei Bieter neu prüfen und bewerten, was eine weitere Verzögerung nach sich ziehen würde. ČEZ hat sich zur Verhandlung des Konfliktes zwei Anwälte organisiert, Karel Muzikář und Radek Pokorný, die in Tschechien als einer der besten Anwälte des Landes gelten mit guten Kontakt zu hochrangigen Politikern.[116] Im Dezember 2012 wurde bekannt, dass von den 100 Kriterien Areva gegen 8 essentielle Kriterien verstoßen habe. Nach Thomas Epron, Vertreter von Areva in Zentraleuropa, wurden diese Kriterien, insbesondere der Fixpreis, im Rahmen der von ČEZ vorgegebenen Definition erfüllt. Nach einem Artikel der Zeitung Mlada fronta Dnes seien diese acht Kriterien genau der Grund gewesen, weshalb ČEZ entschied aufgrund der hohen Wichtigkeit dieser Punkte Areva aus der Ausschreibung zu disqualifizieren. Dieser Streitpunkt erhält insbesondere noch mehr Brisanz, da bereits vor der offiziellen Pressemitteilung von ČEZ der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg, der sich zu dieser Zeit in Frankreich zu einem Besuch befand, die französische Regierung im Voraus informiert habe, dass Areva nicht weiter an der Ausschreibung teilnehmen darf.[117]

Der Mutterkonzern von Westinghouse, Toshiba, erklärte zum Jahresende 2012, dass die Ausschreibung sehr zugunsten des Angebotes von Westinghouse tendiere und begründete diese Angabe damit, dass Tschechien eher aus der Energieabhängigkeit von Russland heraus kommen möchte, und das Angebot des MIR-Konsortiums das genaue Gegenteil wäre. Des Weiteren bekräftigte die US-Regierung ihre Unterstützung für das Angebot auf politischer Ebene, weshalb Toshiba fest davon ausgeht, dass es die Ausschreibung gewinnen werde.[118] Im Januar 2013 gab Rosatom offiziell bekannt, sich an JESS und damit am Kernkraftwerk Bohunice V3 beteiligen zu wollen. Ein entsprechendes Memorandum mit den Muttergesellschaften von JESS, ČEZ und Javys wurde am 16. Januar 2013 unterzeichnet. Dies würde erlauben, dass ČEZ seinen Anteil an JESS reduziert oder vollständig an Rosatom übergeben kann, ohne dass der Bau von Bohunie V3 verzögert werden würde. Als Begründung seitens ČEZ wegen dem Rückzug aus dem Konsortium JESS wurde angegeben, dass der Konzern sich erst auf den Ausbau von Temelín konzentrieren wolle und die Beteiligung in zwei großen Projekten schwer umzusetzen sei.[119][120]

Im Zusammenhang mit dem Ausschluss von Areva schaltete sich auch im Januar 2013 die Europäische Kommission ein. Ein etwaiges Statement über den Grund des Ausschlusses wird für Ende Februar 2013 erwartet, was seitens des Regierungsbeauftragten für den Ausbau von Temelín, Václav Bartuška, bestätigt wurde. Übermittelt wird dieses Statement von Martin Smolek, Regierungsbeauftragter von Tschechien für den Gerichtshof der Europäischen Union. Sollten die Gründe ohne Halt sein und die tschechische Position über den Ausschluss nicht gehalten werden können, leitet der Gerichtshof ein entsprechendes Verfahren ein.[121] Am 25. Februar 2013 bestätigte die tschechische Wettbewerbsbehörde, nur Stunden nachdem am gleichen Tag Areva bereits auch mit seinem Angebot für das Kernkraftwerk Hanhikivi disqualifiziert wurde, dass die Beschwerde von der Behörde zurückgewiesen werde. Damit ist das Unternehmen mit seinem EPR aus dem Rennen.[122][123] Allerdings ist dem Unternehmen gestattet noch ein letztes mal Einspruch einzulegen.[124] Areva kündigte bereits an noch einmal Widerspruch einzulegen. Seitens ČEZ wurde bekanntgegeben, dass im September der Gewinner der Ausschreibung bekanntgegeben werden wird,[125] die einstweilige Verfügung, die ČEZ eine Unterzeichnung verbietet, ist allerdings weiterhin noch in Kraft.[126] Am Samstag, den 2. März 2013 veröffentlichte die Onlinezeitung Ceska pozice einen Report, wonach Westinghouse bei einer vorläufigen Auswertung der Ausschreibung vorne lag und bereits zu diesem Zeitpunkt das MIR-Konsortium geschlagen habe. Als Informationsherkunft soll eine ungenannte Quelle dienen. ČEZ wies diese Behauptung zurück und erklärte, dass mit beiden Bietern weitere Gespräche folgen sollen, um etwaige Verbesserungen an den Angeboten auszuhandeln.[127]

Am 18. März 2013 reichte Areva erneut Beschwerde gegen die Entscheidung der Wettbewerbsbehörde bei der Behörde selbst ein. Thomas Epron, Direktor bei Areva für den zentral- und osteuropäischen Markt, gab unter anderem an, dass durch die schnelle Entscheidung der Wettbewerbsbehörde rund 95 % der eingereichten Beweisdokumente nicht berücksichtigt wurden. Sollte der Protest von Areva von der Wettbewerbsbehörde erneut abgewiesen werden, wolle Areva juristische Schritte einleiten, bis in der letzten Instanz eine Entscheidung gefallen sei.[128] Nach neuen Verhandlungen der Behörde zwischen den beiden Firmen Areva und ČEZ deutete ČEZ nach unoffizieller Aussage seitens Areva an, dass Areva womöglich unrechtmäßig aus der Ausschreibung ausgeschlossen wurde. Demnach erfüllten die Konkurrenten in einigen Punkten ebenfalls nicht die Ausschreibungskriterien, wonach sowohl Westinghouse und das MIR-Konsortium längst ebenfalls gescheitert wären. Areva drohte rechtliche Schritte, sollten sich diese Vorwürfe bewahrheiten. Als einer der Gründe führte ČEZ unter anderem auf, dass der Festpreis für die beiden Blöcke zu niedrig angesetzt war. Areva berief sich auf den aktuellen Marktpreis für Kernkraftwerke und setze nach diesen Maßstäben seinen Festpreis an. Der rechtliche Rahmen des Angebots von Areva blieb laut Ladislav Kříž, dem Sprecher von ČEZ, weiterhin einer der Hauptgründe für den Ausschluss.[129] Am 26. Juli 2013 wies die Wettbewerbsbehörde den Einspruch ab.[130]

Am 25. März 2013 schloss ČEZ die vorläufige Auswertung der Angebote ab und übermittelte intern den Stand der Ausschreibung und die Verbesserungen, die bei dem Angebot von Westinghouse nötig sind.[131] Tatsächlich gab ČEZ dem Bieter Westinghouse hinter den offiziellen Medien bekannt, dass der Konzern mit dem das Angebot führt, was Westinghouse in einem Pressebericht so veröffentlichte.[132] ČEZ wies diese Behauptung in der öffentlichen Diskussion erneut zurück.[133] Tatsächlich entsprach dieser Behauptung nicht den Tatsachen. Dmitri Baranow, Fachperson für Geschäfte im Energiebereich bei Finam Management, erklärte diese Argumentation nur als Schlagabtausch zwischen den beiden Gesellschaften. Westinghouse hat demnach nur in einem Kriterium, Lizenzierung, Ausführung, technische Risiken, mit seinen Angebot überzeugen können, obwohl unverständlicherweise der AP1000 im Gegensatz zum Konkurrentangebot weder in Europa bisher in einem Land lizenziert ist, noch dort errichtet wurde.[134] Am 23. April 2013 erklärte Ladislav Kříž, dass Westinghouse in allen Punkten sein Angebot verbessern müsste, genauso wie der Konkurrent.[135] Nachdem Westinghouse seine Führung in den Medien profilieren wollte, gab auch das MIR-Konsortium seine Führung bei der Ausschreibung bekannt. Im Gegensatz zu Westinghouse konnte das Konsortium eine offizielle Stellungnahme von ČEZ vorweisen. Im Gegensatz zu der Äußerung von Westinghouse wurde diese von ČEZ auch nicht zurückgewiesen.[136] Demnach führte das MIR-Konsortium in Kriterien Wert der Anlage, Betriebskosten des Kraftwerkes und den vertraglichen Bedingungen. Damit führt de facto das MIR-Konsortium mit seinem Angebot.[134] Dass das MIR-Konsortium nicht bei dem Kriterium Lizenzierung, Ausführung, technische Risiken punktete konnte sich sowohl das Konsortium selbst,[136] als auch Experten nicht erklären. Der Pressesekretär von Rosatom, Sergej Nowikow, erklärte hingegen, dass diese Bewertung weder ein Sieg, noch eine Niederlage bedeutet. Der Konzern wolle auf dieses vorläufige Rating nicht ein endgültiges Urteil fällen. Primär ginge es nur noch einmal darum mehr Anstrengungen in der Verfeinerung der Angebote von den Anbietern zu fordern.[134] Am 23. April 2013 erklärte Ladislav Kříž, dass das MIR-Konsortium in allen Punkten sein Angebot verbessern müsste, genauso wie der Konkurrent.[135] Im Mai 2013 erklärte der russische Ministerpräsident Dimitri Medwedjew, dass bei einem Sieg des MIR-Konsortiums im Austausch Aufträge im Wert von 6 Milliarden Euro an tschechische Unternehmen vergeben werden.[137]

Inoffizielle Spekulationen gingen mittlerweile davon aus, dass ČEZ die Ausschreibung zugunsten des Angebots von Westinghouse aufheben könnte. In einem Dialog zwischen Westinghouse, der Region Südböhmen und der US-Regierung wurde nach inoffiziellen Angaben zufolge das Angebot unterbreitet, sofern Westinghouse das Angebot zum Bau der Blöcke bekomme, die US-Regierung den Tschechen den Verkauf oder Leasing von F-16 Kampfjets zu einen günstigeren Preis anbieten werde. Die Ausschreibung für Temelín würde demnach aufgehoben und Westinghouse direkt für den Bau der beiden Blöcke beauftragt. Die Auflösung der Ausschreibung hätte für ČEZ den günstigen Nebeneffekt, dass der Aktienwert stark steigen würde, da die finanzielle Durchsicht klarer wird. Rechtlich wäre dieser Schritt machbar.[138] Im Juni 2013 bestimmte Westinghouse Pavel Janík, ein ehemaliger Verwaltungsdirektor von ČEZ Bohunice in der Slowakei für das Tochterunternehmen JESS, als tschechischen Landesvertreter des Konzerns. Janík wird demnach die Verhandlungen über den Ausbau aus Sicht von Westinghouse zukünftig führen.[139][140]

Nachdem am 17. Juni 2013 überraschend der tschechische Premierminister Petr Nečas aufgrund einer Bespitzelungsaffäre seinen sofortigen Rücktritt ankündigte gab es Anzeichen, dass eine Entscheidung über die Ausschreibung wohl verzögert werden könnte. Da ČEZ zu rund 70 % dem Staat gehört, erklärte Ladislav Kříž, dass es schwer sei eine Entscheidung zu fällen, ohne eine feste Haltung seitens des Mehrheitseigentümers. Der Zeitplan werde allerdings vorerst nicht direkt betroffen sein, sodass im September der Gewinner bekanntgegeben wird.[141] Am 18. Juni 2013 gründeten die Mitglieder des MIR-Konsoriums das gemeinsame Aktienunternehmen Nuclear Power Alliance (kurz NPA) , das seine Tätigkeiten am 1. Oktober 2013 aufnehmen wird. Während Atomstroiexport und Gidropress je 33 % an der Firma halten, gehören die 34 %, und damit das Mehrheitseigentum, Škoda JS. Durch die Gründung des Unternehmens sollte die tschechische Mehrheitsbeteiligung am Bauprojekt gewährleistet werden. Des weiteren soll das Unternehmen zukünftig auch Reaktorkomponenten nach Russland und andere Staaten exportieren. Als Gastredner zur feierlichen Gründung gab es auch eine Ansprache vom ehemaligen Wirtschaftsminister der Regierung Miloš Zeman, Miroslav Grégr, der sich für die Fertigstellung des Werkes aussprach. Aufgrund seiner ehemaluigen Mitwirkungen die ersten beiden Blöcke des Werkes zu vollenden trägt er den Spitznamen „Atomový dědek“. Auch der ehemalige stellvertretende Finanzminister Jan Mládek sprach sich für die Vollendung aus.[142]

