Herzlich willkommen in der Nucleopedia! Hierbei handelt es sich um eine freie Enzyklopädie, die sich auf den Bereich der Kernenergie spezialisiert hat. Die Inhalte sind frei verfügbar und unter Lizenz frei verwendbar. Auch Sie können zum Inhalt jederzeit beitragen, indem Sie als Benutzer den Seiteninhalt verbessern, erweitern oder neue Artikel erstellen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung an dem Projekt!

Benutzerkonto beantragen  Benutzerkonto erstellen

Kernkraftwerk Kursk II

Aus Nucleopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kernkraftwerk Kursk II
Standort
Land Russische Föderation
Oblast Kursk
Ort Kurtschatow
Koordinaten 51° 41′ 12″ N, 35° 34′ 23″ O 51° 41′ 12″ N, 35° 34′ 23″ O
Reaktordaten
Eigentümer JSC Rosenergoatom Konzern
Betreiber JSC Rosenergoatom Konzern
Geplant 2 (2515 MW)
Im Bau 2 (2510 MW)
Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Kursk II (russisch Курская АЭС II) entsteht in der Oblast Kursk im Rajon Kurtschatow unweit der Ortschaft Makarowka entstehen und soll als Ersatz für das Kernkraftwerk Kursk dienen. Die am rechten Sejm-Ufer gelegene Anlage wird die erste ihrer Art sein, die mit dem russischen Aushängeschild, dem WWER-TOI-Projekt, ausgestattet wird.

Geschichte

Im Rahmen des Programms zur Entwicklung der Nuklearindustrie in Russland von 2007 bis 2010 und 2015 wurde mit der Planung eines neuen Kernkraftwerks in der Oblast Kursk begonnen, als Kursk II bezeichnet. Seitens RAO UES, des Netzbetreibers in Russland, wurde dieses Projekt neben einigen anderen geplanten Anlagen bei einer Konferenz im Kernkraftwerk Leningrad im Februar 2007 als nicht notwendig deklariert. Vorrangig gab es seitens der Duma der Oblast Unterstützung für die Vollendung des Blocks Kursk-5.[1] Ein Jahr zuvor sprach sich Sergei Wladilenowitsch Kirijenko, Vorstandsvorsitzender von Rosatom, dafür aus, das Werk unter allen Umständen zu errichten. Das Projekt sollte technisch nach dem Projekt AES-2006 errichtet werden.[2] Ehemals sollte das Kernkraftwerk Kursk II erst zwischen 2020 und 2030 entstehen. Mit der Überarbeitung des Föderalen Zielprogramms im Juli 2009 wurde der Bau der ersten beiden Blöcke von Kursk II vorgezogen, sodass der erste Block spätestens 2020 ans Netz gehen würde.[3]

Am 1. März 2011 stimmte dem Projekt die Duma der Oblast zu, jedoch unter der Voraussetzung, dass das Werk als AES-2010 nach dem moderneren sogenannten WWER-TOI-Projekt gebaut wird. Primär sollte das neue Werk dazu dienen, die Kapazitäten des alten Werks zu ersetzen, um so ein Stromdefizit zu vermeiden, weshalb spätestens 2020 und 2023 die ersten beiden Reaktoren in Betrieb sein müssen, da der erste Block des alten Kernkraftwerks 2021 und der zweite 2024 stillgelegt werden sollen. Weiter stellte der Vorstand von Rosenergoatom, Sergei Obosow, fest, dass die Inbetriebnahme des fünften Blocks keinesfalls das Energieproblem in der Oblast langfristig lösen könnte.[4]

Anfang November 2011 wurde in der Staatsduma ein entsprechender Beschluss zur Standortplatzierung in der Oblast Kursk erlassen.[5] Neben dem Traditionsstandort Kurtschatow, genauer auf dem Gebiet der ehemals vorgesehenen, aber nicht fertiggestellten dritten Baustufe des Kernkraftwerks Kursk, gab es auch Überlegungen, die Anlage im sechs Kilometer westlich liegenden Byki oder dem 15 Kilometer westlich liegenden Lgow zu platzieren. Der beste Standort soll auf Basis von Untersuchungsergebnissen ausgewählt werden.[6]

In der Folge der Reaktorunfälle von Fukushima-Daiichi wurde der Bau des fünften Reaktorblocks des Kernkraftwerks Kursk storniert, weshalb seitens Rosatom überlegt wurde, eventuell mit dem Bau des Kernkraftwerks Kursk II bereits früher als geplant zu beginnen.[7][8] Im September 2012 gab es die Überlegung, das neue Kernkraftwerk neben dem bestehenden beim stornierten Block zu errichten. Rosenergoatom wollte allerdings weitere Standortalternativen evaluieren. Als eine der besten Alternativen wurde unter anderem der Bau des Werkes nahe der Ortschaft Makarowka am Kühlsee der zweiten Baustufe gewählt, allerdings sei dort nur Platz für zwei Blöcke, was den Standort wiederum unattraktiv machte.[9]

Einerseits erwog Rosatom, die Kapazität des alten Werkes nicht nur mit vier Blöcken zu ersetzen, sondern um zwei weitere Blöcke zu erweitern, weshalb Platz für sechs Blöcke wünschenswert sei. Da allerdings Probleme an dem mit dem Altwerk baugleichen Kernkraftwerk Leningrad auftraten, gab es die Befürchtung, dass auch die Blöcke in Kursk früher als geplant vom Netz gehen müssten. Wäre dies der Fall, müsste das Kernkraftwerk Kursk II früher als geplant in Bau gehen. Dies würde allerdings bedeuten, dass die Blöcke auf dem Gelände der dritten Baustufe des Kernkraftwerks Kursk errichtet werden müssten, da bereits die Baustellen-Infrastruktur vorhanden sei. Bei einem anderen Standort müssten die entsprechenden Verkehrswege erst erschlossen werden, zudem eine Baubasis neu aufgesetzt werden, was mehrere Jahre in Anspruch nehmen würde.[10]

Ewgenij Romanow, Vorstand von Rosenergoatom, stellte am 21. Sepetmber 2012 in Aussicht, den Bau des Werkes um ein Jahr vorzuziehen, sodass der erste Block 2018 und der zweite 2019 ans Netz gehen könne. Damit wäre Kursk II der Prototypstandort des WWER-TOI.[11] Basis für den Vorschlag war ein Vorstoß des Gouverneurs der Oblast Kursk, der auf einer Zusammenkunft der russischen Atomstädte vorschlug, Kursk II als Prototypstandort zu nutzen.[12]

Planung

Am 15. Oktober 2012 wurde Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod seitens Rosatom beauftragt das Kernkraftwerk Kursk II als Generalprojektant und Hauptauftragnehmer zu planen und errichten.[13] Bereits zuvor wurde am 22. Mai 2012 erst Atomenergoprojekt Moskau beauftragt die Standorte für das Werk vorzunehmen, jedoch nicht die Planung der Anlage selbst.[14] Am 22. November 2012 wurde seitens Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod erstmals der Planungsstab für das Kernkraftwerk mit Sitz in Kurtschatow einberufen und die möglichen Standorte genauer analysiert. Bei dem Treffen wurde Igor Kruusa (russ. Игоря Крууза ) als Bauleiter für das Werk ernannt.[15] Am 30. November 2012 gab Rosatom bekannt, den Bau des Kernkraftwerks Kursk II vorgezogen werden wird und dafür der Bau der Kernkraftwerke Sewersk und Nischni Nowgorod verzögert werden wird.[16]

