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Kernheizkraftwerk Jinshan

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Disambig-yellow.svg Dieser Artikel behandelt das Kernheizkraftwerk Jinshan in Shanghai, China. Für das Werk in der Provinz Taiwan (Republik China), siehe Kernkraftwerk Jinshan.
Kernheizkraftwerk Jinshan
Standort
Land Flag of the People's Republic of China.svg Volksrepublik China
Provinz Shanghai
Ort Shanghai
Koordinaten 30° 41′ 54″ N, 121° 16′ 26″ OTerra globe icon light.png 30° 41′ 54″ N, 121° 16′ 26″ O
Reaktordaten
Eigentümer Shanghai-Jinshan Petrochemical Corporation
Betreiber Shanghai-Jinshan Petrochemical Corporation
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Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar.

Das Kernheizkraftwerk Jinshan (chinesisch 金山区核电站 anhörenBeschreibungsseite der Audiodatei mit Lizenzangaben, ehemals projektiert als Kernheizkraftwerk Shanghai) sollte auf dem Gelände der Shanghai-Jinshan Petrochemical Corporation entstehen und Elektrizität sowie Prozesswärme für die anliegenden Petroleumanlagen liefern. Das Projekt war das bisher einzige vollständig privat geplante und finanzierte Reaktorprojekt in der Volksrepublik China, das nicht an Regierungsvorgaben geknüpft war. Allerdings scheiterte das Projekt kurz vor der Realisierung.

Geschichte

Im Mai 1983[1] erwog die Shanghai-Jinshan Petrochemical Corporation den Bau eines Kernheizkraftwerkes mit einer Leistung von 120 MW in Shanghai, direkt in der Nachbarschaft der Petroleumanlagen des Unternehmens, und hob sich aufgrund des privaten Charakters von den anderen Kernkraftwerksprojekten dieser Zeit um Shanghai, vornehmlich dem Kernkraftwerk Qinshan und dem Kernkraftwerk Sunan, deutlich ab.[2] Noch im gleichen Jahr erhöhte man die projektierte Leistung auf 450 MW, nachdem die Stadt Shanghai selbst Interesse an Fernwärme aus dem Werk bekundete.[3] Im Jahr 1984 wurde ein weiterer Reaktor für das Werk mit gleicher Leistung in Aussicht gestellt. Jeder Reaktor könnte 400 Tonnen Dampf bei einem Druck von 40 Kilo je Quadratzentimeter zur Verfügung stellen und 44 MW Elektrizität erzeugen. Noch im gleichen Jahr begann man mit der Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie.[4] Die Volksrepublik wollte für das Werk jedoch ein eigenes Design entwerfen. Favorisiert wurde ein Druckwasserreaktor mit schwerem Wasser als Moderator, ähnlich den CANDU-Anlagen.[5]

Bis 1986 ging das Ethylenwerk, dass das Werk mit Wärme versorgen sollte, in Bau, allerdings ohne das Kernheizkraftwerk.[6] Im Rahmen der Verhandlungen mit der Kraftwerk Union AG um das Kernkraftwerk Sunan wurde im gleichen Jahr der Bau von zwei 900 MW starken Druckwasserreaktoren vor Ort in Aussicht gestellt, jedoch kam man nie über die Überlegung hin zu einem Vertrag hinaus.[7]

Technische Details

Die beiden Reaktoren die in Jingshan errichtet werden sollten, sind Druckwasserreaktoren mit integrierten Wärmetauschern innerhalb des Reaktordruckbehälters zur Verkleinerung des Sicherheitsbereiches. Der Grund für die Wahl von Druckwasserreaktoren lag daran, dass es mit diesen Reaktoren weltweit mehr Erfahrung gab als mit anderen Designs wie dem Hochtemperaturreaktor oder dem Siedewasserreaktor.[8]

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernheizkraftwerkwerk Jingshan sollte aus zwei Reaktoren bestehen, deren Planungen unrealisiert blieben.
Anmerkung: Die kleiner dargestellte Bruttoleistung von je 450 MWth gibt die Prozessdampfleistung an, die der Reaktor ausspeist.

Reaktorblock[9] Reaktortyp Leistung Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Typ Baulinie Netto Brutto
Jinshan-1 DWR 44 MW 120 MW (450 MWth) Planungen aufgegeben
Jinshan-2 DWR 44 MW 120 MW (450 MWth) Planungen aufgegeben

Einzelnachweise

  1. Business International Asia/Pacific Ltd, u.a.: Business China, Bände 9-10. Business International Asia/Pacific Ltd, 1983. Seite 160.
  2. British Broadcasting Corporation. Monitoring Service: Summary of world broadcasts: The Far East. Weekly supplement, Teil 3.
  3. Impact international, Bände 13-14. News & Media, 1983. Seite 157.
  4. European Nuclear Society, u.a.: Transactions of the American Nuclear Society, Bände 47-49. Academic Press, 1984. Seite 334.
  5. V. P. Kharbanda, u.a.: Science, technology, and economic development in China. Navrang, 1987. ISBN 8170130433. Seite 155, 156.
  6. Beijing review, Band 29. 1986. Seite 41.
  7. Peter R. Mounfield: World nuclear power. Routledge, 1991. ISBN 0415004632. Seite 151.
  8. Liu Kukui, u.a.: REACTOR TYPE CHOICE AND CHARACTERISTICS FOR A SMALL NUCLEAR HEAT AND ELECTRICITY CO-GENERATION PLANT. Seite 9, 35-45. Abgerufen am 23.03.2012. (Archivierte Version bei WebCite)
  9. Nuclear engineering international, Band 30. Heywood-Temple Industrial Publications Ltd., 1985. Seite 7.

Siehe auch