Am 2. Juli 2013 änderte ČEZ diese Haltung und erklärte, dass eine Entscheidung erst im Oktober 2013 fallen werden, einen Monat später als geplant, die Vertragsunterzeichnung aber sicher noch innerhalb des Jahres 2013 stattfinden werde. Grund für die Verschiebung der Entscheidung waren Nachbesserungen der Angebote, die noch ausgehandelt werden mussten.[143] Bereits zwei Tage zuvor am 30. Juni erklärte der designierte Premierminister der Übergangsregierung, Jiří Rusnok, dass in seiner Amtszeit keine Entscheidung fallen werde, ob Temelín ausgebaut werden würde oder nicht. Rusnok hielt allerdings fest, dass die Blöcke ansonsten nach den aktuellen Plänen weiterhin 2018 und 2019 in Bau gehen werden. Mehrere Monate an Verzögerungen an dem Projekt in dieser Phase änderten daran nichts. Auch der aus dem Amt scheidende Minister für Handel und Industrie, Martin Kuba, sowie sein designierter Nachfolger, Miroslav Kalousek, erklärten, dass eine Entscheidung darüber vorerst verschoben werden sollte. Grund dafür sei, dass die Regierung nur bis Mitte 2014 im Amt bleiben werde und innerhalb dieser Zeitperiode unmöglich sämtliche Aspekte des Ausbaus auffassen und behandeln kann, die für oder gegen den Ausbau sprechen werden, so Kalousek.[144]

In der Regierung von Jiří Rusnok war allerdings Jan Kohout designierter Außenminister, der für ČEZ hauptberuflich tätig ist. Der designierte Innenminister Martin Pecina leitet die Firma Vítkovice-Engineering, die sich im Angebot seitens des MIR-Konsortiums ebenfalls um den Ausbau des Werkes beworben hatte. Hinzu kommt das Interesse seitens Miloš Zeman selbst, dass das Werk ausgebaut wird. Kritisch betrachtet sei diese Minderheitsregierung womöglich in der Lage, eine endgültige Ausscheidung über den Ausbau noch während des Jahres 2013 zu fällen.[145] Am 21. Juli 2013 machte Miloš Zeman klar, dass die Übergangsregierung von Rusnok keine Entscheidung über den Ausbau fällen werde.[146] ČEZ reagierte am Tag danach, dem 22. Juli 2013 mit einer Verschiebung des Zeitplans im Ausschreibungszeitraum, allerdings nicht bei dem gesamten Projekt. Demnach wolle der Betreiber und Eigentümer der neuen Blöcke erst 2014 entscheiden, wer den Auftrag für die Blöcke erhalten soll, nicht wie ursprünglich vorgesehen bereits 2013. Einerseits soll diese gewonnene Zeit dafür genutzt werden die Preisgarantien im Detail auszuhandeln und die Energiestrategie Tschechiens seitens der Regierung neu zu überarbeiten. Insbesondere die Übersättigung des Energiemarktes mit Elektrizität führe dazu, dass der Preis für Elektrizität extrem niedrig verfallen sei. Bei dem anhaltenden sinkenden Bedarf besteht die Gefahr, dass es zur Schließung von Kraftwerken aller Arten kommen könnte, da diese aufgrund der Übersättigung keine Energie zu konkurrenzfähigen Preisen erzeugen können.[147]

Im Juli 2013 beauftragte Westinghouse seinen tschechischen Hauptpartner Vítkovice ein Modell des CA-20 Moduls für einen AP1000 zu errichten. Nach Plan soll dieses Modell im Frühjahr 2014 fertiggestellt werden. Westinghouse will damit die Leistungsfähigkeit der tschechischen Partner erproben um ČEZ diese zu beweisen. Westinghouse versucht damit sein Angebot ČEZ schmackhafter zu machen.[148] Am 30. Juli gab die Export-Import Bank der Vereinigten Staaten bekannt, im Falle eines Sieges von Westinghouse rund die Hälfte der Kosten durch einen Exportkredit zu übernehmen.[149]

Am 14. August 2013 erklärte Daniel Beneš, Generaldirektor von ČEZ, dass die Entscheidung über den Ausbau möglicherweise auch erst 2015 fallen könnte. Als Begründung nannte der Generaldirektor Unklarheiten im Bezug auf das staatliche Energiekonzept. Generell ginge es um sich ändernde Bedingungen am Strommarkt, sowie neue Verbrauchsprognosen, die nicht ganz klar aussagen, ob der Strombedarf tatsächlich wie zuvor prognostiziert steigen werden. Im Falle dessen müsste die Frage gestellt werden, ob man die Blöcke schon 2025 benötige oder doch erst 2030. Einen Verzicht auf den Ausbau schloss der Generaldirektor aber aus.[150]

Als einer der wichtigsten Punkte setzte ČEZ als Voraussetzung für die Angebote eine Ausstiegsklausel, die es dem Unternehmen ermöglichen sollte unter wirtschaftlich rentablen Bedingungen aussteigen zu können. Die Klausel sieht vor, dass ČEZ innerhalb von vier Jahren nach Vertragsunterzeichnung ohne Angabe von Gründen aus dem Vertrag mit dem jeweiligen Bieter aussteigen kann und die Kosten auf 400 Millionen Euro beschränkt werden. Damit ist zumindest für die ersten vier Jahre kein finanzielle Risiko für ČEZ im Vertrag vorhanden und das Unternehmen kann bei eventuellen Abschätzungen, die das Projekt unrentabel machen, mit sofortigem Wirken ökonomisch vorteilhaft aussteigen. Zusätzlich hat ČEZ im Falle von Kostensteigerungen bereits 10 Milliarden Euro an Rücklagen gebildet, die nicht nur das Projekt in Temelín betreffen, sondern auch andere. Grob gesehen geht ČEZ allerdings davon aus, dass es gegen große finanzielle Risiken durch die Rücklagen gewappnet ist.[151][152] Trotzdem reduziert der Konzern konsequent seine Ausgaben um mehr Gelder für die Blöcke zur Verfügung zu haben. ČEZ erwägt dennoch nach Baubeginn der Blöcke eine verringerte oder keine Dividende auszuzahlen.[153]

Aufgrund der erneuten Ablehnung reichte Areva am 20. September 2013 offiziell eine Klage gegen den Ausschluss beim regionalen Gericht in Brünn (Mähren) ein. Ein großer Unterschied zwischen den Angeboten ist, dass das MIR-Konsortium sich bereit erklärte, 49 % des Projektes als Lieferantenfinanzierung zu tragen, während Westinghouse und Areva eine etwaige Finanzierung oder Beteiligung beim Betrieb des Werkes ablehnen.[82] Nach Angaben des Gerichts bittet Areva weiter um die Ausstellung einer einstweiligen Verfügung für die Unterbrechung der Ausschreibung. Die Forderung nach einer einstweiligen Verfügung bei einem regionalen Gericht zu stellen ist ungewöhnlich und seitens des Gerichts auch nur beschränkt umsetzbar. Innerhalb der folgenden drei Tage sollte eine Entscheidung des Gerichts hierzu verkündet werden. Die Chancen für Areva auf einen Sieg wurden seitens Energieexperten eher gering eingeschätzt, da der Ausschluss seitens ČEZ einen entsprechenden Grund gehabt haben muss. Andererseits sei es auch für das Ansehen von Areva nicht gut, wenn es so in einer Ausschreibung agiere. Selbst bei einem Sieg seitens Areva wäre es immer noch nicht sicher, dass der Konzern den Auftrag erhalte, geschweige denn, dass einer der Konzerne den Auftrag erhalte. Sollten Unregelmäßigkeiten beim Ausschluss festgestellt werden, leitet das Gericht allerdings den Fall erneut an die Wettbewerbsbehörde weiter, die den Fall allerdings erneut abweisen könnte. Wäre das der Fall, könnte Areva eine Klage beim obersten Gerichtshof einreichen, allerdings unter ähnlichen Bedingungen. Die Alternative wäre eine Verfassungsbeschwerde beim Verfassungsgericht.[154] Am 11. November 2013 leitete die EU ein vorläufiges Untersuchungsverfahren ein um festzustellen, weshalb Areva vom Bieterverfahren ausgeschlossen wurde. Auch die europäische Kommission sehe keinen triftigen Grund für den Ausschluss des Angebots.[155] Sollten trotz der Anforderungen der Unterlagen über die Gründe keine Gründe angegeben werden, so drohe die EU-Kommission Tschechien mit einer Klage. Einen etwaigen Einfluss kann die EU allerdings erst erwirken, nachdem die Gerichtsverfahren in Tschechien und Prüfungen der Wettbewerbsbehörde abgeschlossen seien. Basis für die Ermittlungen der EU ist eine Beschwerde von Areva bei der zuständigen Kommission.[156] Im Februar 2014 sprach sich der tschechische Präsident Miloš Zeman dafür aus, dass Areva wieder in die Ausschreibung zurückkehren sollte. Zeman meine, dass dadurch die Konkurrenz wieder größer sei und eventuell die Preise für die Anlage eher konkurrenzfähiger werden könnten. Zur Diskussion steht dazu eine neue Ausschreibung, nicht die bestehende. Der Sprecher von ČEZ, Ladislav Kříž, bestätigte, dass man mit dem Ausschluss nicht zufrieden sei, allerdings seien die Gesetze für öffentliche Ausschreibungen eindeutig und in diesem Fall gegen Areva.[157]

Bedenken und Stornierung

Aufgrund des Bekenntnis der neuen Regierung, keine Preisgarantien für die neuen Blöcke zu geben, steht die Ausschreibung nach Ansicht des tschechischen Wirtschaftsmagazins Ekonom vor dem Aus. Das Magazin befragte 200 Abgeordnete über ihre Haltung, von denen 31 angaben, dass sie eine Preisgarantie befürworten würden, 98 Abgeordnete, dass sie mit Sicherheit gegen eine Garantie stimmen würden, der Rest hatte keine eindeutige Haltung dazu. Die Ergebnisse dazu wurden am 15 Januar 2014 seitens des Magazins veröffentlicht. Der Geschäftsführer von ČEZ, Daniel Beneš, erklärte in den vorausgegangenen Monaten bereits, dass man bei einer ausbleibenden Preisgarantie die Anlage nicht bauen werde. Zwei Quellen zufolge geht die Zeitschrift Ekonom, auch aufgrund der Überziehung der eigentlichen Ausschreibungsfrist, davon aus, dass im März oder spätestens April 2014 die Ausschreibung für die Blöcke storniert wird und damit kein Ausbau von Temelín erfolgen wird.[158] Der Vizepräsident von Westinghouse Europe denkt allerdings nicht, dass die Ausschreibung storniert wird, zumal ČEZ keine Informationen an die Bieter gegeben habe, die eine spätere Wahl des Gewinners als Ende 2014 odfer Anfang 2015 vorsehe, noch eine Informationen über andere Veränderungen an der Ausschreibung.[159]