Am 18. Januar 2013 kündigte Rosatom an, dass man bis Ende März 2013 den Standort des Werkes bestimmen wolle.[13] Am 23. Januar eröffnete Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod das standortbezogene Planungsbüro in Kurtschatow. Bei der Eröffnung wurde noch einmal bekräftigt, dass zulasten der Rückstellung des Baus des Kernkraftwerks Nischni Nowgorod das Kernkraftwerk Kursk II das erste mit WWER-TOI werden wird.[17] Bereits am 31. Januar entschied der Planungsstab des Kernkraftwerks Kursk II, das man das Kernkraftwerk am Standort Makarowka errichten werde am Kurtschatowsee II am gegenüberliegenden Ufer der Sejm des bestehenden Kernkraftwerks. Obwohl es die Auslegung nicht zulassen würde entschied man den Bau von vier Blöcken an dem Standort. Allerdings wurde auch entschieden den Standort Byki als Reservestandort beizubehalten.[18] Seitens Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod wurde nach dieser Entscheidung begonnen das Kernkraftwerk für den Standort entsprechend zu projektieren, auch hinsichtlich des Entwurfs der Einlaufbauwerke und der Kühlsysteme, die auf das verfügbare Kühlwasser angepasst werden müssen. Sollte es zu unlösbaren Problemen bei der Projektierung aufgrund des Standortes kommen, wolle man auf Byki als Ausweichstandort zurückgreifen. Die Wahl für den Standort Makarowka war damit zu begründen, dass man die Kernkraftwerke der Region aufgrund der vorteilhaften Anbindung und der Nähe zur bereits bestehenden Atomstadt beibehalten wolle.[19]

Am 20. Juni 2013 kam der Planungsstab des Kernkraftwerks zu einer Konferenz zusammen, in der die wichtigsten Probleme in der Umsetzung der termingerechten Planung diskutiert wurden. Demnach gab es bereits Verzögerung in der Fertigung diverser Dokumente, woraufhin der Generalprojektant Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod darauf drängte, diese nachzufertigen um die Baulizenz möglichst parallel beantragen zu können.[20] Abhängig von der Projektierungsphase ist der Beginn der Arbeiten. Ziemlich sicher wurde allerdings Mitte Juli bestätigt, dass das Werk in Makarowka entstehen wird.[21] Für die durchschnittlichen Arbeiten an dem Werk wurde geplant, dass rund 6000 Arbeiter stetig auf der Baustelle arbeiten sollen.[22]

Am 1. Oktober 2013 besuchte Ewgenij Romanow das Kernkraftwerk Kursk. Dabei gab er bekannt, dass im Jahr 2014 für die Vorarbeiten am Standort die entsprechende Genehmigung ausgehändigt werden soll.[23] Am 12. Dezember 2013 kam der Baustab und Vertreter von Rosenergoatom zusammen um zusammen mit der Baudirektion des Kernkraftwerks Kursk II und dem Generalprojektanten Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod über die Raumplanung des Kernkraftwerks zu sprechen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Gelände bereits von Gestrüpp befreit und das Gelände für die Anlage planiert, sodass die Grünschicht vollständig abgetragen ist. In der Baubasis des Kernkraftwerks wurden erste temporäre Gebäude errichtet für die Subunternehmen, die am Bau des Kernkraftwerks beteiligt sind. Die Ausgaben für das Jahr 2013 beliefen sich auf 25 Millionen Rubel, während im Jahr 2014 für die Vorarbeiten das Budget drastisch aufgestockt werden soll und Ausgaben in Höhe von vier Milliarden Rubel vorgesehen sind.[24]

Über das Jahr 2013 konnte das Plansoll überschritten werden. Am Standort konnten die Bäume und Sträucher vollständig gerodet werden, ebenso die oberste Erdschicht für die Vorbereitung des Baugrunds abgeschlossen werden. Die Umzäunung des Standortes wurde in Angriff genommen, sowie der Bau des ersten temporären Gebäudes, des Kommunikationsgebäudes. Über das Jahr 2014 sollten rund drei Milliarden Rubel in den weiteren Aufbau der Infrastruktur investiert werden, darunter neue Straßen, Bahntrassen und Brücken, sowie die Vorarbeiten für die Blöcke und den Aushub weiterer Baugruben.[25]

Zwischen dem 15. und 16. Januar 2014 gab es eine Zusammenkunft des Generalprojektanten Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod, der Baudirektion, Rosenergoatom und dem Netzbetreiber. Bei dem Treffen wurde die elektrische Anbindung der beiden neuen Blöcke an das Stromnetz behandelt und festgelegt, dass zur schnellen Umsetzung möglichst keine neuen Anbindungen an das Verbundnetz geschaffen werden sollen, sondern die bestehende Infrastruktur des Kernkraftwerks Kursk, darunter die beiden 750 kV-, sowie die 330 kV-Schaltanlagen mit nutzen soll. Die Arbeiten sollen möglichst wenig den Betrieb des bestehenden Werkes beeinflussen, sowie die Arbeiten an den ersten Blöcken während des vollen Baus der Reaktoren nicht behindern.[26] Als nächster Schritt wurde das Unfall- und Brandmanagement des Kernkraftwerks in die Planung überführt, darunter die Planung der neuen Feuerwache sowie die kalkulierte Personalstärke der Feuerwehrkader.[27]

Bis März 2014 wurde mit 20000 Kubikmeter Sand ein Damm für den Hochwasserschutz des Standortes errichtet, im Nordwesten des Standortes soll dazu parallel ein Entwässerungsgraben gebaut werden zu Kompensation bei Hochwasser. Aufgrund des Fortschritts sollen ab Mai 2014 die Baugruben für die beiden Blöcke ausgehoben werden. Parallel dazu wurde das Unternehmen ANOD für den Anschluss der Baustelle an eine Elektrizitätsversorgung beauftragt. Seitens Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod wurde außerdem das Unternehmen KSMUKurtschatow Bau, Montage, Inbetriebnahme (russ. Курчатовского строительно-монтажного управления – «КСМУ») mit dem Bau der ersten Gebäude am Standort beauftragt, darunter das temporäre Verwaltungsgebäude. Das Unternehmen war vor dem Auftrag in Schwierigkeiten geraten aufgrund ausbleibender Aufträge. Durch den Bau des neuen Kernkraftwerks und der Vergabe an KSMU konnten 200 Personen mit 25 Fahrzeugen bei den ersten Bauarbeiten am Standort eingesetzt werden.[28] Im April 2014 konnte die 10 kV-Stromversorgung für die Baustelle vollendet werden. Die Arbeiten am temporären Verwaltungsgebäude am rechten Sejmufer waren ebenfalls dem Abschluss nahe.[29]

Abschnitt 1

Der erste Abschnitt, bestehend aus den Blöcken 1 und 2, soll rund 200 Milliarden Rubel kosten.[21] Am 27. August kam der Planungsstab erneut zusammen um einige Beschlüsse zu fassen, so die Beantragung der ersten Genehmigungen für die Anlage, sowie Vorbereitungen für die öffentliche Anhörung zu treffen.[30] Am 6. September wurde die erste Ausschreibungsrunde für die Planung der Kühltürme abgeschlossen und der Auftrag an WNIPIET vergeben. Der Auftrag umfasst die Planung für die zwei Kühltürme des ersten Bauabschnitts, der aus zwei Blöcken besteht. WNIPIET ist ein Tochterunternehmen von Atomenergoprojekt Sankt Petersburg, das bereits im Kühlturmbau Erfahrung hat und ähnliche Kühltürme für das Kernkraftwerk Leningrad II errichtet.[31]

