Herzlich willkommen in der Nucleopedia! Hierbei handelt es sich um eine freie Enzyklopädie, die sich auf den Bereich der Kernenergie spezialisiert hat. Die Inhalte sind frei verfügbar und unter Lizenz frei verwendbar. Auch Sie können zum Inhalt jederzeit beitragen, indem Sie als Benutzer den Seiteninhalt verbessern, erweitern oder neue Artikel erstellen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung an dem Projekt!

Benutzerkonto beantragen  Benutzerkonto erstellen

Kernheizwerk Gorki

Aus Nucleopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kernheizwerk Gorki

Standort
Land Russische Föderation
Oblast Nischni Nowgorod
Ort Fedjakowo
Koordinaten 56° 13′ 3″ N, 44° 3′ 42″ O 56° 13′ 3″ N, 44° 3′ 42″ O
Reaktordaten
Eigentümer OJSC Energoatom Konzern
Betreiber OJSC Energoatom Konzern
Bau gestoppt 1993
Bau storniert 1 (Thermisch 500 MW)
Zusatzfunktion Fernwärme
Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Commons: Kernheizwerk Gorki
Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernheizwerk Gorki (russisch Горьковская АСТ anhörenBeschreibungsseite der Audiodatei mit Lizenzangaben, kurz ГАСТ, deutsch GAST) steht in den Ort Fedjakowo nahe Stadt Nischni Nowgorod in der gleichnamigen Oblast. Es sollte genauso wie das Kernheizwerk Woronesch als erstes Pilot-Kernheizwerk dienen und die Stadt Nischni Nowgorod, die etwa zwei Kilometer entfernt liegt, mit Fernwärme zu versorgen. Das Vorhaben blieb allerdings unvollendet.

Geschichte

Kernheizwerk Gorki (Gelb) im einst geplanten Fernwärmenetz (Rot) mit Verbraucherzentren (Orange)

Mit dem Bau der Anlage wurde am 1. Januar 1982 begonnen.[1] Die Anlage in Gorki sollte mit zwei Reaktoren vom Typ AST-500 ausgestattet werden. Allerdings wurde nur mit dem Bau eines Reaktors begonnen. Die thermische Leistung sollte bei 500 MW liegen. Jeder der Reaktoren hätte etwa 25 % des Fernwärmenetzes von Nischni Nowgorod, das zu dieser Zeit in Bau war, mit Wärmeenergie versorgen können. Die gesamte Länge des Fernwärmenetzes beträgt 60 Kilometer, inklusive eines 40 Kilometer langen Übertragungsnetzes. Mit der Inbetriebnahme des Kernheizwerks in Gorki sollte 270 ineffiziente kleine Kessel innerhalb der Stadt, die mit fossilen Energieträgern befeuert werden, überflüssig werden.[2]

Für das Fernwärmenetz sollte zudem ein Wärmespeicher mit einem Volumen von 20000 m3 gebaut werden, um über den Tag hinweg die schwankende Wärmeabnahme zu kompensieren. Dadurch sollte immer heißes Wasser geliefert werden können, ohne dass es Wärmeverluste gibt. Zudem errechnete man, wie viel Tonnen fossilen Brennstoff das Kernheizwerk ersparen könnte. Errechnet wurden etwa 360 Tonnen pro Tag. Weitere Studien haben gezeigt, dass ein Kernheizwerk für die Stadt Nischni Nowgorod die billigste Möglichkeit ist um Wärmeenergie für das Fernwärmenetz zu erzeugen.[2]

Der Bau des Kernheizwerks wurde nach einen Referendum in Woronesch am 1. Dezember 1993 storniert.[1] Zu dieser Zeit war der Reaktor zu 83 % fertiggestellt. Noch 1983 hatte ein Expertenteam der IAEA den Bau der Reaktoren in Woronesch wie auch in Gorki sehr positiv bewertet. Später plante man als Ersatz für zwei Reaktoren in Tomsk ein weiteres Kernheizwerk zu errichten. Man hatte bereits begonnen, einige Komponenten von Gorki nach Tomsk zu bringen. Durch den guten Lagerzustand der Komponenten des Kernheizwerks Gorki lassen sich diese auch weiterhin verwenden, sollte ein Neubau wieder ins Auge gefasst werden.[3]

Daten des Reaktorblocks

Das Kernheizwerk Gorki sollte mit einen Reaktor ausgestattet werden, dessen Bau jedoch storniert wurden.
Anmerkung: Der Reaktor hat eine Nettoleistung von 0 MW, da er ausschließlich Wärme erzeugt, jedoch keine Elektrizität. Die Bruttoleistung 500 MW gibt die thermische Leistung an, die der Reaktor hat.

Reaktorblock
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

Siehe auch

Portal Kernkraftwerk

  1. a b Nuclear Engineering International: 2011 World Nuclear Industry Handbook, 2011.
  2. a b International Atomic Energy Agency: Operating Experience with Nuclear Power Stations in Member States. Abrufen.