Am 5. Februar 2014 trat der neue Außenminister Tschechiens, Lubomír Zaorálek (ČSSD), im tschechischen Fernsehen auf und gab erstmals detailiierte Antworten über den Ausbau des Kernkraftwerks und die Verzögerungen, deren Informationen er von der zuständigen Staatssekretärin Victoria Nulandová erhalten hatte. Demnach machte er klar, dass das Angebot von Westinghouse in der Ausschreibung eindeutig führe und qualitativ das Beste sei. Dass allerdings die Ausschreibung verzögert werde liege daran, dass keiner der beiden Unternehmen bisher ihre Referenzanlagen in Betrieb haben. ČEZ möchte vor der Wahl des Angebots erst entsprechende Resonanz aus dem Betrieb der Blöcke erhalten. Ursprünglich gab es die Zusage, dass die Blöcke gegen Ende des Jahres 2013 in Betrieb seinen, was sie allerdings nicht waren und erst gegen Ende 2014 ans Netz gehen werden. Der Leiter der tschechischen Westinghouse-Filiale, Pavla Janíka, wies dies allerdings zurück und erklärte, dass es diese Forderung nach einer Referenzanlage nicht explizit in der Ausschreibung gab und machte darauf aufmerksam, dass eine weitere Verzögerung nur die Kosten weiter erhöhe, die sowieso schon relativ hoch seien. Aleš Pospíšil, Sprecher des MIR-Konsortiums, erklärte dagegen, dass Nowoworonesch II-1 Ende 2014 definitiv am Netz sei und baulich fast identisch mit dem in Temelín in der Ausschreibung befindlichen Kernkraftwerk des Konsortiums sei. Hinzu kommt allerdings das Verbot einen Sieger auszuwählen aufgrund des Rechtsstreits mit Areva.[160]

Am 31. März 2014 erklärte der Ministerpräsident Bohuslav Sobotka, dass er den Ausbau der Kernenergie in Tschechien an seine Person binden will, allerdings dazu stehe, den Ausbau von Dukovany vorzuziehen, da diese Kapazitäten schneller ersetzt werden müssten als in Temelín neue benötigt würden. Der Betrieb eines neuen Blocks in Dukovany ist jedoch erst für 2035 geplant. Nach Angaben des Ministerpräsidenten ist ein entsprechendes Dossier zum Bau eines neuen Blocks in Dukovany bereits in Ausarbeitung und soll 2015 abgeschlossen werden, sodass mit der Umweltverträglichkeitsprüfung für Dukovany-5 begonnen werden kann. Eine wichtige Rolle beim Bau der neuen Blöcke sollen allerdings die Betriebsverlängerungen für die anderen Blöcke in Dukovany spielen. Entsprechend nach deren sicherheitstechnisch realisierbaren Laufzeit soll der neue Block in Angriff genommen werden. Der aktuelle Plan des Ministerpräsidenten sieht eine Stornierung der Ausschreibung um Temelín in naher Zukunft vor.[161] Nach einem Treffen von ČEZ mit der Regierung am 9. April 2014 stellte diese klar, dass man zwar den Ausbau unterstütze, aber keine staatlichen Garantien geben wollte. Am gleichen Tag erklärte Miloš Zeman, dass er sich eine neue Ausschreibung wünsche, an der auch wieder Areva und ein südkoreanisches Unternehmen beteiligt seinen sollten und die Konkurrenz unter den Bietern zu erhöhen und damit die Qualität der angebotenen Anlagen.[162]

Auf Basis des Treffens vom 9. April 2014 vollzog ČEZ am 10. April 2014 die Stornierung der Ausschreibung und teilte den beiden Bietern, dem MIR-Konsortium und Westinghouse, offiziell das Ende des Projekts mit. Langfristig wolle man dennoch an der Kernenergie festhalten.[162] Im Rahmen des neuen Energiekonzepts vom 16. Juli 2014 gab Industrie- und Handelsminister Jan Mládek bekannt, dass Temelín in den kommenden Jahren nur um einen Block ausgebaut werden würde, analog zu einem weiteren Block im Kernkraftwerk Dukovany.[163]

Streitpunkt Preisgarantie

Um die langfristigen Investitionskosten aus dem Werk zu amortisieren plädierte ČEZ im Dezember 2012, einen Mindestpreis für Atomstrom einzuführen. Die Kosten sollen auf den Strompreis umgelegt werden.[164] Seitens der oppositionellen Tschechischen Sozialdemokratischen Partei ČSSD wird dieser Vorschlag abgelehnt, da der Vorschlag soweit geht, dass der Staat für den niedrigen Preis Garantien auszahlen solle. Allerdings befürchte man, dass die Kosten mit dieser Art von Subvention ähnlich wie bei der Solarstromförderung aus dem Ruder laufen könnten.[165] Laut dem Wirtschaftsminister Kuba sei man bei einer Debatte von einem garantierten Preis von 60 Euro je Megawattstunde (0,06 Euro je Kilowattstunde) ausgegangen. Der Marktpreis für die Megawattstunde lag vor der Finanzkrise bei rund 70 bis 90 Euro je Megawattstunde, nach der Finanzkriese lag der Strompreis in Tschechien im Schnitt bei 40 Euro je Megawattstunde, was durch den wirtschaftlichen Abschwung in Europa begründet wurde. Die tschechische Seite evaluierte einen Differenzkontrakt wie im Vereinigten Königreich für die garantierten Strompreise. Demnach erhalte ČEZ bei niedrigen Strompreisenpreisen für die Megawattstunde eine entsprechende staatliche Zuzahlung, sollte allerdings der Strompreis höher liegen, sodass der Gewinn für ČEZ höher liegt, müsse eine entsprechende Zahlung an den Staat je Megawattstunde erfolgen. Laut dem Wirtschaftsminister Kuba müssten diese Subventionen erfolgen, da die „erneuerbaren Energien“ den Strompreis am Markt durch ihre willkürliche Erzeugung regelmäßig verzerren.[166]

Die tschechische Parlament stimmte für den garantierten Abnahmepreis von Elektrizität aus den Blöcken zu. Das Industrie- und Handelsministerium Tschechiens wurde vom Parlament angewiesen einen entsprechenden Finanzierungsentwurf dafür auszuarbeiten. Der Abnahmepreis soll allerdings innerhalb eines bestimmten Zeitraumes beschränkt werden. Die Zuzahlungen für den Strompreis, die vom Staat getätigt werden sollen, betragen allerdings nur einen Bruchteil der Zahlungen, die für „erneuerbare Energien“ in Tschechien gezahlt werden.[167] In diesem Zusammenhang wandte sich ČEZ bereits an die Europäische Kommission. In einem Schreiben ging es primär darum, dass der Konzern unter 20 direkten Anfragen an andere Energieversorger keinen Partner für den Bau fand. Die Europäische Kommission kam zu dem Schluss, dass es nicht daran liege, dass es kein Interesse an dem Projekt gäbe, sondern die Schuld bei den massiven Eingriffen der Europäischen Union in die freie Marktwirtschaft im Energiesektor liegt. Durch die staatlichen Subventionierung der „erneuerbaren Energien“ ist es sicherer in solche Anlagen zu investieren. Die Europäische Kommission nahm dieses alarmierende Zeichen zur Kenntnis, da in den nächsten Jahren durch diese einseitige Politik die Energieversorgung des gesamten Verbundnetzes gefährdet werde, da nicht mehr in neue Großkraftwerke investiert wird, die zur Lastregelung und Bedarfsdeckung vonnöten sind. Da ČEZ mit dem Projekt alleine dastehe, müssten diese Garantien geleistet werden, weshalb die Europäische Kommission mit ČEZ übereinstimmte, dass man solche Preisgarantien grundsätzlich für Kraftwerke in der Europäischen Union realisieren sollte, um den Bau großer Kraftwerke wieder in Schwung zu bekommen. Für die Beteiligung gab Rosatom für seine Tochter Rosenergoatom zwar Interesse an einer Beteiligung von bis zu 100 % an, allerdings ist dies von ČEZ und der Politik nicht gewünscht. Bei dem Angebot von Westinghouse wäre durch die Annahme von Exportbürgschaften aus den USA und Japan ein Drücken der Errichtungskosten möglich gewesen, allerdings müsste der größte Lieferanteil dann aus diesen Ländern kommen. Allerdings wollte Tschechien bei dem Angebot bereits mehr Liefern als die beiden Länder zusammen, weshalb diese Option wegfällt.[168]

Strategische Partner

Im Mai 2012 kündigte ČEZ an, dass nach der Auftragsvergabe das Projekt für strategische Partner geöffnet werde, welche sich am Projekt beteiligen können. In einer transparenten Ausschreibung sollen ab dem Jahr 2013 Partner an dem Projekt Interesse bekunden. Daniel Beneš, Vorstand von ČEZ wies allerdings darauf hin, dass das Projekt so vorbereitet wird, dass es von ČEZ alleine finanziert werden kann und damit ein Partner nicht zwangsweise benötigt wird, aber gewünscht wäre.[100]

Seit dem Beginn des Jahres 2013 konnten sich Partner für eine etwaige Kooperation im Bau und Betrieb der Blöcke bei ČEZ melden. Bereits zuvor erwartete ČEZ, dass Électricité de France ein Interesse an einer eventuellen Partnerschaft habe, war auch seitens ČEZ gewünscht wurde. Bekannterweise ist sowohl Électricité de France, als auch Areva ein Konzern unter staatlicher französischer Kontrolle, die allerdings mit eigene Kapital auf privatwirtschaftlicher Basis operieren. Da Areva ein großes Interesse daran hatte die beiden EPR in Temelín als wichtiges Projekt in Europa zu errichten, wofür sich auch die französische Politik stark machte, war die Schlussfolgerung, dass durch eine mögliche Beteiligung an dem Werk auch der französische Staatskonzern Électricité de France, aufgrund des Interesses in der französischen Politik die Blöcke zu bauen, sich an dem Werk beteiligen würde. Allerdings recherchierte das Wall Street Journal, dass das Kapital von Électricité de France nicht ausreichend für den Bau dieser Blöcke ist und deshalb auch zum Bau der neuen EPR-Anlagen am Kernkraftwerk Hinkley Point die China Guangdong Nuclear Power Holding als Partner in dem Projekt mit an die Seite nahm. Seitens der freien Informationsplattform Česká Pozice (deutsch Tschechische Position) wurde daher eine Schlussfolgerung gezogen, wonach der französische Staat kein Interesse daran habe wie zuvor angekündigt die Reaktoren in Temelín zu errichten und es lieber vorziehe eigene Projekte mit chinesischen Firmen im Vereinigten Königreich zu realisieren. Nach der Informationsplattform müsste gerade Électricité de France Interesse an einer Partnerschaft haben, nachdem die deutschen Konzerne E.ON und RWE aus allen laufenden Kernkraftwerksprojekten in Europa ausgestiegen sind, anstatt sich durch ČEZ einen neuen Konkurrenten zu schaffen. Der andere Grund, weshalb Électricité de France sich nicht beteiligen würde, liegt an dem Ausscheiden von Areva, mit der Électricité de France bereits kooperiert und einen Reaktor des gleichen Typs in Flamanville (Frankreich) errichtet. Aufgrund der Tatsache, dass sich chinesische Unternehmen an der Beteiligung solcher Reaktoren interessiert zeigen, gibt es seitens ČEZ Überlegungen entsprechende Anfragen an chinesische Unternehmen zu stellen. Die Unternehmen in der Volksrepublik wären dabei in einer guten Stellung, da diese sowohl mit Westinghouse im Bau von Kernkraftwerken kooperieren, als auch mit Rosatom, mit der die China National Nuclear Corporation noch enger zusammen kooperieren möchte. Seitens des Regierungsbeauftragten für den Ausbau von Temelín, Václav Bartuška, müsse man deshalb eine entsprechende Linie mit chinesischen Unternehmen verfolgen.[169]

