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Dieser Artikel behandelt das geplante Kernkraftwerk Nischni Nowgorod. Für das stornierte Kernheizwerk aus der Sowjetzeit nahe Nischni Nowgorod siehe Kernheizwerk Gorki
Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.
Das Kernkraftwerk Nischni Nowgorod (russisch Ни́жний Но́вгородская АЭС), auch Kernkraftwerk Nischegorod (russisch Нижегородская АЭС) soll nahe des Ortes Monakowo, Rajon Nawaschino, am Fluss Oka an der Grenze zur Oblast Wladimir entstehen. Die in der Oblast Nischni Nowgorod gelegene Anlage soll gegen 2016 ans Netz gehen.
Bereits um das Jahr 2000 wurde erstmals der Bau eines Kernkraftwerks in der Oblast Nischni Nowgorod erörtert. Allerdings war die Region jeher für ein eher konservatives Verhalten in der Bevölkerung bekannt, weshalb der Bau eines solchen Kraftwerks stark kritisiert wurde, und schließlich aufgrund von Protesten noch vor Planungsbeginn scheiterte.[1] Erst im Jahre 2007 wurde an der Ausarbeitung eines Neubaus des Kernkraftwerksparks gearbeitet, der zwischen 2013 und 2020 ans Netz gehen sollte, wobei auch für die Oblast Nischni Nowgorod ein geeigneter neuer Standort gefunden werden sollte.[2] Bereits im April 2007 wurde ein entsprechendes Kooperationsabkommen zwischen Rosatom und der Oblast Nischni Nowgorod unterzeichnet. Der Gouverneur Waleri Schanzew der Oblast befürwortete den Bau ebenso, machte aber Einschränkungen im Bezug auf die Lage der Anlage. Aufgrund der schlechten Versorgungssituation im Norden der Oblast solle das Werk entweder im Rajon Uren oder im Rajon Wyksa entstehen, analog zu einem Gaskraftwerk das ebenso in der Umgebung errichtet werden sollte. Sergei Wladilenowitsch Kirijenko, der Leiter von Rosatom stimmte den zu und hob hervor, dass bis zu vier Reaktoren errichtet werden sollen, jedoch erst nur der Bau von zwei Blöcken forciert wird. Um die Reaktoren pünktlich nach Plan in Betrieb zu nehmen sollte nach Ansicht des Vorstandes spätestens 2009 mit den Vorarbeiten begonnen werden, sodass 2011 mit dem Bau der Reaktoren hätte begonnen werden können. Die Gesamtkosten des Werkes belaufen sich auf rund zehn Milliarden US-Dollar.[3]
Monakowo
Schemanicha
Mögliche alternative Standorte in der Oblast Tscheljabinsk
Obwohl Uren und Wyksa als Standorte seitens des Gouverneurs der Oblast befürwortet wurden,[3] wird Wyksa in späteren Planungen nicht mit einbezogen. Dafür steht ein zweiter Standort im Rajon Nawaschino zur Wahl nahe der Ortschaft Monakowo. Hier würde die Anlage laut Rosatom rund 15 % billiger errichtet werden können.[4] Der andere Standort nahe der Ortschaft Schemanicha im Rajon Krasnobakowsk (Als Ersatz für Uren) entspricht zwar den Vorgaben für das Werk, hat aber schlechtere Standorteigenschaften, weshalb er als zweite Wahl zurückgeschoben wurde und als Ausweichstandort dient.[5] Am 27. August 2009 gab es die erste Anhörung für das Werk in Nawaschino im Rahmen des vorläufigen Umweltverträglichkeitsberichts unter Anwesenheit von Politikern aus Nischni Nowgorod, den Bürgermeistern der umliegenden Städte sowie Politiker aus der Oblast Wladimir.[6] Am 31. Januar 2011 wurde die Standortlizenz für einen Standort nahe dem Ort Monakowo im Rajon Nawaschino genehmigt für den Bau von zwei Blöcken. Die Gültigkeit der Lizenz liegt bei fünf Jahren. Der nächste Schritt ist eine entsprechende Baugenehmigung zu beantragen.[7] Seitens der Organisation Oka Umweltbewegung wurde die Anlage zunächst kritisch betrachtet und der Zubau neuer Gaskraftwerke befürwortet. Allerdings änderte die Organisation ihren Standpunkt und befürwortet das Kernkraftwerk von nun an, da es keine wirkliche Alternative hierfür gibt.[8]
30. November 2012 gab Rosatom bekannt, den Bau des Kernkraftwerks zu verschieben um den Bau der Kernkraftwerke Kursk II und Smolensk II vorzuziehen. Der neue Zeitplan soll Ende des Jahres 2013 bekanntgegeben werden.[9]
Bau
Nach Plan sollte mit dem Bau spätestens 2011 begonnen werden.[3]
Betrieb
Ehemals sollte der erste Block im Jahre 2016 und der Zweite im Jahre 2018 nach Schätzungen aus dem Jahre 2008 ans Netz gehen.[3] Gegen Ende Januar 2011 wurde mit der Inbetriebnahme des ersten Block im Jahre 2019 und des zweiten Blocks im Jahre 2022 gerechnet.[7] Jährlich soll die Anlage mit zwei Blöcken rund ein bis zwei Milliarden Rubel über einer Laufzeit von 60 Jahren abwerfen.[4]
Standortdetails
Der Standort besteht im Untergrund vornehmlich aus monolithischen Gesteinsschichten und viel Ton, die dem Standort ziemlich ruhige geologische Eigenschaften bieten. Dies geht aus dem geologischen Berichten im Rahmen des Umweltverträglichkeitsverfahrens von Hydrospecgeology hervor. Seitens etablierten Geologen und anhand älterer Kartierungen die im Rahmen der Standortsuche für Kernkraftwerke während der Sowjetunion erstellt wurden, ist der Standort für den Bau eines Kernkraftwerks nicht geeignet. Der Untergrund zeigt Karsterscheinungen die weiterhin geologisch aktiv sind. Im Rahman des Umweltverträglichkeitsverfahren wurden diese aber als inaktiv bezeichnet.[10]
Sofern nicht anders referenziert, gelten die angehängten Einzelnachweise[15][16].
Einzelnachweise
↑Kimitaka Matsuzato [Hrsg.]: Regions: a prism to view the Slavic-Eurasian world : towards a discipline of "regionology". Slavic Research Center, Hokkaido University, 2000. ISBN 4938637197. Seite 175.
↑Rosatom: Alan Khasiev, Chairman of Oka ecological movement, an expert of the Russian Federation State Duma, a member of High Ecological Council:, 25.01.2011. Abgerufen am 28.12.2011. (Archivierte Version bei WebCite)
↑Российское атомное сообщество: Росатом пока откладывает планы по строительству Северской и Нижегородской АЭС, 30.11.2012. Abgerufen am 02.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
↑Seogan: Площадка для Нижегородской АЭС находится там, где нет и не будет карстовых провалов, 12.02.2014. Abgerufen am 05.04.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
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