Im Rahmen der öffentlichen Anhörung für den Bau der ersten beiden Blöcken am 12. September 2013 kamen am 11. September 2013 noch einmal die leitenden Personen für den Bau des Werkes zusammen. Den Anwohnern des Werkes sollte es möglich sein innerhalb eines Monats möglichst viele genaue Informationen über das Werk zur Verfügung zu stellen. Da ein großer Teil der Anwohner nicht die Möglichkeit gehabt habe am 12. September nach Kurtschatow zu kommen, plante man Exkursionen in diese Orte um Informationen bereitzustellen.[32] Die Umweltschutzorganisation Bellona war am 12. September bei der öffentlichen Anhörung vor Ort, kritisierte diese aber schwer. Tatsächlich waren 670 Personen[33] (laut Rosatom 850 Personen[34]) anwesend, die sich die vierstündige Anhörung anhörten. Die Einleitung über den Bau des Werkes mit technischen Details machte Nikolai Sokolow, Mitentwickler des WWER-TOI und Leiter der technischen Abteilung von Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod. Anschließend sprachen die anwesenden Besucher vor. Die Personen die auf der Veranstaltung vorsprachen waren vornehmlich Lehrer, Rentner, aber auch gewöhnliche Personen. Tatsächlich sprach sich die Mehrzahl der Teilnehmer durchweg für den Bau von Kursk II aus, allerdings spiegelte sich in deren Reden durchweg die schlechte soziale Situation der Region wieder. Die meisten Redner waren vornehmlich dafür, auch bei dem Argument, dass die das Kernkraftwerk für sicher hielten, und aufgrund der Förderungen die Rosenergoatom jährlich an die lokalen Kommunen übergibt. Die Forderungen waren neben Hilfsgelder für die Sanierung von Schulen und Kindergärten, der Neubau von kulturellen Einrichtungen wie Museen, Sporteinrichtungen und dem Wiederaufbau des Theaters „Prometheus“ in Kurtschatow. Einige wenige sprachen sich vornehmlich für das Kernkraftwerk aus aufgrund der Arbeitsplätze und Steuergelder, da ganz klar ist, falls das Kernkraftwerk Kursk stillgelegt wird und kein Ersatz entsteht, die Stadt Kurtschatow aufgrund des Monogorod-Charakters mit der Zeit zugrunde gehen würde. Rund ein Drittel der anwesenden Personen sprachen sich lediglich gegen den Bau des Werkes aus. Trotz der Nähe zum Kernkraftwerk stellte Rosatom auf Anfrage von Bellona klar, dass keine Anhörungen in der Stadt Kursk oder in Städten in der Ukraine geplant sind.[33][34]

Am 13. Dezember wurde erstmals das ukrainische Unternehmen Turboatom aus Charkiw als Anwärter auf einen Milliarden Dollar schweren Auftrag für das Kernkraftwerk Kursk II genannt. Diese Information stammte von Mykola Asarow, ein enger Vertrauter des ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch.[35] Tatsächlich wäre Turboatom eine Option, da bereits 8 Tage zuvor, am 11. Dezember 2013, Turboatom öffentlich bekannt gab, dass man einen neuen Turbosatz mit Kondensationsturbine entwickelt habe, die К-1250-6,8/25, die auf die WWER-TOI-Anlagen spezialisiert wurde und eine Nennleistung von 1250 MW erreichen kann und mit einer niedrigen Geschwindigkeit von 1500 Umdrehungen pro Minute arbeitet. In der Pressemitteilung dazu spielte Turboatom bereits auf das Kernkraftwerk Kursk II als Option an.[36] Am 24. Dezember 2013 gab es eine öffentliche Diskussion über die Anlage am runden Tisch zwischen Rosenergoatom, der Stadtverwaltung von Kurtschatow, der Rajonverwaltung und Vertretern der Oblast.[37] Bei der Diskussion, die im Rahmen der Lizenzierung der ersten beiden Blöcke durchgeführt werden muss, gab es eine entsprechende Begründung über den Bau der Anlage. Insgesamt nahmen zusätzlich zu den Vertreten 422 Bewohner der Stadt Kurtschatow bei der Anhörung teil.[38]

Bis Anfang März 2014 konnte der Baugrund der Anlage für die ersten beiden Blöcke vollständig freigemacht werden. Die Bauarbeiten an sich sollen Ende April oder Anfang Mai beginnen bei Abschluss der Prüfung des Bauprojekts seitens des staatlichen Materialforschungsinstituts. Die sieben Millionen Kubikmeter Aushub sollen nahe der Ortschaft Dronjaewo deponiert und am Kernkraftwerksstandort eine Mischung aus Kies und Sand ausgebreitet werden, der als Baugrund dient. Grund für diese Maßnahme ist der Boden, das gilt in Russland als offenes Geheimnis, der nicht die Anforderungen für den Bau eines Kernkraftwerks erfüllt. Bei einem Bau des Werkes auf diesem Boden würde aufgrund des Gewichts die Gebäude nacheinander versinken. Durch den Tausch der Erde durch das Kies-Sand-Gemisch wird dieses Problem allerdings umgangen, sodass der Standort die Anforderungen erfüllen wird.[28] Im April 2014 wurde die Prüfung der ingenieurstechnischen Projektion der beiden Blöcke positiv abgeschlossen, womit die Freigabe gegeben wurde mit dem Aushub der Baugrube zu beginnen. Zur Anlieferung des Kies-Sand-Gemisches wurde eine 4,2 Kilometer lange Straße errichtet.[29]

Im Mai 2014 startete der Generalprojektant Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod die Ausschreibung für die Bau- und Installationsarbeiten im Wert von 1,7 Milliarden Rubel. Bis zum 11. Juni sollten entsprechende Angebote eingereicht werden, die bis zum 18. Juni geprüft werden sollten, sodass am 25. Juni die Ausschreibung abgeschlossen werden kann.[39] Parallel dazu wurde der Aushub der Baugrube ausgeschrieben. Für diese Arbeiten bewarben sich bis Juni 2014 insgesamt 15 Unternehmen. Das Auftragsvolumen umfasst 1,5 Milliarden Rubel. Während allerdings von den Unternehmen alle über dem Auftragsvolumen lagen konnte ein Konsortium aus OAO Gruppe E4 und Burejagesstroi mit deinem Angebot von 1,484 Milliarden Rubel den vorgelegten Preis unterbieten. Der Auftrag sollte nach Plan am 11. Juni 2014 vergeben werden.[40] Für das gesamte Jahr 2014 steht dem Kernkraftwerks Kursk II ein Betrag von 4,8 Milliarden Rubel zur Verfügung, die aus dem föderalen Staatsbudget stammten.[41] Zwischen dem 16. und 18. Juni 2014 trafen sich Vertreter des ukrainischen Turbinenherstellers Turboatom und des deutschen Elektronikherstellers Siemens im deutschen Mülheim an der Ruhr. Dort trafen beide die Vereinbarung im Bereich der Turbinen für WWER-TOI-Anlagen zusammenzuarbeiten. Während die Turbine von Turboatom kommen sollte, sollte Siemens den Generator mit Anhang liefern. Für die Kernkraftwerke Kursk II und Smolensk II wollen die Firmen ein Angebot offerieren.[42] Aktuell ist jedoch die Ausstattung mit Turbinen des Typs ARABELLE von Alstom-Atomenergomasch aus Wolgodonsk geplant.[43]

Bis zum 1. August 2014 konnten die Arbeiten am Standort weiter ausgeweitet werden. Neben dem Ausbreiten von Kies am Standort sind die Entwässerungsleitungen im Bau, die neue Brücke über die Sejm, mehrere Sozialgebäude und die neue Umgehungsstraße. Bis Ende August sollen die rund 400.000 Kubikmeter Kies fertig platziert sein und das vor dem eigentlichen Zeitplan.[44] Bis September 2014 konnte der Zaun um den Standort vollendet werden und Vorbereitungen für die Unterbringung des Baumaschinenfuhrparks der Firma Gidrostroi geschaffen werden. Ebenso wurde eine neue Abraumdeponie mit dazugehöriger Straße nahe der Ortschaft Dronjaewo geschaffen.[45] Bis Ende September wurde die Kernkraftwerksverwaltung für die ersten beiden Blöcke fertiggestellt. Nach Plan sollte die Zahl der Bauarbeiter am Standort bis Ende 2014 von 650 auf 2000 Personen aufgestockt werden.[46] Die Begründung wurde mit der Veröffentlichung der Bilanz der vergangenen drei Quartale am 1. Oktober 2014 preisgegeben. Seit Beginn des Jahres 2014 wurden insgesamt 613 Millionen Rubel für Bau- und Montagearbeiten investiert, wobei 2,945 Milliarden Rubel bis zum ende des Jahres noch investiert werden mussten. Um diese Leistung zu erreichen sind mehr Arbeiter nötig.[47] Bis zum 5. November 2014 konnten insgesamt über eine Millionen Kubikmeter an Erdreich vom Standort abgetragen werden, von den vorgesehenen 1,5 Millionen Kubikmetern. Bereits bis zum 1. November wurde die Zahl der Arbeiter auf 900 Personen erhöht.[48]