Neuplanung 2014

ČEZ plante für 2015 eine neue Ausschreibung vorzunehmen und führte deshalb ohne Abriss die Arbeiten an der Projektierung von der vorherigen Ausschreibung ohne Abriss fort. Abhängig davon ist, wie das Energiekonzept der Regierung am Jahresende 2014 aussehe.[170] Der Konsens im Handels- und Industrieministerium sieht eher den Bau eines einzelnen Block in Temelín vor und des zweiten in Dukovany. Zwar wäre der Bau von zwei Blöcken in Temelín für die Kommunen vorteilhafter, die Konkurrenzfähigkeit ist jedoch nicht gegeben, da man nicht gegen den hoch subventionierten Strom aus „erneuerbaren Energien“, der durch Leitungen direkt an der Grenze von Deutschland nach Tschechien kommt, ankommen werde. Daher sei es die effizientere Variante nur einen Block zu errichten.[171] Zum Jahresende 2014 soll eine entsprechende Entscheidung fallen, ob man den Neubau neu angeht oder nicht. Starke Unterstützung für den Ausbau erhält Tschechien seitens südkoreanischer und chinesischer Firmen, die stark am Ausbau interessiert wären. So kündigte die Korea Electric Power Corporation an sich an der Ausschreibung beteiligen zu wollen, ebenso chinesische Firmen. Insbesondere die chinesische Seite erklärte sich bereit an der Ausschreibung teilzunehmen sowie Tschechien auch finanziell beim Bau der Blöcke zu unterstützen. Aufgrund der Konfliktsituation in der Ukraine erhofften sich jedoch Oppositionelle, dass der Auftrag an ein Unternehmen eines NATO-Mitgliedstaates vergeben würde. Ebenso erwartet man, dass aufgrund der Sanktionen und des Ukraine-Konflikts kein russischer Bieter an der Ausschreibung teilnehmen wird bzw. werden kann.[172]

Seitens Westinghouse wurde im Oktober 2014 eine Kofinanzierung des Projekts angeboten, wie es Wesinghouse auch beim Bau des siebten Blocks am Kernkraftwerk Kosloduj in Bulgarien mache.[173] Im November begannen Vorbereitungen sowohl in Temelín, als auch in Dukovany jeweils einen Reaktor zu errichten. Beantragt werden sollen die Genehmigungen jedoch für den Bau von zwei Blöcken je Standort, um sich die Ausbaumöglichkeit offen zu halten. Dies wurde seitens des Ministers für Industrie und Handel, Jan Mládek, bekanntgegeben. Für diese Aufgaben sollte nach Plan ČEZ zuständig sein, während sich die Regierung um das Auffinden von Investoren kümmern wollte. Vom Zeitplan sehe man einen Baubeginn im Jahr 2025 vor, sodass der erste neue Block bis 2037 am Netz sei. Ähnlich wie es Wesinghouse bereits angeboten habe, sehe man als erste Option die Beteiligung des Anlagenerbauers am Werk vor.[174] Im Januar 2015 gab ČEZ bekannt, dass die Expansion des nuklearen Sektors von den stabilen Bedingungen abhänge. Daniel Beneš, Vorstand von ČEZ, erklärte dazu, dass die Marktbedingungen nicht passen für den Ausbau und noch Arbeiten erledigt werden müssen, bevor die Ausschreibung beginnt. Innerhalb des Jahres 2015 soll daher keine neue Ausschreibung lanciert werden. Parallel dazu wurde die Idee etabliert, den Ausbau der Kernkraftwerke in einem Tochterunternehmen von ČEZ zu organisieren, um einerseits eine Beteiligungsgesellschaft für den Ausbau zu schaffen, sowie zur Auslagerung der finanziellen Risiken.[175][176]

Am 5. November 2020 wurde auf Antrag von ČEZ vom 21. August 2020 die am 22. Oktober 2014 erteilte Baugenehmigung für Temelín 3 und 4 auf die aktuellen gesetzlichen Rahmen aktualisiert, sodass deren Gültigkeit für den Bau von zwei bis zu 1700 MW starken Reaktorblöcken gültig und erhalten bleibt.[177][178]

Folgeprojekt von Dukovany II

Im Rahmen der Ausschreibung im März 2022 für Dukovany 5 gab ČEZ bekannt, dass für die Ausschreibung dieses Blocks auch der Bau von Temelín 3 und 4 als Folgeauftrag anhängen. Demnach errichtet der Gewinner der Ausschreibung für Dukovany 5 auch Temelín 3 und 4 mit dem gleichen Reaktormodell. Damit kamen mit der Ausschreibung nur der AP1000 von Westinghouse, der APR1000 der Korea Hydro & Nuclear Power, sowie der EPR1200 von Framatome infrage.[179]

Block 5

Am 31. März 2022 kündigte ČEZ an in Temelín einen zusätzlichen Reaktorblock mit einem kleinen modularen Reaktor errichten zu wollen, der bis 2034 in Betrieb sein könnte. Eine entsprechende Standortreservierung wurde bereits vorgenommen. Aktiv hat der Konzern die Reaktorlieferanten NuScale, GE-Hitachi Nuclear Energy (BWRX-300) und Holtec International (Holtec SMR-160) darüber informiert.[180]

Standortdetails

Die Talsperre Hněvkovice staut die Moldau, das weiße Gebäude hinter der Talsperre ist die Pumpstation für die Wasserzufuhr zum Kernkraftwerk

Der Standort Temelín befindet sich in Südböhmen, rund 25 Kilometer nördlich von České Budějovice und fünf Kilometer südlich von Týn nad Vltavou. Die Anlage ist auf einem Plateau 510 Meter über dem Meeresspiegel gelegen in etwa fünf Kilometer Entfernung zur westlich vorbei fließenden Moldau, die für das Kernkraftwerk am Hněvkovice Reservoir gestaut wurde, um Kühlwasser zu entnehmen. Durchschnittlich entnimmt die Pumpstation Hněvkovice rund 1,625 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Dieses wird über die fünf Kilometer unterirdisch verlaufenden Leitungen in das Reservoir auf dem Kernkraftwerksgelände gepumpt. Das Reservoir besteht aus zwei Tanks, die jeweils 15.000 Kubikmeter fassen. Nach der mechanischen Reinigung des Wassers teilt sich dieses an den beiden Blöcken auf: für das Kühlwasser an den Kondensatoren, sowie das Brauchwasser an den Reaktorgebäuden. Während die Kühltürme jeweils 0,415 Kubikmeter Wasser aus dem System verdampfen, liegt der Wert bei den Sprühteichen zur Kühlung des Brauchwassers bei 0,0046 Kubikmeter pro Sekunde. Obwohl das Wasser in einem geschlossenen System wiederverwendet wird, gibt es einen kleinen Überschuss, der wieder in die Moldau am Kořensko-Damm zurückgeleitet wird. Die erzeugte Elektrizität im Kernkraftwerk wird in die Schaltanlage Kočín eingeleitet, mit der die beiden Blöcke 1 und 2 mit einer 400 kV-Leitung je Block zur Einspeisung von Elektrizität in das Stromnetz, sowie einer 110 kV-Leitung je Block zur Eigenbedarfsversorgung verbunden sind. Kočín selbst ist mit fünf 400 kV-Leitungen vornehmlich mit Zentralböhmen, Westböhmen und Südböhmen verbunden. Über zwei 400 kV und zwei 110 kV-Leitungen ist Kočín mit der Schaltanlage Dasný, die rund 30 Kilometer entfernt liegt, verbunden. Einerseits wird durch diese Verbindung eine weitere Sicherheit gegen den Ausfall eines Transformators in Kočín geschaffen, sodass die Eigenbedarfsversorgung der Blöcke bestehen bleibt, weiter können dadurch während des Volllastbetriebs des Kernkraftwerks Temelín Wartungen in Kočín stattfinden.[83]

Der gewählte Aufbau des Kernkraftwerks sah in den Planungen den Bau von vier Blöcken vor. Das Gelände, dass bereits im Besitz von ČEZ ist, inklusive der außerhalb des eigentlichen Kernkraftwerksgeländes liegenden Grundstücke, ist groß genug um sechs Blöcke zu errichten. Aus diesem Grund waren im letzten verabschiedeten Bauprogramm der Tschechoslowakei im Jahr 1990, unter der Annahme das sämtliche Blöcke am Standort nicht länger als die garantierte Standzeit von 30 Jahren am Netz bleiben, vorgesehen, dass bis 2000 die ersten beiden Blöcke mit je 1000 MW laufen, bis 2010 die vorerst größte installierte Leistung mit vier 1000 MW-Blöcken erreicht wird und ab 2020 die ersten beiden Blöcke durch einen fünften Block mit einer Leistung von 1500 MW teilweise ersetzt wird. Bis 2030, solange plante die Tschechoslowakei voraus, sollten auch der dritte und vierte Block durch einen sechsten Block mit 1500 MW ersetzt werden. Die wegfallende Leistung von 1000 MW wäre durch andere Kernkraftwerke an bestehenden und neuen Standorten gedeckt worden.[181]

Grundplan des Kernkraftwerks Temelín, Gebäudebeschreibung per Mouseover:

Seismische Eigenschaften

Seismisch gesehen ist das Kernkraftwerk Temelín auf der Böhmischen Masse gelegene, einen Massiv, dass relativ wenig seismische Aktivität durch Erdbeben der östlichen Alpen aufweist. Das Böhmische Massiv ist Teil des Moldanubikum und Alpid. Das Alpid ist verantwortlich für die Formung der Alpen und befindet sich südlich der böhmischen Masse. Erste Untersuchungen wurden im Jahr 1979 vorgenommen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 90 %, auf Basis der historisch aufgezeichneten Erdbeben, werden zukünftige Erdbeben nicht stärker als 5,5 auf der MSK-64-Skala sein. Die fortlaufenden Untersuchungen bestätigten das Ergebnis und gingen davon aus, dass am Standort Beben der Stärke 5 mit einer Beschleunigung von 0,025 g zu erwarten seien, und maximal ein Erdbeben der Stärke 6 mit einer Beschleunigung von 0,06 g. Im Jahr 1995 wurden diese Erkenntnisse seitens der IAEA erneut geprüft und bestätigt. Diese Ergebnisse basieren auf der Annahme, dass sich seismisch historische Beben an gleicher Stelle wiederholen können. Allerdings gehen die letzten Annahmen davon aus auch Gebiete einzuschließen, die keine seismische Historie aufweisen. Um Temelín gibt es etwa 60 Gebiete die entsprechend den neuen Erkenntnissen ständig überwacht werden. Hinzu kommen einzelne Verwerfungen innerhalb der Böhmischen Masse, die nach Ansicht von Experten seismische Risiken bergen. Insgesamt gibt es hier 71 Gebiete die überwacht werden. Auf Basis dessen wurde angenommen, dass innerhalb von 10000 Jahren ein Beben der maximalen Stärke von 6,5 zu erwarten sei. Allerdings sind die nächsten nachgewiesenen Gebiete für die seismische Gefährdung des Kernkraftwerks Temelín mehr als 150 Kilometer entfernt. In der Folge gilt der Standort als seismisch ruhig und stabil, abgesehen von leichten Erschütterungen im Form von Mikrobeben.[83]

Von Kritikern gab es beim Bau der ersten beiden Blöcke Bedenken hinsichtlich der seismischen Sicherheit der Anlage, da die Lage nahe der geologischen Verwerfungen der Alpen trotzdem erdbebengefährdet sei. Zudem sei auf einer Karte aus dem Jahr 1970, die den heutigen Standort des Kernkraftwerks zeige, eine tektonische Verwerfung innerhalb der Böhmischen Masse zu sehen, die auf das Gelände des Kernkraftwerks verläuft. Nach US-Recht würde der Bau eines Kernkraftwerks so nahe an einer Verwerfung - wenn auch geologisch inaktiv - nicht genehmigt werden, allerdings war diese Bewertung in der Tschechoslowakei anders.[182] Infolge dieser Bewertung, die allerdings niemals wissenschaftlich bewiesen werden konnte, wird der Standort Temelín von Ökoideologen als seismisch instabil bezeichnet.[183]

Für das Kernkraftwerk Temelín existiert ein seismisches Überwachungssystem, dass seit dem 1. September 1991 live Informationen über Erdbeben im größeren Umkreis um das Werk zur Verfügung stellt.[83] Dieses System ist online abrufbar und wird vom in Brünn ansässigen Institut für Geophysik verwaltet.[184]

Technik Block 1 & 2

Schnitt durch einen WWER-1000/320

Die beiden ersten Blöcke des Kernkraftwerks Temelín sind ausgestattet mit Druckwasserreaktoren vom Typ WWER-1000/320Č und erreichen jeweils eine thermische Leistung von 3120 MW.[17] Die Blöcke sind gegen Beben der Stärke 6 auf der MSK-64-Skala ausgelegt, mit Beschleunigungen zwischen 0,035 und 0,05 g für 4 bis 8 Sekunden. Maximal können beide Blöcke ein Beben der Stärke 7 aushalten, mit einer Beschleunigung zwischen 0,07 und 0,1 g für 4 bis 8 Sekunden. Die Projektion sieht vor, dass ein Beben der Stärke 6 alle 100 Jahre vorkommen könnte, ein Beben der Stärke 7 allerdings nur alle 10000 Jahre.[83]

