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Kernkraftwerk Sanba
Kernkraftwerk Sanba | ||||
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Standort | ||||
Land | Volksrepublik China | |||
Provinz | Sanbaxiang | |||
Ort | Sichuan | |||
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Koordinaten | 30° 59′ 44″ N, 106° 18′ 53″ O 30° 59′ 44″ N, 106° 18′ 53″ O | |||
Reaktordaten | ||||
Eigentümer | China General Nuclear Power Company | |||
Betreiber | China General Nuclear Power Company | |||
Geplant | 4 (5000 MW) | |||
Die Quellen für diese Angaben sind in der Zusatzinformation einsehbar. |
Das Kernkraftwerk Sanba (chinesisch 三坝核电站, auch Kernkraftwerk Peng'an [chinesisch 蓬安核电站]) soll in der chinesischen Provinz Sichuan nahe der Ortschaft Sanbaxiang am Fluss Jialing entstehen. Die Anlage ist seitens der Provinz Sichuan gewollt. Die Umsetzung der Anlage ist frühstens im 13. Fünfjahresplan (2016 bis 2020) vorgesehen.
Geschichte
Nachdem die Regierung der Volksrepublik China im Jahr 2003 entschied aktiv den Bau neuer Kernkraftwerke umzusetzen, erhoffte sich die Provinz Sichuan erstmals ebenfalls ein Kernkraftwerk errichten zu können. Allerdings gab es kritische Stimmen, die ein Kernkraftwerk für die falsche Lösung hielten: So war bekannt, dass Sichuan erdbebengefährdet ist und die Provinz mehr als genug Energie aus Wasserkraft erzeugte und daher keine weiteren Kapazitäten benötigte. Diese Bedenken gab es auch seitens der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, allerdings konnte die Provinz Sichuan sie überzeugen, dass der ökologische Schaden durch Staudämme sehr hoch sei und deren Erzeugung nur instabil erfolge. Die Provinz hielt deshalb den Bau von Kernkraftwerken für unverzichtbar, zumal international die Technik weit genug vorangeschritten sei, dass solche Anlagen auch in seismisch aktiven Gebieten errichtet werden könnten. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission stimmte dem zu und genehmigte der Provinz die Planung eines Kernkraftwerks in Angriff zu nehmen. Im Jahr 2005 lies die Provinz Sichuan der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission die Planungen für ein Werk nahe Nanchong zukommen. Die Kommission kündigte allerdings an in den folgenden drei Jahren keine Entscheidung zu fällen. Nachdem es am 18. Mai 2008 zu einem schweren Beben der Stärke 7,9 in der Provinz Sichuan gab, veröffentlichte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission Mitte 2008 eine Liste mit drei Kernkraftwerken im chinesischen Inland, die in das Genehmigungsverfahren kommen würden. Sanba wurde allerdings ausgeschlossen.[1]
Am 21. Juli 2008 kündigte die Provinz offiziell an erneut ein Gesuch für ein Kernkraftwerk an die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission zu übermitteln, für den Bau des Kernkraftwerks Sanba mit einer Leistung zwischen 4000 und 6000 MW. Die Kosten für die Anlage wurden zu diesem Zeitpunkt auf rund 25 Milliarden Yuan geschätzt, etwa 3,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2008[2] bzw. 2,5 Milliarden Euro.[3] Mit der Umsetzung des Projekts wurde die China Guangdong Nuclear Power Company beauftragt, die das Werk als Mehrheitseigentümer verwalten soll, die restlichen Anteile sollen für Investoren zur Verfügung gestellt werden.[2][4] Die Provinz erhoffte sich einen schnellen Beginn der Bauarbeiten und erwartete noch im Juli 2008, dass man innerhalb der nächsten drei Jahre mit dem Bau beginnen könne.[5] Am 31. März 2009 wurde das Kooperationsabkommen zwischen der Provinz Sichuan und der China Guangdong Nuclear Power Company unterzeichnet, die damit für den Bau des ersten Bauabschnitts beauftragt wurde.[6] Am 29. Juli folgte die Eröffnung eines lokalen Verwaltungsbüros in Chengdu, das das gesamte Projekt verwalten soll.[7] Am 16. Juli 2010 folgte eine Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen der China Nuclear Power Engineering Company mit der Southwest Electric Power Design Institute über die Ausarbeitung eines detaillierten Projekts für das Kernkraftwerk Sanba.[8]
Am 24. Oktober 2012 gab der Premierminister Wen Jiabao bekannt, dass die Volksrepublik langsam wieder die Genehmigung von Kernkraftwerken beginnt, allerdings muss vor der Genehmigung zukünftig ein Sicherheitsplan für das Kernkraftwerk existieren. Innerhalb des zwölften Fünfjahresplan von 2011 bis 2015, sollen allerdings nur Kernkraftwerke an den Küsten genehmigt werden, womit die Kernkraftwerke im chinesischen Inland, auch das Kernkraftwerk Sanba, frühstens im 13. Fünfjahresplan von 2016 bis 2020 genehmigt werden.[9]
Einzelnachweise
- ↑ Dynabond Powertech Service: Rising Nuclear Power Industry in Sichuan Province, 16.09.2009. Abgerufen am 22.09.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
- ↑ a b Dynabond Powertech Service: Sichuan province plans nuclear power plant, 21.07.2008. Abgerufen am 22.09.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
- ↑ Dynabond Powertech Service: The first nuclear power plant in Sichuan is going to built and is estimated to invest 25 billion (2.5 billion Euro)., 22.07.2008. Abgerufen am 22.09.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
- ↑ World Nuclear News: Sichuan province plans nuclear power plant, 22.07.2008. Abgerufen am 22.09.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
- ↑ Dynabond Powertech Service: Sichuan set for first nuclear power plant, 23.07.2008. Abgerufen am 22.09.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
- ↑ Dynabond Powertech Service: CGNPC and Sichuan government signed a cooperation frame work in the nuclear field, 01.04.2009. Abgerufen am 22.09.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
- ↑ Dynabond Powertech Service: CGNPC open a branch office in Chengdu, 03.08.2009. Abgerufen am 22.09.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
- ↑ Dynabond Powertech Service: Framework agreement on Sichuan nuclear power program signed, 16.07.2010. Abgerufen am 22.09.2013. (Archivierte Version bei Archive.is)
- ↑ World Nuclear News: China's emerging nuclear power policy, 24.10.2012. Abgerufen am 24.10.2012. (Archivierte Version bei WebCite)