Am 16. Dezember 2014 gab Rosenergoatom bekannt, dass man mit der Umweltverträglichkeitsprüfung für den Bau der ersten beiden Blöcke begonnen habe. Nach Plan sollte sich das gesamte Verfahren bis Juli 2015 hinziehen, sodass Ende des ersten Quartals im Jahr 2016 die Vorbereitungsarbeiten am Standort abgeschlossen werden können.[49] Über das Jahr 2014 wurde das gesamte Bautempo im Gegensatz zum Vorjahr stark angezogen, sodass von den anvisierten Arbeiten in Höhe von 3,5 Milliarden Rubel mit 4 Milliarden Rubel und einer Arbeitsleistung von 111 % gegenüber den ursprünglich vorgesehenen Planungen schneller umgesetzt werden konnten, als man ursprünglich vorgesehen hatte.[50] Am 20. Januar 2015 wurden die Planungen für das Jahr 2015 verkündet, unter anderem die geplanten Investitionen von zwei Milliarden Rubel, wovon alleine 1,6 Milliarden Rubel für Bau- und Montagearbeiten eingesetzt werden sollten. Zu Beginn des Jahres befanden sich 1100 Bauarbeiter auf der Baustelle von 14 Unternehmen. Nach Plan sollte die Mannschaftsstärke innerhalb des Jahres 2015 verdreifacht werden. Eine Priorität sollte insbesondere die Beantragung einer Baulizenz für die beiden Blöcke einnehmen, die innerhalb des Jahres gestellt werden sollte.[51] Bei der Abschlussbesprechung des Fiskaljahrs 2014 am 3. Februar 2015 wurde bekanntgegeben, dass der Bodenaustausch für die Baugrube des ersten Blocks beginnen sollte, sodass mit dem Bau des Reaktorgebäudes im April 2016 begonnen werden könne.[50] Da mittlerweile erste Bauaktivitäten begannen, wurde am 12. Februar vom Unternehmen Atomtechexport Eduard Igorewitsch Atakschew zum stellvertretenden Chefingenieur des Kernkraftwerks Kursk II ernannt worden. Atakschew war zuvor von 1992 bis 2009 Reaktorbetriebsingenier und danach Blockleiter im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja, sowie seit 2009 stellvertretender Chefingenieur im Auftrag von Atomtechexport im iranischen Kernkraftwerk Buschehr. Hauptaufgabe in Kursk II wird es sein, einen Dienstchefingenieur auszubilden, die technischen Designs der Blöcke während des Baus zu beaufsichtigen und zu prüfen, sowie die beiden ersten Blöcke physikalisch und energetisch in Betrieb zu nehmen.[52]

Am 26. März 2015 wurde der Bau einer Behilfsbrücke über die Sejm abgeschlossen die dazu dienen soll, die Eisenbahn- und Straßenbrücke über die Sejm zu komplettieren. Nach Plan sollte die Pfeiler der 368 Meter langen Brücke im Juli 2015 fertiggestellt werden und die Brücke selbst bis Jahresende 2015. Sinn und Zweck der neuen Brücke ist die Verkürzung der Lieferwege zur Baustelle des neuen Kernkraftwerks.[53] Die Brücke wurde unter anderem als einer der Priöritäten bestimmt. Dass diese Prioritäten gesetzt werden liegt hauptsächlich daran, dass die Wirtschaftslage der Russischen Föderation im ersten Quartal 2015 abgeschwächt war.[54] Sergej Kirijenko erklärte dazu in einer Konferenz am 23. und 24. April, sowie in der Hauptsitzung vom 23. April bis 4. Mai, dass mit einem Rückgang der Bauaktivitäten im Land, sowie der Arbeitskräfte zu rechnen sei. Um die wichtigen Projekte schneller umzusetzen sprach sich Krijenko deshalb aus, den Bau von Kernkraftwerken zu verlangsamen und anstatt zwei nur noch einen Block pro Jahr in Betrieb zu nehmen. Die zweite Folge der Krise wird sein, dass die Erlöse aus den Elektrizitätseinnahmen schrumpfen, sofern man keine Erhöhung der Strompreise möchte, was seitens der Regierung auch aktiv eingedämmt wird. Die dritte Folge ist, dass die Einnahmen des russischen Staates schrumpfen werden, weshalb die Finanzierung neuer Projekte eingeschränkt werden wird.[55] Tatsächlich wurde der Bau von sieben der neun im Vorbereitungs- oder Bauzustand befindlichen Blöcke um im Schnitt vier Jahre verschoben. Auch der Bau der Schwesteranlage Smolensk II wurde von 2016 auf 2019 verschoben. Als einzige Reaktorblöcke waren von dieser Verschiebung Kursk II-1 und 2 ausgeschlossen worden,[56] da der Bau dieses Kernkraftwerks für das zentrale Energienetz Russlands eine elementare Bedeutung hat. Der Direktor des Kernkraftwerks Kursk II, Wjatscheslaw Fedjukin, erklärte deshalb bereits bei der Konferenz mit Kirijenko, dass der Bau von Kursk II unmöglich verschoben werden kann, da bereits der erste Block 2012 zur Verfügung stehen muss.[55] Um die Kosten zu drücken wurde die Investitionssumme für 2015 für das Kernkraftwerks Kursk II auf 2,15 Milliarden Rubel gekürzt.[57]

Am 18. Mai 2015 fand in Kurtschatow die Anhörung zu der Umweltverträglichkeitsprüfung über die Platzierung, Bau und Betrieb der ersten beiden Blöcke, zu der über 1100 Personen kamen. Mehr als 30 Redner gaben ihren Kommentar zu dem Bau der Blöcke ab, vornehmlich unterstützte die Mehrzahl jedoch den Bau des Kernkraftwerks.[58] Am 19. Juni gab Sergej Kirijenko bekannt, dass es aufgrund der Wirtschaftskrise neue Verbrauchsprognosen gibt, die die bisherige Erwartung seitens Rosatom, dass der Block bis 2020 erforderlich sei, neu setzt, sodass der Block nicht 2021 in den kommerziellen Betrieb gehen soll, sondern nun bis spätestens Anfang 2022 benötigt werde.[59] Dennoch sind die Vorarbeiten auf dem Standort bis zum Beginn der zweiten Jahreshälfte nach wie vor im Zeitplan gewesen.[60]