Im Falle eines Ausfalls der Eigenbedarfsversorgung schaltet der jeweilige Block auf den Inselbetrieb um. Sollte diese Stromquelle versagen stehen für jeden der drei Sicherheitsstränge jeweils ein Dieselgenerator zur Verfügung, sowie jeweils eigene Notstromakkus. Sekundär wurde für beide Blöcke ein gemeinsames Reservesystem für die Dieselgeneratoren der Stränge eins und drei installiert, das aus zusätzlichen vier Notstromakkumulatoren besteht, sowie zwei zusätzlichen Dieselgeneratoren, die von den beiden Blöcken gemeinsam genutzt werden können. Diese Stromsysteme arbeiten mit einer Spannung von 6 kV. Jeder der Dieselgeneratoren hat eine Leistung von 6,3 MW. Die Dieseltanks für die Notstromsysteme reichen für 48 Stunden aus, die Tanks der gemeinsamen Dieselgeneratoren können hingegen nur 12 Stunden die Stromversorgung sichern. Allerdings ist ein Betrieb von zwei Dieselgeneratoren mit reduzierter Leistung für einen Strang möglich, was die Laufzeit der Diesel jeweils verdoppeln würde. Die Dieselgeneratoren benötigen bis zum vollen Anlaufen 30 Sekunden, wenn die Reaktortemperatur über 70 °C liegt. Ist die Temperatur unter 70 °C können die Dieselgeneratoren bereits nach 20 Sekunden starten. Diese Zeitdifferenz bedingt sich aus der Last, die die Dieselgeneratoren decken müssen. Während für die Kühlung der Reaktoren bei über 70 °C mehr Systeme benötigt werden und deshalb die Diesel mehr Leistung erbringen müssen, sind bei Temperaturen unter 70 °C weitaus weniger Systeme zur Sicherung der Kühlung nötig.[83]

Das nachgerüstete, in Temelín zum Einsatz kommende Leittechniksystem von Westinghouse basiert auf dem im Vereinigten Königreich stehenden Kernkraftwerk Sizewell B. Auslegungsspezifisch wurde das System an den WWER-1000/320 in Temelín angepasst.[26] Das Leittechniksystem kennt sechs Betriebsmodi, über die ČEZ täglich unter der Woche berichtet. Der Modus 1 bis 3 beschreibt den kritischen Zustand des Reaktors, Modus 4 bis 6 den unterkritischen Zustand.[83]

Betriebsmodus Wärmeleistung Primärsystemtemperatur
1 - Leistungsbetrieb > 2 % NNOMNominale Nennleistung, entspricht der vollen thermischen Leistung des Reaktors > 260 °C
2 - Nullleistungsbetrieb < 2 % NNOMNominale Nennleistung, entspricht der vollen thermischen Leistung des Reaktors > 260 °C
3 - Heißzustand Nachwärme > 260 °C
4 - Halbheißzustand Nachwärme 260 °C bis 150 °C
5 - Kaltzustand Nachwärme 150 °C bis 70 °C
6 - Abgeschaltet Nachwärme < 70 °C

Aufgrund des nachgerüsteten Lettechniksystems ist die Schaltwarte keine typische Schaltwarte, wie sie in Russland mehrfach für die WWER-1000 verbaut wurde, sondern ein advanced control room von Westinghouse. Die Schaltwarte wurde ehemals für den AP600 entworfen und bereits in abgespeckter Version für Sitzewell B verbaut. In Temelín wurden hingegen sämtliche Kontrollsysteme, darunter die Reaktorschutzsysteme, Redundanzen, Kraftwerkshilfssysteme und das Turbinenkontrollsystem auf dieses Leittechniksystem umgebaut.[185]

Zu den bereits bestehenden zehn Notkühleinrichtungen pro Block wurden im August 2013 zusätzliche Einspeisestellen für mobile Pumpen geschaffen, ähnlich wie sie bei am Kernkraftwerk Beznau bestehen. Dies wurde im Rahmen der Empfehlungen des 2011 durchgeführten Stresstest realisiert. Nach Angaben der Werksfeuerwehr konnte bei einer physischen Erprobung des Systems am 28. August 2013 innerhalb von 10 Minuten genug Wasser in das System gespeist werden, um die Zirkulation wiederherzustellen. Insgesamt könnte bei einem Verlust des Primärkühlwassers innerhalb dieser Zeitspanne die Zirkulation im Reaktorsystem wiederhergestellt werden.[186]

Turbine

Die für die Blöcke 1 und 2 zum Einsatz kommende Dampfturbine ist vom Typ Škoda MTD 80CR (das MTD steht für Modulares Turbinendesign, tschechisch Modulární Turbíny Design, die 80 den Turbinentyp, das C steht für den Einsatz von Kondensatoren, das R für den Einsatz von Dampfüberhitzern zwischen den Hochdruckteil und Niederdrukteilen) besitzt eine zweiflutige Hochdruckturbine, die vor die folgenden beiden zweiflutigen Niederdruckläufer kommt. Die Turbine kann in dieser Konfiguration eine Leistung zwischen 200 und 1200 MW erreichen. Die Turbine der Blöcke 1 und 2 in Temelín erreicht aufgrund der beschränkten thermischen Leistung nur maximal 1020 MW.[187] Diese Turbine wurde so wie sie in Temelín steht erstmals verbaut. Integriert in das Design sind aufgrund der Baugröße und der Geschwindigkeit von 3000 Umdrehungen pro Minute neue Lösungen, die vorher nicht in anderen Turbinen von Škoda zum Einsatz kamen. Entsprechend der Tatsache, dass es vorher keine Möglichkeit gab die Turbine zu testen, wurde dies während des Probebetriebs der Reaktoren vorgenommen. Entsprechend gab es unter anderem Probleme mit Vibrationen an den Dampfrohren, die vermehrt an Regelventilen zu Ölaustritt führten. Das Problem trat allerdings nur bei Leistungen unter 60 % der Nennleistung auf. Gelöst wurde das Problem durch einen Neuentwurf des Regelventils für den Dampffluss. Gegen den Vibrationen an den Leitungen wurden zusätzliche Ringe zur Stabilisierung angebracht. Weitere Vibrationen resultierten durch eine zu hohe Dampffeuchte, die größere Temperaturunterschiede hervorrief und zu Deformationen der Welle führten.[188] Aufgrund dieser Probleme titelte das Presseblatt Krone, dass in Temelín der „größte Vibrator der Welt“ stehe.[48] Ähnliche Probleme gab es allerdings bereits bei vorherigen Turbinen von Škoda Energo bei der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Bohunice V1. Die nukleare Sicherheit gefährdeten diese Probleme nach Angaben des österreichischen Umweltbundesamts nicht.[188]

Durch den Austausch der Läufer im Jahr 2007 konnten die Probleme mit den Vibrationen vollständig gelöst werden. Ehemals lag die Leistung beider Blöcke bei 975 MW Brutto und 912 MW Netto, die allerdings durch diesen Austausch im Jahr 2007 auf 1013 MW brutto und 963 MW netto gesteigert werden konnte.[52] Im Jahre 2012 sollte nach Plan die themische Leistung der Reaktoren von 3000 MW auf 3120 MW oder 104 % gesteigert werden, womit sich die Bruttoleistung auf 1059 MW erhöht,[189] was allerdings für beide Blöcke erst am 15. August 2013 genehmigt wurde. Die Leistungserhöhung des Reaktors auf 3120 MW ist eine projektierte Leistungsreserve des WWER-1000 und bedarf daher keiner technischen Änderung. Allerdings wurden bei der letzten Netzschaltung des zweiten Blocks 24 Versuche vorgenommen, die die Sicherheit validieren sollten. Diese Tests wurden ab 96 % Leistung vorgenommen, bei 98 % und bei 100 %. Diese Tests werden bei der Erhöhung um 4 % ebenfalls mehrmals durchgeführt. Die Leistungserhöhung um vier Prozent soll über zwei Wochen lang stattfinden, bis der Reaktor auf seine neue thermischen Leistung von 3120 MW erreicht und planmäßig läuft. Die Blöcke fahren damit mit einer Bruttoleistung von 1056 MW und einer Nettoleistung von 1003 MW,[190] was der aktuellen Leistung beider Blöcke entspricht.[17] Zwischen 2014 und 2015 soll die Leistung durch den Austausch der Niederdruckläufer noch einmal um 22 MW auf rund 1081 MW Blockleistung angehoben werden.[189] Angegeben wird heute eine Bruttoleistung von 1082 MW brutto für jeweils beide Blöcke, von denen jeder Block 1027 MW netto in das Netz speist.[17]

Schaltanlage Kočín

Die Blöcke erlauben es jeweils unabhängig von der Netzfrequenz in zwei unterschiedlichen Netzen zu arbeiten. Dies wird als Inselmodus bezeichnet. Dies wird ermöglicht durch einen separaten Netzregler am Turbinenkontrollsystem, der es erlaubt die Frequenz separat zu regeln. Der Inselmodus wird allerdings nur eingesetzt wenn es zu größeren Schwankungen im Stromnetz kommt, und es zu einem Lastabwurf kommt. Da die Turbine vom der Hydraulikregelung zurück geregelt wird, genannt runout control, muss das System die Frequenz automatisch nach regeln. Dieses System springt nur ein, wenn die Netzfrequenz die Werte von 47,9 Hertz oder 51,5 Hertz unter- bzw überschreitet, im Volllastbetrieb bereits bei Schwankungen die unter 49 Hertz und über 50,5 Hertz gehen. Das System wurde in der Versuchsphase zwischen 2001 und 2003 mehrfach erfolgreich getestet und kam erstmals am 4. November 2006 zum Einsatz, als es zu starken Schwankungen im Stromnetz kam,[83] aufgrund der Abschaltung einer 400 kV-Leitung über die Ems bei Papenburg. Die Folge war durch die automatische Abschaltung weiterer Leitungen eine Trennung des EU-Verbundnetzes und in der Folge eine zu hohe Frequenz in osteuropäischen Stromnetzen, während in Westeuropa die Frequenz zu niedrig lag.[191] Der Inselmodus konnte nach 70 Minuten wieder beendet werden. Wichtig ist zu erwähnen, dass nur Block 1 zurückgefahren war. Ein weiterer Fall war am 3. August 2011, als es zu einem Kurzschluss in der Schaltanlage Sokolnice kam. Allerdings fuhr nur Block 2 in den Inselmodus zurück mit einer Lastreduktion von 970 MW auf 400 MW. Das System konnte innerhalb einer Minute die Leistung um 206 MW zurückfahren. Das Zurückfahren dauerte insgesamt zwei Minuten und 25 Sekunden, bis die Turbine die maximale Drehzahl von 3019 Umdrehungen pro Minute erreichte. Nach 50 Minuten konnte die Turbine wieder auf die Netzfrequenz zurückgefahren werden und der Inselmodus abgeschaltet werden.[83]

Einer der Gründe weshalb jeweils nur ein Block zurück fährt liegt in der Konfiguration der Schaltanlage Kočín. Einerseits ist der Aufbau durch die Konfiguration der Lastschalter begünstigt, andererseits ist die Konfiguration nach den N2-Schema resistenter gegen Netzausfälle und Lastschwankungen an den Blöcken. So kann zwar ein Block von Netzschwankungen betroffen sein, leitet aber aufgrund der Trennmöglichkeiten in Kočín diesen Fehler nicht auf den jeweils anderen Block weiter. Das Stromnetz der tschechischen Republik ist eigentlich standardmäßig nach dem N1-Schema ausgelegt.[83]

