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Kernkraftwerk Krasnodar

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Kernkraftwerk Krasnodar
Standort
Land Flag of Russia.svg Russische Föderation
Oblast Krasnodar
Ort Mostowskoi
Koordinaten 44° 21′ 33″ N, 40° 48′ 45″ OTerra globe icon light.png 44° 21′ 33″ N, 40° 48′ 45″ O
Reaktordaten
Eigentümer JSC Konzern Rosenergoatom
Betreiber JSC Konzern Rosenergoatom
Planungen storniert 1988
Pläne storniert 1 (1000 MW)
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Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernkraftwerk Krasnodar (russisch Краснодарская АЭС anhörenBeschreibungsseite der Audiodatei mit Lizenzangaben) sollte nahe der Stadt Mostowskoi in der Region Krasnodar entstehen. Obwohl der Zuspruch der Bevölkerung zu dem Projekt groß war, wurden nach der Katastrophe von Tschernobyl auch aufgrund des Willens der Einwohner der Region Krasnodar die Planungen storniert. Die Entfernung nach Mostowskoi beträgt rund sechs Kilometer. Am Standort ist heute ein Gaskraftwerk geplant, das Krasnodar GRES.

Geschichte

Im Jahre 1982 wurde erstmals der Standort Mostowskoi für den Bau eines 4000 MW starken Kernkraftwerks gewählt und genauer auf seismische, geologische und hydrologische Eigenschaften sowie die Auswirkungen auf Fauna, Flora und die Wirtschaftsentwicklung der Gegend untersucht.[1] Im Gegensatz zu anderen Kernkraftwerken wurde diese Anlage in den ersten Jahren nie als Kernkraftwerk geführt.[2] Die Wahl für die Region Krasnodar als Standort für ein Kernkraftwerk wurde auf Wunsch der örtlichen Bevölkerung vorgenommen, da diese sich erhoffte, so die Stromknappheit im Nordkaukasus unter Kontrolle zu bringen.[3] Nach der Katastrophe von Tschernobyl im April 1986 gab es erstmals Proteste gegen die Anlage, vornehmlich aufgrund der seismischen Risiken. Mehrfach sandten besorgte Bürger der Region Briefe zum Zentralkomitee nach Moskau, um eine Stornierung des Projekts zu erbitten.[4] Eine Besonderheit daran ist, dass es das erste Kernkraftwerksprojekt innerhalb der Sowjetunion war, das so stark in der Kritik stand, jedoch führte dieser Protest zu einer Kettenreaktion und Protesten an anderen Standorten.[5]

Nach den unaufhaltsamen Protesten stornierte die kommunistische Führung das Projekt im Januar 1988 endgültig.[4] Die Nachrichtenagentur TASS berichtete erstmals über die Stornierung und den ersatzweisen Bau eines Wärmekraftwerks am gleichen Standort.[6]

Daten der Reaktorblöcke

Reaktorblock
(Zum Ausklappen Block anklicken)
Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto

Einzelnachweise

  1. Burns and Roe Environmental Services, Inc., u.a.: Krasnodar GRES Project, Volume III, Environmental Assessment. März 1996. Abgerufen am 26.09.2011. (Archivierte Version bei WebCite)
  2. RFE/RL, inc: Radio Free Europe research, Band 13,Ausgaben 1-8. RFE/RL, 1988.
  3. Modern power systems, Band 8. Miller Freeman Publications, 1988. Seite 13.
  4. a b Charles K. Dodd: Industrial decision-making and high-risk technology: siting nuclear power facilities in the USSR. In: G - Reference, Information and Interdisciplinary Subjects Series. Rowman & Littlefield, 1994. ISBN 0847678474. Seite 159.
  5. American Chemical Society: Chemtech, Band 18. American Chemical Society, 1988. Seite 143.
  6. Atomwirtschaft, Atomtechnik, Band 33. Handelsblatt GmbH, 1988. Seite 386.
  7. Power Reactor Information System der IAEA: „Nuclear Power Reactor Details - KRASNODAR-1“ (englisch)
  8. Nuclear Engineering International: 2011 World Nuclear Industry Handbook, 2011.
  9. International Atomic Energy Agency: Operating Experience with Nuclear Power Stations in Member States. Abrufen.

Siehe auch

Icon NuclearPowerPlant-green.svg Portal Kernkraftwerk