Bau

Die Bauzeit des Werkes soll sich nach Plan auf 40 Monate beschränken mit einem Puffer von zusätzlichen sechs Monaten. Während der höchsten Aktivität auf der Baustelle sollen aufgrund des reduzierten Bauvolumens von rund 20 % im Schnitt zu vorherigen Modellen des Typs WWER nur rund 2000 Arbeiter auf der Baustelle sein. Nach Schätzungen aus dem Jahr 2011 belaufen sich die Kosten auf etwas weniger als 2500 Dollar je Kilowatt.[61] Die Gesamtkosten des Projekts sollten sich auf rund 15 Milliarden Dollar belaufen (440 Milliarden Rubel). Der Bau des Werkes sollte nach Plan ab 2015 mit dem ersten Block beginnen.[3] Dieser Zeitplan wurde im Juli 2013 offiziell bestätigt.[62] Gennadi Sacharow, Vertreter von Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod, erklärte im Dezember 2013, dass man sich sicher sein, dass man 2015 den ersten Beton für den ersten Block platzieren werde.[24] Entgegen der vorherigen Zeitplanung rechnete man am 4. Juni 2014 damit, dass der Bau 48 Monate beanspruchen würde und damit acht Monate mehr als geplant und zwei Monate über den eigentlichen Puffer. Ewgenij Romanow erklärte, dass man deshalb mit voller Geschwindigkeit die Umsetzung des Projekt vorantreibe um möglichst 2015 mit dem aktiven Bau beginnen zu können. Romanow erklärte dabei, dass das Ziel sehr ehrgeizig gesetzt ist und daher ein schneller und großer Zubau von Wohnungen für die Arbeiter erfolgen muss.[63] Aufgrund des Wertverfalls des Rubels Ende 2014 wurden die Kosten der Anlage nachgebessert und die Gesamtkosten für die beiden Blöcke nach Stand September 2014 auf 400 Milliarden Rubel nach unten korrigiert. Die jährlichen Steuerabgaben der Baustelle werden such auf umgerechnet 280 Millionen Rubel belaufen und die Steuereinnahmen über die Betriebszeit von 60 Jahren auf 200 Milliarden Rubel.[45]

Am 3. Dezember 2014 wurde das Budget in Höhe von 8,452 Milliarden Rubel für die Bauvorbereitungen der ersten beiden Blöcke freigegeben, die Vorbereitungen und den Bau der Fundamente, sowie der Gebäude umfasst. Die Laufzeit des Vertrages beginnt am 30. Januar 2015 und endet am 17. Mai 2018.[64] Am 3. Februar 2015 wurde bekanntgegeben, dass man im April 2016 mit dem Bau des Reaktorgebäudes von Block 1 beginnen wollte.[50]

Am 29. April 2018 wurde der erste Beton für Block 1 gegossen, womit der Bau des Blocks begann, am 15. April 2019 folgte der Baubeginn von Block 2.[65]

Betrieb

Nach Kostenschätzungen aus dem Jahr 2011 wird die Kilowattstunde aus dem Werk rund 25 Kopeken kosten.[61] Nach Plan sollte der erste Block 2020 und der zweite Block 2023 ans Netz gehen. Dies wurde seitens der Dume der Oblast Kursk offiziell so beschlossen.[3] Auf der ersten Pressekonferenz am 2. Juli 2013 wurde seitens des Baudirektors, Alexandr Barinow, offiziell verkündet, dass das der erste Block wie geplant 2020 ans Netz gehe, der Zweite allerdings bereits 2022 nach Zeitplan fertiggestellt sein sollte.[66] Bei einem Arbeitsbesuch von Ewgenij Romanow am 1. Oktober 2013 erklärte dieser, dass der erste Block im Dezember 2020 in Betrieb gehe, der zweite Block aber bereits im Dezember 2021.[23] Anfang Mai 2014 wurde der Termin spezifiziert und die Inbetriebnahme auf Dezember 2020 für den ersten Block und Dezember 2021 für den zweiten Block gelegt.[67] Ende des gleichen Monats veröffentlichte die russische Atomgemeinschaft andere Daten und sprach von einer Inbetriebnahme des ersten Blocks wie geplant im Jahr 2020, die des zweiten aber erst im Jahr 2023.[39] Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod erklärte im Juni 2014, dass man mit dem kommerziellen Regelbetrieb für den ersten Block im Jahr 2021 und des zweiten Blocks im Jahr 2024 rechnet.[40] Die physikalische Inbetriebnahme des ersten Blocks soll im Oktober 2020 erfolgen.[68] Am 19. Juni gab Sergej Kirijenko bekannt, dass es aufgrund der Wirtschaftskrise neue Verbrauchsprognosen gibt, die die bisherige Erwartung seitens Rosatom, dass der Block bis 2020 erforderlich sei, neu setzt, sodass der Block nun bis spätestens Anfang 2022 benötigt werden würde.[59]

Abschnitt 2

In einem zweiten Bauabschnitt soll der Bau von zwei weiteren Blöcken, Block 3 und 4 erfolgen, allerdings erst im Rahmen des Bauprogramms zwischen 2020 und 2030. Eine Absichtserklärung über die Finanzierung der beiden Blöcke wurde allerdings bereits am 31. Oktober 2013 unterzeichnet.[69][70] Mit einer Bestätigung des Standortes wurde zwischen dem Jahr 2013 und 2015 gerechnet, sodass zwischen 2016 und 2018 die technische Dokumentation vervollständigt werden könnte und die Baugenehmigung vorliegt und bis 2019 die Erschließung und Vorarbeiten beendet werden können.[71]

Bau

Für den Bau der beiden Blöcke erwartete man, dass dieser zwischen 2013 und 2026 organisiert würde. Man erwartet, dass Block 3 zwischen 2020 und 2023 errichtet wird, Block 4 zwischen 2022 und 2025. Die Baukosten werden auf 200 Milliarden Rubel ohne Mehrwertsteuer geschätzt, in Preisen des Jahres 2012. Während der Spitzenzeit des Baus sollen rund 6100 Personen auf der Baustelle arbeiten.[71]

Betrieb

Nach Planungen aus dem Jahr 2013 soll der dritte Block im Jahr 2024 ans Netz gehen, der vierte Block im Jahr 2026 - parallel zur Abschaltung des dritten und vierten Blocks des anliegenden Kernkraftwerks Kursk. Der Betrieb dieser beiden Blöcke erfolgt durch ein 960 Mann starkes Personal. Ein Großteil dieses Personals soll aus dem Kernkraftwerk Kursk übernommen werden und auf die WWER-Anlagen umgeschult werden. Pro Block kommen bei der Wartung zusätzliche 1000 Mechaniker hinzu.[71] Ende Mai 2014 veröffentlichte die russische Atomgemeinschaft andere Daten und sprach von einer Inbetriebnahme des dritten Blocks erst im Jahr 2024, die des vierten wie geplant im Jahr 2026.[39]

Rückbau

Die Standzeit der Reaktoren beträgt 60 Jahre. Auf dieser Basis wird davon ausgegangen, dass ab Inbetriebnahme die Anlage rund 100 Jahre am Standort existieren wird, bis sie bis zur grünen Wiese zurück gebaut wurde.[71] Das russische Gesetz sieht vor, dass neue Kernkraftwerke bereits einen Rückbauplan beinhalten müssen. Für den WWER-TOI wurde der Rückbau der Anlage bereits im Design berücksichtigt und entsprechend optimiert.[72]

Standortdetails

Datei:VVER-TOI. General layout of NPP.jpg
Genereller Aufbau eines Kernkraftwerks mit zwei Reaktoren des Typs WWER-1300/510 ohne Standortspezifikation

Der Standort für das Kernkraftwerk Kursk II befindet sich direkt an der Sejm, allerdings soll das Werk sein Wasser aus dem anliegenden Kühlsee Kurtschatowsee II entnehmen. Generalprojektant für das Werk ist Atomenergoprojekt Nischni Nowgorod.[3] Seismisch gesehen rechnete man an diesem Standort mit einem Beben der Stärke 4 bis 5 auf der MSK-64-Skala alle 1000 Jahre gerechnet, mit einem starken Beben der Stärke 5 bis 6 auf der MSK-64-Skala alle 10000 Jahre. Das zum Einsatz kommende Reaktordesign ist für Erdbeben der Stärke 6 bis 7 auf der MSK-64-Skala ausgelegt. Das gesamte Kernkraftwerk benötigt eine Fläche von 202 Hektar, von denen 42 Hektar auf die Baubasis entfallen. Eine sanitäre Zone um die Anlage wird nicht benötigt werden, allerdings wird eine Zone von 15 Kilometer um das Kernkraftwerk radiologisch überwacht. Das Gelände der Anlage selbst befindet sich in einem sumpfigen Gebiet innerhalb des ehemals für die dritte Baustufe des Kernkraftwerks Kursk projektierten Kühlsees.[71] Der Grundwasserspiegel am Standort ist relativ oberflächennah, weshalb für die Blöcke für diesen im unteren Bereich besser von eindringendem Wasser isoliert werden müssen.[72]