Kühltürme

Die vier Kühltürme der Blöcke 1 und 2

Die Blöcke 1 und 2 besitzen jeweils zwei Kühltürme, insgesamt also vier Stück. Jeder der Kühltürme ist 155 Meter hoch und hat einen Durchmesser an der tiefsten Stelle von 112,8 Meter, am der engsten Stelle von 77 Meter und an der höchsten Stelle von 82 Meter. Die Wandstärke variiert von der tiefsten Stelle mit 750 mm über 180 mm an der engsten Stelle und verstärkt sich wieder bis zur höchsten Stelle bis zu 720 mm. Um die Kühltürme handelt es sich um Natzurzug-Nasskühltürme. Um einen natürlichen Durchzug zu ermöglichen ist der gesamte Aufbau auf 56 Dreieckstraversen aufgebaut. Ohne technische Ausrüstung wiegt ein einzelner Kühlturm genau 28450 Tonnen. Die Kühltürme selbst sind spezielle Konstruktioen, die in dieser Art nur in Temelín realisiert wurden. Normalerweise zeigen Kühltürme nach 30 bis 40 Jahren Betrieb diverse Risse an der Außenhaut aufgrund von thermischen Belastungen, die durch den warmkalten Dampf entstehen. Um dies zu umgehen wurde der Aufbau des Kühlturms und die Form so gewählt, dass die thermischen Einflüsse keine Einwirkungen darauf haben. Die Lösung dieses Problems wurde durch zwei Änderungen am Design hervorgerufen. Die eine Änderung ist die Dicke der Außenhaut, die sich von unten nach oben verjüngt und ab der engsten Stelle wieder dicker wird. Die zweite Lösung ist eine Abweichung des herkömmlichen Designs und die Anpassung auf eine hyperboloide Form durch Vergrößerung des Turms selbst und größeren Abständen zur Mittelachse. Um etwaige Schwingungen abzudämpfen wurden am unteren Ring des Kühlturms 72 Dämpfer eingebaut, um einen Einsturz durch zu hohe Frequenzen zu verhindern. Um das Design zu testen wurde ein Modell im Maßstab 1:100 gebaut.[192]

Die Kühltürme sind die größten Gebäude auf dem Gelände und weithin über die Landschaft hinweg sichtbar.[15] Sekundär hat der Betrieb der Kühltürme kleinere Auswirkungen auf die Umwelt, so unter anderem die Erhöhung der Temperatur um maximal 0,1 °C, Abschirmung der Sonnenstrahlung für mehrere Minuten pro Tag, leichte Erhöhung des Niederschlags auf 20 mm/a durch die Kondensation des verdunsteten Wassers und Bildung von Bodennebeln (nicht nachweisbar).[193] Die Kühltürme sind die größten in Tschechien.[194] Während der Bauarbeiten hisste im Jahr 1990 die Umweltschutzorganisation Greenpeace ein Plakat auf einem der Kühltürme[195] mit der Aufschrift „Stop ČSFRnobyl!“.

Der Grund für den Bau von zwei Kühltürmen pro Block liegt in der ehemals projektierten Fernwärmeauskopplung. Während die Wärmeabfuhr aus dem System im Winter durch die Fernwärmeableitung und den Betrieb eines Kühlturmes pro Block ausreichte, da der Wärmebedarf der an das Fernwärmenetz angeschlossenen Städte groß genug war, waren im Sommer durch die niedrigen Wärmelasten pro Block zwei Kühltürme für die vollständige Wärmeabfuhr nötig.

Schweißnaht 1JEC40N5

Die Schweißnaht 1JEC40N5 (nach KKSKraftwerks Kennzeichnungssystem), in den meisten nicht-technischen Dokumenten als Schweißnaht 1-4-5 geführt, befindet sich im vierten Primärkreis des ersten Blocks an einer DN 850-Primärleitung. Laut Greenpeace eröffnete im Juli 2000 ein „Zeuge“ gegenüber Greenpeace, dass im Jahr 1994,[196] in anderen Dokumenten von Greenpeace wird 1993 angeführt,[197] einer der acht an den Reaktordruckbehälter angebrachten Rohrleitungen um 180 ° verdreht angeschweißt wurde (eine Angabe was 180 ° verdreht bedeutet wird nirgends erläutert), was einem der russischen Aufseher aufgefallen sei. Die ausführende Unternehmen Modranská potrubní a.s. habe anschließend mit dem Hauptauftragsnehmer Škoda Praha a.s. ein Abkommen getroffen, die Schweißnaht 1JEC40N5 abzuschneiden und anschließend das Rohr richtig anzuschweißen. Diese Prozedur verstieße gegen die Regeln der Technik und Gesetze. Nach der Sicht von Greenpeace sei diese Schweißnaht in der Folge geschächt und berge dar Risiko, sodass sie leichter als andere Schweißnähte im Primärsystem versage. Im September 2000 wandte sich Greenpeace an die Aufsichtsbehörde SÚJB. Nach Absprache mit dem Hauptzeugen und einem Inspektor der Aufsichtsbehörde leitete SÙJB eine Inspektion der entsprechenden Schweißnaht ein. Noch im September 2000 untersuchte die Polizei der Stadt České Budějovice das Kernkraftwerk, allerdings die Schweißnaht 1JEC10N5 und nicht 1JEC40N5. Warum die falsche Naht inspiziert wurde war nicht bekannt. Im Sommer 2001 wurde der SÚJB-Bericht 15/2001 fertiggestellt und zeige diverse Probleme mit den Schweißnähten, auch an der Schweißnaht 1JEC40N5. Die Ergebnisse wurden seitens SÚJB nicht akzeptiert und es wurde eine weitere Untersuchung angeordnet. Der darauf folgende SÚJB-Bericht 43/2001 enthält allerdings keine Untersuchungsergebnisse über die Naht 1JEC40N5. Neben diesem Bericht wurde noch eine unabhängige Untersuchung im Sommer 2001 in Auftrag gegeben, die vom einem Experten für Schweißverbindungen, Jaroslav Němec durchgeführt wurde, aber ebenfalls keine Analyse der Schweißnaht 1JEC40N5 enthielt. Hinzu kam eine Verfügung des Obersten Gerichtshof der Tschechischen Republik, die SÚJB jegliche Weitergabe des Berichts 15/2001 an Greenpeace untersagte.[196]

SÚJB gab bei einem Treffen am 29. August 2000 an, dass ein ähnlicher Fehler an der Schweißnaht LBA10-AC/116/11 auftrat, die sich allerdings nicht im Reaktorgebäude und im nuklearen System befand. Hier wurde genauso vorgegangen nur mit dem Unterschied, dass die gesamte Prozedur wie beschrieben dokumentiert wurde.[196] Die regionale Vertretung von Bündnis '90/Die Grünen organisierten im Oktober 2012 in Wunsiedel,[198] nach einer Infofahrt zwischen dem 22. und 23. September 2012 mit Besichtigung des Kernkraftwerks,[199] zusammen mit Berater von Greenpeace für Atomenergie, Jan Haverkamp, dem ehemaligen Greenpeacedirekter Tschechiens, Jiří Tutter, der Vorsitzenden der Aufsichtsbehörde SÚJB, Dana Drábová, der Chefin für Planung und Entwicklung des dritten und vierten Blocks des Kernkraftwerks Temelín, Iva Kubanová sowie das ehemalige Mitglied der Atomaufsichts des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Dieter Majer, eine öffentliche Anhörung zum Thema Temelín, in der auch die Schweißnaht 1JEC40N5 behandelt wurde. Da Dana Drábová die Dokumente auch nach mehrmaligen Auffordern nicht wegen des richterlichen Beschlusses veröffentlichen konnte, bot sie an, dass eine bilaterale Untersuchung des Blocks mit unabhängigen deutschen Experten im Jahr 2014 vorgenommen werden könnte. Bei dieser Untersuchung ist es möglich auch ältere Protokolle von vorherigen Untersuchungen einzusehen. Während dieser Sitzung wurde seitens SÚJB bekannt, dass die Schweißnaht eine vergrößerte Körnung aufweist und es einen zweiten Zeugen gibt, der diese unkonventionelle Reparatur bestätigen konnte. Die Körnung wurde 2004 erstmals in einem Bericht der SÚJB dokumentiert und beweise, dass es eine Reparatur an der Naht gegeben haben muss. Seitens Jan Haverkamp wurde bei der Diskussion der SÚJB vorgeworfen, dass der SÚJB-Bericht 15/2001 nicht veröffentlicht werde, weil er aufgrund der Schweißnaht die Inbetriebnahme des Blockes verhindert hätte. Seitens SÚJB gab es neben dem Angebot 2014 Inspektoren aus Deutschland in den ersten Block zu lassen auch das Angebot, die Vorsitzende der Grünen im Fichtelgebirge, Brigitte Artmann, mit zwei oder drei Experten von SÚJB an der Inspektion im Mai 2013 teilnehmen zulassen. Die Teilnahme der Greenpeace-Mitglieder wurde verweigert.[198]

Die Leitungen des Primärsystems bestehen aus Stahl des Typs 10GN2MFA. Dieser Stahl ist bei Anlagen vom Typ WWER-1000 standardmäßig in Anwendung. Allerdings gab es bei vorherigen Kernkraftwerken in der Sowjetunion beim Betrieb zwischen 1986 und 1995 zwischen 7000 und 60000 Betriebsstunden Risse aufgrund von thermischen Stress, allerdings vornehmlich im sekundären Kreislauf der aus dem gleichen Material gefertigt ist. Für Temelín wurden die Komponenten für den primären und sekundären Kreislauf von 1991 bis 1994 von der Firma Vítkovice JSC in Tschechien gefertigt. Anders als die sowjetischen Modelle wurde der des Typs 10GN2MFA neu gemischt. Im Volllastbetrieb mit den unvorhergesehenen Belastungen durch häufiges an- und abfahren der Blöcke aufgrund der Probleme mit der Turbine ergaben, dass auch nach 79000 Betriebsstunden keine Risse entdeckt wurden.[200] Die Schweißnähte bestehen aus Stahl des Typs 10GN1MA.[201]

Fernwärmenetz

Hilfskessel für das Fernwärmenetz

Die ursprünglichen Pläne sahen vor, dass am dem 31. Mai 1989, der ehemals geplante Inbetriebnahmetermin des Werkes, das Kernkraftwerk großflächig die umliegende Region mit Fernwärme versorgen würde. Insgesamt gab es fünf Varianten wie man die Region versorgen könnte, darunter auch Alternativen die einen Wärmebezug aus Temelín ausschlossen, sowie höhere Temperaturen aufgrund der Größe des vorgesehen Netzes. Als wirtschaftlichste Variante wurde ČEZ empfohlen die Wärmelasten mit Temperaturen um 150 °C aus dem Kernkraftwerk zu versorgen. Das Kernkraftwerk sollte mit Temperaturen um die 183 °C im Vorlauf ausspeisen und 67 °C im Rücklauf einziehen und die Wärmelasten wie folgt verteilen:[202]

Stadt Temperatur Wärmelast
KKW Temelín Eigenbedarf 153/67 °C 87 MWth
Týn nad Vltavou 153/67 °C 65 MWth
České Budějovice, Zliv 183/67 °C 503 MWth
Písek, Protivín, Vodňany 150/67 °C 175 MWth
Sesimovo Ústí, Planá, Bechyně, Soběslav, Veselí nad Lužnicí 153/67 °C 180 MWth
Gesamtwärmelasten: 990 MWth

Aufgrund der berechneten Wärmelasten und auf Basis eines etwaigen Ausfalls des Fernwärmenetzes umfassten die Planungen, um das Netz vor einem Zusammenbruch zu bewahren, sechs zusätzliche konventionelle Kessel, die mit Gas gefahren werden sollten. Jeder der Kessel sollte eine Dampferzeugungsleistung von 75 Tonnen pro Stunde und eine Leistung von 6 MW bekommen. Um die Temperatur Richtung České Budějovice aufrecht zu halten, sollte Fernwärme aus dem Kohlekraftwerk Mydlovary bezogen werden, oder alternativ ein neues Kohlekraftwerk errichtet werden. Der hohe Wärmebedarf in České Budějovice wurde insbesondere durch den Bau der Plattenbausiedlung Máj hochgetrieben. Die Voraussetzung, solch ein großes Fernwärmenetz aufzubauen, war allerdings der Bau aller vier ehemals projektierten Blöcke,[202] was aufgrund der Entscheidung von 1989 nicht mehr möglich war.[20] Realisiert wurde nur die Ausspeisung in die Stadt Týn nad Vltavou.[203] Seitens ČEZ bestehen weiterhin die Pläne auch České Budějovice an das Kernkraftwerk Temelín über eine 20 Kilometer lange Fernwärmeleitung anzubinden.[204]