Für die Positionierung der Anlage gab es noch eine zweite Positionierungsvariante, in der alle Blöcke im gleichen Abstand nebeneinander errichtet werden am westlichsten Teil des Kühlsees, der einen festeren Untergrund bietet.Darauf wurde jedoch verzichtet, da die Anordnung der einzelnen Anlagen und an die bestehenden Netze zu aufwändig gewesen wäre. Die Wahl Variante 1, in der Block;nbsp;1 und 2 ein Paar bilden, sowie Block 3 und 4 als Paar etwas weiter östlich im Sumpfgebiet errichtet werden, hängt sekundär auch mit dem dann größeren Platz für das Kernkraftwerk von 202 Hektar zusammen, wovon 42 Hektar alleine auf die Baubasis entfallen. [71]

Technik

Die Blöcke des Kernkraftwerks werden ausgestattet mit Reaktoren vom Typ WWER-1300/510K als AES-2010 (WWER-TOI)[61] - das neue russische Standardmodell für die Atomwirtschaft in den nächsten 20 Jahre.[68] Die Blöcke erreichen bei einer thermischen Leistung von 3300 MW eine elektrische Bruttoleistung von 1255 MW, von denen 1200 MW netto in das Elektrizitätsnetz gespeist werden können. Die Blöcke werden neben dem Kernkraftwerk Nischni Nowgorod die ersten sein, die mit 1200 MW-Turbosätzen von dem Konsortium Alstom-Atomenergomasch ausgestattet werden, die mit nur 1500 Umdrehungen pro Minute fahren.[43] Die Standzeit der Reaktoren war bisher auf 60 Jahre deklariert. Diverse Forschungen konnten allerdings eine neue Art von Stahl speziell für Kernreaktoren etablieren, der eine Standzeit von 100 Jahren aufweist. Das ukrainische Unternehmen Energomaschspezstahl wurde beauftragt bis Ende 2013 drei Komponenten für einen WWER-TOI zu fertigen. Das Kernkraftwerk Kursk II wird weltweit als erstes Kernkraftwerk mit diesem neuartigen Stahl ausgestattet werden und daher im Gegensatz zu den anderen Kernkraftwerken dieses Typs eine Standzeit von 100 Jahren aufweisen.[73] Weltweit ist es der erste Kernkraftwerksblock mit solch einer langen garantierten Standzeit. Die garantierte Standzeit seitens des Reaktorbauers soll allerdings die 60 Jahre nicht überschreiten.[68]

Die Blöcke erhalten Doppelcontainments, von denen die innere Hülle zum Schutz der Außenwelt vor dem Reaktor dient, die äußere Hülle zum Schutz des Reaktors vor der Außenwelt, darunter Erdbeben, Winde, Wirbelstürme, Tsunamis und andere wetterbedingten Phänomene, sowie dem Absturz eines mehr als 400 Tonnen schweren Verkehrsflugzeugs mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h.[68]

Pumpspeicherkraftwerk

Neben dem Kernkraftwerk, dass als Haupterzeuger dient, gehört zum Kernkraftwerkskomplex auch noch ein Wasserkraftwerk, dass den Kühlsee als Unterbecken nutzen soll. Das Pumpspeicherkraftwerk wurde seitens Rosatom erwogen aufgrund des gestiegenen Energiebedarfs der Oblast Kursk und der Wichtigkeit, die Energieversorgung aufrecht zu erhalten. Nach Plan soll das Kernkraftwerk Kursk II mit allen Reaktoren zu jeder Stunde als Grundlasterzeuger voll ausgelastet werden. Da aber die Erfahrungen beim anliegenden Kernkraftwerk Kursk zeigten, dass die Lasten über den Tag hinweg über der Leistung des Kernkraftwerks und nachts zu niedrig waren, was ein Abfahren einzelner Blöcke zur Folge hatte, wurde für das neue Werk das Pumpspeicherkraftwerk angedacht. Es kann nachts durch Speichern von Wasser in einem Oberbecken die Lasten des Werkes abnehmen und abzüglich des Effizienzverlustes von rund 25 bis 30 % die Energie bei hohem Bedarf abgeben und so das Netz ausregeln. Projektiert wird das Werk aktuell mit drei Pumpen-Generator-Turbinen und einer Bedarfsleistung von 510 bis 700 MW, die aus dem Kernkraftwerk entnommen werden könnten. Für das Speicherkraftwerk gibt es zwei Varianten am Kühlsee, das Oberbecken zu positionieren. In beiden Varianten wird die Flutung einer der beiden Vertiefungen auf den Hügeln an den Enden des Kühlsees erwogen, mit einem Höhenunterschied von 82 Metern.[61]

Neben dem Speichern von Energie würde das Oberbecken gleichzeitig als Speicherbecken für Wasser dienen. Wenn der Fluss Sejm, der das Wasser für den Kühlsee zur Verfügung stellt, im Sommer zu wenig Wasser führt, könnte aus den Oberbecken Wasser in den Kühlsee eingeleitet werden und der Volllastbetrieb des Kernkraftwerks gesichert werden.[61] Ein ähnliches System, allerdings nicht als Kraftwerk, nutzt beispielsweise auch das Kernkraftwerk Emsland, dessen Speichersee bei niedrigem Wasserstand den Dortmund-Ems-Kanal mit zusätzlichem Wasser speist um den Volllastbetrieb des 1400 MW-Blocks zu gewährleisten.[74] Beim Herablassen des Wassers in das Unterbecken, also den Kühlsee des Kernkraftwerks Kursk II, wird das Wasser durch drei bis vier (je nach Pumpenanzahl) 500 bis 600 Meter lange Leitungen mit einem Durchmesser von 7,5 Meter geleitet und dabei die Leistung von 465 MW erreicht. Das Wasser muss, um die Temperatur niedrig zu halten, im Zulauf des Kernkraftwerks in das Unterbecken gespeist werden, was einen zusätzlichen Kühleffekt von rund 20 °C mit sich bringt.[61]

Im November 2014 unterzeichnete RusHydro und der chinesische Energiekonzern Power China ein Abkommen zum Bau eines Pumpspeicherkraftwerks in der Oblast Kursk. Für 112 Milliarden Rubel (rund 1,69 Milliarden Euro) soll eine Anlage entstehen mit einer installierten Leistung von 800 MW. Als heißer Standort wurde der Kühlsee für das Kernkraftwerk Kursk II genannt. Vertragsgemäß soll das Kraftwerk spätestens 2025 ans Netz gehen.[75]

Kühlung

Die Kühlung der Blöcke soll in einem geschlossenen Umwälzsystem mit Kühltürmen geschehen.[71] Entgegen der Standardprojektion des WWER-TOI ist für Kursk II ein neues Kühlturmprojekt vorgesehen, das von Atomprojekt entworfen wurde. Die Kühltürme sollen eine Höhe von 179 Meter haben und einen Basisdurchmesser von 142,5 Meter, womit die Kühltürme die höchsten Kühltürme der russischen Föderation des Kernkraftwerks Nowoworonesch II von 171,20 Meter um 7,80 Meter überragen werden.[76] Im Vergleich: Die Standart-Kühltürme für WWER-TOI-Anlagen haben eine Höhe von 167 Metern und einen Basisdurchmesser von 128 Metern.[77] Die Kühlturmtasse soll rund 14.300 Kubikmeter Wasser aufnehmen können.[76] Das Wasser der Kühltürme soll aus dem bereits bestehenden Kühlsee des Kernkraftwerks Kursk entnommen werden, der sich am anderen Ufer der Sejm befindet. Im Falle der möglichen Sanierung des Kühlsees der dritten Baustufe am gleichen Ufer der Sejm soll auch dieser mit genutzt werden. Dies soll allerdings nur geschehen, wenn man keine Umwälzkühlung wählt, sondern eine Druchlaufkühlung mit Unterstützung durch die Kühltürme. Der Wasserbedarf des Kernkraftwerks Kursk II ist aufgrund der Kühltürme allerdings relativ gering. Zur Auffüllung der Kühlseen wird Wasser aus der Sejm entnommen.[71] Zur gesicherten Wasserversorgung soll das Kursker Meer dienen, dass sich aktuell im Rahmen eines Stauseeprojekts nördlich der Stadt Kursk in Bau befindet. Bei Niedrigwasser der Sejm soll Wasser aus diesem in den Fluss nachgespeist werden, sodass die Verdunstung über den Kühlsee ausgeglichen werden kann.[78]

Atomstadt

Im Rahmen des Baus der ersten beiden Blöcke werden in Kurtschatow neue Wohnblöcke errichtet, die einerseits die Arbeiter auf der Baustelle und später das Kernkraftwerkspersonal beherbergen soll. Für rund 1500 Personen sollen während des Baus der ersten beiden Blöcke neue Wohnungen entstehen.[13] In einer ersten Vereinbarung am 6. Juni 2014 konnte man sich in der ersten Projektion für den Bau erster neuer Wohnungen einigen, neuen kulturellen Einrichtungen und Kindergärten, sowie der Reparatur von Straßen. Insgesamt wurde in der Endbewertung festgestellt, dass das Personal für den Bau und den Betrieb der Anlage zusammen mit ihren Familien rund 20.000 Personen sein werden, für die Wohnraum geschaffen werden muss. In der ersten Tranche wurde daher der Bau von 243 Wohnungen beschlossen. Eine weitere Stufe sollte im Juli 2014 beschlossen werden. Rosenergoatom stellt seinen Mitarbeitern für einen etwaigen eigenen Wohnungsbau in diesen Zusammenhang auch zinslose Darlehen aus.[79]

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Kursk II soll aus vier Blöcken bestehen, von denen sich zwei im Bau und zwei in Planung befinden.