Am 28. Dezember 2011 gab es gegen Mitternacht eine Unterbrechnung der Fernwärmeversorgung der Stadt Týn nad Vltavou,[205] nachdem im Kernkraftwerk Temelín selbst ein Rohr geplatzt war. Die Temperaturen in der Umgebung lagen bei knapp über 0 °C.[206] Nach rund 12 bis 13 Stunden konnte das Problem am 29. Dezember beseitigt werden, nachdem kurzzeitig für die Reparatur das gesamte Fernwärmesystem stillgelegt werden musste.[205]

Am 5. August 2016 gab ČEZ offiziell bekannt, dass man mittlerweile ein aktives Interesse daran zeige, eine Fernwärmeleitung von Temelín nach České Budějovice zu realisieren. Temelín könnte dann rund ein Drittel der Wärmelasten decken. Die Kosten für die Fernwärmeleitung werden mit 1,5 Milliarden Kronen (55.000 Euro) angegeben. ČEZ übermittelte dazu den Stadtwerken České Budějovice, die fast das vollständige Fernwärmenetz der Stadt betreiben, ein überarbeitetes Angebot hierfür. Das ursprüngliche Angebot war, dass man pro Gigakalorie Fernwärme rund 360 Kronen (13,32 Euro) verlangte, die dann auf 320 Kronen (11,84 Euro) fallen sollten. Das überarbeitete Angebot sieht den Preis von 200 Kronen (7,40 Euro) bis 250 Kronen (9,25 Euro) pro Gigakalorie Fernwärme vor bei einer Wärmeabnahme von 700 bis 900 Terajoule jährlich. ČEZ erklärte, dass man unmittelbar mit dem Bau der Pipeline beginnen kann, sobald das Angebot akzeptiert wird. Mit einer Lieferung der ersten Fernwärme könnte aber nicht vor 2020 begonnen werden, zumal auch Umbauten in der Stadt České Budějovice nötig wären. Neben Temelín gibt es noch zwei weitere Alternativen: Der Bau eines Müllkraftwerks oder der Bau eines neuen Kohleheizwerkes.[207]

Am 18. Dezember 2018 bekam ČEZ den Zuschlag der Stadt České Budějovice für den Bau der Fernwärmetrasse und unterzeichnete einen entsprechenden Vertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Mit dem Bau sollte nach Plan 2019 begonnen werden und in der Heizperiode 2020/21 der Betrieb aufgenommen werden. Für die Stadtwerke sprach insbesondere, dass das kohlebefeuerte Heizwerk České Budějovice damit 80.000 Tonnen Kohle im Jahr weniger verbrennen muss.[208] Mit einer Länge von 26 Kilometern wird die Fernwärmetrasse die drittlängste in Tschechien sein. Die Rohrleitungen haben einen Nenndurchmesser von 80 Zentimeter im Vorlauf und 70 Zentimeter für den Rücklauf. Gebaut wird die Trasse mit vorgefertigten je 16 Meter langen Rohren, die fertig isoliert sind. Insgesamt benötigt es knapp 3000 Einzelrohre, die 1,3 Meter tief im Erdreich installiert werden. Der Trassenverlauf führt dauerhaft parallel zur Staatsstraße entlang zwischen České Budějovice und Týn nad Vltavou. Lediglich bei der Ortschaft Hluboká nad Vltavou weicht man vom Verlauf ab, um der Ortschaft auszuweichen und trassiert dort gebündelt mit der Bahnstrecke České Budějovice–Plzeň. Die Nutzungsdauer der Trasse wird auf 30 Jahre festgelegt und soll mit einer Temperatur von 140 °C im Vorlauf und 90 °C im Rücklauf arbeiten, während knapp 3 % der Energie verloren geht. Temelín wird damit knapp 30 % des Wärmebedarfs von České Budějovice alleine decken können.[209]

Im März 2019 haben die Arbeiten für den Bau der Fernwärmetrasse begonnen und bereits im April gute Fortschritte gemacht mit der Rodung von Bäumen am Straßenrand, wo die Trasse verlaufen wird. Für die Bäume wird Ersatzgrün an den Straßen gepflanzt.[209]

Abriss bestehender Dörfer

Aufgrund der radioaktiven Emissionen um das Kernkraftwerk Temelín, begründet durch die Wahl des Reaktortyps WWER-1000, musste eine sanitäre Zone im Umkreis von zwei Kilometern um das Werk gezogen werden. Innerhalb dieser Zone war das Leben und der längere Aufenthalt über Tage hinweg verboten. Um eine Ansiedlung von Personen in diesem Gebiet zu vermeiden beschloss die tschechoslowakische Regierung, sowie die spätere tschechische Regierung, die Dörfer Knín, Temelínec, Podhájí, Křtěnov und Březí zu liquidieren und anschließend abzureißen. Diese Nachricht wurde 1988 an die Dörfer weitergegeben, allerdings gab ČEZ den Bewohnern bis 1992 Zeit die Wohnungen zu räumen. 1992 wurde mit dem Abriss der Dörfer begonnen, angefangen hatte man in Knín. Obwohl Kočín näher als zwei Kilometer am Kernkraftwerk liegt wird das Dorf vom Abriss verschont. Grund hierfür ist die Hauptwindrichtung der Anlage, der von Westen Richtung Osten weht. Entschädigungszahlungen für den Grund erhielten nur wenige Einwohner der Dörfer. Offiziell wurde kein Wohnungsersatz seitens ČEZ gestellt, es wurde aber empfohlen, sich in Týn nad Vltavou eine Wohnung in einer der neuen Plattenbausiedlungen zu suchen. Bis zum Jahr 1999 wurden sämtliche Dörfer abgerissen, das letzte Dorf war Podhájí. Das Schloss Vysoký Hrádek in Březí wurde nicht abgerissen und und bereits 1997 als Informationszentrum eingerichtet.[6] Weniger bekannt war der Abriss der Kleinstadt Jaroslavice, die im Rahmen des Baus der Talsperre Hněvkovice weichen musste. Der gesamte Stadtkern war im geplanten Flutungsgebiet der neuen Talsperre gelegen. Die Bewohner der Stadt hielten zum Abschied noch im August 1988 ein Fest, danach wurde die Stadt evakuiert und weitestgehend abgerissen. Zur Erinnerung an den Ort gibt es an der Moldau ein Denkmal.[6]

Beschäftigte

Das Kernkraftwerk Temelín beschäftigt rund 1300 Personen im ganzen Kernkraftwerk in verschiedenen Fachrichtungen, davon arbeiten 900 Personen direkt in den beiden Blöcken mit Nebenanlagen, 400 Personen vornehmlich in der Verwaltung. Für diese Arbeiter wurden mehrere Wohnunterkünfte geschaffen. Als Hauptunterkunft dient die Wohnsiedlung Hlinky in der Stadt Týn nad Vltavou. Daneben wurden weitere Unterkünfte geschaffen, darunter Reihenhäuser in Neznašov, Familienhäuser in Hluboká nad Vltavou, einige Wohnhäuser in der Siedlung Máj und das Wohnheim Uran in České Budějovice. Nach dem Bau der beiden neuen Blöcke 3 und 4 sollen rund 600 neue Personen angestellt werden, sodass insgesamt 1900 Personen im Kernkraftwerk Temelín angestellt sind. Dazu ist ein Aus- und Neubau von Wohnsiedlungen notwendig, vornehmlich in Týn nad Vltavou.[92]

Informationszentrum

Schloss Vysoký Hrádek

Als Folge der Samtenen Revolution gab es von tschechoslowakischen Bürgern mehrfach Fragen über Kernkraftwerke sowie Skepsis über diese Anlagen. In der Folge wurden über das Jahr 1990 in Dukovany und in Temelín eines der ersten Informationszentren an Kernkraftwerken in Osteuropa eröffnet.[210] Seit 1997 befindet sich das Informationszentrum im Schloss Vysoký Hrádek, dass ehemals im Dorf Březí stand und vor dem Abriss bewahrt wurde. Das Schloss selbst stammt höchstwahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert, erstmals erwähnt wurde es 1367. ČEZ erwarb Vysoký Hrádek im Jahr 1994 und sanierte es vollständig. Die meisten Räume sind ausgestattet mit Informationstafeln und Modellen zum Kernkraftwerk Temelín. Darüber hinaus gibt es einen Kinosaal im ersten Stock und einen Vortragssaal im Erdgeschoss. Zusätzlich gibt es eine Ausstellung über das Schloss selbst. Das Informationszentrum hat die ganze Woche lang geöffnet inklusive Samstag und Sonntag von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr, in den Sommermonaten Juli und August jeweils von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr.[211] Die gesamte Ausstellung bietet das Informationsmaterial in tschechischer, englischer und deutscher Sprachausführung Jährlich besuchen mehr als 10000 Menschen das Informationszentrum. Das Rekordjahr war 2012 mit insgesamt 34203 Besuchern. Am 31. März 2014 wurde der sechsmillionste Besucher begrüßt. Seit dem Jahr 2006 ist es auch möglich im Informationszentrum zu heiraten.[212]

Nicht jedes Jahr, allerdings immer zwischen dem 15. Juli und dem 1. August findet an einem einzigen Tag der Tag der offenen Tür im Kernkraftwerk statt. Erstmals fand der Tag der offenen Tür am 6. und 7 September 2006 statt, der jedoch auf maximal 64 Plätze beschränkt war und die Tickets binnen zwei Stunden vergriffen. Im Gegensatz zu den folgenden Tagen der offenen Tür konnten im Jahr 2006 die Besucher in das Reaktorgebäude von Block 2 einen Einblick nehmen, nachdem Aktivisten behaupteten, dass der Reaktor verrostet sei.[213][214] Im Jahr 2010 wurde der Tag der offenen Tür anlässlich des zehnjährigen Betriebs des Kernkraftwerks wiederholt mit maximal 600 Personen, der jedoch nur einen Anlagenrundgang mit Rundfahrt um das Kraftwerksgelände, sowie den Besuch des Kraftwerkssimulators beinhaltete.[215] 2012[216], 2013[217], 2014[218] und 2015[219] haben ebenfalls Tage der offenen Tür stattgefunden mit der maximalen Anzahl von 810 Besuchern.