Reaktorblock[65]
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

  1. Minatom: Rosenergoatom’s Council of Capital Construction Managers met at Leningrad NPP on Feb 1 2007, 02.02.2007. Abgerufen am 25.01.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  2. Belonna: Rosatom to “definitely” build the Kursk NPP-2, 28.09.2006. Abgerufen am 15.03.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  3. a b c d World Nuclear Associaton: Nuclear Power in Russia. Abgerufen am 01.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  4. Rosenergoatom: State Duma Committee on Energy recommended that the Government of the Russian Federation should provide for construction of Kursk NPP-2 and take a decision on power unit No.5., 01.03.2011. Abgerufen am 15.03.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  5. Kursk governor approves placement of 2 energy blocks of Kursk NPP-2., 15.11.2011. Abgerufen am 15.03.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  6. Росэнергоатом выбирает площадку для Курской АЭС-2., 13.02.2012. Abgerufen am 15.03.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  7. Vladimir Slivyak: COMMENT: Rosatom scraps ancient Chernobyl reactor project at Kursk: Right decision, wrong message, Bellona, 06.03.2012. Abgerufen am 15.03.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  8. Курские Электрические Сети: Курская АЭС-2 будет построена корпорацией Росатом вместо пятого энергоблока Курской АЭС, 09.03.2012. Abgerufen am 01.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  9. Курские Электрические Сети: Курскую АЭС-2 планируют строить рядом с действующей станцией, 18.09.2012. Abgerufen am 25.11.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  10. Курские Электрические Сети: Курская АЭС-2 будет построена корпорацией Росатом вместо пятого энергоблока Курской АЭС, 09.03.2012. Abgerufen am 25.11.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  11. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2 может быть введена в эксплуатацию на два года раньше, 21.09.2012. Abgerufen am 02.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  12. Российское атомное сообщество: Муниципальные образования и атомные станции России объединились в некоммерческом партнерстве, 21.09.2012. Abgerufen am 02.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  13. a b c Курские Электрические Сети: НИАЭП утвержден генпроектировщиком Курской АЭС-2, 27.11.2012. Abgerufen am 01.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Kursker_Energienetz_2012-11-27“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  14. Российское атомное сообщество: «Атомэнергопроект» в 2012 году выполнит инженерные изыскания для выбора площадки Курской АЭС-2, 20.07.2012. Abgerufen am 02.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  15. НИАЭП: Состоялся первый штаб по сооружению Курской АЭС-2, 23.11.2012. Abgerufen am 01.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  16. Российское атомное сообщество: Росатом пока откладывает планы по строительству Северской и Нижегородской АЭС, 30.11.2012. Abgerufen am 02.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  17. Российское атомное сообщество: В Курчатове открыт офис дирекции генерального подрядчика по строительству Курской АЭС-2, 25.01.2013. Abgerufen am 02.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  18. Схема строительства Курской АЭС-2, 01.02.2013. Abgerufen am 01.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  19. НИАЭП: Курская АЭС: «Макаровка» выбрана приоритетной площадкой для размещения Курской АЭС-2, 31.01.2013. Abgerufen am 01.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  20. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: заседание оперативного штаба по сооружению энергоблоков станции замещения, 24.06.2013. Abgerufen am 02.08.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  21. a b Российское атомное сообщество: Площадку для Курской АЭС-2 утвердили на 99,9%, 15.07.2013. Abgerufen am 02.08.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  22. Российское атомное сообщество: Курская АЭС: дан старт техническим турам на объекты станции для жителей Курчатовского района, 25.07.2013. Abgerufen am 02.08.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  23. a b Российское атомное сообщество: Рабочая поездка генерального директора концерна «Росэнергоатом» Евгения Романова на Курскую АЭС, 03.10.2013. Abgerufen am 06.10.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  24. a b Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: на площадке станции замещения начаты работы подготовительного периода , 18.12.2013. Abgerufen am 23.12.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  25. Российское атомное сообщество: На заседании оперативного штаба Курской АЭС-2 намечены задачи по выполнению программы подготовительных работ в 2014 году, 11.02.2014. Abgerufen am 22.03.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  26. Российское атомное сообщество: Курская АЭС: совещание по вопросам проектирования схемы выдачи мощности станции замещения Курская АЭС-2, 20.01.2014. Abgerufen am 22.03.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  27. Российское атомное сообщество: На Курской АЭС состоялось совещание по вопросам согласования необходимых сил и средств пожарной охраны АЭС, 24.02.2014. Abgerufen am 22.03.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  28. a b Российское атомное сообщество: Подготовительный период строительства Курской АЭС-2 идёт по плану, 06.03.2014. Abgerufen am 22.03.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  29. a b Российское атомное сообщество: Продолжаются работы на стройплощадке Курской АЭС-2, 08.05.2014. Abgerufen am 28.05.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  30. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: на заседании оперативного штаба приняты решения для обеспечения скорейшего перехода к практическим действиям, 30.08.2013. Abgerufen am 06.10.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  31. Российское атомное сообщество: ВНИПИЭТ выиграл конкурс на проектирование градирен для Курской АЭС-2, 06.09.2013. Abgerufen am 06.10.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  32. Российское атомное сообщество: Жителей Курской области информируют о строительстве Курской АЭС-2, 11.09.2013. Abgerufen am 06.10.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  33. a b Bellona: РЕПОРТАЖ: На слушаниях по Курской АЭС-2 дарили грибы, читали стихи и просили построить баню, 15.09.2013. Abgerufen am 06.10.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  34. a b Российское атомное сообщество: Общественность поддержала сооружение и эксплуатацию станции замещения Курская АЭС-2, 16.09.2013. Abgerufen am 06.10.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  35. Российское атомное сообщество: "Турбоатом" - главный претендент на заказ для Курской АЭС-2, 19.12.2013. Abgerufen am 23.12.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  36. ОАО Турбоатом: На ОАО "Турбоатом" разработана паровая турбина большой мощности К-1250, 11.12.2013. Abgerufen am 23.12.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  37. Российское атомное сообщество: В Курчатове состоятся единые обсуждения с общественностью в форме «круглого стола» по вопросам сооружения Курской АЭС-2, 24.12.2013. Abgerufen am 22.03.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  38. Российское атомное сообщество: На круглом столе в Курчатове с общественностью обсуждены материалы обоснования лицензий на размещение энергоблоков Курской АЭС-2, 26.12.2013. Abgerufen am 22.03.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  39. a b c Российское атомное сообщество: НИАЭП объявил конкурс на подготовку строительства Курской АЭС-2 на 1,7 млрд руб., 23.05.2014. Abgerufen am 28.05.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  40. a b Российское атомное сообщество: 15 компаний борются за право вырыть котлован под Курскую АЭС-2 за 1,5 млрд рублей, 04.06.2014. Abgerufen am 13.08.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  41. Российское атомное сообщество: Объем финансирования строительства АЭС в РФ до 2017г составит около 432 млрд руб., 16.06.2014. Abgerufen am 13.08.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  42. Российское атомное сообщество: "Турбоатом" и "Siemens" объединились, чтобы получить крупный заказ в России, 25.06.2014. Abgerufen am 13.08.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  43. a b Российское атомное сообщество: "Силовые машины" рассчитывают поставить тихоходные турбины для Нижегородской и Курской АЭС , 16.03.2012. Abgerufen am 02.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  44. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: в текущем году на площадке сооружения станции планируется освоить около 3 млрд рублей, 01.08.2014. Abgerufen am 13.08.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  45. a b Российское атомное сообщество: Курская АЭС: инвестиции в замещение энергомощностей превысят 0,4 триллиона рублей, 08.09.2014. Abgerufen am 16.12.2014. (Archivierte Version bei Archive.today)
  46. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: до конца года численность строителей возрастет до 2 тысяч человек, 25.09.2014. Abgerufen am 16.12.2014. (Archivierte Version bei Archive.today)
  47. Российское атомное сообщество: На строительство Курской АЭС-2 в этом году пойдет 3,5 млрд рублей, 01.10.2014. Abgerufen am 16.12.2014. (Archivierte Version bei Archive.today)
  48. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: 1 миллион кубометров грунта вывезен с территории строительной площадки, 05.11.2014. Abgerufen am 16.12.2014. (Archivierte Version bei Archive.today)
  49. Российское атомное сообщество: «Росэнергоатом» начал процедуру ОВОС строительства двух блоков Курской АЭС-2, 18.12.2014. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  50. a b c Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: на 111 % выполнен план освоения капвложений на площадке станции замещения в 2014 году, 05.02.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  51. Российское атомное сообщество: Строительство Курской АЭС-2: годовые планы выполнены, 20.01.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  52. Российское атомное сообщество: Назначен заместитель главного инженера по эксплуатации Курской АЭС-2, 12.02.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  53. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: досрочно завершено сооружение временного технологического моста, 26.03.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  54. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: определен перечень приоритетных объектов и работ нынешнего года, 27.03.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  55. a b Российское атомное сообщество: На Курской АЭС состоялся день информирования, 28.04.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  56. Russia & India Report: Russia's nuclear power corporation delays new NPP construction projects in Russia, 13.05.2015. Abgerufen am 16.05.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  57. Российское атомное сообщество: Строительство Курской АЭС-2 в 2015 году потребует 2,15 млрд рублей, 30.04.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  58. Российское атомное сообщество: Более 1100 человек обсудили аспекты безопасности и влияния на окружающую среду при строительстве и эксплуатации Курской АЭС-2, 20.05.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  59. a b Российское атомное сообщество: Росатом рассчитывает увеличить портфель зарубежных заказов до $150 млрд, 19.06.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  60. Российское атомное сообщество: Курская АЭС-2: выполнение работ подготовительного периода при сооружении энергоблоков №1, №2 идёт в соответствии с графиком, 02.07.2015. Abgerufen am 12.07.2015. (Archivierte Version bei WebCite)
  61. a b c d e f Росэнергоатом: Курская АЭС - Перспективы развития. Abgerufen am 01.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  62. Российское атомное сообщество: Строительство замещающих мощностей Смоленской и Курской АЭС начнется в 2015-2016гг , 04.07.2013. Abgerufen am 02.08.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  63. Российское атомное сообщество: Основной этап строительства Курской АЭС-2 должен составить 48 месяцев, 06.06.2014. Abgerufen am 13.08.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  64. Российское атомное сообщество: Росатом потратит 8,5 млрд рублей на подготовку промплощадки под строительство новых блоков Курской АЭС, 03.12.2014. Abgerufen am 16.12.2014. (Archivierte Version bei Archive.today)
  65. a b Power Reactor Information System der IAEA: „Russian Federation“ (englisch)
  66. Российское атомное сообщество: Курская АЭС: состоялась пресс-конференция руководителей КуАЭС и КуАЭС-2 для региональных СМИ, 02.07.2013. Abgerufen am 02.07.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  67. Российское атомное сообщество: Первый и второй блоки Курской АЭС будут построены в 2020 и 2021 годах, 12.05.2014. Abgerufen am 28.05.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  68. a b c d Российское атомное сообщество: Проект Курской АЭС-2 будет типовым в ближайшие 20 лет, 08.06.2014. Abgerufen am 13.08.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  69. ИТАР-ТАСС: На Курской АЭС-2 построят четыре энергоблока с реакторными установками, 31.10.2013. Abgerufen am 10.11.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  70. Российское атомное сообщество: Рабочая поездка Генерального директора Госкорпорации «Росатом» Сергея Кириенко на Курскую АЭС, 01.11.2013. Abgerufen am 10.11.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  71. a b c d e f g h Росатом: ДЕКЛАРАЦИЯ О НАМЕРЕНИЯХ ИНВЕСТИРОВАНИЯ В СТРОИТЕЛЬСТВО ЭНЕРГОБЛОКОВ № 3 И 4 КУРСКОЙ АЭС-2. Abgerufen am 10.11.2013. (Archivierte Version bei PDF Archive)
  72. a b Экологическая правда: Особенности КуАЭС-2 обсудили в городе атомщиков, 16.09.2013. Abgerufen am 17.11.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  73. Российское атомное сообщество: Атомные реакторы из петербургской стали смогут работать 100 лет, 19.07.2013. Abgerufen am 02.08.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  74. RWE Power AG: Kraftwerke Lingen, ein Standort voller Energie. Abgerufen am 01.03.2013. (Archivierte Version bei WebCite)
  75. russland.ru: Region Kursk möchte mit deutschen Firmen kooperieren, 15.12.2014. Abgerufen am 16.12.2014. (Archivierte Version bei Archive.today)
  76. a b Российское атомное сообщество: ОАО «АТОМПРОЕКТ» разработал проект самой высокой в России испарительной градирни, 08.08.2014. Abgerufen am 13.08.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  77. Российское атомное сообщество: Энергоблоки Ленинградской АЭС-2 и Балтийской АЭС получат новую систему охлаждения, 29.05.2012. Abgerufen am 10.11.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  78. Курское Море, 31.08.2012. Abgerufen am 10.11.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
  79. Seogan: Руководители Росэнергоатома и Курской области обсудили в Курчатове сооружение Курской АЭС-2, 06.06.2014. Abgerufen am 13.08.2014. (Archivierte Version bei WebCite)
  80. a b c d Nuclear Engineering International: 2011 World Nuclear Industry Handbook, 2011.
  81. a b c d International Atomic Energy Agency: Operating Experience with Nuclear Power Stations in Member States. Abrufen.
  82. Power Reactor Information System der IAEA: „Nuclear Power Reactor Details - KURSK 2-3“
  83. Power Reactor Information System der IAEA: „Nuclear Power Reactor Details - KURSK 2-4“

Siehe auch

Portal Kernkraftwerk