Österreichische Interessen

Gegen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks gab es vornehmlich aus Österreich starke Proteste und Grenzblockaden. Zwischen dem 14. und 21. Januar 2002 organisierte die FPÖ eine Eintragungswoche für ein Volksbegehren gegen das Kernkraftwerk Temelín. Seitens der SPÖ, den Grünen und der ÖVP wurde dieses Volksbegehren kritisiert, aufgrund einer antieuropäische Zielrichtung. Aufgrund dieser Initiative warf Tschechiens Ministerpräsident Miloš Zeman der FPÖ postfaschistisches Denken vor. Von der österreichischen Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer wurde Zeman demokratische Unreife vorgeworfen, gefolgt von Äußerungen von Jörg Haider, der Zeman als Postkommunist und Wendehals bezeichnete. Haider warf zudem erneut eine Schließung des Kernkraftwerks Temelín als Bedingung für den EU-Beitritt Tschechiens in den Raum. Der Konflikt führte dazu, dass die FPÖ über das Protokoll von Melk hinweg das Veto gegen den Beitritt Tschechiens zur EU trotzdem aussprechen wollte.[42]

Als tschechische Antwort auf die Proteste aus Österreich formierte sich in Tschechien eine Gruppierung, die sich Start Zwentendorf nennt und die Inbetriebnahme des stornierten österreichischen Kernkraftwerks Tullnerfeld fordert. Insbesondere durch das als Ersatz gebaute Kohlekraftwerk muss sich Österreich den Vorwurf gefallen lassen, dass die Elektrizität dadurch weitaus umweltverschutzender und teurer erzeugt würde, als wenn das Werk in Zwentendorf am Netz wäre.[220] Auch der Generaldirektor der IAEA, Mohammed el-Baradei forderte die Gegner auf ihre Proteste gegen Temelín einzustellen, da Temelín selbst kein Grund zur Sorge bietet. Er selbst sage dies auch, zumal er in Österreich lebe. Temelín sei kein wirklicher Stern unter den Kraftwerken, arbeite aber vollkommen normal, sodass keine Gefahr bestehe. Dana Drábová, Vorsitzende der tschechischen Sicherheitsbehörde SÚJB begrüßte diese Äußerung.[221]

Eine weiteren Seitenhieb nach Österreich machte der tschechische Präsident Miloš Zeman, der in einem Interview mit der österreichischen Zeitung „Kurier“ im April 2013 erklärte: „Ich stoppe den Ausbau von Temelin, aber nur unter einer Bedingung, wenn ihr [Österreich] uns das AKW Zwentendorf vermietet.“.[222]

Melker Protokoll

Der Barockstift in Melk

Nach der Betriebsaufnahmen des Kernkraftwerks gab es am 31. Oktober 2000 ein Gipfeltreffen zum Kernkraftwerk zwischen dem österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und dem tschechischen Ministerpräsidenten Miloš Zeman. Beide einigten sich auf die Ausarbeitung eines Aufgabenkatalogs, der in einer separaten Verhandlung beschlossen werden sollte. Am 12. und 13. Dezember 2000 gab es dieses Treffen im Barockstift Melk in Österreich. Beschlossen wurde ein Maßnahmenpaket mit der Ausarbeitung von Forderungen, die seitens der tschechischen Seite erfüllt werden sollten. Innerhalb des Abkommens wurde die tschechische Seite aufgefordert die Blöcke 1 und 2 erst in den kommerziellen Betrieb zu nehmen, wenn alle Maßnahmen umgesetzt wurden.[42] Das Protokoll besteht aus acht Punkten, die seitens der tschechischen Seite umgesetzt und eingehalten werden sollten:

  • 1. Punkt - Informationshotline
Einrichtung einer Informationshotline zwischen Tschechien und Österreich zur Berichtung von Betriebsereignissen im Kernkraftwerk Temelín. Dies umfasste neben den Störungen auch den normalen Anlagenbetrieb bei etwaigen Betriebstests während der Inbetriebnahme. Die Hotline sollte auch nach der Erfüllung des Protokolls von Melk erhalten bleiben, sofern es regulär funktionieren würde, unter einem bilateralen Abkommen für den Informationsaustausch zwischen Tschechien und Österreich. Tschechien richtete die Hotline unmittelbar nach der Unterzeichnung des Protokolls ein.[223]
  • 2. Punkt - Frühwarnsystem
Um etwaige radioaktive Störfälle schnell zu identifizieren verpflichtete sich Tschechien ein Frühwarnsystem zu installieren, dass über die gesamte Laufzeit des Kernkraftwerks Temelín in Betrieb bleiben soll. Tschechien kam dieser Aufforderung bis zum 24. April 2001 nach. Eine zusätzliche Option ist die Integration des regionalen Netzwerkes in das System der Europäischen Gemeinschaft für den Informationsaustausch in radiologischen Notsituationen.
  • 3. Punkt - Energiepartnerschaft
Die tschechische Energiebehörde verpflichtete sich mit der österreichischen Energiebehörde zu Verbesserungen im Feld der Energieeffizienz und Sanierung von Mietshäusern, Förderung von „erneuerbaren Energien“ und die Nutzung von Mehrzweckblöcken mit Kraft-Wärme-Kopplung.
  • 4. Punkt - Sicherheitsfragen
Tschechien verpflichtet sich in diversen Trialogen mit Österreich und der Europäischen Kommission Sicherheitsfragen zu beantworten. Seitens Österreich wurden innerhalb des Zeitraumes in der Umsetzung des Protokolls 29 Fragen an Tschechien im Bezug auf Temelín gestellt. Zwar gab es Bemängelungen in der Beantwortung dieser Sicherheitsfragen, beide Seiten einigten sich aber darauf, dass dieser Punkt des Protokolls erfüllt wurde.
  • 5. Punkt - Umweltverträglichkeitsprüfung
Die tschechische Seite verpflichtete sich eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die Blöcke 1 und 2 des Kernkraftwerks Temelín vorzunehmen, unter Beteiligung der angrenzenden Nachbarländer. Die Regierung der tschechischen Republik verabschiedete dazu eine entsprechende Resolution. Was genau geprüft werden sollte war in einem 21 Punkte-Plan bestimmt worden. Im Rahmen dessen vereinbarte Österreich mit Tschechien eine Kooperation hinsichtlich der Katastrophenschutzvorbereitungen im Falle eines Unfalls in Temelín.
  • 6. Punkt - Kommerzieller Betrieb
Das Kernkraftwerk Temelín sollte erst nach der Absolvierung des festgelegten Versuchsprogramms in den kommerziellen Betrieb gehen, sofern diese Versuche plangemäß ohne Probleme vollzogen werden konnten. Während des Versuchsbetriebs wurden alle vorgenommenen Test seitens SÚJB analysiert und das Ergebnis seitens der parlamentarischen Legislative geprüft und entsprechend genehmigt.
  • 7. Punkt - Freier Waren- und Personenverkehr und Öffentlichkeitsarbeit in den Medien
Tschechien und Österreich akzeptieren in diesen Punkt, dass der freie Waren- und Personenverkehr zwischen den Ländern gewährleistet bleibt und nicht wie in der Vergangenheit durch Grenzblockaden weiter verhindert wird. Ebenso akzeptieren beide Seiten etwaige Veröffentlichung über Störungen und freie Meinungsäußerung über Temelín in den Medien.
  • 8. Punkt - EU-Erweiterung
Im Rahmen des angestrebten Beitritts der Tschechischen Republik zur Europäischen Union verpflichtet sich Tschechien dieses Protokoll mit seinen Punkten umzusetzen. In der Folge verpflichtete sich Österreich etwaige Hilfen für den EU-Beitritt des Landes zu leisten.

Am 29. November 2001 wurde in Brüssel unter Aufsicht des EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen die umgesetzten Maßnahmen mit dem Protokoll verglichen. Seitens Tschechiens wurden alle Punkte weitestgehend erfüllt und man verständigte sich darauf, dass man weitere technische Verbesserungen fortlaufend realisieren werden. Österreich verzichtete daher auf die alternative Nulloption, nämlich ein Veto gegen den Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union. Ferner sollten weitere Treffen stattfinden, die sich mit dem Kernkraftwerk Temelín befassen. Innerhalb Österreichs war die Meinung über den Abschluss des Protokolls sehr gespalten.[42]

Die Medienpropaganda führte allerdings dazu, dass immer mehr ÖsterreicherInnen gegen Temelín protestierten. Aufgrund dessen kam es immer öfter zu Grenzblockaden und Protesten an der Grenze zu Tschechien. Im Jahr 2006 kam es zu einem geistigen Aussetzer, als der Nationalrat die Regierung aufforderte gegen Tschechien eine Völkerrechtsklage einzuleiten. Der Grund sei, dass von acht Mängeln in Temelín, die nach dem Abkommen von Melk vor dem kommerziellen Betrieb hätten ausgebessert werden müssen, sieben weiterhin bestehen würden. Prag erkennt allerdings die Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofes nicht an, weshalb eine Klage nahezu aussichtslos erschien. Im Juli 2006 wurde vom neuen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und dem Umweltminister Josef Pröll eine diplomatische Note an den tschechischen Ministerpräsidenten Mirek Topolánek gesandt. Diese wies auf die ausstehenden Ausbesserungen an Temelín hin und regte an, das Protokoll von Melk neu zu verhandeln. Tschechien reagierte mit einem Rückschreiben und erwähnte, dass die Vorgaben des Vertrags erfüllt und somit keine neuen Verhandlungen nötig sind.[224]

Da die meisten Störungen auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse unterhalb der Stufe 1 waren, sind sie nach dem Vertrag nicht meldepflichtig und müssten nur dem landeseigenen Umweltministerium zugespielt werden. Allerdings gibt Tschechien auch solche Störungen an Österreich weiter, um die Informationspolitik auf einem offenen Niveau weiterzuführen. Meldungen ab der Stufe 1 müssen Österreich innerhalb von 72 Stunden zugesand werden.[224]

Wissenswertes

  • Durch die Inbetriebnahme der Blöcke 1 und 2 des Kernkraftwerks Temelín wurden mehrere Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 1965 MW abgeschaltet.[85]
  • In der Umgebung des Kernkraftwerks Temelín sollte die Elektrizität unter dem Marktpreis verkauft werden. Als das Werk in den 1980ern geplant wurde, hatte die sozialistische Führung der Tschechoslowakei den umliegenden Gemeinden die Elektrizität preiswerter versprochen. Allerdings konnte dieses Versprechen nach Einführung der Marktwirtschaft nicht gehalten werden, da ČEZ ansonsten rechtliche Probleme bezüglich eines etwaigen Monopols bekommen hätte. Interessanterweise befindet sich das Stromnetz in der Umgebung von Temelín nicht im Besitz von ČEZ, sondern gehört dem deutschen Erzeuger E.ON.[225]
  • Bei der Ausschreibung der Blöcke 3 und 4 kann man in tschechischen Wettbüros darüber wetten, welcher der Bieter die Ausschreibung gewinnen wird.[226] Bis Dezember 2012 wetteten die meisten Menschen bei dem Wettbüro Fortuna zu 85 %, dass das MIR-Konsortium gewinnen werde, 15 % wetteten zugunsten von Westinghouse und nur 5 % auf Areva. Ladislav Kříž, Sprecher bei ČEZ erklärte, dass die Wetten der Ausschreibung nicht gut tun würden, dadurch eine gewisse Transparenz verloren gehe. ČEZ müsse die Ausschreibung nach internationalen Recht durchführen, bei dem zusätzliche Spekulationen um Geld eher schlecht sind. ČEZ verbietet deshalb seinen Mitarbeitern und Vorständen an solchen Wetten teilzunehmen, allerdings ist es Familienmitgliedern der Arbeiter gestattet, da das Unternehmen darauf keinen Einfluss nehmen kann.[227]
  • Für die Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz zu den einzelnen Vorgängen im Kernkraftwerk, sowohl vom sozialen Standpunkt im Bezug auf Förderungen und Veranstaltungen seitens des Betreibers ČEZ, als auch vom technischen Standpunkt her mit aktuellen Entwicklungen der Technik und detaillierten Dokumentationen der Wartungen, gibt es die Website Temelínky, die eine Art Onlinemagazin mit aktuellen Entwicklungen zum Kernkraftwerk Temelín darstellt. Die Website ist ausschließlich in tschechischer Sprache ausgeführt.[228]
  • Mit der Modernisierung der Turbinen und der Erhöhung der Leistung auf 1078 MW erzeugt die Anlage 340 Gigawattstunden jährlich und spart das Verfeuern von 300.000 Tonnen Braunkohle, womit der Ausstoß von 250.000 Tonnen CO2 vermieden wird.[57]
  • Die Turbinen drehen sich mit 3000 Umdrehungen pro Minute, wodurch die längsten Niederdruckschaufeln an den Enden eine Geschwindigkeit von 2500 km/h erreichen, entsprechend etwas mehr der doppelten Schallgeschwindigkeit. Mit dieser Geschwindigkeit würde die Distanz zwischen Temelín und der Hauptstadt Prag binnen drei Minuten überwunden werden können.[57]

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Temelín besteht aus zwei aktiven Reaktoren. Der Bau von zwei weiteren Reaktoren wurde gestoppt.

Reaktorblock[17]
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Weblinks

Einzelnachweise

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Siehe auch

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